27. Kapitel

Da stand mein Geburtstag schon kurz bevor, da war die Welt um mich herum zu einer Katastrophe mutiert. Jayden und ich waren wieder dabei uns zu ignorieren und uns böse Blicke zuzuwerfen. Na gut, ich warf ihm böse Blicke zu. Mich ignorierte er die meiste Zeit. Dann war da das Drama mit Freya, mit der Charlie und ich immer noch nicht sprachen. Charlie hatte es am meisten erwischt, jede freie Sekunde beschwerte sie sich über ihre ehemals gute Freundin. Luke hatte mir schon erzählt, dass er ihr da schon gar nicht mehr zuhörte. Und dann zu aller Letzt Megan. Wenn Maxe mit ihr geredet hat, waren keine folgenschweren Konsequenzen daraus resultiert. Denn sie war immer noch beim Training. Zwar in ihrer sehr kleinen Blase mit Chloe und ein paar anderen wenigen, doch ihr Verhalten hatte sich nicht verändert. Wenigstens warf mich Maxe nicht mit ihr zusammen bei Gruppenaufgaben und wenn wir mit einem Partner etwas machen mussten. Das hieß aber nicht, dass ich bessere Partner erwischte. 

"Bei den Zuspielern spielen sich bitte Alex und Madeleine ein. Und Jayden und Elsa." Na klasse! Aber da war ich wohl sehr schwer zufrieden zu stellen, denn ich wollte mit Jayden und auch Madeleine nicht spielen. Ich trat zu ihm und klaubte mir einen guten Ball aus dem Korb. Wir nickten uns nur kurz zu, gesagt wurde nichts. Ich kam mir kindisch vor. Doch was sollte ich machen? Es einfach vergessen? Ganz sicher nicht. Wir warfen uns die Bälle zu und folgten der Routine, die wir immer hatten. Dann kamen wir zum wirklichen Spielen. Wir pritschen uns den Ball zu, doch ich merkte schnell, dass ich keinen guten Grip hatte. Der Ball rotierte zu stark und war definitiv nicht sauber gespielt. Als es gehäuft vor kam, konnte Jayden wohl nicht anders und sagte etwas. „Deine rechte Hand drückt zu stark. Und deine Finger sind nicht richtig offen. Behalte den Ball lieber eine Millisekunde länger in den Händen." Auch wenn es gute Kritik war, allein weil sie von ihm kam, machte es mich sauer. Daher sah ich ihn genervt an. „Konzentriere dich lieber auf dein Zuspiel. Das sieht auch nicht gerade gut aus", entgegnete ich daher, warf den Ball hoch und pritschte ihm diesen zu. Dieser fing den Ball jedoch anstatt ihn zurück zu spielen. „Mein Zuspiel ist wenigstens technisch sauber! Wenn du konstruktive Kritik hast, bin ich offen dir zuzuhören. Da dies aber nicht der Fall ist, lasse ich mich gar nicht erst darauf ein. Und dir wollte ich nur helfen. Natürlich kannst du auch so weiter spielen bis Maxe es sieht und dich 200 Mal oder mehr an die Wand pritschen lässt. Oder aber du hörst auf den Rat eines Zuspielers, der das schon ein paar Jahre länger macht." Ich schnaubte. „Okay. Whatever", ließ ich verlauten und bat ihn, den Ball wieder zu mir zu pritschen. Mit Jayden wollte ich keine Grundsatzdiskussion. Mir war durchaus klar, dass er mir als Zuspieler überlegen war. Und das machte mich noch wütender. 

Zum Glück blieb es bei der Auseinandersetzung und in den nächsten Übungen wurden wir in größere Gruppen eingeteilt. Ich spielte so viele Bälle zu, langsam wurde es monoton. Aber die Außenangreifer hatten heute einen Wurm drin. Lena schlug fast nur ins Netz, Audreys Angriffe waren viel zu lang und Charlie machte irgendetwas nur nicht richtig angreifen. Ich war frustriert. Meine Pässe waren super. Und sie machten so einen Mist daraus. In ihren Augen waren aber natürlich meine Zuspielerkünste dran schuld. Auch Lena wurde frustrierter. Jedes Mal gab es Kommentare wie „Höher", „Näher ans Netz" und trotzdem ich es genauso machte, wie sie es haben wollte, schlug sie immer wieder ins Netz. Zum Glück schien Maxe die Situation beobachtet zu haben. „Jayden!", rief er und kam zu uns. „Elsa, du spielst bitte den Jungs zu. Jayden, du machst die Pässe hier", erklärte er und begleitete mich zum Feld der Jungs. „Meine Pässe waren so wie immer, versprochen. Und ich habe alles versucht um mich an sie anzupassen", erklärte ich ihm, denn ich wusste nicht, ob er mich gegen Jayden ausgetauscht hatte, weil er dachte, dass ich es nicht hinbekomme. „Alles gut, Elsa", er tätschelte mir den Rücken, „Ich habe es gesehen. Gleich werde ich mit den drei noch einmal die Angriffsschritte üben. Aber ein bisschen frischen Wind tut ihnen vielleicht auch gut. Bei den Jungs rockst du das jetzt." Luke, Dylan und Theo sahen mich erfreut an. Und auch ich freute mich schon ihnen zu zuspielen. „Heeeyyy, Elsaaaa", grölte Theo und ich schüttelte nur den Kopf. Ich klatschte alle drei ab und stellte mich dann auf meine Positition. Und plötzlich passte alles. Ich musste nur lernen, etwas schneller zu spielen. Und die Jungs zogen so was von durch, der Ball landete nicht selten nur knapp hinter der 3 Meter Linie. Und das mit einer Wucht, dass ich froh war in einem Mädchenteam zu spielen. Und kein Libero zu sein. Darüber war ich sonst aber auch froh. 

