Kapitel 1
„Ey, Liv!", ertönte eine Stimme, die sie hoffte so schnell nicht mehr zu hören. Genervt drehte sie sich zu dem Jungen mit rot-blonden Haaren um und wartete, dass er weiter sprach. „Jeff will, dass du die nächste Wache machst", erklärte er und überreichte ihr das Säckchen. „Zum wache halten zählt aber nicht Drogen verticken", knurrte sie, nachdem sie nachgeschaut hatte was in dem Säckchen war. „Hör mal zu Mädchen", began er und näherte sich ihrem Gesicht. „Jeff hat das so angeordnet, also wird es auch so getan. Wenn ein Kunde kommt vertickst du das Zeug. Selber Preis wie immer und nicht mehr als 4 Päckchen. Wenn die Bullen kommen haust du ab. Bist doch die Läuferin hier. Dürfte dir also nicht so schwer fallen." Aufmunternd klopfte er ihr auf den Rücken und ging dann. Während er in das Gebäude ging, aus dem sie eben kam, zündete er sich eine Kippe an. Angewidert, weil sie Raucher nicht mochte, schüttelte sie sich und machte das Säckchen wieder zu. Natürlich war sie froh, dass Jeff und seine Leute sie aufgenommen hatten. Dennoch hasste sie manche Aufgaben. Nachdenklich machte sie sich auf den Weg und erreichte schon bald den Laden. An dieser Ecke wurden immer Drogen vertickt und es hingen nur schlechte Leute hier rum. Auf der anderen Straßenseite waren gerade zwei Jungs dabei etwas an einen großen Mann zu übergeben. Die Jungs waren noch jünger als Liv, aber das war sie gewöhnt. Überall wo sie bis jetzt war traff man auf kleine Jungs, die Drogen verkauften. Die Anführer ihrer Gangs wollten sich nicht die Hände schmutzig machen und auch nicht mit der Polizei in Berührung kommen. Meist waren es reiche Schnösel, die sich mit Drogen und Geld den Tag versüßten. Jeff war auch so einer. Zwar war sie ihm nie begegnet, aber das was sie hörte reichte ihr auch. Er war ein kalter, gefühlsloser Kerl, der Menschen manipulierte um das zu bekommen was er wollte. Trotz all der schlechten und grausamen Dinge die man über ihn hörte, bewunderte Liv ihn. Er hatte es geschafft vom Straßenleben weg zu kommen. Das er Kinder wie Liv benutzte um an Geld zu kommen stimmte, aber im Großen und Ganzen half er ihnen. Er gab ihnen etwas zu Essen und ein Dach über den Kopf. Wenn mal die Polizei eins der Kinder erwischte konnte sie nicht mit Hilfe rechnen, dass wusste jeder. Aber Jeff's Leute brachten ihnen alles bei, was sie auf der Straßen wissen und können mussten. Und wenn jemand gefasst wurde, war es seine eigene Schuld. Genau aus diesem Grund hasste Liv es, Drogen zu verkaufen. Sie war erst 12 Jahre alt und schon so lange im Geschäft, dass sie wusste auf was sie achten musste. Dennoch hatte sie jedes mal Angst, dass sie erwischt wurde. Einmal war ihr das schon passiert. Vor zwei Jahren um genau zu sein. Da hatte sie Drogen an einen Mann verkaufen wollen. Die Erinnerung war nich immer ein Schock.
*Flashback*
Nachdem sie ihr Säckchen aufgefüllt hatte, ging sie wieder auf die Straße und wartete in einer kleinen Ecke, dass jemand kam. Ein paar andere Typen gingen an ihr vorbei und sahen sie merkwürdig an, doch keiner tat ihr etwas. Jeder wusste, dass sie zu Jeff gehörte. Wenn es um seine Händler ging verstand er keinen Spaß, deshalb beachtete keiner das kleine Mädchen, was leicht ängstlich in einer Ecke hockte. Liv ist zwar erst 10, kennt sich aber besser aus als ein paar ältere Jungs. Zumindest wenn es um das Leben auf der Straße ging. Was außerhalb der großen, alten und gruseligen Fabrikgebäude lag wusste sie nur noch wage. Selbst als sie noch bei ihren Eltern gelebt hatte, hatte sie kaum etwas der großen Gebäude und den freundlichen Menschen gesehen. Für sie gibt es schon seit lange nur diesen Weg um nach draußen zu kommen. Wartend sah sie sich um, doch noch waren keine potenziellen Käufer da. Marcell hatte ihr immer diese drei Sachen eingeschärft. 'Achte auf ihr Verhalten und ihr Aussehen' Daran konnte man prima erkennen ob derjenige ein Käufer oder ein getarnter Polizist war. Liv war schon immer gut darin Leute einzuschätzen und so schaffte sie es seit zwei Jahren Drogen zu verkaufen, ohne geschnappt zu werden. Für eine zehn Jährige war sie schon ziemlich selbstständig und weitauserfahrener als andere Altersgenossen. Schon früh musste sie selbst handeln und für sich sorgen. Die Erinnerung an ihr altes Leben verpasste der Kleinen eine Gänsehaut und sie konzentrierte sich wieder auf die Menschen.
'Sag niemals woher du den Stoff hast oder ähnliches' Das hatte den Grund, dass die Kunden dann nicht bei dem Lager einbrechen konnten oder den Boss erpressen konnten. Für Liv waren die Regeln wichtig, da sie ihr halfen sich richtig zu verhalten. Ohne diese Regeln hätte sie wahrscheinlich den nächstbesten typ angequatscht. Die letzte Regel war nicht schwer und eigentlich selbstverständlich. 'Wenn die Bullen kommen, dann lauf!' Tzja. Dass sie diese Regel heute noch brauchen könnte hätte die Kleine nicht gedacht.
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Musste jetzt einfach das erste Kapitel veröffentlichen. ☺️☺️ (Die nächsten werden länger;))
Hoffe es gefällt euch und ihr zeigt das auch. Würde mich freuen
JaaaaaaAaaaa, wie so oft langeweile, gucke aber gleich Grey's Anatomy
(Guckt das noch jemand?)
Das wars dann auch von mir.....
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