Kapitel 6
,,Das kann doch nicht war sein! Ich will nur diesen verdammten Stick. Jetzt müssen wir jedoch warten. Mein Bruder weiß ganz bestimmt etwas. Er ist doch bei Jeff in der Gang und Blut ist dicker als Wasser. Er würde niemals die Familie im Stich lassen." Genau in diesem Moment piepte Gerome's Handy. Es war eine Nachricht von seinem 'lieben' Bruder.
Ich weiß welchen Stick du meinst. Hatte ihn auch mal, doch es ist etwas dazwischen gekommen. Jetzt ist er irgendwo anders....
----2 Jahre später-----
Liv wurde von einem sehr schweren Körper geweckt, der sich gnadenlos auf sie geschmissen hatte. ,,Verschwinde!", fauchte sie. ,,Nö", erwiderte Lee kichernd und piekste Liv in die Seite. Diese schubste sie daraufhin mit Schwung vom Bett. ,,Ey!", kam es vom Fußboden, doch Liv ignorierte es gekonnt. ,,Komm schon Liv. Du wirst heute 15. Happy Birthday!", rief Lee und warf sich wieder auf sie. ,,Versteh doch Lee. Ich will nicht Geburtstag haben. Halt also die Klappe, damit das niemand erfährt", flüsterte sie wütend. Liv wollte nicht, dass jeder es wusste. Nur ein paar Personen und das war auch gut so. ,,Ich kann dich gar nicht verstehen", seufzte Lee und rollte sich neben sie auf's Bett. ,,Keine Ahung. Ich habe einfach so ein ungutes Gefühl", murrte sie und erhob sich schließlich doch. ,,Du bist aufgeregt!", sagte Lee und stützte sich auf den Unterarmen ab. ,,Nein, es ist eher so, als wüsste ich, dass heute etwas passiert. Man Lee. Was stimmt nur nicht mit mir?", fragte sie und ging in das kleine Badezimmer. ,,Genieße doch einfach den Tag!", rief sie ihr hinter her. Kopfschüttelnd stieg Liv unter die Dusche. Bis das Wasser warm wurde, rückte sie bis ans Ende der Dusche um nicht von den kalten Strahlen getroffen zu werden. Langsam wurde das Wasser lauwarm und sie rückte immer weiter unter den sanften Duschstrahl. Schon nach zwei Sekunden war sie entspannt und seufzte. Heute wurde sie wieder ein Jahr älter. Wieder ein Jahr, ohne aussicht auf Flucht. Die letzte Zeit war so komisch. Marcell hatte alles getan, damit sie sich wohlfühlt. Er war sogar an ihrem letzten Geburtstag mit ihr Einkaufen. Zwar nicht in der großen Stadt, aber ganz in der Nähe und sie hatte sich in diesem einen Moment frei gefühlt. Auch danach hatte Marcell sie umsorgt. Er war immer da wenn sie was brauchte und erlöste sie von manchen Aufgaben. Doch sie hatte nicht den Tag vor knapp zwei Jahren vergessen, als er ihr einen Stick gegeben hat. Er war so wütend auf sie und sie hatte schon etwas Angst. Denn Stick hatte sie damals mitgenommen, es aber erst in ihrem Zimmer bemerkt. Wenn Marcell ihn gebraucht hätte, hätte er ihn sich geholt. Zu Gerome musste sie seitdem auch nichts mehr bringen. Sie lieferte nur noch den selben Kunde die Drogen und die Strecken kannte sie alle in- und auswendig. Heute musste sie noch zwei Lieferungen weg bringen, was ihr aber ganz gelegen kam, da sie keine Lust auf George, Marcell oder sogar Jeff hatte.
