18. Februar - Das Miststück

18. Februar

21.03 Uhr (irische Zeit)

Tag 15/91

Genau wie gestern war es ein sehr sonniger, wenn auch kalter Tag.

Ich habe zusammen mit Nanni Porridge gefrühstückt, dann habe ich ihr bei ihren Arbeiten geholfen. Carols Hühner haben heute seit langem das erste Ei gelegt!

Am Abend zuvor hatte Richard Sally von Carols Hof abgeholt, da sie ab jetzt bei ihm stehen wird. Heute gegen elf kam dann das Pferd von Carols Freundin Sarah zu uns, da sie für ein paar Tage verreisen muss.

Nanni hat ihn auf die Weide gebracht und danach sind wieder die sechs Kilometer mit den Hunden gelaufen. In der Sonne war es richtig schön warm, was wirklich schön war, nachdem man sonst den ganzen Tag hier friert.

Als wir zurück waren, haben wir Salat gemacht, gegessen und sind schließlich wieder raus, damit Nanni ihre restlichen Arbeiten erledigen konnte.

Gegen vier Uhr kam Ann mich abholen. Zurück auf ihrem Anwesen hatte ich die Aufgabe besagtes Pony, das noch immer im Stall steht, zu füttern und aufzuhalftern. Ann hatte inzwischen ein Halfter besorgt.

Diese Aufgabe war wohl eine der schwierigsten, die ich je mit einem Pferd durchführen musste. Diese Stute ist wirklich anstrengend und wirklich ein kleines Miststück, wenn ich mal ehrlich sein soll. Ich kann verstehen, dass sie Angst hat und das alles für sie neu ist, aber das war es für die anderen jungen auch, und die sind nicht so anstrengend gewesen wie sie.

Ich habe einen Futtereimer mit Futter voll gemacht und bin mit dem Halfter in die Box. Es war ein Halfter, wie wir es hier in Deutschland haben. Mit einem Verschluss an der Seite und einem Verschluss zum Verstellen unter dem Kinn, statt über der Nase. Aber im Grunde bin ich im Nachhinein froh über dieses Halfter, da ich ein anderes wahrscheinlich nicht so leicht drauf bekommen hätte.

Den Futtereimer habe ich auf den Boden gestellt und das Halfter so darüber gehalten, dass das Pony seine Nase durchstecken musste, um an das Futter zu kommen. Hat aber leider nicht wirklich geklappt. Also habe ich nach einer Weile versucht denselben Trick anzuwenden wie zuvor bei den anderen, auch wenn ich noch nicht wusste, wie ich das Halfter danach über die Nase kriegen soll. Da das aber sowieso nicht geklappt hat, erübrigt sich der Gedanke. Jedes Mal wenn ich das Halfter gerade über ihren Hals hatte, ist sie weggesprungen. Also zurück zu meinem alten Plan. Es hat eine ganze Weile gedauert und viele Nerven gekostet, da ich dauernd aus der Box flüchten musste, da dieses Miststück mir den Arsch zugedreht hat und ich keinen Tritt riskieren wollte. Irgendwann habe ich es aber mit unendlicher Geduld geschafft ihr das Halfter über das erste Ohr zu ziehen. Bei meinen nächsten Versuchen ihr das Halfter auch über das andere Ohr zu ziehen, hat sie mir sehr oft schmerzhaft das Halfter aus der Hand gerissen, weil sie natürlich wegspringen musste. Aber irgendwann habe ich das Halfter auch über das zweite Ohr bekommen, was unendliche Erleichterung in mir auslöste. Nun musste ich nur noch das Halfter unterm Kinn schließen. Nachdem sie mir auch hierbei mehrfach das Halfter aus der Hand gerissen hat, habe ich den Futtereimer in den Arm genommen, sodass ihr Kopf nah bei mir war. Dann habe ich sie mit der freien gestreichelt und ganz vorsichtig und langsam versucht den Verschluss zu schließen. Beim dritten Versuch hab ich's dann endlich geschafft.

Das restliche Futter hab ich in den Trog geschüttet und angefangen ihr neues Stroh in die Box zu schütteln, wobei sie natürlich vollkommen ausrasten musste. Nachdem ich zumindest im vorderen Teil der Box einiges verteilt hatte, habe ich ihr noch frisches Wasser gebracht, da sie ihren Wassereimer durch die Gegend gekickt hatte, und einen großen Haufen Heu. Nachdem ich gefegt hatte, hab ich noch zu Abend gegessen und mich dann auf mein Zimmer begeben. Diesen Eintrag hier habe ich um 21 Uhr begonnen und um 00.20 Uhr beendet, da ich mich von den YouTube Videos des Poetry Slammers Jan Phillip Zymny habe ablenken lassen. Aber ist wirklich sehr lustig und ich würde euch empfehlen mal bei ihm vorbeizuschauen, falls ihr gerade viele wichtige Dinge zu tun habt.

Liebe Grüße nach Deutschland!

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