Kapitel 37: Wovor läufst du davon?

Du hast beschlossen die Flucht zu ergreifen. Immer warst du dafür verantwortlich wenn jemand ermordet wurde. Wenn du alles hinter dir lässt kann sowas wohl kaum erneut passieren. Du sagtest Luis du gehst in den Garten um dann abzuhauen. Du musstest lediglich auf den richtigen Zeitpunkt warten. Du hattest nun ihr volles Vertrauen und damit würden sie dich allein lassen. Jetzt war endlich die Zeit gekommen um wegzulaufen. Du bist bisher nicht sehr weit gekommen. Du rennst und rennst und kannst aber mittlerweile nicht mehr. Du hältst an um zu verschnaufen. Cedric wird dich bestimmt bald holen kommen. Wie könntest du verhindern dass er dich erreicht? In einen See springen? Nein...wenn du gebadet oder geduscht hast, war ja auch noch danach alles gut.

Deine Verschnaufpause war nun schon zu lang und du beschließt wieder hastig loszurennen. Die Landschaft zieht an dir vorbei und der Wind weht heftig. „Wo ist Cedric überhaupt hingegangen? Meine Briefe hat er auch einfach mitgenommen. Das war bestimmt kein gutes Zeichen." Du grübelst vor dich hin während du dein Tempo nochmal beschleunigst. Du rennst und rennst und dir geht deine Energie langsam wieder aus. Du joggst jetzt und siehst dich um. Du kommst nach einer Weile an einen abgelegenen Ort an. Du verschnaufst und siehst dich neugierig um. Es gibt kaum etwas zu sehen außer ein paar kleine Häuschen. Du läufst und läufst doch sonst ist hier nichts. Du siehst kaum Leute. Du schaust in den Himmel und es scheint mittlerweile Nachmittag zu sein.

Du gehst weiter und irgendwann kommt jemand auf dich zu gerannt. Er sagt: „Y/N, du lebst? Ich hätte nie gedacht dich jemals wiederzusehen!" Er umarmt dich und du bemerkst jetzt erst dass es dein Freund Jonathan ist. Du umarmst ihn ebenfalls und freust dich endlich jemanden zu sehen den du kennst. Ihr zieht euch zurück und er fragt: „Was machst du eigentlich hier? Du siehst ganz anders aus als sonst. Ich hab dich fast nicht wiedererkannt. Ein ziemlich ungewöhnlicher Ort um wiederzukommen." Du überlegst was du sagen solltest. Du sagst: „Naja, ich hab die Flucht ergriffen vor meinem Entführer. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich weit gekommen bin. Bin ich noch weit von Urlanho (Ihre Heimatstadt) entfernt?" Er überlegt einen Moment und sagt: „Das bist du. Es ist ungefähr 5 Stunden mit dem Auto von hier entfernt. Wenn du zu Fuß unterwegs bist brauchst du noch länger." Du seufzt verzweifelt und du fragst: „Was machst du eigentlich hier? Du kommst doch ebenfalls aus Urlanho."

Er sagt: „Ich bin nur vorübergehend hier. Meine Eltern mussten wegen der Arbeit hierher. Sie haben mich mitgenommen, damit ich nicht auf mich allein gestellt bin." Du nickst verständnisvoll und sagst dann: „Also gut, ich muss dann erstmal weiter. Es war schön sich mit dir unterhalten zu können." Du lächelst ihn an und wendest dich zum gehen als er dich am Handgelenk festhält um dich aufzuhalten. Er sagt: „Ich lass dich nicht schon wieder gehen. Ich kann dich fahren. Ich hab vor einem Jahr den Führerschein gemacht." Überrascht siehst du ihn an und sagst: „Das würdest du tun?" Er nickt und sagt: „Ich hole schnell die Autoschlüssel." Du nickst und gehst zum Auto um dort auf ihn zu warten. Er flitzt rein und kommt nach kurzen Augenblicken zurück. Er öffnet es und ihr steigt ein. Er fährt los und ihr unterhaltet euch über alles was so bei euch gegenseitig passiert ist.

Nach 2 Stunden fahrt beschließt ihr eine kurze Pause einzulegen um euch die Beine zu vertreten. Ihr steigt aus und du streckst dich. Jonathan wendet sich dir zu und sagt: „Soll ich deinen Eltern Bescheid geben dass du auf dem Weg bist?" Du schüttelst den Kopf und sagst: „Nein, es wäre schöner wenn es wie eine Überraschung ist." Er nickt und legt das Handy weg. Er sieht dir in die Augen und fragt: „Hast du eigentlich irgendwelche Beweismittel von diesem Cedric?" Du nickst und beginnst in deiner Tasche zu kramen. Du hattest den Ring mitgenommen und reichst ihn ihm. Er nimmt ihn und seine Augen weiten sich. Er sagt: „Hat er dir einen Antrag gemacht?" Du sagst: „Um Himmels Willen, nein. Ich würde niemals jemanden heiraten der mich entführt." Er atmet erleichtert aus und sieht ihn sich genauer an. Nach ein paar Augenblicken gibt er ihn dir wieder und sagt: „Irgendwas stimmt mit diesem Ring bestimmt nicht. Niemand schenkt einer Dame einfach so einen Ring wenn es nicht für einen Antrag gedacht ist. Fühltest du dich komisch als du ihn trugst?"

