23. Kapitel

Am Abend aßen wir in einer Pizzeria. Während ich noch nicht einmal eine ganze Pizza schaffte, aßen die Jungs zwei. „Wie schaffst du das nur? Ich kriege ja fast ein Brechreiz, wenn ich dich so essen sehe", sagte ich zu Cole, der sich gerade ein weiteres Pizzastück nahm. „Das ist Talent! Und ich habe Hunger, schließlich haben wir während des Fluges kaum etwas gegessen. Ich bin Sportler und brauche viel zu essen", sagte er und biss ab. „Talent nenne ich das nicht und ich bezweifle stark, dass Pizza zu deiner Gesundheit beiträgt", sagte ich. „Boah, entspanne dich mal. Sei nicht immer so klugscheißerisch, dass nervt!", entgegnete Cole nur. Ich drehte mich wieder zu Charlie und sagte: „Ich verstehe nicht, wie die Jungs so muskulös sein können, wenn sie immer so viel essen, dass ist echt unfair", beschwerte ich mich. „Hallo! Bei mir ist es noch schlimmer. Ich brauche eine Schokolade nur anzusehen und nehme schon zu", sagte sie. „Du bist doch echt hübsch, also beschwere dich nicht. Abgemagert sieht auch nicht hübsch aus", klinkte sich Luke ein und Charlie wurde rot. Ich hatte das Gefühl, dass etwas zwischen ihnen lief. Nach dem Essen, durften wir zum Glück ins Bett, denn wir mussten morgen früh aufstehen. Maxe hatte schon angekündigt, dass wir Morgensport machen würden. „Du wirst sterben", teilte mir Charlotte mit, „Letztes Jahr im Trainingslager sind wir 10 km gejoggt. Maxe sogar 15 km, weil er motiviert war." Ich war leider auch nicht die beste Joggerin. 5 km gingen ja noch, aber lieber sprintete ich 50 m. Zum Glück war ich Morgensport schon in Berlin gewöhnt. Um 7 Uhr morgens Volleyball zu spielen, war echt kein Spaß gewesen!

Am nächsten Morgen weckte uns Mathilda mit einer Trillerpfeife und ich hielt mir die Ohren zu. „In 10 Minuten angezogen auf dem Gang", sagte sie noch kurz und zog dann wieder die Tür hinter sich zu. „Ich komme mir wie in einem Militärlager vor", beschwerte sich Ella und stand auf. Ich folgte ihrem Beispiel und zog Sachen aus meinem Koffer, da ich sie noch nicht in den Schrank geräumt hatte. „Ist es draußen sehr kalt?", fragte ich Ella und sie machte das Fenster auf um zu schauen. „ Mach das Fenster zu! Spinnst du! Ich erfriere sonst noch", beschwerte sich Julie und zog sich ihre Decke über den Kopf. „ Du bist noch nicht einmal aufgestanden! Wir haben nur noch 7 Minuten. Charlie, du musst auch aufstehen!", sagte ich und drehte mich zu Charlies Bett, doch es war leer. „Wo ist sie?", fragte mich Ella erstaunt und ich zuckte mit den Schultern. Da ging die Tür auf und eine fertig angezogene und schon frisch gemachte Charlotte kam herein. „Wo warst du?", fragte ich sie verwirrt. „Ich war schon etwas früher wach und habe mich dann gleich fertig gemacht", erklärte sie und ich konnte nur den Kopf schütteln. Das konnte nur von Charlie kommen. Endlich bequemte sich auch Julie aus dem Bett und fing sich an fertig zu machen. 

Pünktlich standen wir im Flur und waren erstaunlicherweise die Ersten. Die ersten Mädchen, versteht sich. Die Jungs warteten schon und alberten herum. Nur Jayden sah wieder so ernst aus wie immer. Maxe und Mathilda erschienen und zählten nach. Es fehlten jedoch noch drei Mädchen, nämlich Audrey, Chloe und Megan. Als sie endlich erschienen, hielt Maxe ihnen einen langen Vortrag. „Ihr macht als Strafe 10 Liegestütze",sagte er zum Schluss und die drei Mädchen stöhnten auf. Danach mussten wir wirklich laufen und zwar 6 km. Natürlich stoppte Maxe die Zeit. Nach 45 Minuten war auch ich endlich fertig und stützte mich auf meine Knie. Meine Lunge brannte und meine Nase lief. „Wenn wir uns erkälten ist das deine Schuld", sagte Lena zu Maxe. Es war sehr kalt und überall lag schon Schnee. „Ihr habt jetzt eine halbe Stunde, dann gibt es Frühstück", teilte er uns mit und ich ging schnell unter die heiße Dusche. Danach zog ich mir meinen Pullover über unser Einspiel T-Shirt und zog mir eine Jogginghose an. „Können wir los?",fragte ich die anderen drei nach dem ich meine Haare geföhnt hatte. Wir gingen runter in den Speisesaal, der schon ziemlich voll war. Auch die anderen Teams waren hier in der Jugendherberge direkt neben den Turnhallen untergebracht. 

