10. Kapitel


Heute war Samstag, und somit auch die Feier, die die Volleyballer veranstalteten. Ich zog mir eine Jeans an, die erste Jeans seit Tagen, und einen Volleyballpullover. Darunter ein einfaches T-Shirt, falls es zu warm werden sollte. 

Ich hatte nun schon fast eine Woche hier verbracht, und hatte insgesamt 5 ½ Stunden Volleyball gespielt, 2 Stunden Sportunterricht und 2 Stunden Leichtathletik gemacht. Hier an unserer Schule musste man sich zwischen Leichtathletik und Laufen entscheiden, als Ausgleich für die Ballsportarten um alle Fähigkeiten zu trainieren. Diese Woche hatte ich fast 10 Stunden Sport gemacht und hatte den schlimmsten Muskelkater aller Zeiten. Lynn hatte mir zwar Creme gegeben, die die Muskeln entspannte, und ich hatte eine Blackroll, doch beides konnte den Muskelkater nicht verhindern. 

Dementsprechend schlich ich auch zur Party, da jeder Schritt wehtat. Die Feier fand bei Freya statt, die mich auch begrüßte, als ich an der Tür klopfte. Sie drückte mir ein Bier in die Hand, welches ich ihr gleich wieder zurückgeben wollte. Ich trank nämlich kein Alkohol. „Das ist alkoholfrei, du Dummerchen! Als ob wir so dumm wären und Alkohol in der Schule trinken würden. Außerdem sind wir Sportler, Drogen, egal welcher Art, sind für uns tabu. Los trink", meinte sie und lachte. Ich nahm das Getränk besser in Augenschein und tatsächlich, dort stand, dass es alkoholfrei war. Ich nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. „Na? Schmeckt es dir nicht?", fragte mich Audrey und betrachtete das Bier kritisch. Audrey hatte ich bis jetzt kaum zu Gesicht bekommen. Sie war zwar auch Außenangreiferin, doch hatte sie mich immer nur komisch angesehen. Mit ihren hellbraunen Haaren und ihrer schlanken, fast grazilen Gestalt, sah sie wie ein Model aus und wirkte etwas eingebildet. „Das Bier, oder wie du es nennen willst, schmeckt abscheulich. Ich verstehe nicht, wie man so etwas überhaupt herstellen kann", sagte ich. Sie nahm einen Schluck von ihrem Orangensaft und antwortete leicht amüsiert: „Die Jungs waren diesmal für die Getränke zuständig, also kannst du dich bei denen bedanken. Ich habe meins sofort weggeschüttet, weil ich mich fast übergeben habe. Ich kann dir nur raten auch auf Saft oder irgendein Sportgetränk umzusteigen. Und das Gute an denen ist auch noch, dass sie alle zuckerfrei sind". Ich nickte zustimmend und stellte mein Bier auf den Tisch, auf dem schon andere Biere abgestellt wurden, und holte mir von Freya eine Apfelschorle. „Wieso feiert ihr überhaupt? Und als eine Party kann man dass wohl kaum bezeichnen, schließlich läuft hier keine Musik und Alkohol gibt es auch nicht", fragte ich sie und beugte mich leicht zu ihr, weil es ziemlich laut war. Wenn 23 Leute in einem kleinen Raum waren, verstand man schnell nichts mehr. „ Dass machen wir öfter, um den Teamgeist zu stärken, so hat es Freya zumindest ausgedrückt. Eigentlich versammeln wir uns einfach hier, weil hier der beste Fernseher ist, und Freya den Sportkanal abonniert hat. Und dort läuft samstags immer Volleyball. Im Moment sind die Beachvolleyball Weltmeisterschaften in Toronto und dass will sich niemand entgehen lassen", sagte sie und schob mich in Richtung Couch, die schon voll war. 

