34. Kapitel
Die Woche verging viel zu schnell und schon am Samstag wurden wir wieder am Internat ausgesetzt. Trotzdem fühlte ich mich so erholt und glücklich wie nie zuvor.
„Kommst du heute Abend zu uns herüber?", fragte mich Jayden, kurz bevor sich unsere Wege trennten. „Ja, klar. Soll ich ein paar Kartenspiele mitbringen?" „Habt ihr es bald?", Cole stand nur etwas hinter seinem besten Freund und sah genervt auf sein Handy. Ich verdrehte die Augen. „Wir schreiben einfach noch mal", verkürzte Jayden das Gespräch und gab mir einen Abschiedskuss.
Beschwingt ging ich zu unserer Wohneinheit...nur um mich daran zu erinnern, dass es Ferien waren. Und damit Lynn, Tessa und Jessica nicht da waren. Warum mussten unbedingt wir in den Ferien Trainingslager haben? So unfair. Ich schickte Lynn ein Foto ihres leeren Bettes und schrieb dazu Miss you. Ich war so an Gesellschaft gewöhnt, dass ich Schwierigkeiten hatte, alleine zu sein. Deshalb war ich umso glücklicher ein paar Stunden später vor Jayden's und Cole's Tür zu stehen. Im Gepäck hatte ich Schokolade und Spiele.
„Hey...Alex?", fing ich an, als mir die Tür geöffnet wurde. Alex stand oberkörperfrei vor mir und grinste sein typisches Grinsen. „Auch schön dich zu sehen", er lachte. „Zieh dir was an, so kann man doch niemanden reinlassen!", kam es von weiter hinten im Zimmer und Alex bekam ein Shirt gegen seinen Kopf geworfen. Genervt rollte er die Augen. „Hätte nicht gedacht, dass du schon da bist", richtete ich mich weiter an ihn. Er zuckte mit den Schultern. „Zuhause war es eh langweilig und ob ich jetzt heute oder morgen komme, ist ja auch egal." Da hatte er Recht. Ich trat ein und traf Jayden und Cole an, die beide auf der Couch saßen. Ich schwieg. Die Jungs auch. Dass Alex dabei war, hatte ich nicht mit einberechnet. Als ich den Blickkontakt zu Jayden aufnahm, zuckte er nur mit den Schultern. „Ich habe Schokolade mitgebracht", stieß ich hervor und kramte in meinem Beutel herum. Triumphierend zog ich sie hervor und hielt sie hoch. „Nice", murmelte Cole. „Also, was wollen wir spielen?", Alex schlug die Hände zusammen und sah in die Runde. Ich leerte meine Spiele auf dem Couchtisch aus. „Kartograph!", rief Cole und schnappte sich das Spiel. Da es uns anderen alle egal war, was wir spielten, stimmten wir zu.
„Hey, alles gut?", Jayden griff meine Hand, als wir auf dem Weg zum Tisch waren und brachte mich so zum Stehen. Ich nickte. „Warum sollte nicht alles okay sein?". „Keine Ahnung, sag du es mir." Vom Tisch kam ein Seufzen. „Sind die beiden Turteltauben auch endlich bereit sich in die Nähe des Tisches zu bewegen?", murrte Cole. „Wir sind doch schon in der Nähe des Tisches", erwiderte Jayden trocken. Er drückte meine Hand kurz und ließ dann los. Alex hatte die Situation beobachtet und sah uns nun verwirrt abwechselnd an. Ich sah es in seinem Kopf rattern. „Etwas womit ich dir helfen kann?", fragte ihn Jayden. Die beiden sahen sich eine Sekunde lang an. Dann schüttelte Alex den Kopf. Das Spiel begann.
