8. Kapitel
Jayden P.o.v.
Auf der Autofahrt schaute ich immer mal wieder zu Elsa. Zuerst ignorierte sie mich absichtlich, doch irgendwann war sie eingeschlafen. Selbst in diesem Zustand sah sie noch unglaublich süß aus. Wenn sie schlief, konnten wir uns nicht streiten. Dann sah ich nicht diese Abscheu mir gegenüber in ihren Augen. Ich musste mich unbedingt besser in den Griff bekommen. Dieses impulsive Handeln zerstörte alles. Wenn ich nicht aufpasste, hasste sie mich irgendwann. Doch ich konnte ihr die Wahrheit nicht sagen, noch nicht. Eine Abfuhr von ihr könnte ich nicht verkraften. Ich genoss es neben ihr einzuschlafen und auch neben ihr aufzuwachen, ihre Hand zu nehmen und sie zu streicheln. Und als sie heute früh sich so an mich gekuschelt hatte, wie ein kleiner Klammeraffe. Das hatte mich unglaublich angemacht. Doch ich bezweifelte stark, dass sie mich auch so mochte. Allein wenn man sich ihren Exfreund ansah, konnte man keine Gemeinsamkeiten außer des Volleyballspielens erkennen. Selbst Grayson der Arsch glich mir kaum. Wie konnte sie auf ihn stehen, aber nicht auf mich? Doch die Antwort kannte ich schon. Er war super charmant und ich...ein richtiges Arschloch in ihrer Gegenwart. Dagegen konnte ich einfach nichts machen. Doch ich versuchte mich zu bessern. Und ganz hassen konnte sie mich nicht, wenn sie daran dachte mir durch die Haare zu fahren. Und in mein Bett kam sie schließlich auch jede Nacht. Das musste doch etwas bedeuten.
Eine Stunde später parkte meine Mutter das Auto in der Nähe des Museums und ich weckte Elsa. Ihre Haare waren leicht verwuschelt und auf einer ihrer Wangen sah man den Abdruck des Gurts. „Sind wir da?", fragte sie mich und ich nickte. Wir stiegen aus und gingen Richtung des großen imposanten Gebäudes. „Habt einen schönen Tag im Museum. Jayden schreib mir, wenn ihr Richtung Ausgang strebt, dann hole ich euch ab. Ich muss noch ein paar Erledigungen in der Stadt machen", meinte meine Mutter und winkte uns zum Abschied zu. „Also nur wir zwei?", fragte mich Elsa und ich nickte. „Anscheinend". Wir betraten die Eingangshalle und ich bemerkte wie Elsa ihre Augen aufriss. Als Kind hatte ich genauso reagiert, doch mittlerweile war ich so oft schon hier gewesen, dass ich selber ein Tourguide sein könnte. „Du warst hier schon mal, oder? Wie wär's wenn du mich herumführst?", fragte sie mich zögernd und sah mich mit großen Augen an. „Ja na klar, komm mit", sagte ich und setzte mich in Bewegung. Elsa war von jedem einzelnen Ausstellungsstück fasziniert und betrachte jedes mehrere Minuten lang. „Hier ist es echt wunderschön", meinte sie irgendwann und ich konnte ihr nur zustimmen. Ich sah sie an und sie bemerkte meinen Blick. „Ist etwas?", fragte sie mich verwirrt. „Nein, ich finde es einfach toll wie fasziniert du von dem allem bist." Sie errötete leicht, so wie sie es so oft tat. Ihr war das dann immer peinlich, aber ich fand es einfach unglaublich niedlich. „Du solltest lernen, Menschen nicht so anzustarren. Das ist unhöflich und auch ziemlich creepy.", meinte sie schnippisch und hob eine Augenbraue. „Ich starre aber nur dich so an. Und es ist nicht so, als ob du mich nicht auch manchmal beobachtest", erwiderte ich und sie sah mich erschrocken an. Ertappt. Sie fasste sich zwar schnell wieder, aber nicht schnell genug. „Mach ich gar nicht, das bildest du dir nur ein. Du arroganter...Typ". Ich musste laut loslachen. „Oh ha. Das hat mich jetzt aber getroffen", spielerisch legte ich eine Hand auf mein Herz. Sie sah mich wütend an. Wie so ein wütender Welpe, der trotzdem noch unheimlich süß aussah. „Schau mich nicht so böse an, davon bekommst du Falten", neckte ich sie und sie sah nur noch wütender aus. Plötzlich hatte ich den Drang sie zu umarmen. Auch wenn ich dafür einen Schlag kassieren könnte. Als ich sie von hinten umarmte, versteifte sie sich sofort. „Was machst du da?, fragte sie mich verwirrt. „Shhh. Ganz ruhig. Alles ist in Ordnung", beruhigte ich sie und legte meinen Kopf auf ihren ab. „Du bist komisch", sagte sie, entspannte sich aber in meinen Armen. Sie lehnte sich sogar gegen mich. Mein Herz flatterte etwas. Doch schon viel zu schnell endete der Moment. Denn als sie etwas Interessantes sah, wand sie sich aus der Umarmung und flitzte los. Bei ihrer Begeisterung für das Museum konnte ich ihr einfach nicht böse sein. Eher brachte es mich sogar zum Grinsen.
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