Epilog
Jacks Pov
"Du übertreibst ein bisschen, glaubst du nicht?"
"Halt die Klappe."
Der Idiot hatte die Unverfrorenheit mich auszulachen. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu und richtete meine Krawatte. Scheiße, meine Hände waren so schwitzig dass mir die Flasche Wein fasst auf den Boden fiel. Der riesige Strauß mit Blumen den ich unter den Arm geklemmt hatte verdeckte mir die Sicht auf die Tür.
"Vielleicht ist sie nicht zuhause. Wir können wann anderes mal zurück kommen..."
Ich sah zu Mitch rüber der mir ein entschuldigendes Lächeln zuwarf. Ach Mann, es war schon verlockend einfach wieder zu gehen. Aber ich wusste was es für Mitch bedeutete, also schüttelte ich den Kopf.
"Nee, wir können ja nochmal klingeln."
Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen schwang die Tür auf. Clara Morrigan füllte den ganzen Türrahmen aus. Sie war eine massive Frau fast einen halben Kopf größer als Mitch und ich, mit einem Berg von wilden, grauen Locken auf dem Kopf. Ihre Augen schienen sich nicht auf eine Sache konzentrieren zu können und zuckten hin und her. Sie sah...verrückt aus. Und genau das Gegenteil von meiner Mutter. Ich fragte mich echt wie die beiden überhaupt befreundet waren. "Ähm...hallo Miss Morrigan..."
Meine Stimme zitterte ein bisschen. Ihr Blick blieb kurz an mir hängen bevor sie ihre Arme ausstreckte und Mitch an sich riss. Ich zuckte zusammen. Ich war mir sicher dass ich Knochen knacken hörte. Mitch schien es nichts auszumachen.
"Hey Ma..."
Sie sagte nichts, drückte ihn einfach noch mehr an sich. Wie lange war es her seit dem er sie besucht hatte? Okay, langsam wurde die ganze Sache unangenehm. Ich räusperte mich und Mitch befreite sich endlich von der Umarmung seiner Mutter.
"Ma, das ist Jack." Ihre zuckenden Augen wanderten zu mir.
"Amandas Junge."
Ihre Stimme war tief und raspig. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte. Also hielt ich ihr den Wein und die Blumen hin. Sie sah kurz auf die Blumen, dann sah sie wieder mich an. Ohne etwas zu sagen.
"Wir...haben mal zusammen gebacken..."
"Ich weiß. Vor zehn Jahren. Daher frage ich mich warum du mir lächerliche Geschenke mitbringst..."
Oh mein Gott sie würde mich umbringen. Sie war nicht umsonst die beste Freundin meiner Mutter. Ich hatte die Geschichten gehört. Geschichten die von dem Tod und Verderben den diese beiden Frauen verbreitet hatten erzählten. Zum Glück war Clara in den Ruhestand gegangen als sie mit Mitch schwanger wurde und hatte auch danach kein wirkliches interesse mehr an der Welt, obwohl meine Mutter wirklich hart versucht hatte sie überreden wieder mit ihr zu arbeiten. Trotzdem war ich nicht dumm genug um zu glauben dass sie harmlos geworden war. Diese Frau war gefährlich. Und sie sah mich an als wäre ich ihr nächstes Opfer.
"Mama, können wir rein kommen?"
Zwitscherte Mitch. Clara starte mich noch ein paar Sekunden an. Dann drehte sie sich mit einem Grunzen um und verschwand wieder im Haus. Mitch machte einen Schritt nach vorne, blieb aber stehen als er merkte dass ich ihm nicht folgte.
"Kommst du?"
"Ich weiß nicht."
Mitch blinzelte."Okay..."
Ich atmete tief ein."Sie wird mich umbringen."
"Wird sie nicht."
"Vielleicht noch nicht. Aber wenn sie herausfindet dass ich dich gevögelt habe..."