„Nein, das darfst du nicht!", rief ich und schlug Coles Stift aus seiner Hand weg. „Hey!" Er sah mich vorwurfsvoll an. „Radieren nach dem Zeichnen ist nicht erlaubt, stimmt's Leute?", ich sah Jayden und Alex an, die beide nickten. Cole brummte. „Ist Freya eigentlich auch schon hier?", lenkte ich das Gespräch auf ein anderes Thema, Cole jedoch immer noch im Augenwinkel. „Keine Ahnung." Ich sah ihn überrascht an. „Wie? Aber ihr seid doch...", fing ich an, brach dann ab. Zusammen. Doch ihr Beziehungsstatus war immer noch ungewiss. „Wir haben seit Anfang der Ferien nicht miteinander geschrieben. Sie war aber auch sehr beschäftigt. In so einem Wissenschaftscamp oder so." Begeistert klang anders. „Ihr macht das schon. Bestimmt ist sie morgen wieder da. Und dann könnt ihr wieder das Traumpärchen unseres Teams sein", warf Jayden an und grinste. Alex zeigte ihm den Mittelfinger. „Und was ist mit Charlie und Luke? Die beiden sind doch auch echt süß zusammen", fuhr ich dazwischen. Die Jungs nickten. „Aber die beiden sind noch nicht so lange zusammen und naja", Alex stoppte. „Und naja? Wusste auch nicht, dass du und Freya ein Pärchen seid." „Touché", Alex nickte, „Zu Charlie und Luke werde ich nichts weitersagen. Das ist privat." Ich sah zu Jayden, doch der schüttelte nur den Kopf. Er wusste also auch nichts. „Ich werde Charlie fragen." „Mach das." „Aber krass, dass der Rest Single ist", überlegte ich und ging alle meine Teamkameraden im Kopf durch. „Naja. Fast alle", warf Cole ein und ich streckte ihm die Zunge raus. Das mit Jayden war frisch. Und ich war mir noch nicht mal sicher, ob wir schon in einer Beziehung waren. „Ein paar haben bestimmt auch ein Auge auf wen geworfen. Megan habe ich erst vor zwei Wochen mit einem Typ aus der Abschlussklasse gesehen. Einer der Freunde deines Bruders. Neill oder so", erzählte Alex. Ich schnaubte. „Bei dem hat sie keine Chance. Leif meinte, er ist gerade erst aus einer Beziehung gekommen und vermisst seine Ex unglaublich. Da wird sie nur ein Trostpflaster sein." „Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Und Megan kümmert mich nicht im Geringsten." Ich sah zu Jayden. „Wie kommt es eigentlich, dass du und Megan euch nicht ausstehen könnt?" Beide schienen sich wirklich nicht auszustehen zu können. Und ich hatte nie den Grund herausfinden können. Am Tisch war es still. „Lange Geschichte", versuchte Jayden das Thema zu beenden. Doch ich blieb dran. „Elsa, bitte. Du kennst Megan. Ich muss nicht irgendeine Geschichte aus der Vergangenheit auskramen." Jayden wurde mürrisch. Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Es ist spät. Warum hören wir nicht einfach auf?", warf Alex ein und packte das Spiel zusammen ohne auf eine Antwort zu warten. Irgendetwas war hier doch faul. „Ich bringe dich noch zu deiner Tür", Jayden stand auf und sah mich erwartungsvoll an. Ich verabschiedete mich von den Jungs und folgte Jayden.
Vor meiner Tür blieben wir stehen. „Warum willst du es mir nicht erzählen? Ist doch nichts dabei", fing ich an und sah ihn an. Er lehnte sich gegen die Wand. „Ich muss dir nicht alles erzählen. Vor allem nicht so was Banales. Zwischen dir und Megan ist schon genug los, da braucht es nicht auch noch was von mir." „Aber so habe ich das Gefühl, du verschweigst mir Sachen." Jayden griff nach meinen Händen. „Mache ich nicht. Versprochen? Können wir jetzt das Thema wechseln und zum Beispiel darüber reden, wie gut du ausschaust?" Er lehnte sich zu mir und begann meinen Hals zu küssen. Und ich gab nach. Lehnte mich gegen ihn und ließ ihn die Kontrolle übernehmen. „Wie wäre es, wenn ich heute Nacht bei dir schlafe? Ist ja niemand anderes da", er atmete schwer. „Also ich hätte nichts dagegen", murmelte ich und küsste ihn weiter. Ich öffnete die Tür und wir stolperten in meine Wohneinheit.
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