Kapitel 2
Erneut sah sie sich um und entdeckte einen Typ, der diesen typischen Gangstergang hatte. Also dieses breitschultrige herum gelaufe. Er trug einen Jogginganzug und ein schwarzes T-Shirt. Fette Ringe zierten seine Finger und ziemlich viele Goldkette hingen um seinen Hals. Auf dem Kopf trug er eine Adidas Cap, die extra verkehrt herum trug. An den Füßen hatte er weiße Nikes. Er bleib auf der Straße stehen und sah sie unauffällig an. So sah ein Käufer aus. Die Angst kroch durch ihre Knochen, doch sie ignorierte das Gefühl und trat aus dem Schatten. Er blieb auf der Straße stehen und sah zu ihr rüber. An den zwei Fingern die er hoch hielt, erkannte sie wie viel er wollte. Noch während sie auf ihn zu ging fischte sie mit ihren zierlichen kleinen Fingern zwei Päckchen aus dem Sack. Diesen behielt sie jedoch in der linken Hand und die rechte Hand hatte sie noch zur Hälfte drin, weil keiner sehen sollte, aus was der Inhalt bestand. Zwar wusste es eh jeder, aber sicher war sicher. Inzwischen stand sie ihm gegenüber und zog langsam die Päckchen raus. Er hielt die Hand mit dem Geld zu ihr und sah sich um, aber keiner beobachtete sie. Gerade als sie ihm die Drogen in die Hand drücken wollte, drehte sie sich um und rannte weg. Beim rennen steckte sie die Drogen zurück in das Säckchen und schulterte dies. Man sollte halt besser aufpassen, wenn man sich tarnt. Dieser Polizist trug nämlich ein Armband mit der Aufschrift “Dallas Police“. Als sie den Bullen ein paar Befehle brüllen hörte, beschleunigte sie nochmal, da sie vermutete, dass er nicht allein war. Die Dealer am Straßenrand versteckten sich in den Häusern oder Nebenstraßen um nicht entdeckt zu werden. Schnell sah sie über die Schulter und stellte fest, dass der Bulle ziemlich weit hinter ihr war. Er sah zwar nicht unsportlich aus, ganz im Gegenteil. Er hatte lange kräftige Beine und einen durchtrainierten Körper. Ganz anders, als ein paar Dealer von Jeff. Jedenfalls konnte er kaum mit der Kleinen mit halten, die durch ihren zierlichen, dennoch ausgeprägten Körper, deutlich leichter vorran kam. Ein Schreck durchfuhr sie, als sie Sierenen war nahm, die nicht weit entfernt waren. Die Angst hatte inzwischen die Oberhand errungen und sie rannte wortwörtlich um ihr Leben. Die Leute am Straßenrand sahen sie nur ungläubig an. Auf einmal pretterte ein Streifenwagen neben ihr aus einer Seitengasse. Erneut durchflutete sie eine Wellen der Furcht. Was würde passieren, wenn sie geschnappt werden würde. Die Kleine hatte deutlich Angst und verauchte die Polizisten aus zu blenden. Sie könnte dies schaffen, doch ihr Selbstbewusstsein ließ immer mehr nach. Noch dazu wurden ihre Beine schwer. Es war klar, dass sie dieses Tempo nicht mehr lange halten konnte, dennoch versuchte sie verzweifelt von dem Auto weg zu kommen, was sich immer schneller seinem Ziel näherte. Sie müsste nur bis zu dieser einen Seitenstraße durch halten. Dort konnte sie nämlich problemlos abhauen. Jedoch hatten die Bullen nicht vor sie abhauen zu lassen. Der Beifahrer hatte einen Lautsprecher in der Hand und rief ihr irgendwas zu. Das Adrenalin in ihrem Körper ließ jedoch nicht zu, dass sie etwas verstand. Das letzte was sie getan hätte währe stehen bleiben, deshalb musste sie gar nicht verstehen was der Bulle rief. Der Polizist hatte es inzwischen aufgegebeb und streckte stattdessen einen