10. Februar - Erstes Mal putzen und Holz sammeln

10. Februar

19.46 Uhr (irische Zeit)

Tag 7/91

Wieder ist ein anstrengender Tag vorbei. Er startete wie jeden Morgen um 9.30 Uhr in der Küche. Ich habe gefrühstückt und Connie noch mal gesehen, weil sie am Morgen wohl nicht aus dem Bett gekommen ist. Daher gings für sie heute später zum College.

Ich bin nach dem Frühstück mit Ann runter zum Stall um die Pferde reinzuholen. Ann hat sich bereit gestellt um die Pferde am ausbrechen zu hindern und ich bin zur Wiese, hab das Gatter geöffnet und sie gerufen. Gut erzogen wie sie an diesem Punkt sind, kamen sie angelaufen und gemeinsam mit Ann habe ich sie in den Stall gescheucht und dort in die Boxen gesperrt. Wir haben ihnen Futter gegeben und Ann ist hoch zum Haus gefahren, um einkaufen zu gehen.

Nachdem die Pferde mit Fressen fertig waren, habe ich mich dran gemacht die beiden jungen schwarzen zu putzen. Zum ersten mal in ihrem Leben und dafür waren sie echt lieb. Das größere hat ein paar Mal versucht zu treten und angedroht, hat aber nie wirklich in meine Richtung getreten. Auch nicht böswillig. Man muss dabei bedenken, dass es etwas völlig neues für ihn war, eine Bürste auf seinem Körper zu spüren. Dafür war er echt lieb. Hab ihn dann noch am Halfter ein paar Schritte vor und zurück gehen lassen, damit er auch das lernt. Dem Druck zu weichen, den man ausübt.

Beim kleineren hatte ich etwas mehr Sorge, da er generell aufgeweckter und hibbeliger ist. Überraschenderweise war er sehr lieb. Hat am Anfang jedes Mal gezuckt, wenn die Bürste ihn berührt hat, sich dann aber schnell dran gewöhnt. Auch mit ihm habe ich die Übungen gemacht, worauf er recht gut angesprochen hat. Beides ziemlich freundliche, intelligente Pferde. Danach hab ich mich noch ein bisschen in die Sonne gestellt, ein paar Fotos gemacht und die Aussicht genossen. Es ist wirklich wunderschön hier. Ich weiß jetzt schon wie eingepfercht ich mich fühlen werde, wenn ich zurück in meiner Heimatstadt in Deutschland bin. Welche Sehnsucht ich nach diesen Weiten haben werde.

Bevor ich hochgegangen bin um Lunch zu essen, habe ich den Pferden noch ein wenig Heu gegeben.

Ann hatte mir Salat mit Couscous und Käse dagelassen. Nach dem Lunch habe ich in meinem Zimmer auf Ann gewartet, die sich noch mit ihrer Schwester getroffen hat und um halb drei zurück war. Wir haben dann zusammen die Pferde wieder rausgelassen und ich habe die Boxen ausgemistet, neu eingestreut und Heu und Wasser gemacht. Danach habe ich die Aufgabe bekommen das Holz aus der Zufahrt zum Haus zu sammeln. Die Zufahrt ist eine lange Straße, bergauf, mit Bäumen und Wiese an den Seiten. Das war eine ziemlich anstrengende Aufgabe. Erstmal das Aufsammeln der verstreuten Äste vom Boden, dann die schwere, volle Schubkarre wieder den Berg hoch schieben. Insgesamt habe ich drei solcher Schubkarren voll gemacht, ehe es anfing zu dämmern und ich sowieso nicht mehr konnte. Bin also rein zu Ann, die mir mein Abendessen bereit gestellt hat, da sie heute Abend Pokern ist.

Ich hab mir also mein Essen in den Ofen geschoben, eine gefühlte Ewigkeit gewartet und schließlich endlich gegessen. Jetzt sitze ich wieder in meinem warmen Bett und schreibe diesen Eintrag. Morgen ist bereits eine ganze Woche vergangen, seitdem ich hier angekommen bin. Die Zeit geht ziemlich schnell rum und ich fühle mich wirklich wohl hier. Kein Heimweh, nur ein bisschen Sehnsucht nach den Haustieren, Freunden und der Familie. Wird bestimmt in der nächsten Zeit noch schlimmer, wenn ich erst mal einen Monat hier bin.

Jedem, der irgendwann mal die Chance hat ins Ausland zu gehen, kann ich das nur empfehlen. Es ist eine wirklich tolle Erfahrung, die mir persönlich glaube ich eine ganze Menge bringen wird.

Liebe Grüße nach Deutschland!

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