Von Elfenwein und Feuerwhiskey

Frohe Weihnachten alle zusammen.
Als kleines Geschenk habe ich die letzten Tage an einem gewissermaßen geheimen OneShot geschrieben.
Es ist eine lockerluftiger Dramione Kurzgeschichte, vielleicht ein wenig unrealistisch, aber die Freiheit nehme ich mir als Künstler.
Ab und zu macht es ja auch einfach Spaß eine Geschichte ohne großartige Handlung zu lesen.
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und jetzt Bühne frei für Hermine und Co.
-Spargelmama





Die wummernden Bässe und verschwitzen Leiber um sie herum machten Hermine ganz schwindelig.
Weit und breit konnte sie weder Harry noch Ron ausmachen, obwohl es die beiden waren die sie überredet hatten überhaupt auf die Feier zu kommen.

Ja, Hermine Granger wollte nicht auf ihre eigene Abschlussfeier kommen.
Einer der Gründe dafür war vielleicht, dass die Party mehr oder weniger ungenehmigt im Raum der Wünsche stattfand und unmengen an alkoholischen Getränken ausgeschenkt wurden.
Gerade eben noch hatte sie einen leicht angetrunkenen Dean gesehen, der grölend nach einem weitere Butterbier verlangte.

Missmutig musste sie feststellen, dass auch die Slytherins gekommen waren.
Sie standen in einer Ecke des großen Raumes und tuschelten miteinander.
Sie erinnerten Hermine an einen privaten Club in den sonst niemand anderes eingeladen war.
Zähneknirschend musste sie zugeben, dass die Slytherins, die das Schuljahr auf Grund des Krieges wiederholt hatten, sich wirklich bemüht hatten einigermaßen erträglich zu sein.

Hermine wusste, dass viele ihrer Mitschüler die Schlangen immer noch für Anhänger Voldemorts hielten, aber sie konnte sich das einfach nicht vorstellen. Noch nicht einmal bei Draco Malfoy, dem arrogantesten, schleimigsten Reinblüter überhaupt.
Wenn sie die Slytherins nun aber alle auf Grund ihres Hauses für Todesser hielt, war sie nicht besser als tatsächliche Todesser.

Endlich entdeckte sie Ron und Harry in der Menge. Sie quetschte sich durch die Schülermassen und begrüßte ihre besten Freunde schließlich.
"Kommt Ginny auch?", erkundigte sie sich bei Harry.
Die beiden waren nach dem Krieg wieder zusammengekommen und waren nun seit über einem Jahr ein Paar.

Hermine wusste, dass es für Ginny seitdem schwer gewesen war, denn die Presse folgte Harry Potter und dem goldenem Trio auf Schritt und Tritt und jedes Problem in ihrer Beziehung würde sofort in der Zeitung landen.
Trotzdem waren die beiden sehr glücklich miteinander, denn zum Glück waren sie in Hogwarts vor sämtlichen Reportern geschützt.
Auch sie selbst litt ein wenig unter dem ganzen Trubel, doch sie machte sich noch mehr Sorgen darüber, was nach ihrem Abschluss passieren würde.
Hermine konnte einfach nur hoffen, dass keine Autoren wie Rita Kimmkorn Gerüchte über ihr Privatleben verbreiteten.

"Ich hab Ginny vorhin bei Seamus gesehen, sie wollte gleich zu uns kommen", antwortete Harry.
"Ich mach mir Sorgen wegen der Slytherins", murmelte Ron," Die stehen schon die ganze Zeit in der Ecke und sehen so aus als würden sie irgendetwas planen. Bestimmt will Malfoy die Party irgendwie platzen lassen"
Als Hermine einen Blick auf den Blonden warf, war sie wirklich überrascht.
Sie hatte gedacht, dass er vielleicht missmutig in die Gegend starren würde, oder wie Ron vermutete einen fiesen Plan ausheckte, aber zu ihrer Verwunderung sah er tatsächlich leicht angetrunken aus. Wobei leicht noch eine Untertreibung war, denn Draco Malfoy war gerade dabei ausgelassen mit seinen Freunden zu tanzen.

"Sicher Ron, er wird uns alle mit seinem Alkoholatem in die Flucht schlagen", sagte Hermine belustigt.
"Haha ,sehr witzig Mine"
Etwas gekränkt starrte Ron auf seine Schuhe.
Spielerisch stieß sie ihn gegen die Schulter.
"Komm schon, so war das doch nicht gemeint. Und jetzt kommt, lasst uns unseren Abschluss endlich feiern"
Kaum hatte Hermine das gesagt, zog sie die beiden verdatterten Jungs schon auf die Tanzfläche und drückte jedem ein Butterbier in die Hand.

