58. Los!

°○ Leon ○°

Das Klingeln meines Weckers ließ mich aufschrecken, da hatte ich gerade mal erst die Augen zubekommen.
Wie viel Schlaf war das jetzt gewesen? Eine Stunde, vielleicht auch zwei, wenn ich die paar Minuten hinzuzählte, in denen ich bei Cinderella eingeschlafen war, mit dem Kopf in Minchens Schoß, die gefühlt über die Hälfte des Abends damit zugebracht hatte, mir über den Kopf zu kraulen. Und mich mit Weintrauben zu füttern.
Sie macht sich Sorgen um mich, überlegte ich und betrachtete meine noch schlafende Schwester, wie sie neben mir unter der Decke lag, eng zusammengerollt mit Schlappi im Arm. Minchen merkt es immer direkt, wenn es mir nicht gut geht, da kann ich noch so sehr einen auf gute Laune machen. Das durchschaut sie. Und dann will sie mir helfen. Tut alles dafür, dass es mir wieder besser geht. Und leidet dabei selbst darunter.
Langsam stand ich auf, ging ins Bad. Und warf dort einen ersten Blick in den Spiegel.
Ich sah gut aus. Auf jeden Fall besser als erwartet. Aber so war das ja immer. Und irgendwie hasste ich das. Auch wenn das verrückt war. In Wahrheit würde ich gerne mal so richtig beschissen aussehen, wenn es mir auch so ging.
Ich nahm ein Taschentuch, schnäuzte mich, nahm mir als nächstes eine Schmerztablette und dann noch einen Schluck Wasser aus dem Hahn.
Normalerweise wäre es das jetzt gewesen. Dann würde mich wieder hinlegen und den Rest des Tages durchschlafen.
Vor wenigen Monaten hätte ich es auf jeden Fall noch genauso gemacht.
Doch inzwischen lagen die Dinge anders.
Inzwischen lag es fast ausschließlich an mir, mich um Minchen zu kümmern. Und in der Schule war ich mittlerweile zu so einer Art von Betreuer mutiert, wie Behinderte sie hatten, wobei es meine Hauptaufgabe war, meiner Freundin den Arsch zu pudern, sobald sie mal wieder einen ihrer Momente hatte und auch allgemein dafür Sorge zu tragen, dass es ihr gut ging, dass sie genug trank, aß, sich die Nase putzte, wenn nötig, und auf Toilette ging. Solche Dinge allein schienen Maria ja schon Überwindung zu kosten, da brauchte man mit dem Unterricht noch gar nicht anzufangen.
Und mit Sich krankmelden auch nicht. Sowas war jetzt nicht mehr drin. Da könnte ich höchstens drauf hoffen, dass Günther mich nach Hause schickte, sobald er merkte wie mies es mir ging.
