16. März - Pferd auf der Flucht
Nachtrag 16. März
Tag 42/91
Da ich, wenn ich erst mal am Erzählen bin, immer die Hälfte vergesse, setze ich es diesmal an den Anfang. Gestern habe ich zum ersten Mal ein „richtiges" Gespräch mit Connie geführt. Ich habe zwar immer noch oft Probleme sie zu verstehen, aber es wird immer besser. Inzwischen kann ich mich teilweise schon richtig mit ihr unterhalten, was wirklich schön ist. Natürlich sind es keine Unterhaltungen, wie man sie mit gesunden Menschen führt, aber es ist trotzdem sehr nett.
Aber zum eigentlichen Tagesablauf: Ich habe morgens mit den älteren Pferden begonnen. Habe sie reingeholt, gefüttert und geputzt, bis Ann schließlich runter kam. Da ich ja am Vortag festgestellt hatte, dass das Wasser auf der Weide nicht mehr funktioniert, mussten wir irgendwas improvisieren. Ann hatte einen kleinen Wassertrog dabei, die man normalerweise in Autoreifen setzt, damit sie sicher stehen. Davon hatte ich noch einen auf der hinteren Weide gesehen, also sind wir mit dem Auto über die Weide zu der hinteren Weide gefahren. Dabei haben wir eine Herde von über zwanzig jungen Rehen gesehen, die auf der Koppel gegrast haben. Es war wirklich imposant zu sehen, wie sie über die Koppel davongelaufen sind. Wunderschöne Tiere.
Auf der hinteren Weide fanden wir sogar zwei von den Wassertrögen. Haben sie dann ins Auto geladen und sind zurück zum Tor gefahren, wo wir die Rehe noch mal gesehen haben. Eins nach dem anderen sind sie dann in den Wald geflüchtet und verschwunden.
Ich habe dann die Wassertröge an der Wand aufgestellt, die die Weide von dem Paddock der grauen Stute trennt. (Ist wohl der Überrest eines Hauses, so wie die Wand aussieht) In dieser Wand ist ein kleines Loch, wodurch ich den Wasserschlauch stecken und die Tröge befüllen kann. Das habe ich dann auch gemacht. Bin dann zusammen mit Ann hoch und habe mir Lunch gemacht, da sie noch nach wegmusste.
Nach dem Essen habe ich die Pferde wieder rausgebracht und die jüngeren reingeholt. Auch sie habe ich gefüttert und geputzt und wollte sie dann wieder rausbringen um schnell zu misten, da wir bald los mussten um Nanni abzuholen. Tja, falsch gedacht. Vom Stall aus geht es links runter zur Weide der Pferde und rechts geht es einmal zum Haus und einmal zur Weide der älteren Pferde. Dort spanne ich immer ein Band, damit die Pferde den richtigen Weg gehen. Der Exhengst sah das diesmal aber anders. Er ist einfach unter dem Band drunter durchgerannt, während ich gerade damit beschäftigt war, die andere aus dem Stall zu scheuchen. Ich habe sie dann zuerst in die Weide gesperrt und dann versucht den Hengst wieder einzufangen. Der ist nämlich zur Koppel der anderen gerannt, die natürlich direkt ans Tor gekommen sind. Dort hat er sich dann über das Tor hinweg mit den beiden Wallachen „gekloppt". Ich habe versucht ihn dort wegzuscheuchen, aber er hat mich einfach ignoriert und nach mir getreten, als ich ihm mit der Peitsche auf den Arsch gehauen habe, um eine Reaktion hervorzurufen. Dann habe ich es geschafft einen Strick an sein Halfter zu machen und versucht ihn wegzuführen. Da er das aber nicht kennt, hat er Ansätze gemacht zu steigen, also habe ich es gelassen. Ich habe auch versucht zuerst die anderen Pferde vom Zaun wegzuscheuchen, gebracht hat es aber nur, dass sie mich fast umgerannt hätten.
Als ich keinen anderen Ausweg mehr wusste, habe ich Ann angerufen, ob sie bitte runterkommen und mir helfen kann. Hat sie gemacht.
Sie hat es dann geschafft, den Hengst wieder in seine eigene Weide zu treiben. Zeit zum Misten hatte ich dann leider keine mehr. Wir sind also los und haben Nanni abgeholt, mit der ich mir dann einen netten Abend gemacht habe.
Liebe Grüße nach Deutschland
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