Sie selbst nippte vorsichtig an ihrem Becher und musste ganz zu ihrem missfallen feststellen, dass irgendjemand das Butterbier so verfeinert hatte, dass deutlich mehr Alkohol enthalten war, als normalerweise.
Das mussten wohl auch die Slytherins festgestellt haben, denn diese stießen gerade grölend an.
Etwas schwankend war Malfoy auf einen Tisch geklettert und wollte nun offensichtlich eine Ankündigung machen.

"Hey ihr Langweiler!", rief er laut und leider nicht so betrunken, wie Hermine es amüsant gefunden hätte.
"Oh hey, Potty, Weasel!", rief er ihnen zu, als er sie in der Menge entdeckt hatte, "Ich wette ihr traut euch nicht gegen uns Slytherins Wahrheit oder Pflicht zu spielen!"
"Wie alt sind wir denn, Malfoy?", antwortete Harry spöttisch, worauf hin einige Gryffindors zustimmend murmelten.
Die Musik war auf einmal aus und alle lauschten gespannt dem Schlagabtausch der beiden Jungen.
"Hast du etwa Angst, Sankt Potter?"
Harry verengte seine Augen zu Schlitzen und Hermine wusste genau, dass Malfoy ihn jetzt genug provoziert hatte, dass er nachgeben würde.
"Na gut ,Malfoy. Gryffindor gegen Slytherin!"

Kaum hatte er die Worte gesprochen, entstand eine Tür an einer der Wände.
Elegant sprang Malfoy vom Tisch und Hermine fragte sich, wie man in einem leicht angetrunkenen zustand noch so graziös von einem Tisch springen konnte.
"Komm mit, Mine", zischte Harry ihr zu und packte sie am Handgelenk.
Seufzend ließ sie sich von ihm mitziehen.
So war es immer schon gewesen, die Jungs stellten irgendetwas Dummes an und sie musste es mit ausbaden.

Der Raum in dem sie nun stand, erinnerte sie stark an den Gemeinschaftraum, abgesehen davon dass es hier keine dominante Farbauswahl gab.
Die Slytherins hatten sich bereits um den Kamin versammelt und warteten nun auf ihre Mitspieler.
Dean, Seamus, Ginny, Harry, Ron und Hermine standen immer noch unsicher vor dem Eingang herum, während Malfoys Bande, bestehend aus Pansy Parkinson, Blaise Zabini, Theodore Nott, Gregory Goyle und Aristoria Greengrass und natürlich dem Eisprinzen höchstpersönlich, hämisch grinsten.
Alberne Mädchen hatten ihm diesen Namen gegeben, hauptsächlich weil er unnahbar und schön war, aber vielleicht auch weil seine Augen von so einem durchdringen grau waren, dass sie fast wie Eis wirkten.
Hermine hatte immer gedacht, er hieße so, weil er kalt und schleimig war, so wie wenn einem jemand Eis unter den Pulli steckt.

Als sich schließlich die Gryffindors möglichst weit weg von den Schlangen gesetzt hatten, begann Malfoy zu sprechen.
"Ich bin mir sicher, dass sogar Gryffindors die Regeln kennen, aber ich dachte mir, wir könnten sie ein wenig ändern. Die Wahrheiten werden mit Veritaserum beantwortet" Er hielt eine Phiole hoch.
"Wer seine Frage nicht beantworten, oder seine Aufgabe nicht lösen will, scheidet aus. Derjenige der als letztes übrig ist hat gewonnen. Und das Verliererhaus trägt dem Gewinnerhaus die Koffer zu den Kutschen. Einverstanden?"
Er sagte das alles so überzeugend, dass niemand ihm widersprach.
Er klatschte erwartungsvoll in die Hände."Also gut, dann lasst uns anfangen"

"Potter, Wahrheit oder Pflicht?"
Harry sah den Blonden eiskalt an und sagte dann tonlos:" Pflicht"
Ein Grinsen machte sich auf Malfoys Gesicht breit und er tat so als würde er nachdenken.
Ein ungutes Gefühl machte sich in Hermines Magengegend breit.
Würden die Slytherins es tatsächlich wagen, etwas verbotenes zu verlangen?
"Ich bin mir sicher wir alle würden gerne einen Blick auf die Unterwäsche des Auserwählten werfen, oder etwa nicht?"
Die Slytherins jubelten laut.
"Na gut Potty, Hose runter, oder steigst du aus?"
Harry war rot angelaufen, aber erwiderte trotzig den herausfordernden Blick Malfoys.

So würdevoll wie möglich stand er auf und öffnete den Gürtel seiner Hose.
Die Jeans landete auf dem Boden und eine schlichte weiße Boxeeshort kam zum Vorschein.
Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie den enttäuschten Blick von Malfoy sah.
Wahrscheinlich hatte er auf etwas peinlicheres gehofft.
Hastig zog Harry seine Hose wieder hoch und setzte sich hin.
Sein Blick viel auf Pansy Parkinson.