In dem Fall hätte Maria dann immer noch die Möglichkeit, sich zeitgleich mit mir von der Schule abzumelden, dachte ich und spuckte eine vom Blut rosa eingefärbte Mischung aus Spucke und Zahnpasta ins Waschbecken. Gründe dafür gäbe es ja genug für sie. Das hätte dann nicht mal was mit Schwänzen zu tun. Ohne Flachs, wäre ich an ihrer Stelle, wäre ich schon lange nicht mehr gekommen!
"Guten Morgen, Prinzessin!", weckte ich meine Schwester mit einem Kuss, gleich nachdem ich noch schnell geduscht, mich angezogen und ordentlich zurecht gemacht hatte. "Willst du gleich mal frühstücken?"
Minchen antwortete nicht, atmete dafür nur einmal schwer durch die Nase aus und drehte mir dann den Rücken zu. Ich legte mich neben sie auf die Couch, schob meine Hand unter ihren Pyjamapullover und fing an ihr den Rücken zu streicheln.
"Ich kann dir einen Tee machen, wenn du Zähne geputzt hast. Den mit Himbeere. Und Fruit Loops sind auch noch da."
"Mag nicht aufstehen!"
"Ich weiß", sagte ich und küsste sie erneut. "Darum hab ich dich ja auch extra länger schlafen lassen."
"Will noch länger schlafen!"
"Das geht leider nicht."
"Muss gehen."
"Du musst in den Kindergarten, Minchen! Und wir anderen müssen alle zur Schule. Darum kannst du auch gar nicht hier bleiben."
"Will lieber hier bleiben!"
"Das darfst du nicht alleine", entgegnete ich. "Jetzt komm mal her!" Mit diesen Worten drehte ich meine Schwester zu mir rum, zog ich sie dann in meine Arme, knuddelte und küsste sie noch einmal ausgiebig und setzte mich schließlich mit ihr im Sofa auf. "Wollen wir mal gucken, was du hübsches anziehen willst?"
"Hmm... ich glaub, heute nehm ich mal was mit Glitzer." Mehmets Stimme, um einiges höher als normal.
Ich blickte zur Tür, da stand er und grinste; echt mal, wie konnte man so früh am Morgen schon derart gut gelaunt sein?
"Morgen Mehmet!", sagte ich.
"Guten Morgen!", gab Mehmet zurück. "Habt ihr gut geschlafen?"
"Minchen schon." Ich gähnte. "Bei mir waren's vielleicht zwei Stunden, wenn's hoch kommt."
"Hast du kein Baldrian genommen?"
"Wenn noch was da wäre, hätte ich bestimmt was genommen."
"Ja... ist halt blöd, wenn du nichts besorgt hast."
"Das hatte ich vergessen", meinte ich. "Aber ich muss gleich eh noch zur Apotheke."
"Wollt ihr denn jetzt gleich los?", wollte Mehmet wissen. "Oder frühstückt ihr noch mit?"
"Kommt drauf an", antwortete ich und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand gegenüber. "Wenn mein Schwesterchen sich beeilt." Erneut gähnte ich. "Der Bus kommt ja schon in ner Viertelstunde. Was meinst du, Minchen? Schaffen wir das?"

