Kapitel 2.17

"Und schon aufgeregt wegen des Video Drehs?", fragte Jack als wir alle beim gemeinsamen Frühstück saßen. Er war gerade dabei sich einen riesigen Berg von Pancakes rein zuschaufeln, während ich hingegen Shawn beobachtete, wie am Buffet anstand.
"Ein bisschen.", murmelte ich und stützte meinen Kopf auf meinem Arm ab. Mein Blick wanderte wieder zurück zu meiner Kaffeetasse.
"Brauchst du nicht. Laut den Aufzeichnungen des Regisseurs wird das ein ziemlicher Spaß für euch beide.", grinste Jack und wackelte dabei mit seinen Augenbrauen.

okay, was weiß er, was ich nicht weiß?

"Und außerdem", ergänzte er, "so zu tun als wäret ihr in einander verliebt, sollte euch ja nicht allzu schwer fallen."

Empört schaute ich meinen Sitznachbarn an. "Was soll das denn nun wieder heißen?"
Unschuldig zuckte Jack mit seinen Schultern. "Ach komm schon June, jeder Blinde kann das zwischen euch beiden sehen."

"Ich weiß ja nicht genau auf was du da hinaus willst Jack, aber Shawn und ich sind nur Freunde.", sagte ich und kaute unsicher auf meiner Unterlippe herum.

"Du kannst es doch selber nicht so ganz glauben, was du da sagst June.", mischte sich nun auch James ein, der mir gegenübersaß und seelenruhig seinen Kuchen aß. "Ihr zwei habt sie doch nicht mehr alle. Es läuft nichts zwischen mir und Shawn und da wird auch nie wieder etwas sein. ", murmelte ich und schob meinen Stuhl zurück. "Und besonders du Jack, solltest wissen wie sehr mich die Trennung damals verletzt hat." Mit einem unwohlen Gefühl im Bauch stand ich von meinem Stuhl auf.
"Tut mir leid, ich hätte wissen sollen, dass das ein schlechtes Thema ist.", entschuldigte sich Jack und starrte auf seine Pancakes.

Schlechtes Thema. Das könnte man wohl laut sagen, denn die Trennung hatte mich damals ziemlich mit genommen ...

* * *

Kopfschüttelnd beobachtete ich wie Shawn Backstage, gemeinsam mit Mike versuchte Cola-Dosen aufeinander zu stapeln, die uns allen kurz davor gegeben wurden. Und zu meinem Erstaunen klappte es sogar ziemlich gut und der Turm flog nicht einmal um. Stolz betrachtete Shawn seine Meisterleistung, ehe er sich zu mir umdrehte und lächelnd auf mich zu kam. Er ließ sich auf den anderen Sessel neben mir plumpsen und schaute mich erwartungsvoll an.

"Was ist los, June? Du bist schon den ganzen Tag so still.", fragte Shawn nach dem er mich einige Sekunden schweigsam gemustert hatte.
"Nichts.", log ich und fuhr mit meinen Fingern über den Sesselüberzug. "Nur ein bisschen müde vom Fahrradfahren und der ganzen Rennerei."

um ehrlich zu sein war ich nicht wirklich müde. Stattdessen beschäftigten mich noch immer Jacks Worte von heute früh

Als ich wieder hinüber zu Shawn schaute, trafen meine Augen auf seine braunen. "Mhm, ich auch.", murmelte er gedankenverloren und starrte mich an. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht einmal merkte, wie ein Assistent den Raum betrat um Bescheid zu sagen, dass James nun die Bühne betreten würde und Shawn in 30 Minuten dran wäre.

* * *

Schon seit Stunden wälzte ich mich nur von der einen auf die andere Seite. Ich konnte einfach nicht schlafen. Zu viele irrelevante Sachen schwirrten mir durch den Kopf. Plötzlich stellte ich mir die sinnlostesten Fragen und überdachte jede einzelne Situation des heutigen Tags.

Verzweifelt atmete ich aus und setzte mich im Bett auf. Langsam rutschte ich an die Bettkante um an mein Handy zu gelangen das auf dem Nachttisch neben dem Lavendelstrauß lag. Ich scrollte nun schon seit etlichen Minuten durch die Chats meines Handys, aber keiner war um diese Uhrzeit noch wach. Auch wenn er vermutlich auch schon schlafen würde, ergriff ich meine letzte Chance und schrieb Shawn an. Ich zog meine riesige Bettdecke weiter nach oben und begann du tippen.

June
Weißt du was ich mich schon immer gefragt habe?
Wie kannst du eigentlich richtig schlafen,
wenn nur die Hälfte der Decke über deinen Körper reicht?
Ich meine wirklich, wie geht das bei solch großen Leuten.

Erstaunlicher Weiße bekam ich nur Sekunden später eine Antwort von ihm.

Shawn
June! Es ist verdammt
nochmal drei Uhr
in der Nacht!

June
Also kannst du nicht schlafen?
Ich wette es ist wegen der Decke!

Shawn
Nein, du hast mich wach gemacht.
Aber jetzt gehe ich wieder schlafen und das solltest du auch tun.
Gute Nacht

June
Nein warte! Ich kann aber nicht einschlafen.

Shawn
Dann komm zu mir.

Grübelnd saß ich vor meinem Handy, ehe ich mich letztendlich doch dazu entschied zu Shawn zu gehen und Jack's Worte von heute früh zu verdrängen.

Leise klopfte ich an die Tür von Shawn's Hotelzimmer und schlang meine Arme um meinen zitternden Körper, um mich zu wärmen. Denn es war verdammt kalt hier auf dem Flur des Hotels. Einige Sekunden später öffnete sich die Tür. Ein, nur in Boxershorts bekleideter, verschlafen drein schauender Shawn stand vor mir.

"Hey.", murmelte er müde und lächelte mich schwach an.

"Hi.", flüsterte ich leise und trat in sein Zimmer. "Tut mir leid, dass ich dich aufgeweckt habe, aber ich konnte nicht schlafen."
"Kein Problem." Shawn trottete wieder auf sein Bett zu und ließ sich auf der Matratze fallen. Ich folgte ihm und setzte mich neben ihn. Ich starrte nun schon Minuten lang an die Dunkelheit und konnte nicht schlafen. "Du solltest schlafen, June.", grummelte Shawn plötzlich. Erschrocken zuckte ich zusammen.

ich dachte er würde schlafen

"Du auch.", entgegnete ich und versuchte die Bettdecke noch ein Stück weiter nach oben zu ziehen.

"Mhm, ich weiß.", murmelte Shawn und drehte sich zu mir um, sodass sich unsere Arme berührten. "Dir ist ja total kalt.", stellte er fest rutschte noch ein Stück näher an mich heran und schlang seine Arme um meinen Körper. Sein warmer Atem schlug gegen meine Haut, was ein kleines Kribbeln verursachte. Vorsichtig strichen meine Finger über seinen Arm und er drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Wange.

"Gute Nacht Shawn.", flüsterte ich leise.

. . .

maybe you're on his
mind just as much as he
is on yours.
by unknown

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