"Parkinson!"
Herausfordernd funkelte ihn das Mädchen mit dem Mopsgesicht an.
"Wahrheit", sagte sie kühl.
Das hämische Grinsen passte so gar nicht zu ihrem besten Freund, aber Hermine musste eingestehen, dass er mit seiner Frage genau Pansys wunden Punkt getroffen hatte.
"Mit wie vielen Jungs hast du schon geschlafen?"
Sofort schoss rote Farbe in ihr Gesicht.
Es war in Hogwarts ein offenes Geheimnis, dass Pansy viel unterwegs war, aber die Gerüchte immer ablehnte.

"Komm schon Pansy, so schlimm ist es doch nicht", sagte Harry zuckersüß und hielt ihr das Veritaserum hin.
Verzweifelt warf Parkinson einen Blick zu dem Anführer der Slytheringruppe, aber Malfoy sah sie nur fordernd an.
"T-tut mir leid Dracie, aber wenn solche Gerüchte über mich an die Öffentlichkeit gelangen ist mein Ruf ruiniert. Ich steig aus"

Ron grinste triumphierend und die anderen Gryffindors jubelten, als Pansy mit gesenktem Kopf den Raum verließ.
Verärgert ballte Malfoy seine Fäuste und knirschte mit den Zähnen.
"Weasel!"
Rons Ohren nahmen sofort die gleiche Farbe an wie seine Haare.
Pflicht", sagte er schließlich und blickte zu Boden.
Schon wieder setzte Malfoy sein dämliches Grinsen auf.
"Geh zurück zur Party und baggere ein Mädchen mit dem schlechtestem Anmachspruch an, den du kennst"
"Aber-"
"Ron!", zischte Harry, "Wir können das hier nicht verlieren"

Als Ron mit einer knallroten Wange zurückkamen kringelten sich die Slytherins vor lachen.
Dabei bemerkten sie nicht wie Harry und Ron miteinander tuschelten.
"Hermine hör zu...", flüsterte Ron, "Wir werden Malfoy jetzt eine Aufgabe geben die er garantiert ablehnen wird, also raste bitte nicht aus"
"Was? Was habt ihr vor? Jungs!"
Aber da hatte sich Ron schon zu dem Blonden gewandt.
Wütend starrten sich die beiden an, bis Malfoy schneidend Pflicht verlangte.
"Verschwinde für sieben Minuten im Himmel mit Hermine im Besenschrank"
"WAS?", riefen Hermine und Malfoy gleichzeitig.

Das konnte doch nicht ihr ernst sein! Was, wenn er einwilligen würde...
Harry legte ihr beruhigend eine Hand aufs Knie.
"Schon gut, er wird garantiert nicht einwilligen und dann ausscheiden. Und wenn wir ihn erstmal los sind, werden die anderen Schlangen ein Kinderspiel sein"
"Aber Harry, was wenn er einwilligt?"
Verzweifelt raufte sie sich die Haare.
Das konnte doch wirklich nicht war sein. Warum war sie nur mit den beiden befreundet.
"Ganz ruhig Hermine", dachte sie,"Das Frettchen wird ganz sicher nicht mitmachen"

"Okay", sagte Malfoy gedehnt und erhob sich.
Hermine rutschte das Herz in die Hose.
Die Jungs würden definitiv dafür bezahlen müssen.
"Und was, wenn ich nicht will?", sagte sie knallrot.
"Dann scheidest du aus", erwiderte Malfoy.
"Gut, dann scheide ich eben aus, ist mir-"
"Hermine! Bitte!"
Harry und Ron blickten sie flehend an.
"Tu es für Gryffindor. Schließ die Augen und denk an England, Mine"

"Ich hasse euch, ich hasse euch beide so sehr!", zischte sie, als sie Malfoy in die Besenkammer folgte.
Die Tür schloss sich hinter ihnen und sie standen in völliger Dunkelheit.
Sie konnte Malfoys heißen Atem spüren und ihr wurde schlecht.
Wie zum Teufel war sie nur in diese Situation geraten.
Panik überkam sie und sie überlegte für einen kurzen Moment einfach aus dem Schrank zu stürmen, aber dann besann sie sich.
Sie hatte gegen Lord Voldemort gekämpft und gesiegt, sie würde doch wohl sieben Minuten mit Draco Malfoy aushalten.

