Möge der Krieg beginnen - das Ende ebenfalls

Am Horizont marschierte eine Armee auf. Bald stellte sich heraus, dass es ein Heer von Zwergen war, dass in sicherem Abstand hinter den Elben Aufstellung nahm. Thorin hatte seine Verwandten wohl irgendwann in den letzten Zagen benachrichtigt und sie waren seinem Ruf gefolgt.

Die Elben wandten sich um und schon schlugen sich die beiden Völker die Köpfe ein. Die Zwerge auf der Mauer jubelten. Jedoch nicht lange, denn ein fremdes Horn erklang. Die Orks waren ebenfalls gekommen und wollten sich den Spaß einer Prügelei nicht entgehen lassen.

Elben und Zwerge hielten in ihrem sinnlosen töten inne. Die Zwerge bildeten sofort einen Schildwall gegen die heranstürmenden Orks, die Elben stürmten ebenfalls gegen den eben entdeckten, gemeinsamen Feind.

Die Zwerge auf der Mauer wandten sich vom Geschehen ab. Besser gesagt wandte sich Thorin ab und sein Gefolge folgte ihm, nun ebenfalls verstimmt. Sie wollten aufs Feld, ihren verwandte helfen, doch Thorin war so in seiner Wut gegen alles und jeden gefangen, dass ihn der Kampf völlig egal war.

Die Freundinnen blieben auf der Mauer; auch wenn das vielleicht nicht die beste Idee war. Doch sie konnten sich einfach nicht von dem Geschehen abwenden. Ein waschechter Kampf, direkt vor ihren Augen, das war etwas besonderes, auch wenn es grausam war.

Lange standen sie dort und sahen, wie Elben und Zwerge Seite an Seite gegen die Orks kämpften. Sie warteten darauf, dass Thorin wieder zu Besinnung kam und endlich mit seiner Gemeinschaft von Zwergen in den Kampf zog.

„Das ist wirklich grauenvoll. Da vorne schlagen aie sich die Köpfe ein, aber die Zwerge müssen hier drinnen ausharren, weil Thorin verrückt geworden ist", sagte Econs irgendwann.

Thalia nickte zustimmend. „Für uns ist das ja kein Problem, wir würden eher uns selbst erstechen als einen Ork. Aber die Zwerge ... sie tun mir echt leid."

Einige Zeit später tauchte Fili hinter den Freundinnen auf, voll gerüstet. „Ihr solltet von der Mauer herunter kommen, wir reißen sie gleich ein", warnte der die Beiden.

„Endlich", seufzte Thalia.

Sie folgte mit Econa dem blonden Zwerg von der Mauer herunter und kaum waren sie einige Schritte von der Mauer entfernt, zischte ein Monster von Glocke an ihnen vorbei und zertrümmerte diese. Ein dunkler Gongschlag hallte über die Ebene.

„Das nenn ich mal einen Epischen Auftritt", bemerkte Econa beeindruckt.

Mit einem Kampfschrei auf den Lippen stürmten die dreizehn Zwerge aus dem Berg hinaus auf das Schlachtfeld und mischten sich unter die Kämpfer.

„Und was machen wir jetzt?", wollte Econa wissen.
„Auf sie mit Gebrüll?", schlug Thslia vor.
„Dein Ernst? Du willst Orks töten?"
„Wieso nicht? Sie sind böse und die da draußen können jede helfende Hand gebrauchen."

Econa schüttelte den Kopf. „Du bist doch verrückt. Aber wenn du gehst, dann gehe ich ich auch. Gruppenzwang."

„Dann plapper nicht so viel, sondern komm mit." Thalia ergriff Econas Hand und zog sie mit sich. Sie rannten auf den Kampf vor den Toren des einsamen Berges zu. Legolas Dolche hielten sie zitternd in den Händen.

Fili, Kili und noch ein anderer Zwerg wurden auf die beiden Mädchen aufmerksam.

„Was macht ihr denn hier? Das ist zu gefährlich für euch!", rief Kili ihnen zu.
„Na und? Wenn ihr verliert, töten die uns sowieso", sagte Thalia nur.
„Wie kann dich das nur so kaltlassen?", rief Econa überrascht zu.
„Einfach nicht nachdenken, das hilft."

Die Freundinnen gesellten sich zu den drei Zwergen, die sich durch die Orks mordeten. Sie wiesen die zwei Mädchen an, in ihrer Nähe zu bleiben.

„Mit vergnügen, dann können wir euch vielleicht das Leben retten", befand Thalia.

So blieben die Freundinnen den Kampf über bei Fili, Kili und Zwerg drei.

Irgendwann trafen sie auf Dwalin und Balin, mit denen sie in einen Wagen stiegen - wobei Zwerg drei sich verabschiedete - und fuhren auf einen riesigen Gletscher zu. Nebenbei erschlugen die Zwerge noch ein paar Orks und hielten die Kreaturen sogar erfolgreich von den Freundinnen fern.

Blöderweise ging der Wagen irgendwann kaputt. Während Balin fröhlich Pfeile mit einer wirklich interessanten Maschinerie auf die Orks feuerte, sprangen die anderen drei Zwerge auf die Zugtiere, mit denen sie den Gletscher hinauf jagen wollten. Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens, packten sie die Freundinnen auch ein. Es wäre unverantwortlich gewesen, die Beiden einfach zurückzulassen.

Es war ein abenteuerlicher Ritt, denn diese - den Freundinnen unbekannten - Tiere erklommen den Gletscher, als wäre der ein sanftes Hügelchen. Oben angekommen erschlugen die Zwerge wieder ein paar Orks.