Arm nach ihr aus. Zuerst dachte sie, er wollte sie am Arm packen, doch er hielt eine Pistole in seiner Hand. Der Polizist selber, war ein mitte vierzig Jähriger Mann, der Zuhause zwei Töchter und eine Frau sitzen hatten. Er wollte die Kleine so schnell wie möglich kriegen, damit er rechtzeitig zum Abendessen kam. Sie lief jedoch unbeirrt weiter, nichtmal im Wissen, dass er den Lauf der Pistole auf ihre zierlichen, aber langrn und kräftigen Beine gerichtet hatte. Gerade in dem Moment wo sie die Abbiegung erreicht hatten, drückte der Polizist ab. Der Schuß hallte in ihren Ohren und ihr Herz setzte einen Moment aus. Oft hatte sie die Waffen bei Jeff's Männern gesehen, hatte auch selbst schonmal welche in der Hand, doch auf sie geschossen hatte noch niemand. Es war pures Glück, dass nur ihr Verstand kurz aussetzte und ihre Beine weiter liefen, sonst hätte er sie vermutlich geschnappt. Mit ihrer letzten Kraft, ließ sie den Streifenwagen hinter sich und hiefte sich die Mauer hoch. Jetzt hatten die Bullen keine Chance mehr, denn selbst wenn sie die Mauer hoch kommen würden, wäre sie schon weg. Jedoch wurde ihr erst am Abend klar, wie knapp sie der Kugel entwischt ist, den an ihrer linken Waden wurde sie gestriffen.
*Flashback Ende*
Kaum merklich kribbelte es in ihrer Wade, doch Liv ging zügig weiter um die Erinnerung endlich los zu werden. Marcell hatte sie an dem Abend verbunden und sie gelobt. Ab da hieß sie für viele die Läuferin, weil sie so schnell wie ein Streifenwagen rennen konnte. Liv betrat den Laden und ging direkt in den hinteren Teil des Gebäudes. Auf dem Weg begegnete sie ein paar bekannten Gesichtern, aber es waren auch viele Fremde dabei. In dem kleinen Büro angekommen setzte sie sich auf einen der Stühle und began auf die zwei Monitore zu starren. Sie zeigten die Straße vor dem Laden, den Hintereingang und den Keller, wo alles gelagert wurde und wo es zum Verneuil ging. Was genau das Verneuil war wusste sie nicht. Marcell sagte nur, dass sie es bald erfahre würde. Ihre Aufgabe jetzt bestand darin zu gucken ob sich fremde Leute Zutritt verschaffen wollten, oder etwas klauten. Es kam zwar noch nicht oft vor, aber es gab schon den ein oder anderen Einbruch in den Laden. Viele wussten, dass der Laden zu Jeff gehört und somit viele Drogen lagert. Auf dem Bildschirm der auf die Straße vor dem Laden zeigte, erschien gerade ein schwarzer Jeep. Liv konnte wegen den getönten Scheiben nicht erkennen, dass die Männer darin bewaffnet waren. Sie gehörten einer anderen Gang an und starteten gerade den Versuch Jeff zu sabotieren. Da der Wagen ihr komisch vorkam nahm sie das Telefon was neben den Bildschirmen lag und rief George an. George war, wie Marcell, schon sehr lange bei Jeff dabei. Er hatte Liv ebenfalls ausgebildet und sie verdankte ihm ihren scharfen verstand. „Hey Georgi“, piepste sie fröhlich. Sie freute sich immer mit ihm zu sprechen, egal wie es ihr gerade ging. „Na Kleine. Was gibt's?“, fragte er. „Vor dem Laden hat so ein komischer Jeep geparkt. Gehört der zu uns?“, fragte sie und beobachtete das Auto genau. „Ich schicke mal ein paar Jungs vorbei.