Kapitel 1.30
Die Woche zog an mir nur so vorbei und ehe ich mich versah, war es schon wieder Freitag.
"Siehst du April.", schimpfte Ana. "Sie bemerkt es nicht einmal."
"Hey! Erde an June!", sagte April und schnipste dabei mit ihrem Finger vor meinem Gesicht umher. Ich löste meinen Blick von einem bestimmten Punkt, naja eher Person und schaute verwirrt hinüber zu meinen Freundinnen.
"Was ist passiert?"
"Ihr zwei seid doch einfach unglaublich.", seufzte Ana und schmiss dabei dramatisch ihre Hände in die Luft. "Langsam frag ich mich echt, ob da oben überhaupt noch ein paar Gehirnzellen vorhanden sind oder ob die ganzen rosa verliebten Schmetterlinge sie ersetzt haben.", sagte Ana und deutete dabei auf meinen Kopf.
Ich verstand gerade nur Bahnhof
"Hä?"
Ein lautes Lachen verließ April's Mund. "Kurz gesagt: Ihr zwei zieht euch praktisch gegenseitig mit euren Blicken aus.", lächelte sie und deutete so unauffällig wie möglich in Shawn's Richtung.
Wir machen angeblich bitte was?
Einige Tische von uns entfernt saßen er mit Blake und Jack. Innerhalb der Mittagspause wanderten meine Augen immer wieder zu Shawn hinüber. Mittlerweile war unser Gespräch mehr als 4 Tage her aber seine Worte wollten mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Weil wenn Menschen einmal gutes sehen, weiter gutes erwarten. Und ich will die Erwartungen von niemanden erfüllen müssen
"Kommst du heute Abend auch mit?", fragte Ana und begann mit ihren Fingern auf dem Tisch der Cafeteria herum zu trommeln.
"Ehm ...", murmelte ich und schaute verlegen auf meine Hände. Ich hatte keine Ahnung von was sie gerade redete.
"Matt's Party?", seufzte die Rothaarige.
Panisch schüttelte ich meinen Kopf.
wir wissen ja, wie letzte Party für mich ausging und so schnell wollte ich das nicht wiederholen
"Ich k-kann nicht. Ich ehm ... meine Eltern haben heute Abend frei und da wollten wir zu Grandma fahren.", log ich. "Tut mir leid."
"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte April. "Du siehst irgendwie blass aus."
"Geht schon.", seufzte ich und holte mein Handy aus meiner Tasche. Eine Nachricht von unsere Schulseite ploppte auf. Ich tippte darauf und wurde auf den aktuellen Vertretungsplan weitergeleitet. Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, als ich sah das meine letzten beiden Englisch Stunden heute ausfielen. "Englisch fällt aus.", murmelte ich und legte mein Handy auf den Tisch.
April und Ana wechselten einen besorgten Blick.
"Jetzt lenke nicht vom Thema ab June. Geht's dir wirklich gut?", fragte Ana. "Wenn irgendetwas sein sollte June, du weißt, dass du mit uns re-..."
Genervt verdrehte ich meine Augen und unterbrach sie. "Mir geht es gut okay? Ich habe einfach nur keine Lust auf diese verdammte Party zu gehen.", sagte ich wütend, aber realisierte nur wenige Sekunden später, dass es gerade härter klang als ich es eigentlich meinte. "Sorry.", murmelte ich und stand von meinem Stuhl auf.
Ich musste hier raus und zwar schnell
Ich schwang mir meine Tasche über die Schulter und verließ mit eiligen Schritten die Cafeteria. Meine Füße führten mich durch aus dem großen Nordflügel unserer Schule. Auf den Fluren traf ich nur vereinzelt Schüler an, weil die meisten ihre Mittagspause in der Cafeteria verbrachten. Natürlich musste unter den wenigen Schülern genau eine bestimmte Person sein.
Der Penner hatte mir gerade noch gefehlt
"Ach nein June.", trällerte Logan. "Heute ohne Shawny Boy unterwegs?"
"Halt den Mund Logan.", zischte ich genervt.
"Uh, gibt es da etwa Ärger zwischen dir und Mendes?"
Wütend blieb ich stehen und schaute hinüber zu Logan, der an der Wand gelehnt stand. "Du bist doch nur eifersüchtig und nein, es läuft alles perfekt. Halte dich verdammt nochmal einfach fern von mir."
Ohne auch noch Logan's Antwort abzuwarten, bog ich in den anderen Gang ein und steuerte auf meinen Spind zu. Ich lehnte meinen Kopf an die kalten Schließfächer und schloss für einen Moment meine Augenlieder.
"Ich glaube es ist keine gute Idee hier zu schlafen.", lachte eine Stimme.
Erschrocken öffnete ich meine Augen und schaute mich um. Meine Augen blieben an Shawn hängen, der plötzlich neben mir stand.
Wo kam der denn plötzlich her?
"Nicht der richtige Tag für Scherze?", fragte Shawn.
"Es ist nie der richtige Tag für deine dummen Witze, du Vollidiot.", grummelte ich und öffnete mein Schließfach. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Schweigend beobachtete er mich, wie ich meine Bücher in den Spind stopfte.
"June?"
"Was ist?", zischte ich.
"Alles okay mit dir?"
"Nicht du auch noch! Mir geht's gut okay. Hört einfach alle auf zu fragen." Wütend knallte ich die Tür meines Schließfaches zu. Fragend schaute er mich aus seinen braunen Augen an. "Hör auf so zu gucken."
"Wie zu gucken?"
"Na so wie gerade.", murmelte ich. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. "Da hatte aber jemand heute eindeutig zu wenig Schlaf.", lachte Shawn. Genervt verdrehte ich meine Augen.
"Hör auf damit Shawn. Was willst du wirklich?"
Nachdenklich legte er seinen Kopf schief. "Mal sehen... ", murmelte er. "Ich will in den Urlaub, eine 1 in Biologie, eine neue Uhr, dich-..."
"Ich will nicht wissen ob du eine neue Uhr willst oder nicht. Was willst du von mir Shawn?"
"Ich dachte das weißt du bereits.", grinste er frech.
Okay jetzt reichts endgültig.
Wutendbrand drehte ich mich herum und lief davon. "Hey, jetzt warte June.", rief Shawn, rannte mir nach und hielt mich an meiner Hand zurück. " Shawn! Entweder du sagst jetzt was du willst oder du lässt mich sofort los." Wütend funkelte ich ihn an.
"Tut mir leid", murmelte er schuldbewusst und drückte kurz meine Hand. "Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du heute Abend mit zu Matt's Party kommst?"
"Nein."
Genervt atmete der Braunhaarige aus. "Jetzt hab dich doch nicht so..."
"Ich habe nein gesagt.", sagte ich kalt.
"Warum bist du denn jetzt schon wieder so?", fragte Shawn aufgebracht.
"Ich bin ganz normal.", rief ich.
"Bist du eben nicht. Du bist schon wieder so...so."
"So was?" Heraus fordernd schaute ich ihn an.
"So kompliziert!", schnaufte er.
Ich schnappte nach Luft. So konnte nicht sein Ernst sein. Wenn hier irgendjemand kompliziert ist, dann ist es wohl er. Aber das sagte ich ihm natürlich nicht. Stattdessen entriss ich ihm meine Hand und stürmte davon.
War es denn nicht offensichtlich, warum ich nicht auf diese dumme Party wollte?
. . .
one day she'll
start sending you
mixed signals,
and you'll get mad
because she
finally learned
how to play
your game.
by unknown
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