Das gutduftende Duschgel verteilte sie rasch auf ihrer Haut, da sie doch nicht so viel Zeit hatte, wie sie dachte. Es war schon halb neun und um spätestens halb Zehn musste sie los. Danach schäumte sie noch ihre Haare ein und wusch alles aus. Bevor sie jedoch aus der Dusche stieg und sich fertig machte, erledigte sie noch solche sachen wie rasieren. Sie war in den letzten Jahren ziemlich erwachsen geworden, was auch größtenrteils damit usammen hängt, dass sie nur etwas mt älteren Mädchen macht. Lee zum Beispiel oder Maggi. Maggi hatte sie einmal im Laden getroffen, als sie an der Bar etwas trank. Sie hatte sich sofort mit der inzwischen 16 jährigen verstanden und traf sie öfters. Leider immer nur mittags und auch dann nur selten. Maggi arbeitete im Laden, doch wo wusste sie nicht genau, denn noch immer hatte sie nicht alle Geheimnisse gelüftet. Liv hatte sogar schon ihren ersten Freund. Also sie ist immer noch mit ihm zusammen. Sie war selbst überrascht, dass sie für ihn Gefühle entwickelte, denn es war kein anderer als Dustin. Zu Anfang hatte sie ihn so gehasst und fand ihn einfach nur abstoßend, doch auch er hatte sich verändert. Er war schon 17 und hatte einiges an Muskeln zugelegt. Ab da hatten natürlich ihre Hormone verrückt gespielt und sie hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Kaum vorstellbar aber war. Jetzt waren sie schon ein halbes Jahr zusammen. Wissen taten das aber nicht viele. Lee, George, André und vielleicht Marcell. Seit er sich immer um sie bemühte, mied sie ihn. Sein Verhalten war merkwürdig und sie wünschte sich, dass er so wurde wie früher. ,,Liv! Komm da raus. Deine Haut ist doch bestimmt schon schrumpelig!", riss Lee sie aus ihren Gedanken. Lee lag inzwischen bauchlings auf dem Bett und blätterte in ein paar Zeitschriften. Sie wollte Liv so schnell wie möglich von hier weg bringen, denn sie hatte ihren Bruder George und Marcell reden hören. Es ging um das Verneuil. Sie wusste was dort unten getrieben wurde und auch, dass wenn man einmal da drinne war, nicht mehr so leicht da raus kam. Was genau die beiden Männer beredet haben wusste sie nichjt, aber es ging um Liv und das war nicht gut. Sie selbst war noch nie da unten und das hatte sie George zu verdanken. Er hielt Jeff davon ab sie auch dort rein zu stecken, somal sie eh nicht da rein passt. Sie war ziemlich dünn und klein, da hatte selbst Liv, mit ihren 15 Jahren schon mehr Rundungen als sie. Liv war wirklich ein hübsches Mädchen geworden. Sie hatte lange Beine, die vom Laufen in Form gehalten wurden. Ihr Bauch war flach und hatte Anzeichen von einem Sixpack. Sie war sehr begehrt und wurde schon von vielen angeflirtet, doch sie blieb Dustin treu.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen kam sie zurück ins Zimmer und suchte sich Laufsachen aus der kleinen Komode. Das Lee sie nackt sah störte sie nicht. Die beiden Mädchen sind beste Freundinen geworden und hatte schon den ein oder anderen Scheiß gemacht. Angefangen damit, dass sie sich an Liv's 13 Geburtstag betrunken hatten. Mehr hatte Liv aber nie getan. Sie hatte noch nie geraucht oder Drogen genommen und das wollte sie auch nie. ,,Na dann mal los!", rief sie und verließ mit Lee ihr Zimmer. Gemeinsam gingen sie nach unten in das Wohnzimmer, in dem sich Dustin und ein andere Junge breitgemacht hatten. ,,Na Babe", raunte Dustin und zog sie auf seinen Schoß. ,,Ey", lachte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Schließlich gab sie doch nach und drückte sich an seine warme Brust. ,,Liv, Lee. Das ist Finn. Finn, das sind Liv, meine Freundin und Lee. Die Schwester von George", stellte Dutsin uns vor. Liv krabbelte von seinem Schoß und stellte sich vor Finn. ,,Wehe du machst stress. Ich sag dir, wenn du-", sie konnte gar nicht ausreden, da hatte Dustin sie schon zurück auf seinen Schoß gezogen und seine Lippen auf ihre Gedrückt um sie zum Schweigen zu bringen. Lee kicherte nur blöd, wofür sie von Liv einen Todesblick erntete. ,,Weißt du eigentlich wie heiß das Aussieht, wie sich dein enges Top über deine Brüste spannt", flüsterte Dustin und knabberte an ihrem, Ohrläpchen. ,,Arsch!", sagte sie und schlug ihn auf den Oberarm. Danach erhob sie sich und stolzierte in die Küche. Dustin's Piff komentierte sie mit ihrem Mittelfinger. In der Küche machte sie sich schnell eine Schalemüsli und trank etwas Wasser. Lee's gekichere hörte man bis in die Küche und auch, wie zwei Paar Füße die Treppe hoch gingen. Aha, Lee und dieser Finn also.