Bevor wir zum richtigen Spielen über gingen, wurde sich klassisch wie beim Turnier vorher noch eingespielt. Also Angreifen über 4 und 2 und dann noch Aufschläge. Alex und ich fingen zuerst an zuzuspielen. Nach 2 Runden würde getauscht werden. Madeleine mit mir und Jayden mit Alex. Im Augenwinkel sah ich Jayden bei mir in der Schlange stehen. Ihn hatte ich bis jetzt nur selten angreifen sehen. Er schien es so oft wie möglich zu vermeiden, hatte an Spieltagen aber natürlich auch mit seinem Zuspiel genug zu tun. Daher war ich jetzt umso gespannter. Ich wusste gar nicht, wie er seinen Ball haben wollte. Eher näher am Netz oder doch weiter weg? Als er an der Reihe war spielte ich im deshalb er einen generischen Pass zu. Ein Pass den man immer spielen konnte und mit dem jeder Spieler etwas anfangen konnte. Auch wenn er nicht direkt auf die Stärken des Angreifers zugeschnitten war. Der Ball war in der Luft, Jayden nahm von außen Anlauf und...versenkte den Ball genau auf der 3 Meter Linie. Er war gesprungen wie ein Flummi. Dadurch, dass er nur knapp an die 1,90 m reichte, musste er es anders kompensieren. Ich war geschockt. Nie hätte ich gedacht, dass er so gut ist. Vielleicht war er ja wie ich auch mal Außenangreifer gewesen. Das gab mir einen kleinen Stich. Manchmal vermisste ich meine alte Position. Doch ich verstand, dass ich als Zuspieler gebraucht wurde. 

Der Wecker klingelte mal wieder viel zu früh. Wäre es nicht mein Handy gewesen, was diese Töne von sich gab, hätte ich es bestimmt schon mal gegen die Wand geschmissen. Doch mein Handy brauchte ich noch. Glück gehabt. Und dann kam die Erinnerung. Es war mein Geburtstag! Ich sprang auf und wollte Lynn wach rütteln. Doch ihr Bett war leer. Vielleicht war sie im Bad? Im Wohnzimmer war es zumindest dunkel. Komisch. Ich trat aus meinem Zimmer um nach Lynn zu suchen, als plötzlich drei Gestalten aus der Dunkelheit hervorschossen und laut „Happy Birthday!" riefen. Ich bekam einen halben Herzinfarkt. Tessa machte das Licht an, damit wir alle mehr sehen konnten. Die drei umarmten mich und Lynn streckte mir ein Geschenk hin. „Von uns dreien." Wir setzten uns auf die Couch und aufgeregt packte ich das Geschenk aus. Es waren drei Schleifen fürs Haar in unseren Schulfarben und dem Wappen drauf. „Ohhh. Danke, Mädels!", bedankte ich mich bei meinen Mitbewohnerinnen. Schon lange hatte ich ein Auge im Schulshop darauf geworfen, war bis jetzt aber immer zu geizig gewesen um sie mir selber zu kaufen. Die Mädels waren echt die besten! Gemeinsam gingen wir zum Frühstück. Als ich Charlie sah, wollte ich gleich wieder umdrehen. Vor ihr auf dem Tisch stand ein großer Kuchen. Oder konnte man schon Torte sagen? Ein paar andere aus dem Team saßen mit am Tisch. Ich sah Charlie ungläubig an: „Sag mir nicht, du hast den gemacht?!" „Stimmt, wir haben ihn gemacht", antwortete sie und zeigte auf Lena, Audrey und Luke. Das wärmte mir das Herz. Auf der Torte waren genau 17 Kerzen, die Charlie anzündete und ich auspusten musste. Meine Freunde stimmten erneut Happy Birthday an, irgendwann sangen alle in der Mensa. Obwohl mich die meisten davon bestimmt nicht kannten. Die Aufmerksamkeit und das Tam Tam war mir etwas peinlich „Und jetzt?", fragte ich Charlie mit Blick auf die große Torte. „Na was denn wohl? Jetzt wird Kuchen genascht!" Wenn ich bis heute Nachmittag keinen Zuckerschock hatte, wusste ich auch nicht! 

Ihr habt Glück, dass ich gerade am Prokrastinieren bin und nur an drei Tagen der Woche Uni habe, so dass ich wieder mehr zum Schreiben komme...haha. 

Die nächsten Kapitel werden auf jeden Fall richtig spannend und es kommt auf jeden Fall mehr Jayden und Elsa Kontent ...also seid gespannt ;)

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