Kapitel 15

Der Weihnachtsgottesdienst war wie jedes Jahr ganz schön gestaltet. Im guten und ganzem lief der Weihnachtsabend ganz routiniert ab. Nach dem Gottesdienst wurde erst gegessen und erst dann gab es Geschenke. Auch feierten wir Weihnachten meistens alleine. Das hieß meine Eltern, Lukas, Lina und ich. Die Zwillinge sind bei ihren Eltern in der gemieteten Ferien Wohnung.

„Ruby! Hier möchte jemand mit dir reden!" brüllte Lina von der Tür. „Komme!" rief ich und legte meine neuen Kopfhörer beiseite. Es war mir ein Rätsel wer mich sprechen wollte.  Wer weiß vielleicht ist ja doch noch ein Engel vom Himmel gefallen!

Nein, kein Engel! Nur Manuel!

„Was brauchst du?" fragte ich etwas beleidigt. Ja ich war irgend wie immer noch beleidigt das er heute Mittag mit diese Blondine geflirtete hat und vorher es noch nicht einmal für nötig gehalten hat mir, beziehungsweise uns allen, frohe Weihnachten zu wünschen. Obwohl eigentlich hatte ich kein recht beleidigt zu sein! Er konnte schließlich flirten mit wem er wollte!

„Können wir kurz reden?... Allein?" fragte er zögernd und etwas schüchtern. Ich nickte und zog mir meine Winterstiefel an und griff nach einer Jacke.

Es war schon ein faszinierendes Bild wie wir neben einander durch das verlassene Dorf gingen. „Worüber wolltest du reden?" fragte ich nach einer Weile und sah ihn fragend an. „Eigentlich wollte ich mich für mein Benehmen entschuldigen" sagte er und blieb stehen. Etwas verwirrt sah ich ihn an. „Wofür?" „Dafür das ich dich in München quasi Sitzenlassen hab und einfach gegangen bin und wegen vorher!" sagte er und fuhr sich verlegen durch die Haare. Irgendwie ließ ihn dies Bewegung nervös aussehen. „Das du dich wegen München entschuldigen willst ist verständlich, aber was meinst du mit 'wegen vorher'?" fragte ich wobei ich fast flüsterte. „Ich hab mich heute eigentlich ziemlich Scheise benommen" Was erwartete er den jetzt von mir? „Das alles tut mir wirklich leid" flüsterte er und sah mich an. In seinem Blick sah ich das er es ernst meinte. „Vergeben und vergessen" sagte ich und rieb mir die Arme.

Plötzlich zog er sich seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern. „Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen! Sonst erkältest du dich doch" murmelte ich scheu. Als Antwort zog er mich einfach an sich und umarmte mich. „Frohe Weihnachten, Ruby!" flüsterte er leise. „Frohe Weinachten, Manu" brach ich leise hervor und vergrub mein Gesicht leicht in seinem Hemd. Er roch gut und ich mochte sein Aftershave.

Nach einer Weile, welche sich wie eine Ewigkeit anfühlt und am besten nie enden sollte, schob er mich sanft von sich. „Wir sollten zurück gehen" sagte er leise und irgendwie war ich enttäuscht das es so enden sollte. Aber er bewegte sich nicht von der Stele sondern hob die Hand und strich mir eine meiner Strähnen aus dem Gesicht. Seine Hand blieb an meine Wange hängen und ich war vollkommen in seinen Augen gefangen.

Langsam, wie in Trance, näherte er sich mir bis ich unsere Nasen fasst berührten und kurz bevor seine Lippen auf meinen Lagen schloss ich meine Augen.

Es war genau diese Gefühl von dem diese ganzen Romantischen und Kitschigen Bücher erzählten. Nur fühlte es sich in echt noch Billiarden mal besser an! Tausende von Schmetterlingen rasten durch meinen Körper und es war unmöglich überhaupt einen klaren Gedanken zufassen. Denn das einzige an das ich denken konnte waren sein weichen und warmen Lippen.

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