4. Kapitel
Zuerst musste ich wieder auf den Hof und dann in das Gebäude schräg gegenüber, dort war der Wohnkomplex angesiedelt. Es war, wie die anderen Gebäude auch, ein großer viereckiger Steinbau. Dort angekommen nahm ich die Treppe in den 2. Stock und ging dort den langen Flur entlang. An meiner Tür angekommen atmete ich einmal tief durch und öffnete dann die Tür.
Ich stand in einem kleinen Raum, den man wohl als Wohnzimmer bezeichnen konnte. Direkt vor mir standen ein kleiner Tisch mit vier Stühlen und dahinter ein Sofa und ein kleiner Fernseher.
Ein Mädchen saß auf dem Sofa und sah gerade Fernsehen, doch als sie mich bemerkte, schaltete sie sofort ab und stand auf. Sie war ein bisschen kleiner als ich und hatte blonde Haare, die sie zu einem Zopf gebunden hatte. Besonders fiel mir aber ihre Jogginghose auf, die sie trug. „Hi, ich bin Elsa und bin jetzt wohl deine neue Mitbewohnerin", stellte ich mich vor und gab ihr die Hand. Sie musterte mich kurz und ergriff dann diese und schüttelte sie. „Ich bin Lynn. Warte ich hole grad noch Tessa. Sie wohnt auch hier. Jess ist grad nicht da, aber du wirst sie sicher noch kennen lernen. TESSA, UNSERE NEUE MITBEWOHNERIN IST DA", rief sie laut durch die Wohnung. Ein Stöhnen kam aus einem der anderen Räume und ein kurzhaariges blondes Mädchen erschien an der Tür. „Du weißt, dass ich nicht schwerhörig bin. Aber wenn du so weitermachst werde ich noch taub", sagte sie und kam zu uns. Sie stellte sich mir kurz vor und verschwand dann wieder in ihrem Zimmer. „Äh, ja. Tessa redet eher nicht so viel. Aber egal, ich zeig dir dein Zimmer. Du wohnst übrigens mit in meinem Raum", stotterte sie verwirrt und führte mich in das Zimmer, welches schräg gegenüber von Tessa's lag. Es verfügte über zwei Betten, zwei Schränke und zwei Schreibtische. An der Tür hing noch ein Spiegel, doch ansonsten sah es eher kahl aus. Ich bekam das Bett am Fenster, mit der Aussicht auf den kleinen Park. Ich hob meinen Koffer auf das Bett und öffnete dann meinen Schrank. Doch dort waren schon ein paar Sachen drinnen. „Das gehört mir doch gar nicht. Vielleicht ist das von der vorherigen Mitbewohnerin", sagte ich und Lynn lachte: „Nein. Das sind deine! Die Schule stellt allen Schülern Sportklamotten zur Verfügung." Im Schrank lagen ein Traininganzug, Sporthosen, Sport T-Shirts, Socken und sogar Schuhe. Oben auf dem Stapel lagen noch ein Schul T-Shirt und ein Pullover. „Die Sachen werden nach der Sportart ausgesucht, also würde ich mal raten, dass du Volleyball spielst", meinte Lynn, „Ich gehe dann mal wieder fernsehen. Sag wenn du Hilfe brauchst, aber ich glaube den Koffer bekommst du auch alleine ausgepackt."
Sie verschwand und ich fing an meine Sachen einzusortieren.
Als ich fertig war, wurde es draußen bereits dunkel. Ich installierte noch schnell die App des Sportarmbandes auf meinem Handy und aktivierte es. Danach ging ich zu Lynn ins Wohnzimmer und setzte mich zu ihr. Sie registrierte mich kaum und verfolgte gespannt das Handballspiel im TV. Daher nahm ich an, dass sie wohl Handballerin sein musste.
Plötzlich ging die Wohnungstür auf und ein braunhaariges Mädchen kam herein. „Bin wieder da. Warte, wer bist du?", fragte sie mich und schmiss ihren Rucksack auf den Tisch. „Ich bin Elsa, eure neue Mitbewohnerin. Freut mich dich kennen zu lernen", erwiderte ich höflich und gab auch ihr die Hand. „Stimmt. Elsa ist aber ein ungewöhnlicher Name", meinte sie und schmiss sich neben mich auf die Couch. „Meine Mutter ist Schwedin, deshalb dieser Name. Mein Bruder heißt Leif, also genau so schlimm", sagte ich Schulter zuckend. Ich mochte meinen Namen eigentlich, aber seit dem Film 'Die Eiskönigen' war er manchmal echt nervig. „Leif? DER LEIF?Doch nicht etwa Fußball-Leif", Jess rastete fast aus. Ich nickte und sie kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Endlich meldete sich auch Lynn wieder zu Wort: „Du bist heute aber ziemlich spät!Egal, es wird langsam Zeit fürs Abendessen. Los kommt". Wir standen auf und Lynn rief nach Tessa, die auch prompt aus ihrem Zimmer kam. „Ich dachte schon, ich würde vor Hunger umkommen", meinte sie nur.
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