×Prolog×
Die Straßen der Grove 24, des Sabaody-Archipels, quollen über vor lauter Menschen, welche sich zu den verschiedenen Läden oder der ein oder anderen Gastronomie durchkämpften.
Es war schon seltsam: die Straßen des Archipels waren zwar stehst voll, wobei dies jedoch von dem Standpunkt des jeweiligen Ortsteils abhing. So wurden die Groven 1 bis 29 eher gemieden, da es sich bei diesen um die Gesetzlosenbezirke handelte.
Dem zum Trotz waren die Straßen voller den je, und das obwohl es durchaus bekannt war, dass zurzeit ganze neun große Piratenbanden anlegten.
Ich mussterte einige der Leute, jedoch wirkte kaum einer auf mich wie ein Verbrecher, und die, die es doch taten, entsprachen nicht meinem Interessengebiet.
Nach einiger Zeit bog ich ab, und kam, kaum zwanzig Fuß weiter, an die Tür eines etwas älteren Restaurants; das 'Archipelos Gardinett' wirkte fast etwas zu edel für die sonst eher rustikale Meile. Ich ging zum Hintereingang, machte mir erst gar nicht die Mühe an zu klopfen, und trat ein. Die Küche war, aufgrund der hohen Feuchtigkeit, von einer drückenden, schweren Luft erfüllt.
Einige herumrennende Köche und Kellner drängten mich zur Seite, weshalb ich mich an die Wand anlehnte und das Gewusel begutachtete bis ein stämmiger Mann mit Ziegenbart und Schürze in mein Sichtfeld trat.
Mein Blick wanderte zu dem offenkundig wütendenden Gesicht des Mannes.
"Du bist zu spät.",
stellte dieser so gleich fest, und knirrschte mit den Zähnen.
"Ich an Deiner Stelle wäre froh, dass ich überhaupt gekommen bin. Immerhin mach ich das hier freiwillig.", entgegnete ich kühl, und schenkte dem Mann einen äußerst abfälligen Blick.
"Also, wie sieht's aus, soll ich nun aufpassen, oder nicht, hm?!"
Der Kerl brummte etwas Unverständliches und wies mir, indem er den Kopf zur Seite neigte, an, ihm zu folgen.
An einem kleinen Tisch in der Ecke angekommen, stützte er sich mit den Händen auf dem Tisch ab, und sah mich ein letztes mal durchdringend an.
"Und wehe Du bist es, die später Ärger macht. Dann ist aber schluss mit Lustig, haben wir uns verstanden?!"
Ich schaute unbeeindruckt zurück, "Ja, ich bin tatsächlich nicht schwerhörig. Danke der Nachfrage."
Nachdem ich nun endlich alleine an meinem Tisch saß, begann ich die anwesenden Gäste zu studieren. Aus irgendeinem Grund war es für die meisten Piraten zur Tradition geworden, bei ihrem Aufenthalt auf dem Archipel, das Archipelos Gardinett zu besuchen.
Natürlich gehörte es eigentlich nicht zu den Aufgaben einer Kopfgeldjägerin, darauf zu achten, dass die Gauner, die hier essen gingen, keine Probleme machten. Jedoch hatte ich momentan nichts besseres zu tun. Und da ein Bekannter gut mit dem Restaurantführer befreundet war, hatte er mich gebeten, ob ich nicht für einen Tag dort nach dem Rechten sehen könne, da er selber keine Zeit hatte.
Da ich, wie gesagt, nichts Anderes vor hatte, hatte ich ihm den Gefallen getan. Derweilen litt ich nun wirklich nicht unter Geldnot , daher war es für mich momentan nicht nötig, mich nach vielversprechender Beute umzusehen. In letzter Zeit waren ohnehin fast nur Kleinkriminelle, welche, wenn überhaupt, nur ein sehr geringes Kopfgeld vorweisen konnten, im Umlauf. Und die Rookies, auf deren Köpfe eine Belohnung von über 100.000.000 Berry ausgesetzt war, traten nur in Rudeln auf. Und alleine ein Dutzend Piraten von solchem Level besiegen zu wollen, war reiner Selbstmord.
Ich hatte eigentlich nichts gegen Piraten, ich hasste sie nicht, aber ich liebte sie genau so wenig. Mein Vater selber war wohl einer der berühmtesten Piraten dieser Welt, jedoch hatte ich nie das Bedürfnis gehabt, seiner Crew weiterhin zugehörig zu sein. Zwar verstand ich mich mit den Meisten der Mannschaft recht gut, jedoch würden sich die Wogen zwischen meinem Vater und mir wohl niemals glätten. Und irgendwie musste ja auch ich um die Runden kommen.