"Granger",knurrte er und sie wandte ihr Gesicht von ihm ab.
"Ich habe hierauf genauso wenig Lust wie du, also lass es uns einfach hinter uns bringen"
"Was hinter uns bringen, Malfoy?"
Sie konnte jetzt seinen Körper fast gegen ihren gedrückt spüren, so nah standen sie aneinander.
"Wir werden hier nicht rauskommen bis wir uns küssen, Granger. Kennst du denn gar keine Partyspiele?"
"WIE BITTE? Ich dich küssen? Vergiss es!"
"Gut dann werden wir wohl alle Ewigkeit hier drin verbringen", zischte er und entfernte sich von ihr.
"Können wir nicht einfach die Tür aufmachen und gehen. Scheiß doch auf das Spiel, ich trage meinetwegen alle eure Koffer"
"Die Tür wird nicht aufgehen. Wir sind Zauberer, schon vergessen"
"Oh Merlin, Harry und Ron werden dafür büßen müssen!"

"Granger, je länger du diskutierst, umso später kommst du hier raus. Benutzt deinen Grips"
Er hatte Recht, sie musste die Situation ganz rational betrachten.
Je schneller sie sich das hier hinter sich brachte, umso schneller konnte sie ihre sogenannten besten Freunde auf den Mond hexen.

"Also gut Malfoy. Aber ohne Zunge"
Der Slytherin gab einen Laut von sich, der stark nach einem Lachen klang und Hermine schlug mit der Faust in die Richtung wo sie seine Brust vermutete.
"Halt den Mund"
"Okay, okay Granger. Ich bin schon still"
Plötzlich spürte sie seine Präsenz wieder ganz deutlich und sanft griff eine Hand nach ihrem Arm.
Sie schauderte bei der Berührung.
Sie hatte sich Malfoys Hände viel kälter vorgestellt und nicht so zart und weich.
"Granger", hauchte er und jetzt blies sein heißer Atem gehen ihre Lippen.
"Malfoy", flüsterte sie und schloss trotz der Dunkelheit um sie herum die Augen.
Dann spürte sie zögerlich seine Lippen auf ihren.
Dieser Kuss war kein Vergleich zu den scheuen Küssen, die sie mit Viktor Krum geteilt hatte, oder übermütige Küsse während einer Schlacht zwischen ihr und Ron, nein dieser Kuss war atemberaubend und wild.
Sie bemerkte erst jetzt, dass sie völlig steif dastand und versuchte sich einfach fallen zu lassen.
Dracos Hand vergrub sich in ihren Haaren und sie presste ihren Körper noch enger an seinen.

Keuchend ließen sie kurz voneinander ab, nur um ihre Lippen erneut aufeinander krachen zu lassen.
Auch wenn Hermine die klügste Hexe ihres Alters war, konnte sie in diesem Moment keinen einzigen klaren Gedanken fassen und sie wusste, dass es Draco genauso ging.
Dieser begann nun ihren Hals entlang zu küssen und als er an ihrem Schlüsselbein saugte, entwich ihr ein Stöhnen.
"Hör nicht auf", murmelte sie, griff in seine Haare und zog ihn wieder nach oben um ihn erneut zu küssen.

Völlig außer Atem und verschwitzt ließen sie voneinander ab.
"Granger, dass war..."
"Ja ich weiß", keuchte Hermine und versuchte ihre Haare ein wenig zu richten.
"Ich denke die Tür sollte jetzt aufgehen",sagte sie ruhig, nachdem sie sich wieder gesammelt hatte.
Hermine hatte nur das getan, was die Situation ihr abverlangt hatte und ganz wie sie war, wollte sie die Sache nun mit einem klaren Kopf beenden.
Auch wenn sie ihm den Rücken zugewandt hatte, konnte sie beinahe Malfoys verdattertes Gesicht sehen, als sie die Besenkammer verließ und sich wieder zu ihren Freunden setzte.

"Hermine, es tut mir-", begann Ron, doch mit einer Handbewegung unterbrach sie ihn.
"Das wird noch Konsequenzen haben, Ronald Weasley. Und du brauchst gar nicht so unverschämt zu grinsen, für dich wird das auch ein Nachspiel haben Harry James Potter"

Als die Nacht sich zum Ende neigte, sahen es endlich beide Seiten ein, keiner wollte nachgeben, also gab es keinen Gewinner.
Harry, Draco, Hermine und Blaise hatten bis zum Ende durchgehalten, aber als sie bei jedem zweiten Wort gähnen mussten, gaben sich alle vier geschlagen.

Hermine wollte einfach nur noch ins Bett und so machte sie sich so schnell wie möglich zum Gryffindorturm auf.
Sie musste leise sein und wäre beinahe schon einmal Filch über den Weg gelaufen, als sich eine warme Hand um ihre schloss.
Sie spürte, wie ein Zettel in ihre Handfläche fiel, dann war die Wärme und die Hand verschwunden.

Triff mich morgen im Raum der Wünsche
-D.M.

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