Stein Kekse und Besenflugkünste


Wir hatten die Geschichte ursprünglich für einen Adventskalender, bzw. den Adventskalender von Predator geschrieben, aber wir waren zu spät, deswegen dürft ihr ihn jetzt und auf 

 's Profil lesen. Viel Spaß ^^


Es war der Abend des vierundzwanzigsten Dezembers. 

Dieses Jahr hatte es sogar richtig geschneit und man konnte die kleinen Fußabdrücke eines Eichhörnchens erkennen, die sich in der breiten Gasse in Godrics Hollow über die Dächer der festlich geschmückten Häuser zogen. Die hektischen Weihnachtsvorbereitungen und Besorgungen waren zwar, zum Glück, auch schon überstanden, aber Lily war trotzdem ziemlich erleichtert, endlich das letzte rot verpackte Päckchen auf den riesigen Geschenkestapel unter dem Weihnachtsbaum legen zu können, als das Haus der Potters auf einmal von einem ohrenbetäubenden Knarren erschüttert wurde. Völlig überrascht von dem plötzlichen Dröhnen, welches von irgendeiner Art Motor komme zu schien, ließ sie das Päckchen versehentlich zu Boden fallen und drehte ihren Kopf ruckartig zum Fenster um. Doch sie konnte weder erkennen, wer für dieses Knarren verantwortlich gewesen war, noch woher es zu kommen vermag, weshalb sie sich entschied nach draußen zu gehen, um nachzusehen. Im selben Moment kam jedoch ihr Mann James mit dem weinenden Harry im Arm und erhobenem Zauberstab in ihr Wohnzimmer gestürmt: „Was bei Merlins geringelter Unterhose ist hier los?!" stieß ihr entsetzter Mann völlig aus der Puste hervor. Noch bevor Lily überhaupt anfangen konnte, irgendeine vernünftige Lösung zu finden, gab ihnen die aus den Angeln gerissene und komplett zerstörte Terassentür in Kombination mit dem kleinen Harry, dessen Gesichtsausdruck sich von einer Sekunde auf die andere in ein beinahe euphorisches Strahlen verwandelt hatte, genug Antwort. Es gab nur eine Person in ganz Großbritannien, die so einen Auftritt hinlegen konnte: Hagrid.

„Großer haariger Mann mit Keksen!", gab Harry nun glucksend von sich. Darauf konnte Lily, trotz allem Entsetzen nicht anders als laut auszupusten und auch James konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Ihr Sohn war schon ziemlich süß. Hagrid, immer noch gerührt von Harrys herzlicher Begrüßung, kümmerten die Auswirkungen seiner eher ungewöhnlichen Ankunft anscheinend herzlich wenig, da er lediglich seinen braunen Wintermantel von ein paar Glassplittern befreite. Nun stand er da, immer noch in seiner Wildhüter Kleidung und verwuscheltem Bart. Bald würde er Dumbledore Konkurrenz mache. Jedoch wirkte der Halbriese in dem kleinen Wohnzimmer der Potters wirkte der Halbriese noch ein ganzes Stück größer als ohnehin schon. Aber dies störte niemandem, im Gegenteil, die Potters freuten sich sehr, dass Hagrid sie mal wieder besuchen kam.

 „Möchte Harry Kekse von dem großen haarigen Mann?", antwortete er mit seiner tiefen, warmen Stimme und deutete auf einen kleinen Beutel an seinem Gürtel. Harrys Augen fingen an zu leuchten. Gerade noch rechtzeitig, um Harry die Steinkekse zu ersparen, kam sie diesem zuvor, indem sie dem unerwarteten Besuch schnell ihre selbstgemachten Plätzchen anbot. Er sagte natürlich nicht nein und fing an sich Rentiere, Weihnachtsmänner und Sternschnuppen hineinzuschieben. Während Hagrid mit Mund und Bart voller Krümel- die Leckereien schmeckten ihm wohl etwas zu gut- anfing von seinen neuen Pflichten als Wildhüter zu erzählen, machte sich James daran die Verwüstung zu beseitigen. Mit einem Zauberstabschwung und einem „Reparo" später ließ er sich auf einen Stuhl neben dem großen Wohnzimmertisch fallen und hörte Hagrids Geschichten von Spinnen und Riesen zu.

Nach einiger Zeit veranlasste Harrys knurrender Magen Lily, sich mal wieder in die Küche zu begeben und nach dem Truthahn zu sehen und vielleicht auch schon James Lieblingsnachtisch vorzubereiten: Schokopudding .„Ihr beiden Jungs schafft es doch kurz auf Harry aufzupassen, oder?", fragte Lily mit einem sehr sarkastischen Unterton und schaute zu James mit einem schnippischen Grinsen: „besonders Sie, Mr. Potter." Lily verschwand in der Küche, während Hagrid wieder mit seinen Erzählungen fortfuhr. Irgendwann hatte James aufgehört Hagrids Geschichten zu folgen, da er sich ehrlichgesagt nicht wirklich für die verschiedenen Haltungsmethoden eines Bowtruckels interessierte, jedoch nett sein wollte, weshalb er Hagrid fragte, warum er eigentlich gekommen sei. Nicht, dass es ihn störte: „Also ich war so auf'm Durchweg, und...eigentlich wollte ich an Weihnachten einfach nich alleine sein. Auf Hogwarts ises dieses Jahr so leer." Ja, es musste lächeln. Hagrid war einfach toll.

