31. Kapitel

Am Wochenende hatten wir endlich wieder ein Spiel. Diesmal sogar in unserer Halle. Die Jungs spielten zeitgleich in der Nachbarhalle. „Endlich mal wieder scharfe Jungs", merkte Chloe an und Freya verdrehte die Augen. Schon um 8 Uhr hatten wir uns in unserer Halle eingefunden und angefangen die Netzte aufzubauen. Kira und ich schleppten die Bänke in die Nähe des Spielfeldes, während Ella und Audrey die Tische für das Schiedsgericht platzierten. „Hier schon alles fertig?". Alex tauchte auf und schüttelte den Schnee aus seinen Haaren. Hinter ihm erschien Jayden. „ Fast. Habt ihr schon euren Kuchenbasar aufgestellt?", entgegnete sie. „Benett und Chase sind gerade dabei", erklärte Alex. „Wenn es so weiter schneit, kommen wir gar nicht mehr vor die Tür. Ich verstehe nicht, warum das Turnier nicht abgesagt wurde". „Heute wird alles noch gut gehen. Ich sehe eher das Problem in den nächsten Tagen. Wenn wir nicht vor die Tür kommen, können wir auch nicht zur Schule und übernächste Woche sind schon Prüfungen. Nächste Woche sind Prüfungsvorbereitungen, die wir dringend nötig haben", meinte Jayden. Dem widersprach niemand. „Ich habe so gar keine Lust auf die Prüfungen", jammerte Charlotte und stellte die Punktetafeln auf den Tisch. „Och, arme kleine Charlie", sagte Lena sarkastisch und nahm sie in den Schwitzkasten. In normalen Schulen prügeln sich die Jungs, hier besaßen die Mädchen zu viel Testosteron. „Geprügelt wird sich bitte nur draußen", tönte Maxes Stimme durch die Halle und Lena ließ Charlie los, die sie in den Arm boxte. Um 9 Uhr kamen langsam die anderen Teams, sodass wir pünktlich um 10 Uhr anfangen konnten. Die Jungs waren wieder in ihrer Halle, jedoch wollten sie in ihren Pausen zu uns rüber kommen und wir umgekehrt. Bis zur Mittagspause spielten wir durch, die Jungs ebenso. „Essen wir hier in der Halle ein Würstchen oder wollen wir in der Mensa essen?", fragte uns Freya später. „Was gibst denn in der Mensa überhaupt. Ich vergesse das immer", fragte ich. „ Fish'n'Chips und Sheperd's Pie", zählte Ella auf. „Da esse ich lieber Würstchen", meinte ich. Die Fish'n'Chips hatten meiner Meinung nach viel zu viel Essig. Am Wochenende gab es immer typisches englisches Essen- manchmal genießbar, meistens jedoch nicht. Die anderen schlossen sich mir an, sodass wir am Kuchenbasar anstanden um uns das Essen zu holen. „Haben die Jungs jetzt auch Pause?", fragte Charlie Freya. „Eigentlich schon. Wir können ja mal vorbei schauen." In unseren Winterjacken und Stiefeln zusammen mit dem warmen Würstchen in der Hand stampften wir durch den Schnee zur Halle den Pfad entlang. Der Hausmeister kam gar nicht mehr mit dem Schnee schippen hinterher. Die Hallen lagen zum Glück nicht weit auseinander, trotzdem froren wir. „Wie habt ihr bis jetzt gespielt?", fragte ich Cole der es sich neben mir bequem gemacht hatte. „Was glaubst du denn?", entgegnete er. „Sie haben alle beiden Spiele bis jetzt gewonnen", mischte sich Freya ein. „Sei doch nicht immer so ein Spielverderber", fuhr Cole sie an und schüttelte enttäuschend den Kopf. Freya funkelte ihn kurz mit ihren blauen Augen an und wandte sich dann wieder Alex zu, der ihr gerade von dem letzten Spiel erzählte. „Siehst du den?", fragte Cole mich und nickte in eine Richtung. Ich sah mich um und fragte: „Den in dem blauen Trikot mit der 14?". „Ja genau, dass ist Tyler. Er wird als einer der besten Jugendspieler der Welt bezeichnet. Jeder möchte ihn, doch trotzdem bleibt er bei seinem Verein, in dem er begonnen hat". „Warum