„Ich hoffe es gibt was Leckeres. Sonst wird es Tote geben!", sagte Megan und ging zum Buffet. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung und jemand stürzte sich auf mich und umarmte mich. „Elsa, ich hatte gehofft, dass du auch hier bist", sagte das Mädchen. Zuerst blieb ich erschrocken steif stehen, doch als ich erkannte das es Neele, meine ehemalige beste Freundin auf der Sportschule in Berlin war, umarmte ich sie auch. „Das ist ja eine Überraschung,aber ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht es dir?", fragte ich sie aufgeregt. „Setzt dich doch zu uns, dann erzähle ich dir alles und du kannst mir endlich erzählen wie es in England ist", schlug Neele vor. Ich sah mich um und fragte Charlotte: „Kann ich mich zu ihr setzten?" „Warum nicht. Ich erkläre es Freya", sagte Charlie und sie ging zu den anderen. „Wer ist denn Freya?",fragte Neele mich und zog mich zum Buffet. „Freya ist unsere Kapitänen und das gerade eben war Charlotte, unsere Co- Kapitänen", sagte ich und zeigte ihr Freya. „ Ach so, sie. Ich habe sie letztes Jahr schon hier gesehen, aber da warst du ja nicht mit", sagte Neele und ich tat mir Müsli auf. Letztes Jahr hatte ich die Grippe bekommen und durfte deshalb nicht mit kommen. Als ich mich zu meinem alten Team setzte, dich mich alle freudestrahlend begrüßten, spürte ich, dass mich jemand beobachtete. Ich drehte mich um und sah Freya, die mich wütend ansah. Wenn sie ein Problem damit hatte, dass ich hier saß, sollte sie es mir sagen. „Das ist übrigens Luisa. Sie ist kurz nachdem du gegangen bist,zu uns gekommen und ist, wie du, auch Außenangreiferin", stellte Neele ein Mädchen mit langen braunen lockigen Haaren vor. Sie war also mein Ersatz. „Ich bin nicht mehr Außen, ich bin jetzt Zuspielerin", sagte ich und mein altes Team sah mich erschrocken an. „Das ist ja krass!", entfuhr es Vanessa. „Wer ist jetzt eigentlich eure neue Kapitänen und wer Co- Kapitän?", fragte ich neugierig. „Ich bin die neue Kapitänen. Und Vani ist Co- Kapitänen", sagte Neele stolz. Ich spürte einen leichten Stich im Herz, obwohl es mir ja eigentlich klar war, dass es jemanden nach mir geben würde. Und Neele war auch schon während meiner Zeit meine Co- Kapitänen gewesen. 

„Hey, Neele, der Coach meinte, du sollst...", sagte eine mir sehr bekannte Stimme und ich drehte mich um. Als er mich erkannte, brach er ab. „Elsa? Was machst du hier?", fragte mich Joshua, von den anderen Josh genannt, und sah mich erstaunt an. Auch ich hatte ihn nicht erwartet. „Was wohl? Ich spiele im Team England", sagte ich und stand auf um ihn zu umarmen. Er hob mich hoch und drehte mich im Kreis. „Ich habedich so vermisst, Elsa", sagte er und umarmte mich fest. Josh und ich waren bis zum letzten Jahr zusammen gewesen, hatten uns dann aber getrennt, als ich erfahren hatte, dass ich nach England gehen würde. „Was wolltest du von mir,Josh?", fragte Neele ungeduldig. „Stimmt, du sollst zum Coach kurz kommen",sagte er und setzte sich neben mich, als Neele aufstand. Er wollte, dass ich ihm alles erzählte und ich fasste es kurz zusammen. Josh war schon immerziemlich anhänglich gewesen, ganz im Gegensatz zu mir. Zwar war ich auch traurig gewesen, als wir uns getrennt hatten, doch in den letzten Monaten hatte ich gar nicht mehr an ihn gedacht, und an Neele auch nicht. 

„Elsa, kommst du?Wir haben eine Teambesprechung", informierte mich Charlie später und ich verabschiedete mich von meinem alten Team. „Ich hoffe wir sehen uns noch einmal", sagte Josh und küsste mich auf die Wange. „Hoffentlich", meinte ich und stand auf um Charlie zu folgen. „Wer ist das? Die Szene, als er dich in die Luft gehoben hat, sah für mich wie mehr als nur Freundschaft aus", fragte mich Charlie. „Wir waren mal zusammen. Er ist Co- Kapitän der Jungenmannschaft. Wir waren etwas mehr als ein Jahr zusammen", informierte ich Charlie. „Aber was läuft da jetzt zwischen dir und Luke. Ich bin nicht blind und sehe die Blicke, die ihr euch immer zuwerft", konfrontierte ich sie. „Ich weiß es nicht.Wirklich! Wir haben uns geküsst und das war es! Er macht einfach nicht den ersten Schritt", sagte Charlie. Wir kamen in einem der Jungenzimmer zusammen,weil sie das größte Zimmer hatten. Maxe gab uns den Plan für die nächste Woche. Heute wäre erstmal Begrüßung und danach hatten wir frei, bis wir am Nachmittag Training hatten. „Wir spielen zuerst gegen Finnland. Ich denke das ist zumachen. Auch Spanien ist in unserer Gruppe, doch ich denke wir haben große Chancen Gruppenerste zu werden", teilte Maxe uns Mädchen mit. Danach erklärteMathilda den Jungs ihre Gruppe. Sie hatten Polen und Österreich.     

Fun Fact: 90 % aller Volleyballer haben Abitur. Das ist echt krass. :o

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