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Schweigend saßen die beiden nebeneinander, bis Zombey schließlich die Stille brach. "Was machst du hier so?" Maurice sah verlegen auf den Boden und malte mit seiner Fußspitze Spuren in den Schotter. "Manu wollte mit mir hin", erklärte er und schielte zu Zombey, der nickte und zu ihm herüber sah. "Ich weiß nichtmal, warum ich hier bin. Irgendwas wollte ich", meinte er seufzend und fuhr sich durch die braunen Haare. "Wo ist dieser Manu eigentlich hin?", fragte er dann und sah sich suchend um. Maurice zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich noch drinnen. Er, äh, ist ziemlich unerschrocken", meinte er schüchtern und Zombey schenkte ihm ein Lächeln. "Warum bist du so schüchtern?", fragte er neugierig und rutschte ein bisschen näher an Dado heran, der zusammen zuckte. "Naja, ich...ich w-wurde einmal verletzt und bin ein b-bisschen vorsichtig", versuchte er es so knapp wie möglich zu halten und starrte interessiert auf seine Schuhe. "H-Hast du eigentlich, ähm, keine, halt, Freunde?", fragte er stattdessen verlegen und blickte Zombey in die türkisenen Augen. "Ich hatte mal einen besten Freund, aber ich habe ihm ziemlich weh getan, glaub ich. Ich hab ihn allein gelassen. Seitdem hab' ich Angst, dass ich die Leute nur verletze, die ich an mich heran lasse." Er seufzte und vergrub sein Gesicht in den Händen. Maurice' Augen weiteten sich und er versuchte zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Zombey erinnerte...Zombey erinnerte sich...ZOMBEY ERINNERTE SICH AN IHN. Ein breites Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Er würde es ihm sagen, jetzt und hier. Er sah hoch. "Michael, ich-", begann er, doch Micha unterbrach ihn. "Sorry, Maurice, sags mir wann anders, ich muss los. Bis dann!", verabschiedete er sich und war im nächsten Moment weg. Dado ließ seine Schultern hängen und sah betrübt auf den Boden. Aber er würde es ihm sagen, hundertprozentig. Seine Traurigkeit verschwand wieder und er grinste bis über beide Ohren. Das erste Mal seit langen war er endlich wieder glücklich. Er hatte das Gefühl, dass seine Welt im Moment perfekt war. Grinsend sah er den Wolken dabei zu, wie sie über den Himmel zogen. Zombey erinnerte sich an ihn UND er vermisste ihn. Es hatte jedenfalls den Anschein gemacht. Glücklich schloss er die Augen und atmete tief ein.
"Verliebt?", fragte eine Stimme neben ihm und er öffnete ein Auge. Neben ihm saß ein junger Kerl und grinste ihn an. Maurice öffnete das zweite Auge und senkte seinen Kopf. "I-Ich, ähm...", stotterte der knallrote Dado und der Typ neben ihm lachte. "Fabian", stellte er sich vor, als er aufgehört hatte zu lachen. Maurice nickte verwirrt und betrachtete ihn genauer. Das, was ihm am meisten ins Auge stach, war seine neongrünen Haare. "Ich hab dich beobachtet und du sahst so glücklich aus, und da dachte ich mir: der Kleine ist frisch verliebt. Also, erzähl. Ich weiß, du kennst mich nicht, aber ich bin neugierig", fuhr er fort und sah ihn abwartend an. "I-Ich...Okay, aber erzähls niemandem", meinte Dado verlegen. Er vertraute ihm. "Ich hab' nur gerade erfahren, dass mein ehemals bester Freund sich an mich erinnert." Der Gedanke zauberte ihm wieder ein Grinsen ins Gesicht. "So wie du dich verhältst, mehr als ein Freund", analysierte Fabian und Maurice zuckte zusammen. Fabian grinste. "Übrigens: Nenn mich Osaft. Und wie heißt du?", fragte er. "Maurice", antwortete Maudado kurz und lächelte den Jungen neben ihm an, er war ihm sofort sympathisch. "Ich muss los, war nett dich kennen zu lernen. Bis bald vielleicht!", meinte Osaft und winkte Dado noch einmal zu, bevor er hinter dem nächsten Stand verschwand.