Währenddessen war auch der Blick seines Sohnes irgendwann von Hagrids Bart abgewichen und schweifte ziellos im Raum herum. Deshalb entschied sich Harry kurzerhand von James Schoß herunterzurutschen und sich eine lustigere Beschäftigung zu suchen, was James aber nicht bemerkte, da er schon wieder in eine Konversation mit ihrem Gast verwickelt war. Harrys Blick fiel auf den kleinen Spielzeugbesen, den er von seinem Paten, Sirius Black, zum ersten Geburtstag bekommen hatte. Seine Mutter war strikt dagegen gewesen, Sirius hatte Lily am Ende wortwörtlich mit seinen Hundeaugen überzeugt. Seitdem Harry aber nur fünfmal geflogen. Also begab er sich schwankend hinüber in die gegenüberliegende Ecke. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich an und griff nach dem Besen. Langsam und doch sehr wackelig legte er sein rechtes Bein über den Griff seines Spielzeugbesens. Er war wie für ihn gemacht.

Harry verlagerte sein ganzes Gewicht nach hinten, stieß sich mit den Füßen ab und schwebte in null Komma nichts einen halben Meter über dem Boden - hätte sein Vater das gesehen, wäre er sicher stolz auf ihn gewesen. Nur leider brauchte auch der größte Nachwuchsweltmeister noch etwas Übung...

„Boom, krach, klirr!" Harry landete mit einem lauten Krawum und einem schreckerfüllten Schrei in den Ästen des Weihnachtsbaums am anderen Ende des Raumes. Sofort fing der Junge aus dem Schock heraus hysterisch an zu weinen. James sprang blitzartig auf, sodass er sein Stuhl, den Hagrid gerade noch auffangen konnte, umstieß und rannte auf das grüne Ungetüm aus Ästen und Christbaumkugeln, in dem sein Sohn irgendwie hängte, zu. Er versuchte Harry vorsichtig von einem der großen Äst zu befreien, der seinen Arm eingeklemmt hatte, was sich als doch ziemlich schwierig herausstellte, da der mutige keine Besenflieger sich total verheddert hatte und nicht aufhören wollte zu weinen. Letztendlich musste ihm Hagrid zu Hilfe eilen. Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt mit einem fast belustigten Lächeln James vergebliche Versuche mitverfolgt, bis ihn James, mit einem leicht genervten Tonfall dazu aufforderte ihm „doch bitte mal zu helfen und nicht nur herumzusitzen."

James nahm Harry schnell in seine schützenden Arme, um ihn zu beruhigen und untersuchte ihn anschließend auf irgendwelche Verletzungen, aber auf den ersten Blick konnte man nur eine kleine, nicht weiter schwerwiegende Schramme an seinem Oberarm erkennen. James atmete erleichtert auf. Er war froh, dass Harry nicht, außer einem leichten Schock zugestoßen war- hätte er doch nur besser auf ihn aufgepasst. Lily würde ihm wahrscheinlich den Kopfabreißen.

Apropos...Lily, da stand sie auch schon mit feuerrotem Gesicht hinter ihm.

„Es ist nicht so wie du denkst. Harry wollte uns wahrscheinlich nur seine Besenflugkünste zeigen. Er hat sich nichts getan. Was kann ich denn dafür, wenn er eine dieser Kugel für einen Schnatz hält.", stammelte ihr Mann kleinlaut während er Hagrid einen flehenden Blick zu warf, er möge doch bitte etwas sagen. Aber auch der Halbriese brachte nur ein verlegenes Grummeln zustande. Die beiden waren aufgeschmissen. James malte sich schon sämtliche Szenarien aus, als... er konnte es nicht fassen... Lilys Gesichtszüge sich entspannten und Harry anfing zu lachen. „Natz", lachte Harry.

„Was war denn jetzt los?", dachte sich James vollkommen verwirrt. Als könne Lily Gedanken lesen, antwortete sie: „Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen! Jungs, es ist Weihnachten! Ich bin zwar unglaublich wütend auf euch, dass ihr Harry so in Gefahr gebracht habt, aber heute ist nicht der richtige Tag um wütend zu sein, auch wenn du James ein ziemlicher Idiot bist." Es ist schließlich Weihnachten."

Perplex starrten Hagrid und James Lily nach, die jedoch gleich wieder, grinsend mit Harry in den Armen, in die Küche verschwand. Beide hätten nicht mit so einer Reaktion gerechnet.

Ihre zwei Jungs lächelten in den perfekten Weihnachtsabend hinein. 




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