Gerade als sie alles weggeräumt hatte, wurde sie von hinten umarmt und spürte sanfte Küsse auf ihrem Hals. ,,Denkst du ich hätte deinen Geburtstag vergessen?", fragte er leise und drehte sie in seinen Armen. Liebevoll sah er sie an und sie konnte nicht anders als ihn zu küssen. Ihre Lippen bewegten sich im selben Rhythmus und ihre Finger vergruben sich in seinem weichen Haaren. Er platzierte seine Hände auf ihrer Hüfte und drängte sie leicht rückwärts, sodass sie gegen die Wand stieß. Gierig küsste er ihren Hals hinab und knabberte an ihrem Schwachpunkt. Ein leises Stöhnen entfloh ihrem Mund und sie konnte sein Grinsen auf ihrer Haut spüren. Liv liebte diese Momente mit Dustin, denn sie liebet ihn und konnte einfach alle Sorgen vergessen. Was sie aber nicht vergessen durfte waren ihre Kunden. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es bereits viertel nach neun war. ,,Schatz, ich muss los. Sonst gibt es stress", flüsterte sie, was in ein Stöhnen überging, als er ihr einen Knutschfleck verpasste und dabei ihren Arsch knetete. ,,Verdammt bist du scharf, aber du hast recht. Ich wollte dir nur noch das geben, bevor du verschwindest", sagte er und sah sie strahlend an. Sie musste lachen und richtete seine Haare etwas. Dustin liebte sie sosehr, wie sein eigenes Leben und hoffte daher, dass Jeff nicht sie ausgewählt hat. Wenn sie ins Verneuil kommt, würde er sie kaum noch sehen und keine Beziehung mehr mit ihr Führen können. Marcell und Jeff würden das verbieten. Er holte eine ganz kleine Kiste aus seiner Tasche und überreichte sie Liv. ,,Happy Birthday, Babe", sagte er und sah wie ihre Augen zu leuchten begangen. ,,Du solltest mir nichts schen-" Sie brach ab, als sie sah was in der Schatulle war. Es war eine wunderschöne silber Kette. Sie hatte ein ganz dünnes und feines Band, was dennoch fest hielt und ein Herz als Anhänger. In dem Herz war ein blauer Saphir der im Licht funkelte. ,,Ich hoffe für dich, dass das nicht echt ist", sagte sie ernst, musste aber dennoch grinsen. ,,Danke", flüsterte sie nach einer Weile, wo sie die Kette nur betrachtet hatte. Sie drehte sich rum und bat Dustin die Kette fest zu machen. Er schob ihre langen schwarzen Haare, die nun fast bis zur Taille reichten, beiseite und legte ihr die Kette an. Danach drehte sie sich wieder um und fiel ihm um den Hals. ,,Danke, sie ist wunderschön", sagte sie und küsste ihn leidenschaftlich. ,,Genau wie du", erwiderte er grinsend und legte seine Arme um sie. ,,Deine Augen sind manchmal so blau wie der Saphir von deiner neuen Kette", murmelte er und strich sanft über ihre Wange. ,,Vielen dank nochmal, aber ich muss wirklich los", flüsterte sie und er seufzte. Aufmunternd lächelte sie, gab ihm noch einen Kuss und verschwand dann. Das Päckchen was sie weg bringen musste hatte sie schon am Tag zuvor geholt, sodass sie nur noch ihre Schuhe anziehen musste und dann startete. Schell rannte sie die Treppen runter, was sie immer zum