"Mama? Was machst du denn schon hier?", fragte er stirnrunzelnd. Sie lächelte ihn an und bedeutete ihm, sich neben sie auf das Sofa zu setzen. "Es gab irgendeinen Alarm und wir wurden schon so früh weg geschickt. Ich hab' gehört, du warst auf dem Jahrmarkt. Wie wars?", begann sie und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Maurice strahlte über das ganze Gesicht und ließ sich neben seine Mutter plumpsen. "Maudado? Bist du etwa verliebt?" Er wurde rot und senkte seinen Kopf. Sie war schon die zweite heute, die das fragte. "Ne", erwiderte er kurz und knapp. "Aber...egal." "Dado! Jetzt will ich es wissen!", meinte seine Mutter begeistert und strahlte ihn an. "Du bist verliebt, stimmt's? Wer ist sie? Kenn ich sie? Ist sie nett?", plapperte sie drauf los, während Maurice verzweifelt versuchte, sie zu unterbrechen. "Nein, Mama, ich bin nicht verliebt, okay." Misstrauisch betrachtete sie ihren Sohn, verstummte jedoch. Dann grinste sie und hielt ihm eine Tafel Schokolade entgegen. "Hab ich dir mitgebracht", meinte sie und er nahm sie lächelnd entgegen. Seine Mutter würde noch daran festhalten, dass er verliebt war, aber er würde es ihr nicht erzählen. Er war sich sicher, dass sie nichts dagegen hatte, aber er fühlte sich einfach noch nicht bereit dafür. Die einzige, die davon richtig Bescheid wusste, war Frau Köhler und vielleicht noch indirekt Osaft. Manu dachte, es wäre nur freundschaftlich. Gedankenverloren biss er in die Schokolade und kaute genüsslich darauf herum.
"Ich geh nochmal zu Frau Köhler rüber", informierte er seine Mutter und trat aus der Wohnung, nachdem sie eine laute Bestätigung durch den Flur gerufen hatte. Das Treppenhaus war dunkel und als er ein paar Schritte gegangen war, schalteten sich die Lichter ein. Er drückte auf die Klingel neben dem Schild 'Köhler'. Kurz darauf hörte man ein leises Rumpeln und etwas später wurde die Tür geöffnet. "Was strahlst du denn so, mein Großer", meinte sie lächelnd, winkte ihn nach drinnen und schloss die Haustüre hinter ihm. "Guten Abend. Deswegen bin ich hier", meinte Maurice und setzte sich in den großen Sessel im Wohnzimmer. "Maurice? Ich glaube ich weiß es", meinte die alte Frau lachend und ließ sich ihm gegenüber auf das Sofa nieder. "Lass mich raten...Nein, ich will es lieber aus deinem Mund hören. Also, erzähl schon!" Ihre warmen braunen Augen strahlten begeistert und sie sah ihn erwartungsvoll an. "Micha erinnert sich an mich. Und er vermisst mich!", rutschte es ihm heraus und er gab ein ziemlich unmännliches Quieken von sich. "Ach, das ist ja wunderbar! Jetzt will ich Details wissen!", rief sie fröhlich. "Also, mein Kumpel versucht sozusagen die ganze Zeit uns zu 'verkuppeln'", beim letzten Wort machte er mit den Fingern Gänsefüschen in die Luft. "Und das hat dann irgendwie darin geendet, dass ich mit Micha alleine im Geisterhaus war. Als wir dann draußen waren, saßen wir auf einer Bank und haben uns unterhalten, er hat mich gefragt, warum ich so schüchtern bin und ich habe gesagt, dass ich Angst habe, verletzt zu werden. Dann habe ich gefragt, warum er eigentlich keine Freunde hat, und e meinte, er hat einmal seinen besten Freund verletzt und er hat Angst, es nochmal zu tun. Er war traurig, ich glaube er vermisst mich!", erzählte er glücklich und wurde zum Schluss hin immer schneller. Frau Köhler klatschte in die Hände. "Ach, ist das schön. Aber was ist jetzt? Hast du es ihm gesagt?" "Nein. ich wollte, aber dann musste er gehen", meinte Maurice etwas traurig. "Das macht nichts, großer. Erzähl es ihm einfach morgen. Komm, wir schauen uns einen kitschigen Film an!", sprach sie tröstend und er lächelte sie an. Er stand zwar nicht so auf Schnulzen, aber Frau Köhler liebte sie und es war immer wieder ein Spaß, wenn sie die Stellen auswendig mitsprechen konnte und dem ganzen einen ganz eigenen Charme verlief.
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Ehm, joa. Bisschen spät xD
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