×Drei×

"Ann!"

Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht meiner Freundin aus, was ich sofort erwiderte.

"Was machst du denn hier?",
fragte sie mich aufgeweckt.

"Naja, das wollte ich eigentlich von dir wissen.", gestand ich, während mir auffiel, dass ein Mann, mit mittellangen, blonden Haaren anscheinend einen mehr oder minder besorgten Blick zu uns warf.

"Seh ich das richtig, du gehörst zu den Strohhüten? Was machst du denn mit Solchen?", fügte ich, aus irgendeinem Grund sauer, hinzu. Es war nicht gerade unbekannt, dass es sich bei den Strohhüten wohl nicht um die Hellsten handeln konnte. Erst recht ihr Kapitän, Monkey D. Ruffy, galt als der reinste Vollidiot.

Ann gab ein irritiertes Lachen von sich, "Und was ist mit dir? Das letzte Mal, als wir uns getroffen haben, hätte ich jeden ausgelacht, der dich auch nur in Verbindung mit einer Piratenbande gebracht hätte."

Ich verzog das Gesicht, und wollte grade zu einer Antwort ansetzten, da spürte ich einen Ruck an meiner rechten Schulter. Meine Freundin wollte mich wohl gerade festhalten, allerdings entschied sie sich um und starrte lediglich irgendetwas über meinem Kopf an.

Beinahe wäre ich nach Hinten, stumpf auf den Boden, gefallen, und läge nun auf dem Rücken.. .
Wäre da nicht die Hand eines gewissen Rotschopfes, welcher, anscheinend rasend vor Wut, schon so manche Zellen meines Gewebes zerstört haben musste.

Mein Captain schleifte mich mit sich, wieder zur Crew, nur um mich unsanft vom sich zu stoßen, und die Arme zu verschränken.
"Was sollte das?!"

Dem Tonfall nach zu urteilen, hatte ich wohl gerade ihn, seine Mutter und auch den Rest seiner verdammten Familie zutiefst beleidigt.

Ich wankte zunächst etwas, bis ich wieder sicher auf beiden Füßen stand, und rieb mir die schmerzende Schulter .

"Ist das wirklich nötig gewesen?!"
fragte ich, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.

"Ich habe dir eine Frage gestellt. Also los, laß dir gefälligst eine Ausrede einfallen!"

"Eine Ausrede, wofür denn bitte schön? Ich habe nichts getan, ich habe nur mit einer Freundin gesprochen, ich-"

"Was sucht eine Freundin, von dir, bei den Strohhüten? Was weißt du über sie?!", erneut griff er mich bei der Schulter, und bohrte seinen Daumen unter mein Schlüsselbein.

Ich zuckte zusammen, und presste so etwas wie: "Lass mich los!" hervor.

Moment mal! Bettel ich gerade diesen Vollidioten an? ...wie tief bin ich eigentlich gesunken?!

Sein Griff festigte sich lediglich, weshalb ich unfreiwillig mein Gesicht verzog, und versuchte seine Hand mit meinen Händen weg zu drücken.
"Du hast mir keine Be-"
"ICH HAB GESAGT LAß MICH LOS!"
schrie ich ihn an, wobei es mir irgendwie gelang mich los zu reißen.
Ein weiteres Mal taumelte ich rückwärts, wobei es mir diesmal gelang sofort mein Gleichgewicht zurück zu erlangen.

Erst jetzt stachen mir die geschockten Blicke der Mannschaft ins Auge. Nur Killer, welcher eher gelassen zusah, wirkte durch und durch emotionslos - was durch seine Maske nur noch verstärkt wurde.

Was hatte ich da eigentlich getan? Ich hatte meinen Captain, inmitten einer riesigen Menschenmenge, angeschrien. Mich seinen Befehlen widersetzt... .
Würde er mich nun töten? Oder mich quälen? Mich foltern? Oder sonst irgendwelche Dinge mit mir anstellen, welche entweder zu schmerz- oder zu ekelhaft waren, um sie sich auch nur auszumalen.

Ich wusste nicht, ob es an meiner langsam aber sicher aufkommenden Angst, oder an den großen Mengen ausgeschüttetem Adrenalin lag, allerdings bemerkte ich, das ich zitterte.