Du überlegst einen Moment während du auf den Ring starrst. Du sagst: „Nein. Der Ring scheint ein normaler Ring zu sein. Ich konnte nichts ungewöhnliches feststellen." Jonathan sagt: „ein Glück, sei trotzdem auf der Hut, nicht dass dort ein tracker drin ist." Du lachst unbeholfen und sagst: Mein Entführer hat ein in mir injiziert, er weiß also wo ich bin. Deswegen will ich ja so schnell wie möglich weg." Seine Augen weiten sich und er ist sprachlos. Du siehst verlegen weg und du spürst dass er dich immer noch anstarrt.   Nach ungefähr 10 Minuten Pause beschließt ihr euch wieder auf den Weg zu machen.

Die fahrt wird fortgesetzt und jetzt ist es ruhig. Ziemlich unangenehm diese Stille. Ihr kommt endlich an und es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Ihr steigt aus und du umarmst ihn noch kurz und sagst: „Ich danke dir vielmals dass du mich gefahren hast. Pass gut auf dich auf." Jonathan lächelt und sagt: „Pass du auch gut auf dich auf. Und sieh zu dass du nach Hause kommst." Du nickst und eilst los. Zu Fuß ist es bis zu deinem Zuhause 30 Minuten entfernt. Wenn du rennst schaffst du es vielleicht auch in 20 Minuten. Du rennst los und winkst ihm noch schnell zum Abschied. Du kennst jeden Weg der zu deinem Haus führt. Du bist jetzt mittlerweile 10 Minuten unterwegs und bisher läuft alles gut. Bis es jetzt anfängt zu regnen. Der Regen ist jetzt aber dein geringstes Problem. Du läufst weiter ohne dich umzusehen. Es gießt heftig und der Boden wird matschig. Du rutschst aus und schreist auf. Du stehst hastig auf und jetzt bist du nicht nur nass, sondern auch schmutzig. Du seufzt und gehst weiter.

Es ist nicht mehr weit als du plötzlich Schritte hörst. Du bleibst stehen und hältst inne. Du siehst dich vorsichtig um, gehst dann aber weiter. Du beschleunigst dein Tempo und dann fällst du erneut hin. Diesmal knallst du aber mit deinen Hinterkopf auf einen Stein und du verlierst das Bewusstsein. Als du langsam wach wirst liegst du immer noch an der Stelle wo du warst. Du siehst in den Himmel und es ist schon dunkel geworden. „Wie lange war ich bewusstlos?" Fragst du dich während du dich aufrichtest. Du taumelst etwas, aber nach einer Weile geht es wieder und du läufst den restlichen Weg. Du läufst nur im Schritttempo weil du jetzt erstmal keine Kraft hast zu rennen. Endlich erreichst du dein Ziel und du nimmst den Schlüssel der unter der Fußmatte liegt. Du schließt die Tür auf und gehst rein. Du legst den Schlüssel weg und siehst dich um. Es hat sich kaum etwas verändert. Aber es ist ungewöhnlich ruhig. Es ist immer jemand zuhause gewesen. Du rufst: „Mama, Papa?" Keine Antwort kommt und du gehst ins Wohnzimmer.

Du kannst deinen Augen nicht trauen wen du siehst. Cedric sitzt auf der Couch und grinst dich an. Er sagt: „Es hat länger gedauert als gedacht. Du wohnst an einem ziemlich abgelegenen Ort. Ich muss schon sagen, bei mir hast du es besser." Du stehst stocksteif da und starrst ihn an. Du beginnst heftig zu zittern und Cedric kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Er macht es sich ein wenig zu gemütlich deiner Meinung nach. Du siehst dich um aber er sagt: „Deine Familie ist nicht da Falzen du sie suchst. Sie haben heute nämlich keinen Besuch erwartet." Das kann nichts gutes bedeuten. Du drehst dich um und rennst die Treppe hoch. Du öffnest die Tür von den Zimmer deiner Schwester und es niemand drin. Du überprüfst alle Zimmer aber es ist überall totenstill. Du gehst in dein Zimmer und schmeißt die Tür zu. Du stellst einen Stuhl vor die Tür und siehst dich um. Das Zimmer blieb so wie du es verlassen hast.