Ein klirren riss mich aus meinen Gedanken. In der Mitte des Raumes, spielte sich ein Szenario ab, welches sich anhand der Szenerie selbst erklärte: ein vor Zorn rasender Mann, wessen Kleider nun mit Spagettis bekleckert waren, beugte sich über einen erschrockenen Kellner, welcher auf Knien um Verzeihung bat. Der Pirat zog ein Schwert. Ich war bereits aufgesprungen, als zu meinem Verblüffen einer der Mannschaft - vermutlich der Kapitän -, ihn zurück hielt. Ich konnte nicht verstehen, was die Leute sagten, jedoch kam mir irgendwas an der Piratenbande bekannt vor.
Ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl sinken, und schlug mir sogleich mit der eigenen Hand gegen die Stirn. Natürlich! Der Pirat, mit den langen blonden Haaren, und den seltsamen Augenbrauen, war kein Anderer als Basil Hawkins - "der Magier"!
Ja, das Archipelos Gardinett machte seinem Ruf als Piratenhort alle Ehre. Wirklich eine Schande, sich eine solche Trophäe entgehen zu lassen - auf seinen Kopf waren ganze 249 Millionen Berry ausgesetzt!
Hoffnungsvoll ließ ich meinen Blick umher wandern, vielleicht waren noch mehr Piraten, die sich mittlerweile einen Namen gemacht hatten, anwesend.
Und tatsächlich noch weitere 'Berühmtheiten' waren hier, da hätten wir Capone "Gang" Bege, einen recht adrett wirkenden Mann, welcher 138 Millionen Berry versprach. Zum anderen waren hier die Piraten von Jewelry Bonny, welche nicht umsonst auch "der Vielfraß" genannt wurde. Bonny war eine Frau mit pinken Haaren, und einer wirklich beneidenswerten Figur. Gerade zu ironisch dass man gerade bei ihr begann zu vermuten, sie hätte ihren Kopf, nur durch das leerfressen von Marienelagern, auf einen Wert von 140 Millionen Berry gebracht.
Und verflucht seie sie, dass sie schlau genug war, ihr Gefolge stehts um sich zu scharen!
Eine Explosion zog meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Gottverdammt! Ich hatte eine Aufgabe!
Mit einem Mal war ich auf den Beinen, und stapfte auf die beiden Streithähne zu, welche tatsächlich die halbe Wand auseinander genommen hatten.
Wer auch immer diese Idioten waren, dafür würden sie bezahlen!
"HEY! SEID IHR NOCH GANZ DICHT? WAS GLAUBT IHR EIGENTLICH WAS IHR HIER TUT?! HIER EINFACH SO DIE WAND-."
ich stockte mitten im Satz. Der Mann, welche sich nun zu mir umdrehte, war kein anderer als Eustass Kid.
Ich weitete die Augen, und starrte ihn für den Bruchteil einer Sekunde fassungslos an. Sofort gelang es mir jedoch, meine Haltung zurück zu erlangen, und eine berechnende Miene aufzusetzen. Wenn auch nur um die Nervosität zu überspielen, da der mehr als zwei Meter große Mann auf mich zu trat.
Die Züge des Rotschopfs verhärteten sich für einen Moment, lösten sich dann jedoch wieder.
"Sollte ein kleines Mädchen, wie du, nicht ein wenig Angst vor einem bösen, bösen Piraten, wie mir, haben?"
fragte er, verschränkte die Arme vor seiner Brust und schüttelte in gespieltem Entsetzen den Kopf.
"Sollte ein Pirat, mit solch einem schlechten Einschätzungsvermögen, wie Ihr es habt, nicht lieber Angst vor einer Kopfgeldjägerin haben?"
entgegnete ich aalglatt.
Der Pirat lachte kurz auf, und merkte garnicht, wie sein Gegner - welcher sich als Scratchman Apoo herausstellte-, sich aus dem Staub machte.
"Wie kommt es, dass du nichts tust, wo es hier doch so viele Piraten gibt, wenn du doch eine Kopfgeldjägerin bist? Und wer glaubst du wer du bist, zu versuchen, gerade mich, Eustass Kid, zum Narren zu halten?"
Eustass legte, anscheinend nun wieder wütend, die Stirn in Falten.
"Für wen ich mich halte? Nun, ich bin Namaka Chara," sagte ich und machte ein lächerliche Verbeugung, "und ich habe darum zuvor noch nichts getan, weil ihr Piraten, welche es von euch wert sind, auf sie Jagd zu machen, es euch leider angewöhnt habt, in Herden zu leben. Und ich habe keine Interesse an einem Suizidversuch. Wisst Ihr, eigentlich wäre ich auch nicht zu Euch gegangen, wärt Ihr nicht auf die grandiose Idee gekommen die Wand ein zu reißen. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet, ich-."
"Du hast ne ganz schön große Klappe, für eine dumme Göre."
bemerkte er, und unterbrach mich, "Wie wär's wenn Du mal was von deinen Talenten als Kopfgeldjägerin präsentierst, anstatt große Reden zu schwingen?!"
"Nun, liebend gerne. Allerdings nicht, wenn deine Leute sich sofort auf mich stürzen."
Zu meinem Pech konnte ich ein ironischen Unterton nicht unterdrücken, was der Pirat als Kampfansage zu verstehen schien.
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