Star Wars - Illusionen
Luke Skywalker saß in dem Cockpit seines X-Flüglers und genoss die unendliche, weite Stille um ihn herum.
Es war eine Galaxis mit Milliarden bewohnter Planeten, Millionen unbesiedelter Welten und Billiarden von Sternen - War es seltsam, dass er sich trotz allem unendlich allein fühlte?
Die Macht, hatte Ben Kenobi ihm einst erklärt, war ein lebendes Energiefeld, dass alles umgab, sich zwischen allen Dingen befand. Hier, wo es im Umkreis von hunderten Lichtjahren nichts gab, musste sie also besonders stark sein. Hier wurde die Macht nicht bewegt. Hier gab es kein Lebewesen, von dem sie berührt werden konnte.
Luke spürte ihre Ruhe in auf Bewusstsein übergehen.
Ruhe, die er dringend brauchte, jetzt, da seine Gedanken immer lauter zu werden drohten. So laut, dass er sich nachts die Hände auf die Ohren presste, um nicht hören zu müssen. Und doch konnte er es nicht ignorieren. Den einen Satz, der alles veränderte:
Ich bin dein Vater!
Ein schüchternes, sorgenvolles Piepen riss Luke aus seinen Gedanken.
„Schon gut, R2", beantwortete die auf seinem Bildschirm flackernde Übersetzung, „ich bin in Ordnung." Das war natürlich eine glatte Lüge, auf die sofort eine weitere Frage des Astromechdroiden folgte.
„Nein", erwiderte der Jediritter, auf seltsame Art von der Fürsorge seines Begleiters berührt, „es gibt nichts, was du tun kannst."
Es gab tatsächlich nur eine Person, die ihm hätte helfen können - und die war tot. Bei seinen Freunden, bei Han und Leia hätte Luke vielleicht Trost gefunden. Er konnte es ihnen nicht sagen. Sie beide hatten genug eigene Probleme und würden sich nur Sorgen machen.
Aber er musste sich eingestehen, dass das Schweigen ihn innerlich zerfraß. Nichts wog so schwer wie eine Last, die man allein zu tragen hatte.
„Vader..." Begann er, halb zu sich selbst sprechend, „Er hat gesagt...Er ist mein Vater."
Für einen Moment fühlte es sich an, als würde sich das Universum um Luke zusammenziehen. Ein kalter Käfig, der ihn einschloss, ihm die Luft abschnürte.
Dann plötzlich konnte er wieder atmen, frei, wie schon lange nicht mehr.
R2 pfiff traurig
„Was?" Angesichts der Übersetzung vergaß der Junge Jedi für einen Moment sein Unbehagen. Tatsächlich fühlte er überhaupt nichts mehr, außer heilloser Verwirrung,
„Das kannst du nicht wissen!" Rief er ungläubig, aber die Zeilen, die jetzt aufleuchteten, waren noch verrückter.
„Du warst bei den Klonkriegen dabei?"
Vielleicht hatte R2 ja einen Kurzschluss erlitten. Gerade überlegte Luke, ob er zurückfliegen und den Droiden durchchecken lassen sollte, als dieser erneut betrübt zwitscherte.
„Das ist nicht wahr!"
Andererseits: Luke hatte sich nie gefragt, woher R2D2 gekommen war. Wenn man ihn gefragt hätte, hätte er vermutet, der Astromech sei bei der Rebellion gebaut worden. R2, der ihm geholfen hatte, den Todesstern zu vernichten. Der auf Dagobah dabei gewesen war und auf Bespin. Er sollte ein Begleiter Anakin Skywalkers gewesen sein?
Die vorher noch so angenehme Stille wurde plötzlich unerträglich, sodass der Jedi tief Luft holte: „Erzähl mir davon."
Und R2 erzählte.
In schrillen Pfeiftönen berichtete er von dem tapferen Sklavenjungen, der ihnen auf Tatooine das Leben gerettet hatte. Von Obi Wan und Qui Gonn Jinn und dem Jedirat.
Wie der naive Junge zu einem selbstbewussten Mann heranwuchs. Mutig und stark, immer darauf bedacht, das Richtige zu tun. Wie er die schöne Padmé Amidala kennenlernte und mit seinem Padawan Ashoka Tano bis in die hintersten Winkel der Galaxis reiste.
Dann wurde der Bericht düsterer. Ein Schatten legte sich au den stolzen, hoffnungsvollen Menschen, der einmal Darth Vader werden sollte. Der Schatten des Imperators.
Eine blaue Klinge durchzuckte die Luft. Klone verloren den Verstand. Jedi fielen unter unerbittlichen Blasterschüssen.
Anakin Skywalker war der erste gewesen, der gefallen war.
Dann verstummte der Droide.
Luke erwachte aus seiner Trance und stellte überrascht fest, dass sein Gesicht vor Tränen glänzte. Bilder strömten auf ihn ein, die er nur verschwommen aus seinen Träumen kannte. Jetzt sah er sie auf einmal gestochen scharf und musste feststellen, dass sie entsetzlich waren.
Trotzdem: Er wusste nun, wer er war. Es fühlte sich an, als hätte er seine Eltern, seine Familie, ein bisschen gekannt. Es war ein ermutigendes Gefühl.
„Ist das nicht seltsam, R2", murmelte er nachdenklich, „mein ganzes Leben habe ich mich von Tatooine weggewünscht. Dabei ist es eigentlich mein Zuhause."
Vielleicht würde er irgendwann dorthin zurückkehren. Später, wenn seine Vergangenheit hinter ihm und seine Zukunft vor ihm lagen
R2 tschilpte Leise. Luke wurde den Eindruck nicht los, dass der Droide noch etwas vor ihm verschwieg, fragte allerdings nicht danach. Wenn es soweit war, würde er die Wahrheit kennen.
Bis dahin würde er der Sohn Anakin Skywalkers bleiben.
Und nicht nur das: Er war auch das Kind Padmé Amidalas. Der Enkel der Sklavin Shmi. Schüler von Obi Wan Kenobi. Der letzte Jediritter.
Und auch sein Vater war ein Jedi. Er hatte es nur vergessen.
Tut mir leid! Es ist viel zu lang geworden! (Und Luke ist vielleicht ein bisschen ooc, wenn ja, sagt mir das bitte). Für die, die es interessiert: Die Idee hatte ich beim „Klone Wars"-Schauen und nein, ich habe keine Ahnung ob R2 das alles wissen kann, oder nicht. Ich fand nur die Idee unheimlich ergreifend, ich hoffe es ist mir gelungen, das auch so rüberzubringen. Das Bild oben ist übrigens von mir. Nicht überragend gut, aber hier ganz passend.
Was haltet ihr von Luke? Ich mag ihn, vor allem wenn er mit Mara zusammenkommt (ich muss unbedingt das Buch zuende lesen und aufhören, mich im Internet zu spoilern!)
Aber ich bin sowieso ein Fan der Skywalker-family (Legends, sonst zählen ja Kylo und Rey mit). Und...Alice hat es mal wieder geschafft, zu viel zu reden. Glückwunsch!
Mit dem Oneshot (um den es ja eigentlich mal ging) bin ich (wie immer) ganz zufrieden.
Bye🙃
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