Du hörst Schritte die sich langsam deinem Zimmer näher und er scheint vor deinem Zimmer stehenzubleiben. Du öffnest vorsichtig das Fenster und siehst nach unten. Das könnte eine steile Landung werden. Ich könnte mir was brechen...Du seufzt und dann hörst du wie Cedric sagt: „Deine Familie vermisst dich ziemlich. Es sind sehr nette Leute." Du erstarrst als du diese Worte hörst. Woher will er das wissen? Der Gedanke daran wie er hier war und mit deiner Familie gesprochen hat lässt dich erschaudern aber du musst dich jetzt konzentrieren. Er nimmt den Türknauf in die Hand und dreht sie. Sie geht aber nicht auf weil der Stuhl davor steht. Plötzlich fängt es an heftig zu donnern und zu blitzen. Es tobt ein heftiger Sturm da draußen. Wenn Cedric doch nur von einem Blitz getroffen werden könnte...Könntest du es schaffen ihn nach draußen zu kriegen? Du könntest versuchen ihn in den Pool zu stoßen, an Gewässern ist das Risiko höher von einem Blitz getroffen zu werden.

Du kletterst vorsichtig aus dem Fenster, rutschst aber fast ab. Du musst es zum Garten schaffen. Du kletterst vorsichtig am Dach entlang und dann hörst du wie er deine Tür auftritt und der Stuhl wegfliegt. Er geht in dein Zimmer und kommt zum Fenster. Du bist bisher zur anderen Seite des Daches gekommen und jetzt ist unter dir der Garten. Wie könntest du jetzt am besten runterkommen? Du bist zu geschwächt und deine Kleidung ist klitschnass. Du rutschst vorsichtig am Dach entlang bis plötzlich Cedric auftaucht und zu dir hochsieht. Er sieht im Moment ziemlich angep*sst aus. Er verschränkt die Arme vor der Brust und wartet dass du runterkommst. Du klammerst dich an den Schornstein und versuchst zu verhindern abzurutschen.

Plötzlich durchströmt dich deine Kraft die du völlig vergessen hast. Könntest du ihn damit loswerden? Cedric fährt sich durch sein Haar und sagt: „Du weißt selbst, je länger du es hinauszögerst desto schlimmer wird es für dich ausgehen. Komm jetzt runter, ich hasse es mit nassen Sachen rumlaufen zu müssen." Du bleibst stur da oben sitzen. Wenn er ein Problem damit hat soll er gefälligst gehen. Er seufzt laut und du starrst ihn düster an. Er kommt näher und sagt: „Du kannst dich glücklich schätzen dass ich dich nicht hypnotisieren darf. Denn sonst würdest du schon längst wieder im Schloss sein." Seine Worte haben dich etwas verwundert. Er darf seine Kräfte also nicht gegen dich einsetzen was? Liegt es daran dass du die Lady Bist, oder weil er dich begehret? Das zweite ergibt wenig Sinn, denn er hat dich schon oft verletzt. Er hat nie gezögert dies zutun. Dadurch hast du einen kleinen Vorteil, aber sehr viel bringt es dir nicht. Plötzlich wird deine Hand rutschig und du hast Mühen dich weiter festzuhalten. Du klammerst dich ran und Cedric beginnt hinterhältig zu grinsen. Seine grinsen verwandelt sich in ein durchbohrenden Blick und dir läuft ein Schauer über den Rücken als du ihn ansiehst.

Du beschließt eine zittrige Hand nach ihm auszustrecken und er sieht dich fragend an. Du konzentrierst dich und deine Hand beginnt zu leuchten. Und dann, *Bumm*, Du triffst ihn und er knallt gegen den Zaun. Er erholt sich schnell davon und du rutschst endgültig ab. Du schreist auf als du runterfällst. Du knallst hart auf den Boden und du hast etwas knacken gehört. Und offensichtlich war es dein linker Arm. Du fluchst vor dich hin und schießt erneut auf Cedric. Er versucht deinem Angriff auszuweichen aber du schleuderst ihn in einen Busch. Du richtest dich vorsichtig auf und langsam wird Cedric böse. Du eilst mit Mühen zum Pool rüber. Cedric sieht dich finster an und richtet seine nasse Kleidung. Er kommt auf dich zu gerannt und du schaffst es nur knapp seinem Griff auszuweichen. Du stehst vor'm Zaun und Cedric dir gegenüber. Wie könntest du es jetzt schaffen ihn in den Pool zu stoßen?

Du richtest nochmal deine Hand auf ihn zu aber er packt sie. Du versuchst dich panisch zu konzentrieren und dann kriegst du zum Glück doch noch schnell einen Windstoß heraus. Cedric fällt in den Pool und Erleichterung macht sich in deinem Gesicht bereit. Aber es vergeht dir schnell. Denn anstatt er getroffen wird, wirst du von einem Blitz getroffen. Du fällst nach vorn und ebenfalls in den Pool und wirst bewusstlos.

Cedric ist dir immer einen Schritt voraus. Was wird er nun mit dir machen? Und was für Schäden hat der Blitzschlag angerichtet? Finde es in Kapitel 38 heraus. *•*

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