8. Februar - Das erste Mal die Pferde kennen lernen
08. Februar
20.33 Uhr (irische Zeit)
Tag 5/91
Heute war mein erster richtiger Arbeitstag. Zumindest fast. Um zehn Uhr war ich zum Frühstück in der Küche. Danach sind Ann und ich zusammen zu den Ställen runter um sie für die Pferde herzurichten. Ich habe das Stroh, das nass war, aus den Boxen geräumt und mit dem restlichen Stroh das Bett für sie hergerichtet. Dann habe ich Eimer für Wasser in die vier Boxen gestellt und in die eine noch ein wenig Stroh getan. Anschließend habe ich für die vier Pferde Heu und Wasser gemacht und den Gang vor den Boxen gefegt, den seit einer halben Ewigkeit keiner mehr gefegt hat. War nicht leicht, den sauber zu kriegen. Danach hab ich den Mist dann noch weggebracht (ist ziemlich spaßig mit einer schweren Schubkarre einen steilen Berg rauf und runter zu laufen. Noch spaßiger war der gescheiterte Versuch, sie umzukippen). Damit war meine Arbeit für diesen Morgen erst mal getan. Bin dann mit Ann wieder nach oben und hab Lunch gegessen. Danach hatte ich ein wenig Freizeit, in der sie einkaufen war, weil wir auf Morris, ihren Mann warten mussten um mit ihm die Pferde zu trennen und reinzuholen. Auf der Wiese standen nämlich sieben Pferde, von denen vier in den Stall sollten und drei auf eine andere kleine Wiese.
Gegen halb vier sind wir zu dritt zu den Pferden runter. Ich bin mit Morris über die riesige Wiese zu dem Tor einer anderen Wiese gelaufen. Dort hat er die Pferde gerufen, die angelaufen kamen und dann mit uns zusammen zum Stall gelaufen sind. Beziehungsweise vorgerannt sind. Morris hatte vorher extra alles abgesperrt, sodass sie nirgends abhauen können. Nach einigem Rumgewusel haben wir dann die vier jungen Pferde in die Boxen und die drei anderen auf die andere Wiese bekommen. Wir sind dann zum Haus zurück, weil Connie vom College heimkam. Haben uns mit ihr in die Küche gesetzt und eine Tasse Tee getrunken, danach bin ich wieder runter zu den Pferden um nach ihnen zu sehen und mich mit ihnen anzufreunden. Es sind eine Fuchsstute und eine graue Stute, die ein Fohlen erwartet. Leider hat sie ein Krebsgeschwür über einem Auge, weswegen wohl nicht sicher ist, wie lange sie noch leben wird. Sehr traurig. Die anderen beiden sind zwei Braune, ich glaube Wallache. Die Fuchsstute war sehr aufgeregt und hat die ganze Zeit nach den anderen drei Pferden draußen gerufen. Die graue Stute ist recht unruhig in der Box hin und her gelaufen, aber die beiden Braunen waren eigentlich ganz ruhig. Bin ein bisschen da geblieben, hab sie gestreichelt und mit ihnen gesprochen. Die beiden Hofhunde Ranger und Lucie haben mir dabei Gesellschaft geleistet.
Zum Abendessen um viertel vor Sechs bin ich wieder zum Haus, hab dann zusammen mit Connie und Ann gegessen und bin dann ins Bad um eine Dusche zu nehmen.
Hier in diesem alten Haus ist es sehr kalt, wie ich glaube ich bereits erwähnt habe. Das Bad ist der kälteste Raum. Ihr glaubt gar nicht, was das für eine Überwindung ist, sich in einem so kalten Raum auszuziehen um Duschen zu gehen. Nicht schön, aber man überlebt es.
Jetzt sitze ich wieder in meinem Zimmer, habe vorhin mit meinem Vater telefoniert, höre Musik und schreibe diesen Eintrag. Morgen früh werde ich die Pferde wohl das erste Mal ein wenig bürsten, gegen Mittag kommt dann der Hufschmied. Ich bin gespannt was das gibt, denn die vier sind wie gesagt recht jung. Die graue Stute ist mit sieben die Älteste, die Fuchsstute ist fünf und die beiden Braunen sind drei und vier, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wir lesen uns morgen wieder.
Liebe Grüße nach Deutschland!
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