Mitch verdrehte die Augen, packte mich am Arm und zerrte mich ins Haus. Bücher stapelten sich vom Boden bis zur Decke, der Geruch von Zigarette schien überall vorhanden zu sein. Mitch drückte mich auf das riesige Sofa und grinste mich an. Der Idiot schien mein Leiden zu genießen. Seine Mutter schlurfte aus der Küche ein riesiges Tablett mit Kuchen in der Hand.
"Also." Ich war bereit loszurennen. "Ich hab gehört du hast deinen Vater besucht."
Ha. Jetzt war Mitch an der Reihe sich unter dem undurchdringlichen Blick seiner Mutter zu winden.
"Es war Teil eines Jobs."
Sie war kurz still.
"Muss ich das Haus verlassen?"
Ich hielt den Atem an. Es war offensichtlich was ihre Frage bedeutete. Sie wollte wissen ob Mitch wollte dass sie das Schloss dem Boden gleich machen sollte. Clara hatte seit mehreren Jahren ihr Grundstück nicht mehr verlassen. Den einzigen Menschenkontakt den sie hatte war mit meiner Mutter und Mitch. Deswegen war es generell bekannt dass das Erste Zeichen der Apokalypse wahrscheinlich sein würde dass Clara ihr Haus verließ. Aber sie würde es tun. Für Mitch. Zum Glück schien es als würde die Welt noch eine Weile lang existieren dürfen, denn Mitch schüttelte den Kopf.
"Nein. Mir geht es gut."
Ich warf ihm einen Seitenblick zu. Es war eine Woche her seitdem wir aus dem Schloss entkommen waren. Ich hatte jede Nacht in seinem Bett verbracht, daher wusste ich von seinen Albträumen. Ich wusste dass er verschwitzt und zitternd aufwachte. Dass es manchmal Stunden dauerte bis er einschlafen konnte. Aber das musste Clara nicht wissen. Die Frau nickte einmal kurz, als wäre das Thema damit abgehakt.
"Gut. Bleibst du eine Weile in der Gegend?"
Jetzt lächelte Mitch leicht."Ja ich glaube wir bleiben eine Weile."
Es war faszinierend ihre Interaktion zu beobachten. Sie waren nicht laut und grob wie meine Familie. Sie benutzten weniger Wörter aber sie schienen sich zu verstehen. Es war fast...süß. Bevor ich richtig gerührt werden konnte, wurde die ganze Aufmerksamkeit auf mich gerichtet.
"Was soll diese ganze 'wir' Sache bedeuten."
Oh Scheiße. Bevor ich mich vor der Mutter meines Freundes blamieren konnte wurde die Haustür aufgerissen. Man konnte vielen über meine Mutter sagen. Die meisten wollten entweder Sex mit ihr oder sie in einem Grab sehen. Aber sie hatte auch fantastisches Timing. Vor allem wenn es darum ging ihre Kinder zu retten.
"Na wen haben wir den da?"
Ihre weißen Locken waren wie immer perfekt gestylt, sie trug einen einfachen Anzug mit zehn Zentimeter Absätze.Clara verdrehte die Augen und drehte sich zu ihr um.
"Was willst du?"
"Kann ich nicht bei meiner besten Freundin vorbeischauen?"
"Nein, nicht wenn du etwas im Schilde führst."
"Du bist mal wieder einfach nur dramatisch!"
"Ich bin nie dramatisch. Und wo ist die Flasche Wein die du mir schuldest?"
"Ich schulde dir gar nichts du Miststück! Du hast offensichtlich geschummelt."
"Hab ich nicht!"
"Hast du wohl!"
Während unsere Mütter stritten wie sechzehnjährige Mädchen drehte ich mich zu Mitch um.
"Okay, vielleicht bringt sie mich doch nicht um..."
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Okay Leute das war das Ende! Hoffe ihr hattet Spaß! Das nächste Buch wird um das jüngste der Averin Geschwister handeln, nämlich Ivana! Ich werde euch bescheid geben wenn das Erste Kapitel draussen ist!
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