Charlotte kam auf uns zu und begrüßte mich: „Schön, dass du gekommen bist. Komm, ich habe uns Plätze vor der Couch freigehalten". Vor der Couch lagen Decken, die es Einbisschen gemütlicher machten. Alex schaltete den Fernseher ein und sofort wurde es still im Raum. Jeder suchte sich einen Platz und Freya stand auf: „Schön, dass wir so zahlreich versammelt sind. Zuerst möchte ich mein Glas für Elsa erheben, die neu in unserem Team ist und sich diese Woche hart abgemüht hat, um Anschluss im Training zu finden." Die anderen erhoben ebenfalls ihre Flasche und prosteten mir zu. Ich wurde leicht rot und Audrey lächelte mir belustigt zu. „Und jetzt wollen wir uns England gegen die USA anschauen", meinte Freya zum Schluss und setzte sich neben Alex.

Das Spiel war sehr spannend und jeder kommentierte den Ballwechsel, weshalb man eher nicht so auf das Spiel fixiert war, sondern eher mit anderen über den Spielzug diskutierte. Am Ende gewann England und wir jubelten. Wie es sich in einem Sportinternat gehörte, verteilte Freya zum Ende Sportriegel, die aber echt lecker schmeckten. Ich wollte schon aufstehen und gehen, als mich Charlotte zurückhielt: „Jetzt kommt noch die Teambesprechung". 

Es war schon nach um 5 Uhr nachmittags, und die Feier hatte um 2 Uhr begonnen. 

Alle versammelten sich um das Sofa und Freya fing an über das letzte Turnier zu reden und was verbesserungsfähig war. Dann appellierte sie an alle sich anzustrengen, da dass nächste Spiel schon nächste Woche war. Am Ende redete sie über das anstehende Trainingslager. Dieses Mal ging es in die Schweiz für eine Woche, am Anfang der Weihnachtsferien. Bis dahin waren es nur noch 6 Wochen und Freya organisierte schon mal die Zimmeraufteilung. „Insgesamt können 4 Leute auf ein Zimmer, also will ich bis nächste Woche einen Zettel haben, mit den Namen der Leute, die auf ein Zimmer wollen. Aber denkt daran, wenn ihr Unfug macht, werden die Zimmer neu verteilt. Und ja, damit meine ich euch Theo und Freddy. Ihr kommt ganz sicher nicht noch einmal auf ein Zimmer", sagte sie und sah die beiden böse an. „Was ist denn passiert?", fragte ich Audrey und Charlotte. Charlotte musste sich ein Lachen verkneifen und erklärte: „Das letzte Mal haben sie soviel Deo versprüht, dass der Feuermelder anging. Maxe hatte vorher alle belehrt, dass sie dass bitte nicht machen sollen. Das Ende der Geschichte war, dass die Wassersprenkler in allen Zimmern angingen und einfach alles nass geworden ist. Das war richtig eklig, wir konnten nicht mehr in unseren Betten schlafen und mussten unsere Wäsche trocknen lassen, was gar nicht so einfach war. Zum Glück hatten wir Mädchen alle Föns mit, doch es hat sehr lange gedauert". „Haben die beiden Ärger bekommen?", fragte ich und Audrey nickte: „Und wie! Die beiden haben eine Sperre für die nächsten paar Monate bekommen und mussten von ihren Eltern persönlich abgeholt werden."

„Ihr wisst das Hauptziel des Trainingslagers ist es den Europe Junior Cup zu gewinnen. Wir haben uns mit der 9. Klasse zusammengeschlossen und treten in der U18 an. Ich möchte, dass alle damit klar kommen und Maxe meinte, dass wir nicht in den Gruppen bleiben sollen, sondern die Kleinen auch unterstützen sollen. Ist das klar?", fragte sie und sah uns alle an. Wir nickten und Freya sagte: „Dann ist alles geklärt und ihr dürft gehen. Zum Ende, wir trainieren die nächsten Wochen, Donnertags mit den 9., damit wir uns besser kennen lernen.Dass war dann alles, bis Montag für meine Mädels!" Alle standen auf und wir gingen gemeinsam zum Essen.     

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