20. Kapitel

Diesen Samstag hatten wir endlich wieder ein Spiel und ich war mächtig aufgeregt. Heute durfte ich endlich mal richtig ausprobieren, wie ich als Zuspieler klar kam. Zwar schaue ich trotzdem den Angreifern sehnsüchtig zu, doch langsam habe ich meine neue Position akzeptiert. 

„Ich werde zuerst Chloe aufs Feld stellen, damit du noch einmal siehst, wie sie es macht. Wenn der Sieg sicher ist, kommst du drauf", sagte Maxe zu mir und ich nickte einverstanden. „Schau zu und lerne", sagte Chloe gespielt angeberisch und folgte den anderen Spielern aufs Feld. Wie üblich standen zuerst Freya und Megan auf Mittelblock, Charlotte und Lena auf Außenangriff, Audrey auf Diagonal und Ella als Libero. Mir war etwas mulmig zumute als ich dann für Chloe eingewechselt wurde. Sie sprach mir kurz noch gut zu und klatschte mich ab, dann war ich auf mich allein gestellt. Im Kopf ging ich noch mal den jetzigen Läufer durch und positionierte mich dann. Anfangs kamen meine Bälle nicht optimal, doch mit der Zeit wurde ich sicherer. Maxe lobte mich sogar in einer Auszeit und Freya meinte: „Du bist die geborene Zuspielerin". Den ganzen Spieltag hatte ich ein Lächeln auf dem Gesicht und selbst die Aussicht mit Jayden beachen zu müssen, trübte mich nicht.

Doch da wusste ich noch nicht, wie schlimm es werden würde. 

Am Abend traf ich mich mit Grayson und wir schauten zusammen einen Film. Er machte sogar Popcorn. Er hatte sich für einen typischen englischen Film entschieden um, wie er formulierte, mir die englische Kultur etwas näher zu bringen. Wir setzten uns auf die Coach und Grayson startete den Film. „ Du wirst ihn lieben. Er ist mein absoluter Lieblingsfilm", sagte er. „Wenn du meinst, aber dann musst du mir auch versprechen mit mir ein typischen deutschen Film zu schauen", sagte ich und er nickte: „Warum nicht?" Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwachte, war der Film zu Ende. Ich sah mich um und bemerkte Grayson, der mich ansah. „ Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte ich ihn und räkelte mich. „Du hast so niedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht stören", sagte er. „Das war doch dein Lieblingsfilm. Ich fühle mich so schlecht, weil ich ihn verpasst habe." „Du hattest heute Spieltag und warst erschöpft. Ich mache dir keine Vorwürfe". „Wie viel Uhr ist es eigentlich?", fragte ich und sah auf mein Handy, „Mist, schon um 11 Uhr. Ich glaube ich muss langsam los, sonst vermissen mich meine Mitbewohner noch." Grayson nickte und brachte mich zu meiner Wohnung. „Hoffentlich können wir das noch einmal wiederholen und dann verspreche ich, nicht wieder einzuschlafen", sagte ich und schloss die Tür auf. „Hoffe ich auch. Dann gute Nacht", verabschiedete sich Grayson und umarmte mich kurz. Auch ich wünschte ihm eine gute Nacht und sah ihm noch nach, bis er um die nächste Ecke verschwunden war.

Am Dienstag holte mich Charlotte zum Beachtraining ab. Ich war den Tag so aufgeregt gewesen, dass ich kaum etwas runter bekommen hatte. „Du musst keine Angst haben, wenn du etwas falsch machst. Mathilda ist am Anfang noch etwas nachsichtig", beruhigte mich Charlie. Doch ich war nicht deswegen nervös,sondern wegen Jayden. Zwar sah er mit seinen schwarzen Haaren und grünen Augen nicht schlecht aus, doch seine Freundlichkeit ließ zu wünschen übrig. Charlie und ich betraten die Beachhalle, in der es richtig warm war. Wir begrüßten Mathilda und die anderen, die auch schon da waren. „Du bist mir definitiv lieber als Holly", sagte Megan und umarmte mich. „Wer ist Holly überhaupt? In unserer Jahrgangsstufe ist sie doch nicht, oder?", fragte ich. „Holly geht indie 11. Klasse, aber sie hat sich nicht mit ihrer Beachpartnerin verstanden und Jayden hatte auch keine Beachpartnerin und so kam eins zum Anderen", erzählte Charlotte, während wir uns umzogen. Ich hatte ein Beachtop und eine kurze schwarze Hose an, Megan hatte jedoch nur einen Sportbikini an. „Frierst du nicht?", fragte ich sie. „Ein bisschen schon, aber ich finde es eklig, wenn der Sand in der Hose oder so ist." Zwar fand ich, dass im Bikini nur noch mehr Sand stecken blieb, aber wenn sie meinte. „Da ist ja meine neue Beachpartnerin",rief Jayden wenig begeistert, als wir aus der Umkleide kamen. Er trug, wie die anderen auch, eine kurze weite Hose und ein Beachtop. Ich ignorierte ihn einfach und wartete auf den Beginn des Trainings. „Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, haben wir eine neue Beacherin. Elsa wird die neue Partnerin von Jayden solange Holly gesperrt ist", stellte mich Mathilda vor und Cole johlte begeistert. Mathilda sah ihn genervt an und er verstummte. „Komm beste Zuspielerin, zeige was du drauf hast", sagte Cole leise zu mir und ich boxte ihm in den Arm. 

