Kapitel 1.16
Schnellen Schrittes eilte ich über den Schulhof. Ich war jetzt schon viel zu spät dran, denn mein Wecker hat heute früh einfach nicht geklingelt. Dem entsprechend sah ich vermutlich auch aus. Mein Blick wanderte über den leeren Schulhof.
naja fast leer
In der Raucherecke standen mal wieder die üblichen drei Typen. Blake, Jack und natürlich, wie soll es anders auch sein, Shawn. So schnell ich konnte, rannte ich an den Drein vorbei und hetzte zur großen Eingangstür. Immer darauf bedacht, den Kaffee in meinen Händen nicht zu vergießen.
"Da ist ja deine Kleine.", hörte ich Blake in meine Richtung rufen und grinste dabei Shawn wissend an. Wütend drehte ich mich herum. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. "Ich bin ganz bestimmt nicht seine Kleine.", schrie ich über den leeren Schulhof und knallte Sekunden später die Eingangstür hinter mir zu.
war ja sowas von klar. So ein Vollidiot wie Shawn konnte ja nur mit solchen Typen befreundet sein.
Kopfschüttelnd steuerte ich auf meinen Klassenraum zu. Politik bei Mr. Meyer. Zaghaft klopfte ich an die Tür und trat ein. Ich murmelte ein leises "Guten Morgen" und ließ mich auf den Platz neben April, in der vorletzten Reihe fallen. Verdutzt schaute mich die Schwarzhaarige an. Gerade als ich ansetzten wollte und ihr alles erklären wollte, unterbrach mich Mr. Meyer.
"Sie sind zu spät Mrs. White."
"Tut mir leid Sir. Aber ich ehm ... musste ziemlich lange anstehen um meinen Kaffee zu bekommen.", log ich und lächelte ihn entschuldigend an.
"Dann bringen sie mir bitte das nächste Mal bitte auch einen mit...", grinste er und zeigte auf meinen Becher. "Lassen sie mich raten? Sie trinken ihren Kaffee schwarz aber mit 2 Stücken Zucker?"
"Ich bin beeindruckt June. Woher wussten Sie das?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Reine Intuition."
nein, eigentlich trinkt ihn mein Dad genauso...
"Na wenn das so ist, belassen wir es bei einer mündlichen Verwarnung. Voraus gesetzt sie bringen mir das nächste Mal auch einen Kaffee mit."
Grinsend schaute ich den Lehrer an. "Natürlich Mr. Meyer."
Etwa 10 Minuten später wurde die Tür zum wiederholten Male geöffnet und drei Jungs platzten unangekündigt herein. Ein genervtes seufzten ging durch die Klasse. "Herzlichen Glückwunsch das Sie auch mal den Weg zu meinem Unterricht geschafft haben, meine Herren!", sagte Mr. Meyer und begann etwas an die Tafel zuschreiben.
"June ist auch gerade ist gekommen.", protestierte Mendes und setzte sich mit Jack, auf die Bank hinter mir.
"Um ehrlich zu sein Mr. Mendes, ich weiß nicht wovon sie da reden. Mrs. White war doch außerordentlich pünktlich.", grinste der Politik Lehrer in meine Richtung.
"Aber-", widersetzte sich Jack.
"Ruhe jetzt. Wir wollen endlich mit dem Unterricht fortfahren!"
Eine Hand berührte meine Schulter. Unauffällig drehte ich mich nach hinten und schaute in ein braunes Augenpaar. "Wie hast du das gemacht?", zischte Shawn und schaute mich misstrauisch an.
"Was soll ich schon gemacht haben?", fragte ich unschuldig. Genervt verdrehte Shawn seine Augen. "Komm schon June, verarschen kann ich mich auch selber."
"Okay Mendes ich gebe dir einen Tipp. Sei nett zu anderen Leuten.", lächelte ich, drehte mich wieder zurück in Richtung Tafel und verfolgte den Unterricht.
"Als ob du nett bist...", hörte ich ihn noch murmeln.
* * *
Nach Politik und zwei Stunden Englisch packte ich meine Aufzeichnungen in meinen Rucksack. Gemeinsam mit April verließ ich den Klassenraum und wir machten uns auf den Weg in die Cafeteria.
"Also...", fragte April und schaute mich abwartend an.
"Also was?"
"Unser Gespräch von Samstag war noch nicht zu Ende."
Seufzend drückte ich die Glastür zur Cafeteria auf. "Wie schon gesagt. Shawn hat einen Witz gemacht."
"Es ist also ein Witz, wenn man behauptet man hätte mit jemanden geschlafen obwohl es nicht stimmt?", entgeistert schaute mich April an.
"Na so ungefähr. Ich glaube er wollte Logan wütend machen.", sagte ich und ließ mich auf dem Stuhl neben Anastasia fallen, die bereits auf uns wartete.
"Also irgendwie wird mir Mendes und seine Freunde immer sympathischer.", grinste Ana und stopfte sich Stück Apfel in den Mund. Ich hätte mich beinahe an meinem Wasser verschluckt als sie das sagte. Hustend rang ich nach Luft. "Das kann doch nicht dein Ernst sein Ana. Hast gerade irgendwelche giftigen Dämpfe in Chemie eingeatmet?"
