1. Kapitel


„Jetzt macht mal hin", rief mein Bruder Leif genervt und beobachte die Abschiedsszene vor sich. Meine Eltern waren beide in Tränen ausgebrochen als sie mich verabschiedeten. Vorher war ich immer in ihrer Nähe gewesen, doch jetzt wo beide Kinder weg waren, waren sie total sentimental. Sie vermissten mich jetzt schon, obwohl ich immer noch vor ihnen stand. Am liebsten würden sie mich hier behalten, doch beide wussten wie wichtig es mir war. In meiner Familie waren alle Sportler, und so war ein Sportgymnasium selbstverständlich und immer das einzig richtige gewesen. Meine Eltern hatten immer gehofft, dass ich es auch irgendwann schaffen würde, und jetzt wo es endlich wahr wurde, waren sie überglücklich. Mein Vater war früher Leichtathlet gewesen und meine Mutter Turnerin. Da wurde schnell klar, dass die Kinder ebenso werden würden.

„Ich werde euch vermissen", sagte ich und umarmte meine Eltern ein letztes Mal. „Na endlich", murmelte mein Bruder und ging in Richtung Sicherheitskontrolle. „Leif, pass gut auf Elsa auf!", rief mein Vater noch hinterher und Leif nickte. Ich winkte meinen Eltern noch einmal zu und betrat dann hinter Leif die Sicherheitskontrolle. Er strebte richtig Richtung Gate und ich sagte: „Wenn du jetzt so schnell bist, wirst du trotzdem nicht früher bei deinen Freunden sein!" Er schaute mich böse an und erwiderte: „Hör du lieber auf rumzumeckern. Nur wegen dir bin ich in den Herbstferien nach Deutschland geflogen um dich zu begleiten, also sei gefälligst dankbar." Ach, Geschwisterliebe war so herrlich, nicht war? Danach blieb ich lieber still, denn ich kannte meinen Bruder. Wenn es nach ihm gehen würde, würde er mich einfach stehen lassen und dann konnte ich sehen, wie ich mich zu Recht fand. Mein Bruder konnte so etwas eiskalt durchziehen ohne einmal mit der Wimper zu zucken.

Erst am Gate redete er wieder mit mir: „Hätte wirklich gedacht, du würdest auch wie unsere Eltern losheulen. So eine Pussy bist du anscheinend doch nicht", sagte er und lachte.„ Tja, ich bin halt eben ein Sportler. Außerdem war ich auf dem Sportgymnasium auch auf dem Internat. Aber danke", meinte ich und sah ihn böse an. Ich war froh, wenn wir endlich ankommen würden und ich nicht mehr auf ihn angewiesen war.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top