ist er nicht auf dem Sportinternat? Das würde doch mehr Sinn machen?". Cole überlegte kurz, dann antwortete er: „Niemand weiß es. Er äußert sich dazu nicht. Meiner Meinung Talentverschwendung, jedoch soll er auch ziemlich arrogant sein. Ich glaube da sollten wir eher froh sein, ihn nicht in unserem Team zu haben. Er würde uns nur Schwierigkeiten bereiten". Wir beobachten Tyler eine Weile. Er zog sich ein anderes Trikot an, wobei man seine Bauchmuskeln begutachten konnte. Jayden ging gerade zu ihm und unterhielt sich mit ihm. „Kennen sich die beiden?", fragte ich Cole. „Jap, sie haben als Kinder in der selben Mannschaft gespielt. Aber dass sie sich mögen würde ich nicht gerade behaupten. Jedenfalls spricht Jayden eher schlecht von ihm". Plötzlich stibitzte Cole sich den Rest meines Würstchens und rannte davon. „Cooole!", rief ich und stand auf, um ihm zu folgen. Als ich ihn in die Ecke gedrängt hatte, leckte er es an. „Ihh. Jetzt kannst du es haben", ekelte ich mich und ging kopfschüttelnd davon. „Hey, Elsa, komm mal kurz", rief mir plötzlich Jayden zu und ich drehte mich zu ihm um. Er zog mich zu sich und sagte zu Tyler: „Das ist Elsa, meine neue Beachpartnerin". Tyler musterte mich kurz und sagte schließlich: „Nett, dich kennen zu lernen. Ich bin Tyler". Ich sah betreten auf meine Füße. „Habt ihr das nächste Spiel frei?", fragte ich Jayden. „Ja, und wir werden euch ganz sicher anfeuern". „Elsa, bewege deinen Hintern hierher, wir spielen gleich und müssen uns jetzt einspielen". „Bis gleich dann", verabschiedete ich mich von den beiden und folgte den Mädels wieder nach draußen. In der Halle entdeckte ich Grayson und Leif, die ich beide freudestrahlend begrüßte. „Schön, dass ihr gekommen seid", sagte ich und lächelte die beiden an. Charlie schmiss mir mein Trikot zu und ich verabschiedete mich von den beiden. Schon während wir uns über 2 einschlugen, kamen die Jungs und stellten sich neben unser Feld. Auch während des Spiels machten sie laut Stimmung. Unsere Mädchen konnten da nicht mithalten. „Super Elsa", brüllte Leif durch die Turnhalle und stand jubelnd auf, als ich den zweiten Ball mit einem Pritscher überraschen im Feld der Gegner platzierte. Alle starten meinen Bruder an und ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen. Das nächste Spiel hatten wir Pause, weshalb wir bei den Jungs zuschauten, die das Spiel auch gewannen. Nur Chloe und Megan waren mal wieder verschwunden und knutschten wahrscheinlich mit irgendwelchen Jungs herum. Leif und Grayson hatten sich verabschiedet, jedoch nicht ohne meine gute Spielweise zu loben. Von Leif war ich ziemlich überrascht diesen Gefühlsausbruch mitzuerleben, schließlich hielt sonst nur er sich für den besten. Egal in welcher Sportart oder in welchem Fach. Um 3 hatten wir schließlich unser letztes Spiel. Nach dem Spiel, welches wir knapp gewannen, wollte ich gerade auf die Toilette gehen, als plötzlich Tyler vor mir stand. „Du hast ziemlich gut gespielt", sagte er zu mir. „Aber man sieht, dass du noch nicht lange Zuspieler bist. Lass mich raten, vorher warst du Außen?" „Danke, und ja. Erst seitdem ich hierher gewechselt bin, bin ich Zuspieler. An meiner Technik muss ich noch ein bisschen feilen". „Jayden ist definitiv ein Glückspilz, dass er dich als Partnerin haben kann. Bis dann, wir werden uns sicher noch über den Weg laufen", verabschiedete er sich, fuhr sich durch seine hellbraunen Haare, und verschwand. Das ist ja ein komisches Gespräch gewesen.


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