Chap XIV
Bald darauf stellte sich heraus, dass Modest alle Vorwürfe von sich gewiesen hatte, was hätten sie auch anderes tun sollen? Nun stand es also Aussage gegen Aussage und mir lag eine Vorladung für den Gerichtsprozess vor. Ich hoffte, dass alles so ausgehen würde, wie wir es geplant hatten. In der Zwischenzeit schickte ich dem Jugendamt Einsichten in meine Finanzen und Qualifikationen. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass all das reichen würde, um mein kleines Mädchen nicht zu verlieren. Der Prozess um das Sorgerecht würde erst nach Harrys Prozess stattfinden und so konnte ich noch jede Menge Zeit mit meiner Tochter verbringen. Seit neustem wollte sie mir immer ihre Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Während der Zeit im Krankenhaus hatte sie das Lesen gelernt, konnte sie doch nicht viel anderes tun so ans Bett gefesselt wie sie gewesen war. Noch merkte sie nicht, dass ihr genau das einen enormen Vorteil in der Schule verschaffen würde. Ich konnte es kaum erwarten, dass sie endlich die positiven Aspekte aus ihrer Krebserkrankung ziehen konnte. Und auch Harry würde aus seiner Situation etwas für sein zukünftiges Leben dazugewinnen.
Angespannt betrat ich den Gerichtssaal als ich als erster Zeuge aufgerufen wurde. "Sie sind Mr. Louis Tomlinson, 28 Jahre alt und wohnhaft in Doncaster, richtig?", fragte der Richter mich. "Ja, Euer Ehren", erwiderte ich. "Sie sind auch nicht mit den Parteien verwandt oder verschwägert?" "Bin ich nicht, nein" "Können Sie mir erklären, in welcher Verbindung Sie zu den beiden Parteien stehen?", wollte er dann wissen. "Ich bin von Beruf Musikproduzent und besitze ein eigenes Studio. Modest Management hat mich als Produzenten für das neue Album von Harry Styles beauftragt. Die Arbeit mit Mr. Styles war zu Beginn sehr schwierig. Ich glaube fest daran, dass Musik besser ist, wenn sie ehrlich ist, das macht mich so gut in meinem Job. Der Sänger hingegen hat kaum ein Lied seiner letzten Alben selbst geschrieben, obwohl er ein talentierter Songwriter ist, wie ich lernen durfte. Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass er von seinem Management sehr eingeengt ist in dem, was er veröffentlichen darf. Dies hat sich für mich bestätigt als ich eine Liste mit verbotenen Themen erhalten habe, welche Ihnen ebenfalls vorliegen müsste. Nach und nach hat Mr. Styles sich mir anvertraut und ich habe ihm schließlich dazu geraten, rechtlich gegen sein Management vorzugehen", erklärte ich die Ausgangssituation. "Mit Verlaub, Mr. Tomlinson, welches Recht nehmen Sie sich, über einen Sachverhalt zu urteilen, von dem Sie kaum Ahnung haben?", hakte der Anwalt von Modest nach. "Ich kann von mir selbst behaupten, eine recht gute Menschenkenntnis zu besitzen und Mr. Styles war deutlich anzusehen, wie sehr er unter der Situation gelitten hat. Falls Sie auf das Fachlich-Rechtliche anspielen, muss ich gestehen, dass ich da tatsächlich recht wenig Ahnung habe. Aus diesem Grund habe ich aber Niall Horan eingeschaltet, welcher ein guter Freund ist und sich auf meine Bitte hin, Mr. Styles Verträge angesehen hat", setzte ich dem entgegen.
"Das entspricht der Wahrheit, Euer Ehren. Mir sind im Zuge dessen einige Ungereimtheiten aufgefallen, die keinerlei rechtliche Grundlage haben. Mein Mandant hat den Vertrag zwar unterschrieben, beteuert allerdings, nicht über die Folgen aufgeklärt und stattdessen unter Druck zum Unterschreiben gedrängt worden zu sein. Auch meine anderen Mandanten berichten von ähnlichen Umständen. Hierzu liegt eine Audiodatei des Zeugen Maliks vor", schritt Niall ein. "Gibt es noch weitere Fragen an Mr. Tomlinson?", fragte der Richter und alle schüttelten den Kopf, um ihren Verzicht kundzutun. "Dann bleibt der Zeuge vorerst unvereidigt. Sie dürfen hinten Platz nehmen, Mr. Tomlinson", fuhr er dann mit dem Prozess fort und Zayn wurde hereingebeten. "Zayn Malik, 25 Jahre alt, wohnhaft in London, nicht verwandt oder verschwägert mit den Parteien?", wurde auch er gefragt. "Korrekt, Euer Ehren", antwortete der Schwarzhaarige sofort. "Sie wissen, dass Sie die Wahrheit sprechen aber sich selbst nicht belasten müssen?", klärte der Richter die weiteren Formalien. "Ja", bestätigte Harrys bester Freund. "Wir haben bereits von Ihrer Audiodatei gehört. Wie sind Sie dazu gekommen?", wurde ihm dann die erste wirkliche Frage gestellt. "Als Harry seinen Vertrag unterschrieben hat, war ich als sein bester Freund als moralische Unterstützung ebenfalls vor Ort. Da ich hobbymäßig zeichne und male, ist es wichtig, neue Ideen festzuhalten und dies tue ich häufig durch Sprachnotizen", erklärte der Pakistani. Danach hörten wir uns die Audio an und im Hintergrund hörte man ganz deutlich Schreie, Drohungen und Beleidigungen. "Mr. Malik, Sie haben vorhin selbst klargestellt, dass Sie der beste Freund von Mr. Styles sind. Könnte es nicht also sein, dass Sie diese Datei zugunsten Ihres Freundes bearbeitet haben?", hakte der Anwalt der Gegenseite bereits leicht verbittert nach. "Einspruch! Dieser Einwand ist vollkommen irrelevant! Die Datei wurde von der Polizei auf lückenlose Echtheit überprüft und es konnte nicht ein einziger Hinweis auf Bearbeitung festgestellt werden. Auch unsere nächste Zeugin Mrs. Brown wird bestätigen können, dass Vertragsabschlüsse bei Modest Management teilweise mit unzulässigen Mitteln erzwungen werden", warf Niall ein und daraufhin wurde auch Zayn unvereidigt aus dem Zeugenstand entlassen.
Mrs. Brown war eine ehemalige Mitarbeiterin von Modest und konnte von ihren Erfahrungen berichten. Danach hatte auch die Gegenseite noch Zeugen, die für sie aussagten. Dann verließ der Richter mit seinen Beratern den Gerichtssaal, um ein Urteil zu fällen. Als er wiederkam stieg die Spannung im Raum auf ein Maximum. "Wir fahren fort in der Sache Modest Management gegen Klienten, nehmen Sie bitte Platz. Wir haben uns beraten und sind zu dem Entschluss gekommen, dem Antrag wird...
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