Verwirrt schaute sie mich. "Ich denke eher nicht? Aber eigentlich finde ich die Drei total in Ordnung. Blake hat mir vorhin sogar in Mathe geholfen.", grinste sie begeistert. Ich tauschte einen besorgten Blick mit April aus. "Außerdem sind sie total heiß.", ergänzte die Rothaarige.
"Es muss an Chemie liegen. Sonst würde sie nie so einen Unsinn reden.", wendete sich April an mich und schnappte sich ein weiteres Stück Apfel von Anas Tablett.
damit hatte sie Recht. Bis vielleicht auf den letzten Punkt. Ich musste zugeben...heiß waren sie ja schon irgendwie
"Hey das ist mein Essen! Geh dir selber etwas holen.", protestierte Ana. Abwährend hob sie ihre Hände. "Schon okay. Ich geh mir ja schon etwas holen.", grinste die schwarzhaarige und machte sich auf den Weg zur Essensausgabe. Lachend schüttelte ich meinen Kopf.
Keine 5 Minuten später, stürzte eine aufgeregte April zurück zu unserem Tisch. "Ihr glaubt mir nicht, was ich gerade gehört habe.", rief April empört. Sofort drehten sich einige Schüler in unsere Richtung. "Hört auf zu starren!", zischte Ana und sofort wendeten sich die Teenager wieder ihrem Essen zu.
beeindruckend welche Wirkung sie auf andere Leute hatte...
"Logan.", sagte April. "Er verbreitet das Gerücht, das...das wieder etwas zwischen euch Beiden laufen würde."
Wütend sprang ich von meinem Stuhl auf. "Der Blödmann hat was gemacht?"
Er würde es noch bereuen so etwas behauptet zu haben
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stürmte ich auf Logan's Tisch zu. Sofort lag die gesamte Aufmerksamkeit des Tisches auf mir.
"Logan!", zischte ich wütend. Grinsend schwenkte sein Kopf in meine Richtung. "Da ist ja deine Puppe wieder.", sagte ein blondhaariger Typ, Grayson, einer von Logan's schleimigen Freunden.
ich bin ganz bestimmt nicht seine Puppe
"Was gibt es Babe?", grinste mein Ex-Freund, stand auf und legte einen Arm um meine Hüfte. Sofort schubste ich ihn von mir weg und rief: "Was soll der Mist? Warum verbreitest du das Gerücht, das angeblich wieder etwas zwischen uns läuft?" Mittlerweile hatten wir wieder die gesamte Aufmerksamkeit der Cafeteria, wie schon bereits vor ein paar Tagen. Lächelnd verdrehte er seine blauen Augen. "Ach June, jetzt streite es doch nicht ab. Jeder weiß dass wir früher oder später wieder zusammen kommen werden." Bei diesem Satz drehte sich mein Magen um.
Niemals
Innerlich kochte ich vor Wut. Was fällt ihm bitte ein? Meine Augen wanderten zu Logan's restlichen Freunden, die mich einfach nur gestört angrinsten. Dabei fiel mein Blick jedoch auf einen öffnen, noch gefüllten Joghurtbecher. Mit einer schnellen Handbewegung schnappte ich mir den Becher von Graysons Tablett. Kurzerhand leerte ich den Becher über Logan's Kopf aus. Sofort verstummten alle Gespräche und ein leises Raunen ging durch den Raum. Lächelnd stellte ich den nun leeren Joghurt Becher wieder auf Graysons Tablett. Überrascht schaute mich der Blondschopf an. Ich wandte nun meinen Kopf wieder zu Logan. Ich beobachtete wie die lila-blaue Masse an seinem blonden Haar hinunterlief.
Sieht eigentlich ganz hübsch aus. Aber es würde bestimmt ewig dauern, bis der Heidelbeerjoghurt wieder aus seinen Haaren verschwunden wäre.
"Sag mal, geht's noch?", brüllte Logan wütend. Sein Gesicht war knallrot angelaufen und seine Augenfarbe wirkte nun um einige Annoncen dunkler. Er hatte es schon immer gehasst, wenn man ihn in aller Öffentlichkeit bloß stellte. "Du Trottel hast mich verdammt noch einmal betrogen! Ich würde niemals in meinem Leben, zu dir zurückkommen!", fauchte ich ihn an. Schwungvoll drehte ich mich herum, schloss meine Augen und atmete tief durch.
Du hast das richtige gemacht June. Er hatte es verdient...
Ich setzte ein triumphierendes Lächeln auf und spazierte durch die stille Cafeteria. Geschockt schauten mich die restlichen Schüler an. Aber ich beachtete sie nicht weiter und folgte meinem Weg aus der Cafeteria. Ich hatte jetzt eine andere Aufgabe.
Ich musste nun dringend Jemanden suchen gehen...
. . .
something i learned about people ...
if they do it once, they'll do it again.
by unknown
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