aufwärmen machte. Jeden Treppenblock machte sie etwas anderes. Mal machte sie Kniehebelauf, mal joggte sie normal. Unten angekommen war sie nicht mal ein bisschen aus der Puste, obwohl sie fünf Stockwerke runter gerannt war. Sie war froh das graue kalte Haus verlassen zu können, obwohl sie Dustin jetzt schon vermisste. Die Straße war wie immer leer, nicht mal ein paar Bettler saßen am Rand. Die Zeitung vom vorherigem Tag wehte auf der anderen Seite umher und die Sonne brutzelte hinab. Alle die schlau waren hielten sich im Schatten auf, den es war ein verdammt heißer Sommertag. Liv störte das kaum. Sie hatte sich an das Wetter gewöhnt und auch die Gegend schien ihr immer mehr wie ein Zuhause. Zwar gab es bessere Gegenden und sie wollte immer noch von hier fort, doch sie hatte hier Dustin und Lee. gute Freunde, die sie nicht im Stich lassen wollte. Irgendwann würde sie mit Dustin abhauen. Bei Lee war sie sich nicht sicher, da sie die Schwester von George war und er ein treuer Mann von Jeff ist. Jetzt wollte sie sich jedoch nicht darauf konzentrieren, sondern auf ihren Auftrag.
Ihre Beine trugen sie schon fast von ganz allein durch die Gassen, welche im tiefen Schatten lagen, weil die Sonne nicht hier rein schien. Es war als wollte sie einem den richtigen Weg erhellen, denn in so einer Gasse war man allein. Es gab niemanden der einem helfen konnte, wenn man bedroht wurde. Entweder war man so ein Schrank wie Marcell oder Jeff, oder man konnte schnell laufen. Das Risiko von fremden Gangs erwischt zu werden war dennoch hoch. Aber Liv kannte das alles gut genug. Sie kannte auch diesen Kunden gut, da sie ihm seit anderthalb Jahren, einmal im Monat eine Lieferung bringt. Er war ein Biker, trug immer Lederklamotten und ein Tuch um den Kopf. Manchmal waren noch ein oder zwei Andere dabei, aber meist war er allein. Sie schätzte ihn auf 23-24 und war froh, dass sie sich gut mit ihm verstand.
Kaum hatte sie das letzte graue Haus hinter sich gelassen und kam bei einer großen, alten, leicht zerstörten Mauer an, konnte sie ihn schon sehen. ,,Wenn das mal nicht die kleine Läuferin ist", begrüßte er sie und sie machten einen Handschlag. ,,Wie immer?", fragte sie und holte schon das Päckchen aus dem Rucksack. ,,Wie immer", erwiderte er grinsend. ,,Schön dich mal wieder zu sehen", sagte er und nahm ihr das Päckchen ab. ,,Freu mich jedesmal wieder", zwinkerte sie und schnallte sich wieder den Rucksack auf. ,,Bis nächstesmal Kleines. Sag deinem Boss, dass ich finde, dass du das gut machst, okay?", fragte er und sah sie an. ,,Vielleicht", witzelte sie und verabschiedete sich wieder mit einem Handschlag. ,,Bis dann!" Sie winkte nochmal und machte sich dann auch auf den Weg zurück. Mit manchen Kunden verstand sie sich echt gut. Bald würde sie niemanden mehr vertrauen, weil sie hintergangen wurde, doch bis dahin hatte sie Spaß mit den Leuten, die sie kannte und mochte.
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