14. März

19.35 Uhr (irische Zeit)

Tag 40/91

Kurze Frage vorab: Ich wurde mehrfach nach Bildern von Irland gefragt. Bestünde Interesse an einem Instagram-Account auf dem ich ein paar ausgewählte Bilder mit euch teile?

Weil ich beim Schreiben gestern mit meinen Gedanken ganz woanders war, habe ich natürlich die Hälfte vergessen.

Ein wirklich schönes Erlebnis am gestrigen Tag hatte ich morgens beim Frühstück. Connie hatte wohl mit mir gesprochen (leider verstehe ich sie noch immer in den seltensten Fällen), jedenfalls sagte sie zu Ann ich würde ihr nicht zuhören. Ann meinte daraufhin zu Connie, dass ich ihr jetzt zuhören würde und sie es wiederholen sollte. Zuerst hat sie sich etwas geziert (ihr müsst sie euch vom Verhalten ein wenig wie ein Kind vorstellen, für Leute, die noch keinen Kontakt zu Menschen mit Downsyndrom hatten). Aber dann hat sie sich zu mir umgedreht, mich umarmt und sich dabei so süß gefreut wie sie es immer tut. Das war wirklich schön.

In Wicklow habe ich Sammy, die Robbe, gesehen. Wenn ihr Zeit habt, schaut euch doch mal dieses Video an: Ist wirklich lustig.

Aber nun zu meinem heutigen Tag. Es ist endlich wärmer hier in Irland. Heute waren es 12 Grad und Sonnenschein. Der Wind ist zwar immer noch ein wenig kalt, aber arbeiten kann ich inzwischen auch nur im Pulli. Der Tag war soweit eigentlich ganz in Ordnung

Hab am Morgen die jungen Pferde reingeholt und gefüttert. Danach habe ich sie wieder geputzt. Der Hengst hat sich heute nicht besser benommen, hat mir wieder gedroht und ich durfte ihn nicht anfassen. Ich muss mal schauen, was ich da mache.

Das Miststück war dafür ganz lieb. Als ich in die Box ging, kam sie schon ganz vertrauensvoll an und ich durfte sie sogar streicheln. Habe sie dann ein wenig gebürstet, wobei sie die ganze Zeit nach Zuckerstückchen gesucht hat. Am Ende hat sie dann auch eins bekommen. Bisher ist sie aber die einzige, die die Zuckerstückchen annimmt, die anderen spucken sie wieder aus. Liegt wohl daran, dass sie es nicht kennen. Ich hoffe sie werden sie die Tage mal probieren und lieben lernen.

Bin dann zum Haus hoch, habe Lunch gegessen und etwas Wäsche gebügelt. Nachmittags bin ich wieder runter zu den Pferden, habe die eine Gruppe rausgebracht und die andere reingeholt. Auch sie habe ich gefüttert und anschließend geputzt. Lief ganz gut soweit. Beim Rausbringen ist mir dann aber einer von den jungen Rappen abgehauen. Mit dieser Gruppe Pferde laufe ich vom Stall aus immer nach rechts zur Weide. Links geht der Weg zum Haus hoch. Besser gesagt sind es eher zwei Wege. Einmal die „Straße" und dann eine Art Abkürzung als Fußweg. Sie gehen vom selben Weg aus und werden auch nach wenigen Metern zu einem Weg.

Der Rappe rennt also Richtung Haus, ich hinterher. Als er stehen bleibt, überhole ich ihn und scheuche ihn zurück in Richtung Weide. Er läuft voran, biegt an der Weggabelung ab und rennt wieder zum Ausgangspunkt zurück. Das hat er bestimmt vier Mal gebracht. Ich hatte wirklich Sorge, dass er weiterrennt und bis zur Straße runter, auch wenn der Weg zugegebenermaßen ziemlich weit ist. Irgendwann hat der Gute sich dann aber entschieden, dass er doch wieder zur Wiese und seinen Freunden möchte. Hat mir dann auch an Sport für heute gereicht.

Habe dann noch die Boxen ausgemistet und neu eingestreut, Heu gemacht und sehr viele Wassereimer vom Paddock der grauen Stute zum Stall geschleppt.

Liebe Grüße nach Deutschland!