Irgendwie war dann auch Thorin noch da, die Freundinnen hatten gar nicht mitbekommen, dass er auch den Gletscher erklommen hatte. Die vier Zwerge beschlossen, Azog suchen zu gehen. Idiotischer weise trennten sie sich. Den Freundinnen sagte man, sie sollten da bleiben, wo sie gerade waren.

„Das ist unfair. Jetzt, wo es wirklich schlimm wird, lassen die uns einfach hier", beschwerte sich Thalia, als die Zwerge weg waren. „Wie sollen wir sie jetzt vor dem Tod bewahren?"

„Wir folgen ihnen einfach. Wir sind immerhin zu zwei und wir sind bewaffnet." Econa wedelte mit Legolas Dolch herum.

Thalia brachte sich mit ein paar Schritten zur Seite vor der scharfen Klinge in Sicherheit. „Hast recht. Scheiß auf die Meinung der Zwerge. Dem Kampf hier fehlt sowieso die Frauenpower."

Entschlossen folgten die Freundinnen den Zwergen. Sie hofften darauf, noch nicht zu spät zu sein. Doch das Gebäude, das sie nun betraten, war ziemlich weitläufig. Kurz erwogen die Freundinnen sich zu trennen, doch sie besannen sich darauf, dass dies drei der vier Zwerge hier oben den Tod bringen würde, also blieben sie zusammen.

Leise huschten sie durch die Gänge. Rufen wollten sie nicht, es konnte hinter jeder Ecke ein Ork lauern.

Schließlich erreichten sie ein Fenster, von dem aus man den Blick auf einen Innenhof hatte. Gegenüber regte sich etwas. Ein grinsender Ork - war das nicht Azog? - trat mit Fili in der Hand an eines der Fenster, grinste hämisch und erstach ihn einfach so.

„Nein!", schrie Thalia. Sie stürzte in das Gewirr der Gänge zurück auf der Suche nach einem Weg in den Innenhof. Econa rannte ihr hinterher.

Endlich erreichten sie einen Durchgang, der in besagten Hof führte. Mitten auf dem Platz lag Fili. Thalia blieb wie angewurzelt in dem Durchgang stehen. „Nein", hauchte sie. „Nein, nein, Nein!".

Econa legte ihr den Arm um die Schulter und drückte die beste Freundin an sich. Langsam näherten sie sich dem reglosen Zwerg.

Thalia kniete neben ihm nieder. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Wir konnten und gar nicht richtig kennenlernen", beklagte sie. „Dabei bist du mein Lieblingszwerg. Ich mag dich sogar ein Stück mehr als Bilbo, mit dem konnten wir jedoch viel mehr reden."

Das Mädchen legte dem Zwerg eine Hand auf die Schulter und rüttelte ihn sanft. Er rührte sich nicht.

„Das ist nicht fair!", rief sie. Sie klammerte ihre Hand in Filis Schulter und rüttelte ihn heftig. „Du darfst nicht tot sein!"

Filis Augenlider hoben sich langsam. „Was tut ihr hier?", fragte er leise.

Thalia sah ihn wie versteinert an. Sie konnte es kaum glauben. „Du lebst", hauchte sie.

Filis Husten überzeugte sie jedoch schnell vom bald eintretenden Gegenteil. Der Zwerg sah ganz und gar nicht gut aus.

„Bleib bei mir, Fili, hörst du? Du kannst jetzt nicht einfach sterben. Bitte. Das würde ich nicht verkraften." Das Mädchen mit dem lila Haar brachte ein schiefes Lächeln zustande.

„Es ist schön, dass ihr hier seid", meinte Fili. „Ich will nicht alleine sterben."

„Das wirst du nicht. Jedenfalls nicht jetzt. Du wirst jetzt gar nicht sterben. Wag es ja nicht!" Thalia beugte sich über den Zwerg und sah ihn ernst an. Filis lächeln verbreiterte sich. „Das darfst du nicht. Du bist mein Lieblingszwerg", flüsterte sie.

„Und du mein Lieblingsmensch", sagte Fili, dann schloss er wieder die Augen.

„Nein!", schrie Thalia schmerzerfüllt und schüttelte ihn. „Nein." Sie schloss den Zwerg in die Arme und drückte ihm sanft einen Kuss auf die Stirn. „Wir konnten uns nie wirklich unterhalten", murmelte sie. Dann richtete sie sich in eine sitzende Position auf und legte Fili die Hand auf die Brust.

Ein blendend weißes Licht hüllte die drei ein. Erschrocken kniffen die Mädchen die Augen zusammen und klammerten sich aneinander. Fast zeitgleich ergriff sie ein schwereloses Gefühl, das einen Atemzug spöter wieder verschwunden war.

Als sie die Augen wieder öffneten, saßen sie in Dunkelheit.

-~-
Es ist zu Ende. Leider, endlich.
Die letzten beiden Kapitel waren wirklich schwer zu schreiben. Vor allem das vorletzte. Der Schluss hingegen war erstaunlich leicht.
Ich habe das Ende noch etwas abgeändert. Im der letzten Mittelerde ff, die ich gerad neu schreibe, werdet ihr merken wieso. (Wenn ihr bis dahin überhaupt wisst, wie das „alte" Ende überhaupt ausging)
Taubsk, jetzt ist er doch am Leben :)
Sagt mir gerne, ob diese ff besser ist als das Original. Lest gerne weiter und sagt bei den nachfolgenden zwei ff's, was gut ist und was nicht, denn auch diese beiden will ich noch einmal überarbeiten.
Danke, dass ihr diese Geschichte gelesen habt, das bedeutet mir sehr viel. Vor allem an die, die von Anfang an dabei waren, das hatte ich nämlich noch nie (bis auf meine beste Freundin, aber die Zählt nicht), was mir wirklich viel bedeutet.
Man ließt sich.
Lg
Eure Echo

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