°○°

Natürlich schafften wir es nicht und so gab es, wie meistens, wenn wir früh raus mussten, etwas auf die Hand vom Bäcker an der Ecke Amselweg und Königsstraße. Den Weg von der Kita zurück zur Haltestelle legte ich im Sprint zurück, dabei wurde mir erst richtig bewusst, in welch schlechter Verfassung ich heute war. Gar nicht mal nur körperlich. Auch meine Nerven schienen heute merklich dünner zu sein als sonst, und gleichzeitig wie zum Zerreißen gespannt. Da konnte ich schon von Glück sagen, dass Marias Zustand zwar immer noch weit weg vom Normalbereich, jedoch immerhin einigermaßen stabil zu sein schien.
"Wie geht's dir?"
"Geht so."
Wir küssten uns zur Begrüßung, oder eigentlich ließen wir nur mal eben kurz unsere Lippen aneinander dippen, auf viel mehr ließ Maria sich nach wie vor nicht ein, sobald irgendjemand in Sichtweite war.
"Wie geht es dir?", fragte Maria zurück.
"Nicht gut", antwortete ich ehrlich. "Bin noch ziemlich krank."
"Achso."
"Ja, geschlafen hab ich auch nicht wirklich", meinte ich. "Vielleicht mal eine Stunde beim Film gucken."
"Okay... das ist nicht viel", stellte Maria fest. Dann musterte sie mich, was mir wohl hauptsächlich deshalb auffiel, weil sie mich überhaupt mal richtig anschaute, anstatt ihren Blick wie sonst nur scheinbar zufällig an mir entlangschweifen zu lassen.
"Was ist?"
"Nichts!", sagte Maria sofort. "Ich dachte nur... wie gut du aussiehst." Sie lächelte verlegen. "Da sieht man dir gar nicht an, wenn du krank bist, aber... das haben dir bestimmt schon viele gesagt."
"Eigentlich nicht." Ich erwiderte Marias Lächeln. "Aber ich hab das selber schon öfter gedacht."
"Dass du gut aussiehst?"
"Ja, das denk ich natürlich immer.", antwortete ich augenzwinkernd. "Aber ich meine das, was du gesagt hast. Dass ich auch immer besser aussehe, als ich mich fühle, also... natürlich nicht immer, aber halt meistens."
"Da kannst du froh rum sein", sagte Maria.
"Ja..." Ich zuckte die Achseln. "Ehrlich gesagt würde ich schon gerne auch mal krank aussehen, wenn ich's bin."
Auf diese Worte hin unterzog Maria mich einer weiteren, jetzt noch gründlicheren Betrachtung. Dann schüttelte sie den Kopf. Und lachte nun dabei: "Tut mir leid! Ich kann wirklich nichts sehen."
"Schade!", meinte ich und seufzte scheinbar enttäuscht. "Tja... da kann man wohl nichts machen." Außer vielleicht das nächste Mal die Augentropfen wegzulassen, fügte ich im Stillen hinzu, das Nasenspray und den Concealer, damit hatte ich nicht nur den geröteten Bereich um meine Nase herum abgedeckt, sondern zusätzlich das inzwischen zu einem unansehlichen Gelb verfärbte Hämatom unterhalb meines rechten Auges. Das war nur eine der vielen Spuren, welche Richard während seines letzten heftigen Ausrasters an mir hinterlassen hatte, als ich wieder mal Geld aus der Ladenkasse geklaut haben sollte.
Das war nun schon zwei Wochen her, dachte ich und ja, da konnte ich wirklich froh drum sein. Denn sehen tat man inzwischen kaum noch was von meinen Verletzungen und auch von deren Schmerzen war mittlerweile höchstens noch ein leises Flüstern übrig.
"Leon?"
"Ja?"
"Ich... ähm...wollte mich dafür entschuldigen, dass ich gestern einfach so aufgelegt habe."
"Das hat mir Sorgen gemacht", sagte ich.
"Ich weiß. Du hattest ja auch noch angerufen, bei meinen Betreuern."
"Und danach noch bei Manuel", ergänzte ich. "Aber das hätte ich mir auch sparen können. Der hat sich ja wieder einen Scheiß was gekümmert."
"Aber du hast dich gekümmert."
"Ich wäre am liebsten noch vorbei gekommen."
"Ich weiß", wiederholte Maria und sah jetzt deutlich bedrückt dabei aus. "Tut mir alles leid, auch dass du deswegen nicht schlafen konntest."
"Nicht nur deswegen", sagte ich. "Ich hätte auch so nicht schlafen können."
"Wegen Eddie?"
Ich nickte, spürte allein beim Klang dieses Namens wieder ein Kloß im Hals. Schluckte ihn herunter. Und nahm einen tiefen Atemzug. "Reden wir lieber nicht davon."

