Kapitel 2.18
Ich schlang meine Arme um meinen Körper, um mich vor der kühlen Pariser Nachtluft zu schützen, denn ich trug nur ein dünnes dunkelblaues Oberteil und eine schwarze Shorts.
"Und dann rennt ihr einfach über den Pont de Bir-Hakeim, die Treppen hinauf unter dem Bogenbauwerk hindurch. Danach über die Straße bis hinunter zu der Plattform und dann ...", schloss Jay Martin, der Regisseur des Musik Videos, seine Erklärung. "Irgendwelche Fragen? Nein? Na dann bitte."
"Ist da etwa jemanden kalt?", neckte mich Shawn als wir gemeinsam nebeneinander herliefen. Finster schaute ich hinüber zu dem Braunhaarigen.
nein, ich zittere nur so zum Spaß. Natürlich ist mir kalt du Vollidiot!
"Es sind 11 Grad. Und hast du mal meine Sachen gesehen? Die sind nicht so kuschelig warm wie deine Jacke Shawn.", murmelte ich. Schuldbewusst zuckte er mit seinen Schultern. "Ich kann doch auch nichts für die Outfits, June. Die hat Tiffany ausgewählt."
"Tiffanys guten Geschmack in allen Ehren, aber so kurze Klamotten sind nicht gerade dem heutigen Wetter angepasst."
* * *
Auf das Kommando des Regisseurs, ergriff ich Shawn's Hand und wir rannten los. Immer schneller den vorgeschriebenen Weg entlang. Lachend drehte ich mich zu ihm um. Einige Haarsträhnen waren ihm in die Stirn gefallen aber das änderte nichts an seinem strahlenden Lächeln. Ich drehte mich wieder um und rannte weiter. Um uns herum funkelte das nächtliche Paris. Es sah einfach alles so wunderschön aus. Mein Blick jedoch huschte immer wieder nach hinten zu Shawn, der mich ebenfalls wunderschön aussah.
Nach einigen Metern konnte ich die Treppe erkennen, von der Jay vorhin gesprochen hatte. Wir steuerten auf die Treppe zu und ich begann Shawn's Hand fester zu drücken. Ich ließ meine Hand über das Treppengeländer wandern und rannte die Treppe nach oben. Ich lief noch ein Stück bis Shawn mich plötzlich an meiner Hand zurück zog und mich herumwirbelte. Er zog mich ein Stück zu sich und schaute auf die atemberaubende Aussicht, die sich vor uns erstreckte zurück. Aber sehr lange konnte ich das Ganze nicht betrachten, denn nur Sekunden später zog mich Shawn weiter. Wir überquerten die Straße, sprangen eine kleine Erhöhung hinunter und blieben letztendlich auf der Plattform stehen. Lächelnd drehte ich mich zu Shawn. Sein Blick war starr auf den Eiffelturm vor uns gerichtet.
Außer Atem und nach Luft ringend stützte ich mich auf meinen Knien ab, nachdem der Regisseur ein Zeichen zum Ende der Szene gab. Aber nur wenige Minuten später, ging es schon weiter. Shawn und ich liefen wieder zurück zu der kleinen 'Straße', wo auch noch einige andere Szenen für das There's Nothing Holdin' Me Back Video gedreht wurden. Bis wir aber schließlich zu einer bestimmten kamen.
Shawn lehnte sich nach hinten gegen die Wand, zog mich mit sich und für einen kurzen Moment berührte meine Stirn seine. Das Ganze kam so plötzlich das ich mich an seiner Jacke festhielt. Geschockt atmete ich aus aber versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Shawn's Hand wanderte langsam von meiner Schulter hinauf zu meinen Haaren. Behutsam strich er mir durch meine Haare. Ich riskierte einen Blick zu ihm nach oben und bemerkte da erst, wie nah wir uns tatsächlich waren.
so nah wie schon seit 4 Jahren nicht mehr
In diesem Moment vergas ich alles. Die Crew, die nur wenige Meter von uns beiden entfernt stand oder die anderen Passanten. Ich ignorierte den Lärm der Großstadt, ja ich vergaß sogar die Kameras die uns die gesamte Zeit filmten. Ich spürte nur noch, wie Shawn's Finger zärtlich über meine Wange streichelten und er sich langsam mir näherte.
Und wenn ich ganz ehrlich bin: genau das hatte ich vermisst. Er war es, den ich so vermisste. Seine zärtlichen Berührungen, seine Wärme und sein Lächeln, hatte mir gefehlt. Aber besonders hatte ich seine Nähe vermisst
Die Stelle, wo Shawn seine Finger meine Haut berührt hatten, begannen zu kribbeln und eine Wolke von Wärme umgab mich. Aber was am meisten erstaunte; es machte mir nichts aus. Ich dachte, ich könnte ihn oder jemand anderen nie wieder so nah an mich heran lassen wie jetzt, nach alle dem was ich mit ihm, Logan und Luke erlebt habe. Aber irgendwie rückten die ganzen Vorfälle die vor 4 Jahren passiert waren in den Hintergrund.
Ich war so vertieft in meine Gedanken und diesen Moment, bis plötzlich die Worte des Regisseurs an mein Ohr drangen.
"Okay Danke.", rief Jay und ließ mich somit vor Schreck zusammenzucken.
nein, das darf einfach nicht passieren ...
. . .
i looked at him
as a friend
until i realized
i loved him.
by unknown
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