“ „Okay, bis später“, verabschiedete sie sich. Schnell stand sie auf und ging auf Toilette. Wenn ein paar Leute gucken wird nichts passieren, deshalb konnte Liv schnell auf's Klo. Dort erklärte sich auch, warum sie so Bauchschmerzen hatte. Sie wusste nicht genau was sie machen sollte. Lee, ein 17 Jähriges Mädchen, hatte es ihr schonmal grob erklärt, weshalb sie wusste, dass sie so eine Binde in die Unterhose legen musste, aber weiter auch nicht. Zum Glück war dieser Laden oft von Frauen besucht und auf der Toilette gab es Binden. Schon doof, wenn man das erstemal seine Tage bekommt und keine Mutter oder Schwester hat, die einem alles erklärt. Gerade für Liv war es schwer, weil sie davon wirklich keine Ahnung hatte. Wohl oder Übel muss sie da nochmal Lee fragen. Sie wird ihr alles erklären, nur Liv war es peinlich. Zwar war sie nicht sehr schüchtern, aber das ist doch etwas anderes als über schwangere Frauen zu lästern. Jetzt musste sie jedoch erstmal zurück ins Büro. Sie kam gerade rechtzeitig, um zu sehen wie der Jeep davon fuhr und drei von Jeff's Männern vor dem Haupteingang standen. Noch immer war kein potenzieller Käufer zu sehen und es wurde zunehmend dunkler. Am Hintereingang entflammte ein Licht und zwei Türsteher stellten sich vor die große Eisen Tür. Vondort gelang man direkt in's Verneuil, doch wiegesagt war Liv noch nie dort. Mit ihren 12 Jahren war sie noch zu Jung. Gerade alt genug um die ersten richtigen Aufträge zu erfüllen. Erneut schmerzte ihre Bauchgegend und sie biss die Zähne zusammen. Innerlich hoffte sie sehr, dass das nicht nochmal kommt. Die Uhr auf einem der Bildschirme zeigte halb acht und Liv war froh, bald gehen zu dürfen und genau in dem Moment kam ein bulliger Typ hinein. „Du sollst versuche noch ein bisschen was zu verticken“, erklärte er. Sie war schon aufgestanden, als ihr die Monitore einfielen. „Die brauchst du nicht mehr überwachen“, sagte er, noch bevor sie etwas einwenden konnte. Schon wurde sie von ihm nach draußen geschoben.
Verkauft hatte sie nichts mehr, dafür hatte sie mit Lee gesprochen. Man hatte deutlich gesehen, dass es ihr unangenehm war, aber sie war einverstanden es Liv zu erklären, da es sont keiner hätte machen können. Lee war ein sehr dünnes, kleines Mädchen, was nur ab und zu da war. Sie war die Schwester von George und sie ähnelten sich nur in der Augenfarbe. Beide hatte warme braune Augen, die einen sofort in Sicherheit wiegten. Bei ihr könnte es stimmen. Sie war wirklich immer nett, dich bei George trügte der Schein. Wenn er wollte konnte er grob und brutal sein. Zum Glück war er das noch nie Liv gegenüber. Die Kleine verstand sich gut mit Marcell und George. Würde einer von Beiden sie verletzen würde das ihr Vertrauen brechen. Sie war schon immer sehr misstrauisch und seit dem Tod ihrer Mutter gab es nur wenige Menschen denen sie vertraute. Liv saß inzwischen an einen Holztisch, der im großen Saal vom Hauptlager stand. Dort konnte sie sich immer etwas zu essen holen. Manchmal waren noch ein paar Andere da, doch es arbeiteten nicht mehr so viele junge Leute für Jeff. Liv dachte es läge daran, dass es nur noch so wenige Straßenkinder gibt, obwohl das genau dem Gegenteil entspricht. Der wahre Grund, den sie aber nicht kennt ist, dass die Kinder nicht effektiv genug arbeiten. Es gibt wenige die so clever wie Liv sind und auch so schnell handeln. Für Jeff ist es günstiger ein paar Kerle zu bezahlen, als dutzende Kinder durchzufüttern. Und gerade als Liv in ihren Apfel biss, setzte sich der Junge mit den rot-blonden Haaren zu ihr.
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