"Ich.. Ich weiß nicht, was meine Freundin bei den Strohhüten macht. Und ich weiß auch nichts über die Strohhüte... .", gab ich kleinlaut von mir, während ich, mit gesenktem Blick, meine Schulter hielt.
"Ich weiß nichts Wissenswertes, wirklich." Meine Stimme mit einem Mal so schrecklich dünn, und brüchig, fast wie ein Wimmern.

Kid gab ein gut vernehmbares Schnauben von sich, und drehte mir den Rücken zu.
Ich blinzelte, um meine brennenden Augen vom tränen abzuhalten.
War ich wirklich so kurz davor gewesen zu weinen?

Ich wusste nicht, ob ich gerade dem Tod entgangen, oder gar nicht in Gefahr gewesen war. Trotzdem sagte irgendetwas in mir, dass dieser Mann eine Stange Dynamit war, welche sich durch den kleinsten Funken entzünden, und ein gesamtes Land zerstören konnte.

Die Sklavenhändler führten einige Modelle, darunter ein Mann, mit schwarzen, zerzausten Haaren, und einem wahnsinnigen Blick, ein alter Bettler, und zwei Frauen, mit wohl gemerkt guten Proportionen, vor.

Es hatte nur wenige Minuten gebraucht, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Nun stand ich da, mit verschränkten Armen, und kritischem Blick, und betrachtete die Vorstellung.

Eine Viertelstunde verstrich, bis die Show allmählich dem Ende zukam.

"Und nun, zu unserem letzten - und durchaus wertigstem - Stück. Na, erkennen Sie schon was?"

Ein dünner Mann, mit lächerlicher Brille, welcher sich der Moderator dieser Veranstaltung schimpfte, zog eine Decke von einem großen Behälter, welcher sich als riesiges Goldfischglas entpuppte.
In Diesem eine Meerjungfrau.

Die Menge brach in tosenden Applaus, und Jubelrufen aus. Ich schüttelte den Kopf. Zu was für ekelhaften Geschöpfen Ignoranz Menschen doch machen konnte.

Menschen die ihre Abneigung gegenüber Andersartigkeit mit dem Begriff "Fischmenschenphobie" entschuldigten. Es war ja nicht so, dass diese Menschen sich wirklich vor Fischmenschen fürchteten, nein, es waren einfach widerliche, elende Maden, welche sich an dem Speck satt fraßen, welcher sich als Rassismus zeigte.

Ich schielte zu den Strohhüten rüber, möglichst unauffällig natürlich, damit unser herzallerliebster Engel der Güte nicht schon wieder an die Decke ginge.

Ruffy war anscheinend nicht bei ihnen, und auch ihr berühmter Schwertschwinger fehlte.
Kid hatte irgendwann beiläufig angemerkt, dass er ersteren gerne mal getroffen hätte.

Ann, und ihre Freunde, sahen geschockt zu Sankt Charlos, welcher die Meerjungfrau soeben für 500.000.000 Berry erworben hatte. Was hatten sie denn erwartet? War doch klar gewesen dass irgendein Reicher sie kriegen würde. Und was wollten sie denn schon mit dieser Meerjungfrau?

"Was für eine Zeitverschwendung!"
bemerkte Kid, welcher gelangweilt auf den Ausgang zu marschierte,
"Kommt, wir gehen."

Wortlos folgten wir unserem Anführer, als uns plötzlich ein Krachen wie ein Mann herum fahren ließ.

Monkey D. Ruffy und der Schwertkämpfer seiner Crew, Lorenor Zorro, waren im warsten Sinne des Wortes vom Himmel gefallen - nunja, genau genommen durch die Decke.

Ein Blick zu Kid sagte aus , dass ihn das Erscheinen des Strohhuts und sein Plan wohl zu interessieren schien, denn er machte keine weiteren Anstalten zu gehen.

In den nächsten Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem der Gummimensch Wind davon bekommen hatte, dass die Meerjungfrau nun an den Weltaristokraten gehen würde, schnappte er völlig über.

"Das meint er doch nicht ernst, oder?!"

Gebannt verfolgte ich die Situation: dieser Idiot von einem Käptn schlug Sankt Charles mit einem Mal K.O. .
Nicht dass es mich stören würde, dass diese Fettsack auch mal kassierte. Allerdings war die Marine wahrscheinlich schon unterwegs, und das mit einem ganzem Bataillon.

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