21. Kapitel
Am Mittwoch nahm mich Mathilda nach dem Training zur Seite. Schon während des Trainings hatte sie mich immer wieder böse angeschaut. Ich hoffte, dass ich nicht aus dem Beachkader fliegen würde. „Du weißt weshalb ich mit dir reden will?", fragte sie mich. Ich nickte und sagte: „ Es tut mir wirklich leid. Das wird nie wieder vorkommen, ich verspreche es". „Das hoffe ich auch! Ich weiß, dass es anfangs schwer sein kann, gerade mit Jayden, aber ihr müsst euch das nächste Mal zusammenreißen", meinte sie und ich atmete erleichtert aus. „ Damit ihr euch ein bisschen besser kennen lernt, habe ich für euch ein Treffen mit Dean und Verena vereinbart. Die Beiden sind das Mixteam aus der 11. Klasse. Sie meinten es wäre eine gute Idee, wenn ihr gegen sie spielt. Ich habe auch schon mit Jayden gesprochen und er ist auch einverstanden", erklärte Mathilda. „Wann treffen wir uns?", fragte ich. „Am besten Freitag, dafür kann dann dein Zuspieltraining ausfallen". Ich kannte Dean und Verena nicht und hoffte, dass sie nett waren.
Am Freitag zog ich mir meine Trainingsklamotten an und ging zur Beachhalle, wo ein Mädchen schon vor der Tür wartete. „Hey, du musst wohl Elsa sein", begrüßte sie mich und umarmte mich. „Und du dann Verena", sagte ich und lächelte. Sie schien echt sympathisch zu sein. Ich hatte sie mir jedoch ganz anders vorgestellt, mit braunen Haaren und etwas kleiner. Dabei war sie mindestens einen Kopf größer, also um die 1, 80 m. Sie hatte blonde Haare und grüne Augen. „Dean und Jayden müssten auch gleich kommen, aber wir können ja schon einmal rein gehen", sagte Verena und schloss die Hallentür auf.
Nur kurze Zeit später kamen die Jungs. Dean begrüßte mich und stellte sich kurz vor. Jayden dagegen ignorierte mich und unterhielt sich mit Verena. Waren die beiden zusammen? Warum dachte ich eigentlich darüber nach? „Also fangen wir an? Wir spielen nach ganz normalen Beachregeln", sagte Verena und stellte sich aufs Feld. Wir folgten ihr und Jayden und Verena spielten schnick schnack schnuck um den Ball. Verena gewann, sodass wir zuerst annehmen mussten. Während des Spiels bemerkte ich, dass Dean und Verena ein eingespieltes Team waren. Sie freuten sich gemeinsam wegen eines Punktes und kommunizierten miteinander. Bei Jayden und mir war es eher still. Nur ab und zu ruf einer von uns beiden „Ich", wenn er den Ball haben wollte.
Den ersten Satz verloren wir, dafür waren Dean und Verena einfach zu gut. Auch im 2. Satz sah es nicht besser aus, doch langsam bekam ich ein Gespür für Jaydens Spielweise. „ Denkst du wir können noch aufholen?", fragte ich ihn und er nickte. „Na logo", sagte er selbstbewusst. Dieses Mal teilten wir uns so auf, dass er blockte und ich annahm. Schon klappte es besser und wir holten auf. Zwar reichte es nicht zum Sieg, doch trotzdem war ich mit dem Ergebnis zufrieden. „Gut gespielt", sagte Jayden und klatschte mich ab. „Du aber auch", antwortete ich.
„ Es ist 4 Uhr, also Tea-time. Gehen wir zusammen hin?", fragte mich Verena und ich nickte. „Wir vier?". „Nein, nur wir zwei. Ich denke wir werden uns noch öfter sehen, also möchte ich mehr über dich erfahren", sagte Verena und wir gingen zum Speisesaal. Tea-time war wie bei uns die Kaffeezeit, nur dass hier Tee und Kekse serviert worden. Ich hatte sonst in der Woche keine Zeit dafür und auch keinen wirklichen Bezug, schließlich war ich keine Engländerin. Nur ab und zu schleppte mich Lynn am Wochenende dorthin. Im Speisesaal nahmen wir uns Tee, ich probierte dieses Mal Zitronentee aus, und einen Keks. Diese waren zwar eher Energieriegel, aber schmeckten echt gut. „Lynn, meine Mitbewohnerin, tut auch immer Milch in den Tee", sagte ich zu Verena und beobachtete sie beim Eingießen. Ich konnte mir nicht vorstellen meinen Tee mit Milch zu trinken, selbst Honig oder Zucker kamen bei mir nicht in die Tasse. „Wie lange beachst du eigentlich schon?", fragte ich sie, als wir uns an einen freien Tisch setzten. „ Schon seit ich 10 Jahre alt bin, aber erst seit drei Jahren mit Dean", erzählte sie. „Ist das nicht manchmal anstrengend? Ich kenne Dean zwar nicht, aber Jayden ist echt kompliziert". „Manchmal. Aber ich liebe Dean, also achte ich da nicht so drauf". „Du liebst Dean? Also so richtig?" „Ja, wir sind seit 2 Jahren ein Paar." „Ich dachte irgendwie, dass du mit Jayden zusammen bist, weil ihr euch so gut versteht", sagte ich erstaunt. Jetzt wurde mir so einiges klar. Eigentlich hätte das jeder andere gesehen, so oft wie sie sich instinktiv berührten, oder wie Dean Verena ansah. „Nie im Leben mit Jayden, er ist einfach nicht mein Typ. Wir verstehen uns so gut, weil wir zusammen auch jedes Jahr ins Beachtrainingslager fahren und Dean sein Beachpartner ist, wenn es keine Mixturniere gibt. Übrigens bin ich auch deine Beachpartnerin in solchen Fällen. Die 12. und 13. Klassen, die 11. und 10., und so weiter", erzählte sie und lachte.
Sie gab mir ein paar wichtige Tipps und Ratschläge, die ich dankend annahm. „ Versuch dir Jaydens Kommentare nicht so zu herzen zu nehmen, er ist eben etwas kompliziert", sagte sie zum Schluss und wir verabschiedeten uns.
Am Samstag trafen wir uns alle um den Europe Junior Cup zu besprechen.Maxe und Mathilda besprachen den Ablauf und gaben uns eine Checkliste derSachen, die wir mitnehmen müssten. Aus der 9. Klasse würden wir auch Julie undClarissa mitnehmen, die die Besten aus deren Jahrgang waren. Insgesamt durftenwir nur 12 Spieler und zusätzlich zwei Liberos haben, sodass dann dieMannschaft voll war. Wir würden schon nächsten Samstag nach Zürich fliegen unddort eine Woche bleiben. Ich war echt aufgeregt und freute mich wirklich. Freyasagte noch einmal die Zimmerverteilung an und sagte, dass sie keineZickenkriege gebrauchen könne, also sollten wir uns gefälligst zusammenreißen.Und wenn Freya das sagte, hielt man sich besser dran!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top