18. Kapitel

Das Erste, was Rose wahrnahm, als sie erwachte waren stechende Kopfschmerzen. Als nächstes musste sie feststellen, dass sie nicht in ihrem Zimmer war. Ihre Augen waren noch schwer, doch sie erkannte genug um sagen zu können, dass sie sich weder in ihrem Schlafsaal noch in ihrem Zimmer befand. Sie gähnte und rieb sich die Augen. Als sie die Hand wieder sinken ließ, fiel ihr noch etwas auf. Sie trug einen Slytherinpullover. Erschrocken sah sie sich im Raum um.

Das Zimmer war düster und in der dicken Steinmauer war nur ein Fenster, welches Ausblick auf den See gab. Als wäre sie in einem Aquarium schwammen Fische an dem Fenster vorbei. Es war fast schon etwas gespenstisch. Und die grüne Lichtstimmung machte das nicht gerade besser. Doch sie hatte keinen Zweifel mehr. Sie war im einem Schlafsaal des Hauses Slytherin.

Verzweifelt versuchte sie sich an die letzte Nacht zu erinnern. Langsam kam die Erinnerung zurück. Sie war auf dem Ball gewesen. Mit Keith, der sie geküsst hat. Panik stieg in ihr auf, als sie den Gedanken fertig dachte. War sie etwa in Keiths Bett. Ängstlich roch sie an dem Pulli. Nein, das roch nicht nach Keith. Da roch nach – sie sah zu der Person neben sich – Scorpius.

Als hätte sie sich gerade verbrannt sprang Rose aus dem Bett und starrte den Jungen entsetzt an. Was war hier passiert? Und warum lag ihr Kleid zerknüllt am Boden? Hektisch sah sie sich um. Was war letzte Nacht mit ihr passiert?

Ihr Gastgeber war vermutlich von ihren Bewegungen geweckt worden und setzte sich nun langsam auf. „Morgen", sagte er nach einen langen Gähnen. Rose sah ihn erschrocken an. „Wie geht es dir?", sprach er weiter, ohne sie anzusehen. Sie schwieg. Nun sah er doch zu ihr. „Wieder nüchtern", scherzte der Slytherin. Dann bemerkte er ihren Gesichtsausdruck und erstarrte selbst. „Du erinnerst dich nicht an gestern?", fragte er schließlich.

Rose schüttelte ängstlich den Kopf. „Was haben wir gestern gemacht?", fragte sie langsam. Eigentlich wollte sie es ja gar nicht wissen. Scorpius seufzte. „Du hast gestern viel zu viel getrunken", begann er die Ereignisse des letzten Abends zu schildern. Mit jedem Wort entspannte sie sich etwas mehr, bis ihr Blick wieder auf das Kleid viel. Sie sah zu dem Blonden und zeigte auf das Kleid. „Und was ist damit?", verlangte sie zu wissen. „Du hast dich ausgezogen, weil es dir zu eng war. Also habe ich dir meinen Pullover gegeben", erklärte er ruhig und stand auf. „Es ist nichts passiert. Ich hab dich nur hier her gebracht um sicher zu gehen, dass dir nichts passiert." Sie nickte leicht, während ihr Blick auf ihm klebte. Scorpius hatte kein T-Shirt an und wenn sie ganz ehrlich war gefiel ihr der Anblick. Zumindest etwas. Größtenteils überforderte er sie einfach. „Ich..ich...ich sollte jetzt besser gehen. Ähhmmm danke", mit diesen Worten nahm sie ihr Kleid und verschwand aus dem Zimmer.

Langsam schlich sie die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter. Niemand durfte sie sehen. Das wäre ihr Ende.

„Rose", hörte sie eine vertraute Stimme. Zu früh gefreut. „Was machst du den hier?", fragte Marlene. Rose strich sich nervös eine Strähne hinters Ohr. „Warte. Ist das Scorpius Sweater?" Ohne, dass sie es hätte verhindern können schoss eine unglaubliche Röte in ihre Wangen. „Nein, warum sollte ich den seine Sweater haben", log sie, nicht wirklich überzeugend.

„Rose"

„Vielleicht." Sofort sah sie ein bereites Lächeln auf den Lippen ihrer Freundin. „Endlich. Ich dachte ihr beiden würdet nie den Mut aufbringen und endlich ehrlich sein." Roses Augen weiteten sich. „Ohhh nein. Ich und Scorpius. Scorpius und ich. Da. Da ist nichts passiert. Ich mein ich würde nie. Wie kommst du nur auf so einen Schwachsinn." „Rose komm schon. Ihr beiden tänzelt doch schon seit Monaten umeinander herum." „Ich weiß nicht von was du redest. Außerdem: Was machst du hier? Der Mädchenschlafsaal ist doch auf der anderen Seite?"

Nun wurde Marlene rot. „Naja Albus hat endlich den ersten Schritt gemacht", sagte sie grinsend. „Warte. Du magst ihn? Warum hast du das nie gesagt?", war Roses erste Reaktion. Die Slytherin grinste verlegen. „Naja so ganz sicher war ich mir selbst nicht. Aber gestern. Er war so süß und ich, wir sind uns ähnlicher als ich dachte." Rose lächelte nun auch. „Aber woher willst du wissen das er, du weißt schon, der Richte ist?" Marlene begann zu lachen. „Keine Ahnung. Aber solange es mich glücklich macht ist das doch egal."

Marlenes Worte hallten ihn ihrem Kopf nach. „Warte nicht auf mich", sagte Rose und rannte die Treppen wieder hinauf. Vor Scorpius Zimmer blieb sie stehen.

Ihre Hände begannen zu schwitzen als sie an die Zimmertür klopfte. Ein paar Sekunden später öffnete Scorpius Malfoy die Tür. Er wirkte verwirrt, als er sie erblickte. „Rose? Hast du was vergessen." Doch die Gryffindor hörte ihm gar nicht zu. „Wenn ich dich etwas frage, versprichst du ehrlich zu sein?" Der Slytherin nickte. „Natürlich." „Wirklich? Egal was es ist?" „Ja. Rose was ist den los? Du machst mir Angst."

Sie atmete noch einmal tief durch bevor sie die Frage stellte. „Magst du mich? Auf romantische Weise?" Der Junge sah sie für ein paar Sekunden einfach nur an. „Wie könnte ich nicht", sagte er schließlich. Rose begann glücklich zu lächeln. „Gut. Ich auch", flüsterte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. Scorpius erwiderte er ihr Lächeln und lehnte seinen Kopf zu ihr runter. Immer noch mit einen Lächeln geschmückt trafen sich ihre Lippen. 

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