I see fire - die Seestadt brennt wirklich hübsch
Legolas und die Freundinnen hielten sich nach dem kleinen Kampf nicht länger in der Stadt auf, sondern verließen sie so schnell es ging. Der Elb brachte die Mädchen bis zum Ufer des Sees, in dem die Stadt lag, dann schwang er sich auf sein Pferd, dass brav auf ihn gewartet hatte, um die Orks zu verfolgen.
„Tschüss Legolas!", rief Econa ihm hinterher und winkte.
„Du bekommst dein Dolche nie wieder!", fügte Thalia fröhlich an und winkte ebenfalls.
Sobald der Elb nichtmehr zu sehen war, was in dieser Dunkelheit ziemlich schnell passierte, suchten sich die Freundinnen einen schönen E am Strand, an dem sie auf die restlichen Zwerge warten wollten.
„Wieso sind wir nicht einfach bei den Zwergen geblieben?", fragte sich Econa leise.
Thalia antwortete, auch wenn ihre Freundin keine Antwort erwartete. „Weil sie uns auf die Nerven gehen. Und wir wollten doch zurück, da waren sie aber von Orks umzingelt und Legolas wollte uns ja unbedingt aus der Stadt haben. Was glaubst du, wieso?" Diese Frage beschäftigte das Mädchen mit dem gefärbten Haar weitaus mehr.
Econa zuckte ahnungslos mit den Schultern. „Vielleicht mag er uns einfach."
„Nein", tat Thalia kopfschüttelnd ab. „Der hat uns doch grad mal drei oder vier mal gesehen. Und nur zwei mal davon wirklich mit uns zu tun gehabt."
„Denkst du, er erinnert sich an uns?"
„Schon möglich. Immerhin ist er ja ein Elb." Diesen Satz konnte sich Thalia einfach nicht verkneifen.
Econa verdrehte die Augen. „Wie ich diesen Satz hasse", grummelte sie.
Schweigend setzten sich die Freundinnen auf einen Stein, der kaum groß genug für sie beide war, und sahen zur Stadt im See, die nur an den schwachen Lichtern der Laternen zu erkennen war.
Die Mädchen waren fast eingeschlafen, da donnerte es gewaltig. Die ganze Erde erbebte für einige Sekunden, dann war alles wieder still. Zu still, wie die Beiden fanden. Immerhin waren sie jetzt wieder hell wach. Dann erklang ein Rauschen und wenig später glitt ein dunkler Schatten über ihnen durch die Luft. Ein Feuerstahl erhellte die Nacht.
„Das ist dann wohl Smaug", bemerkte Econa ehrfürchtig.
Beeindruckt sahen die Freundinnen auf den See hinaus, der von dem Feuer hell erleuchtet wurde. Er gab ein wunderschönes Bild ab. Immer mehr Häuser fingen Feuer, das Smaug großzügig verteilte. Die Hitze drang bis zu den Freundinnen herüber.
Am Anfang war es beunruhigend still, dann drangen Schreie und das Geräusch des brennenden Holzes über den See. Beängstigend.
„Ich bin doch ganz froh, dass Legolas uns aus der Stadt gebracht hat", flüsterte Econa.
Weder sie, noch Thalia konnten den Blick vom Spektakel mitten im See abwenden. So grausam es auch war, es hatte doch auch etwas faszinierendes. Jedenfalls aus der Ferne betrachtet.
Die Freundinnen wussten nicht, wie viel Zeit verging, während Smaug die Stadt in brennende Trümmer legte. Irgendwann schraubte der Drache sich hoch in die Luft, nur um wenig später wie ein Stein vom Himmel zu fallen. Krachend schlug er in die Stadt ein und versank dann im See.
„Wow", hauchte Thalia. Sie hatte sich fest an Econas Hand geklammert vor Aufregung. „Wüsste ich nicht, dass die Zwerge es aus der Stadt schaffen werden, ich hätte ne Heidenangst um sie."
„Wenn wir nicht die ganze Geschichte durcheinander gebracht haben", warf ihre Freundin leise ein.
Thalia warf ihr einen bösen Blick zu. „Denk ja nicht sowas."
Econa hob abwehrend die Hände. „Ich hab nix gesagt."
Bald kamen die ersten Flüchtlinge aus der Stadt an. Sie starrten fassungslos auf das, was nur kurz zuvor noch ihre Heimst war. Als immer mer kamen, wurden die Ersten aus ihrer Starre gerissen. Sie eilten zu ihren Nachbarn - im weitesten Sinne - um ihnen zu helfen.
Bis zum Morgen riss der Strom der nun heimatlosem Menschen nicht ab. Einige kehrten sogar ins Wasser zurück, um zu retten, was noch zu retten war.
„Schon erstaunlich, oder? Sie haben gerade ihre Heimat verloren, aber sie halten durch", bemerkte Thalia.
Econa brummte eine Zustimmung.
Endlich erreichte auch das Boot mit den Zwergen und Tauriel das Ufer. Die Freundinnen drängelten sich durch die Seestädter und liefen auf sie zu.
„Ihr habt überlebt", begrüßte Thalia sie erleichtert und schloss jeden der Zwerge in die Arme. Diese ließen das überrumpelt über sich ergehen.
„Tauriel!", rief da Legolas, der wohl wieder von seinem kleinen Ausflug zurück war.
Die Elbe mit dem natürlichen, extrem langen roten Haar lief zu ihm. Sie redeten leise miteinander.
Die Zwerge kletterten zurück ins Boot, die Freundinnen gesellte sich zu ihnen. Nur Kili stand noch am Ufer und sah zu den beiden Elben.
„Kili?", rief sein Bruder. Er, sowie die anderen zwei Zwerge, wollten weiter, ihr Zuhause war nämlich nah. Kili bedeutete ihm, dass er gleich käme.
Tauriel wandte sich von Legolas ab und trat auf Kili zu. Sie redeten und Kili gab der Elbe etwas, dann verabschiedeten sie sich und Kili stieg endlich zu den Anderen ins Boot.
„Endlich kommen wir nach Hause", freute sich Bofur, als das Boot über den See glitt, dem einsamen Berg am Horizont entgegen. Seine gute Laune konnte aber sich wirklich nichts trüben, so schien es.
Die Zwerge konnten es kaum erwarten, endlich das andere Ufer zu erreichen, sie waren ganz ungeduldig und zappelig. Als sie es dann endlich erreichten, machten sie das Boot nicht fest und sicherten es auch nicht davor, jeder Zeit vom Strand weggetrieben zu werden, sondern sprangen einfach ans Ufer und marschierten los.
Thalia seufzte. „Zwerge." Sie und Econa folgten ihnen schnell, um nicht den Anschluss zu verlieren, sonst wären sie endgültig verloren in dieser Welt. Noch einmal würde Legolas nicht kommen und sie retten.
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