Vor dem Mittagessen war die offizielle Begrüßung. Die Halle war bis zum letzten Rand gefüllt und wir bannten uns einen Weg durch die Menge. „Ich habe das Gefühl, es wird von Jahr zu Jahr voller", meckerte Jayden und quetschte sich zwischen zwei Mädchen hindurch. Wir mussten vom Eingang zu eine der Umkleideräume in denen wir warten mussten, bis wir aufgerufen wurden.
„Ihr seid als 5. dran", gab uns ein Mädchen Bescheid, die ein Schild mit „England" trug. Wir stellten uns in einer Reihe auf, Freya vorne. „Warum dauert das denn so lange?", jammerte Julie und wollte sich hinsetzten. „Du bleibst stehen! Wir sind bestimmt gleich dran", sagte Freya und funkelte sie böse an. „Okay, es geht los", sagte das Mädchen mit dem Schild und stellte sich vor uns. Zuerst würden die Mädchen Teams vorgestellt werden, dann kamen auch die Jungenteams dran. Musik ertönte und die Schlange setzte sich in Bewegung. Ich war total aufgeregt. Nachdem wir aufgerufen wurden, gingen wir in die Halle und setzten uns neben das Team vor uns. „ Die Italienerinnen sind total eingebildet. Halte dich lieber von ihnen fern", flüsterte mir Charlotte zu und zeigte auf das Team neben uns. „Ich hoffe wir spielen gegen sie und machen sie fertig", sagte sie, doch dann mischte sich Freya ein. „Ich hoffe, dass wir nicht gegen sie spielen müssen, denn, wie du dich vielleicht noch erinnern kannst, haben wir letztes Jahr gegen sie verloren", sagte Freya. Ich hatte das Gefühl, dass sie alles hörte. Echt gruselig.
Der Veranstalter hielt eine lange Rede, von wegen internationalen Beziehungen stärken, bla bla bla. „Es wird jedes Jahr langweiliger", murmelte Chloe und gähnte. „Aber dafür die Jungs heißer", sagte Megan und nickte in die Richtung von zwei Jungs. „Das stimmt", kicherte Chloe und musterte die Jungen. Freya verdrehte nur genervt die Augen. „Solange ihr nicht wieder verschwindet wie letztes Jahr, könnt ihr machen was ihr wollt", meinte Freya und wandte sich wieder ab. „Letztes Jahr haben wir mit zwei heißen Spaniern geflirtet...", fing Megan an zu erzählen.
Nachdem die Begrüßung zu Ende war, wurden Mannschaftsbilder gemacht. Zuerst nur wir Mädchen, dann wir alle zusammen. „Wartet, ich möchte neben der besten Zuspielerin der Welt stehen", sagte Cole und drängelte sich neben mich. Ich schüttelte nur den Kopf. Typisch Cole. Am Nachmittag hatten wir Training. „Am besten trainiert ihr Zuspieler erst einmal einzeln", sagte Maxe und gab uns einen Ball. „Kennst du den?", fragte mich Alex. „Wen soll ich kennen?", fragte ich irritiert. „Den Ball? Das ist ein Zuspielerball", sagte er und schmiss mir den Ball zu. „Ja, na klar. Der ist etwas schwerer, damit wir später die normalen Bälle leichter heraus drücken können", erinnerte ich mich.„Warum trainieren wir eigentlich nicht damit beim Zusatztraining?", fragte ich Jayden. „Basketbälle sind effektiver", sagte er nur und zuckte mit den Schultern. Nachdem wir alle in Gruppen trainiert hatten, übten wir K1 und K2. Das hieß die K2 Seite machte Aufschlag und Block und die K1 Seite hatte die Annahme, Zuspiel und Angriff. Wir Mädchen spielten gegen die Jungs, die eindeutig besser waren. Wie konnten die nur so hoch springen?! „Elsa, tausche mal mit Alex", rief mir Maxe zu und ich bekam weiche Knie. „Du schaffst das",sagte Alex um mich zu beruhigen. Kurz redeten die Jungs auf mich ein um mir zusagen, wie sie ihr perfektes Zuspiel haben wollten. Das würde ich mir nie merken können! Zum Glück waren die Jungs nett und zeigten mir, wie sie spielten. Ich war trotzdem total verwirrt! „Warum musste ich das machen?";fragte ich Maxe nach dem Training, „Du hast mich dadurch nur noch mehr verwirrt!"„Ich dachte, dir kann es helfen. Die Jungs spielen viel schneller als die Mädchen und dadurch bist du auch hoffentlich bei den Mädchen etwas schneller",antwortete er. „Bin ich etwa zu langsam?", fragte ich nach. „Nein, aber man sollte immer besser werden. Du bist echt gut, dafür, dass du erst seit kurzem Zuspielerin bist. Aber man sollte immer nach mehr streben und ich sehe Potenzial in dir", meinte Maxe und wandte sich dann Mathilda zu. Ich schnappte mir meine Wasserflasche und mein Handtuch und wischte mir damit den Schweiß ab.„Elsa! Was für ein Zufall", sagte Josh, der gerade mit seinem Team in die Turnhalle kam. „Hey", sagte ich und ging zu ihm. „Elsa, wie geht es dir?",sagte Florian, mein alter Trainer, als er mich sah. Ich klatschte bei ihm einund antwortete: „Sehr gut. Ich habe mich gut eingelebt". „Spann mir nicht meine Zuspielerin aus, Flo!", sagte Maxe und gab ihm eine Faust. „Du hast sie uns ausgespannt! Ich denke aber Elsa ist bei euch besser aufgehoben", meinte Florian. „Kommst du?", fragte mich Jayden, „Wir wollten doch noch ein paar Spielzüge besprechen". Ich nickte und verabschiedete mich. Josh sah mir hinterher.
„Dein Ex- Freund?", fragte mich Jayden, als wir in seinem Zimmer waren. „Ja, woher weißt du das?", fragte ich erstaunt. „Die Szene in der Mensa beim Frühstück und so wie er dich angesehen hat", erklärte er. „Haben alle die Szene beim Frühstück gesehen?", fragte ich und verbarg mein Gesicht in meinen Händen. „Nicht alle, aber fast alle", meinte er und wandte sich dann den Unterlagen zu. Wir gingen mögliche Spielsituationen durch und besprachen meine Läufer.„Denke daran, dass sich die Spieler nach dir richten, also darfst du nicht falsch stehen", sagte Alex und zeigte mir die Läufer. „Okay, ich denke ich kann das. Oder auch nicht. Wir werden es morgen sehen", meinte ich zum Schluss und bedankte mich noch einmal bei ihm. „Bis morgen", verabschiedete sich Jayden und ich kehrte in mein Zimmer zurück. „Und habt ihr rumgemacht?", fragte mich Charlie und ich sah sie mit diesem „Ernsthaft?" - Blick an. „Zwischen Jayden und mir könnte nie etwas laufen, dafür ist er zu eingebildet", erwiderte ich und packte meine Sachen in den Schrank. Danach gingen wir zum Abendbrot und ich fing an das große Büffet in der Schule zu vermissen. „Setzt du dich zu uns?",fragte mich Neele. Ich nickte und setzte mich zu ihr an den Tisch. „Wen habt ihr in der Vorgruppe?", fragte ich sie. „ Portugal und Frankreich", antwortete sie und ich verzog das Gesicht. Sie hatten eine sehr schwere Vorgruppe erwischt. Wir redeten noch über dies und das und dann verabschiedete ich mich,weil ich müde war. Morgen würden wir früh aufstehen müssen, weil dann das Turnier begann.
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