Wir wärmten uns alle mit Partnerübungen auf und es lief sogar richtig gut. Zwar schwiegen wir beide eisig, doch das machte uns beiden nichts aus. Dann fingen wir an uns einzuspielen und einzuschlagen. Ich war Ein bisschen aus der Übung und war nicht mehr daran gewöhnt, im Sand springen zu müssen. Ich hatte es irgendwie leichter in Erinnerung. Danach fingen wir an in den Paaren die Annahme zu trainieren. „ Lass mich das machen, du kriegst es ja offensichtlich nicht hin", sagte Jayden als wir anstanden. „Ich habe doch den letzten Ball bekommen", sagte ich. „Ja den letzten, die davor aber nicht. Du rückst einfach noch weiter nach links und ich nehme den Rest". „Vergiss es. Ich bin nur aus der Übung, schließlich bin ich jetzt Zuspielerin". „Ich bin schon seit 3 Jahren Zuspieler und bekomme es trotzdem hin", zischte er und wandte sich ab. Als wir dran waren schnappte er mir den Ball vor der Nase weg, doch ich sagte nichts. „Ich habe dir gesagt, dass du weiter nach links rutschen sollst", meckerte er mich an. „Und ich habe gesagt, dass ich es nicht machen werde", erwiderte ich genervt. Endgültig riss mir der Strick, als er erneut mir den Ball vor der Nase wegschnappte. „Kannst du das mal lassen?", rief ich wütend, doch er beachtete mich gar nicht. „Wir sind Teampartner und gleichberechtigt,also hör auf mir andauernd die Bälle wegzuschnappen", sagte ich erneut. „Ich habe mir dich nicht ausgesucht und dafür, dass du so schlecht bist, kann ich auch nichts", erwiderte er und rollte mit den Augen. „HEY", rief Mathilda und wir beide blickten zu ihr. „Wenn ihr nicht langsam den Kopf aus dem Arsch bekommt, fliegt ihr raus!". „Da siehst du was du angestellt hast", sagte Jayden leise. „Was ich angestellt habe? Du bist doch schuld", erwiderte ich ungläubig.„Du hast angefangen daraus ein riesiges Theater zu machen", meinte er und ich war sprachlos. Danach ignorierten wir uns einfach, aber als wir gegeneinander spielen sollten, wurde es wieder schlimmer. „ Wie konnte Mathilda die nur auswählen? Nichts können ist wohl auch ein Talent", murmelte Jayden vor sich hin. „Bitte was hast du gesagt?!", sagte ich. „Du hast es schon verstanden,also muss ich es nicht wiederholen", sagte er, „Du siehst doch selber , dass wir nie einen Punkt machen, weil du es immer vergeigst". „Schon einmal daran gedacht das du das Problem bist und nicht ich?" „Du bist das Problem, glaub mir. Ich weiß, dass ich gut bin." Ich war so wütend, dass ich ihn schubste.„Halt deine Klappe", rief ich. Er schubste mich zurück und ich flog fast hin.Ich hatte seine Stärke unterschätzt. „RAUS! Auf der Stelle. Ihr hattet eine Chance und die habt ihr verspielt. Schnappt eure Sachen und verlasst die Halle", schrie Mathilda und zeigte auf die Tür. Ich klopfte mir den Sand ab und verließ die Turnhalle. Den Blick beschämt nach unten gesenkt. 

Als ich in meinem Zimmer war, fing ich an los zuweinen. Was bildete sich dieser Arsch ein! „Hey,was ist denn los?", fragte eine Stimme. Ich drehte mich zur Tür und entdeckte Tessa. „Ich wurde aus dem Training raus geschmissen, weil ich mich mit Jayden in die Wolle bekommen habe", sagte ich und schniefte. „Respekt! Aber erzähl erst einmal was wirklich los war", sagte sie und setzte sich zu mir auf mein Bett. Ich erzählte ihr alles und sie holte Schokolade, die wir beide aßen. Bald war es Zeit zu Law zu gehen und ich wollte nicht schwänzen. Cole versuchte mich auf den Vorfall anzusprechen, doch ich schwieg. Als er mich weiter damit nervte, setzte ich mich weg. 

Funfact: Als ich noch jünger war, habe ich in den Kalender "Bitch- Turnier" geschrieben, weil ich nicht wusste, wie man beachen schreibt 

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