Es war so unwirklich.
Am Schloss stehen, aufgewärmt.
Hochgelaufen, die Sterne angeschaut.
Dann das Feuerwerk über den von oben so winzig kleinen Häuschen.
So unrealistisch.
Vor ein paar Wochen, Tagen und Sekunden hätte alles enden können.
Und jetzt stand sie hier mit ihrem Plastikbecher und jubelten still mit den anderen.
Still, da es andere gab, die heute schon genug Lärm machten.
Still, wie sie es schon immer war.
Leicht verschwommen sah sie das Feuerwerk durch die Äste der Bäume.
Das Feuerwerk, das sich mit roten und grünen, silbernen und goldenen, blauen und lilanen zu den anderen Sternen am Himmel gesellte.
Die Nebelschwaden über der Stadt.
Das laute Knallen erschreckte sie schon lang nichtmehr.
Wie ein stiller Außenstehender stand sie hier und blickte auf die kleine Lichterwelt hinab.
Auf den Ort, an den sie als Schatten nicht gehörte.
Aber heute... heute leuchtete selbst sie.
Strahlte in den schönsten Farben.
Lachte, schaute, lächelte.
Dachte ohne Gedanken, dachte ohne zu denken.
Sie wandte sich kurz den andren zu, wie sie sich lachend in die Arme fielen.
Wandte sich wieder der Stadt zu, stützte sich auf die Mauer und ließ die Flüssigkeit im Becher kreisen.
Eine kurze Zeit lang sah sie zu, ehe sie den Becher an die Lippen hob und den Inhalt hinunterkippte.
Sie verzog kurz das Gesicht, zuckte mit den Schultern, entsorgte den Becher.
Nur ein angenehmes Brennen war geblieben.
Wie von selbst verzogen sich ihre Lippen zu einem breiten Grinsen und sie lachte laut mit den anderen, gesellte sich zu ihnen.
Kaum hatte sie diesen Schritt getan, war es, als gehöre sie tatsächlich dazu.
Kein Kommentar, kein schräger Blick, während sie einander ein fröhliches Jahr voller bahnbrechender Glitzermomente wünschten und den Raketen beim platzen zusahen.
Manchmal waren sie und ihre Stimmungen wie diese.
Sie mussten erst durch etwas angezündet oder in die richtige Richtung gestoßen werden um zu strahlen und anschließend zu platzen.
Sie waren es und würden es wohl immer bleiben; Raketenmenschen.