°○ Maria ○°

"Wolltest du heute nicht lieber in der Wohngruppe bleiben?", fragte Leon mich, als wir keine zehn Minuten später auf unseren Plätzen in der letzten Reihe im Klassenraum saßen.
Ich unterdrückte ein Augenverdrehen. "Das hab ich nicht gesagt." Meine Güte, musste er jetzt direkt wieder mit dem Thema anfangen? Gleich würde er mich noch dazu zwingen, beide Ärmel meines Pullovers hochzuschieben, um ihm jene frischen Schnitte darunter zu präsentieren, welche ich mir gestern Nacht noch gesetzt hatte. "Ich hatte gesagt, ich weiß nicht, ob ich komme."
"Wäre vielleicht besser gewesen, du hättest dich dafür entschieden, mal ein bisschen auszuruhen", meinte Leon. "Warst ja gestern schon ziemlich-"
"Lass uns da bitte nicht rüber reden, jetzt!", unterbrach ich ihn. "Mehr als entschuldigen kann ich mich dafür nicht."
"Das musst du ja gar nicht, Süße."
"Und was soll ich da dann noch zu sagen?"
"Nichts." Leon seufzte. "Du musst da gar nichts zu sagen", sagte er. "Ich mach mir halt nur Sorgen um dich."
"Ja... da kann ich auch nichts dran ändern!"
"Maria?" Kunze. Natürlich, dachte ich und schlug die Augen nieder. "Wiederholst du mal bitte, was ich eben gesagt habe?"
"Das kann ich nicht", antwortete ich.
"Wie war das?", fragte der Lehrer. "Das hab ich akustisch nicht verstanden."
"Sie hat ge-"
"Du nicht, Leon! Das werde ich jetzt mit Maria klären. Also?" Kunze sah mich an.
Angespanntes Schweigen breitete sich in der Klasse aus, wobei die anderen sich wohl eher freuten und es gar nicht abwarten konnten, zu erfahren, was mir jetzt schon wieder blühte.
"Ich kann das nicht wiederholen", sagte ich, nun etwas lauter. "Tut mir leid!"
"Gut", meinte Kunze. "Dann komm mal bitte an die Tafel! Ein bisschen schnell, wenn's geht!"
"Kann ich nicht-"
"Nein!" Erneut schmetterte der Lehrer Leons Versuch ab, sich in die Situation einzumischen.
"Vielen Dank auch!", zischte ich.
"Tut mir leid, Süße!"
Die nächsten Minuten über ignorierte ich ihn und hatte es eigentlich auch die ganze Stunde über so tun wollen, doch gute zehn Minuten vor Unterrichtsschluss kam mein allerbester Herr Lieblingslehrer noch auf die supertollste Idee von allen: "Zum Schluss machen wir jetzt eine Gruppenarbeit. Nur etwas anders, als ihr es bei mir gewohnt seid."
Nur etwas anders, überlegte ich, was sollte das nun heißen?
"Zur Einteilung der Mannschaften steht ihr jetzt bitte auf!"
Die Schüler gehorchten, begannen dann auch gleich-"
"Und ich stelle euch dann so zusammen, wie ich es als sinnvoll erachte!", redete Kunze weiter, worauf direkt ein Proteststurm losbrach, der jedoch abrupt endete, als der Lehrer kurz und heftig in seine Pfeife blies.

°○ Leon ○°

"Herr Maier? Würden Sie bitte noch einmal erklären, was wir gestern miteinander besprochen haben?", fragte Günther, nachdem er die Gruppen unter weiter anhaltendem Motzen und Jammern der Klasse schließlich fertig eingeteilt hatte. "Natürlich nur, wenn Sie gerade nicht mit wichtigeren Dingen beschäftigt sind."
Genau diese Art zu reden, so wie man es sich von einem englischen Butler irgendeines Adelshauses in keine Ahnung welchem der früheren Jahrhunderte vorstellte, war bei Günther grundsätzlich die letzte Stufe vor dem Donnerwetter, das wusste ich genau. Und Adrian, der mir und Maria nun gegenübersaß, schien es ebenfalls zu wissen, der stellte direkt das Gespräch mit Julia neben ihm ein, drückte den Rücken durch und kam dann schließlich Günthers Aufforderung nach: "Wir haben überlegt, wie die Klassengemeinschaft besser werden kann."
"Genau!", sagte Günther. "Und auf was für Ideen sind wir dabei gekommen?"
Adrian überlegte kurz, zuckte dann mit den Schultern.
"Keine Ahnung", antwortete er. "Ich glaub, auf keine."
Günther nickte. "Das glaubst du richtig. Und? Woran mag das wohl liegen? Was meinst du?"
Diese Fragen beantwortete Adrian mit einem neuerlichen Schulterzucken, schwieg jedoch nun dabei.
"Ich meine, dass es daran liegt, dass man in dieser Klasse komplett bei Null anfangen muss", sagte Günther schließlich. "Vor allem, was den Umgang miteinander betrifft. Darum hab ich euch heute etwas mitgebracht." Bei diesen Worten lief er hinter den Pult und zog von dort eine große schwarze Tasche hervor, die war mir vorhin schon aufgefallen, als er damit gekommen war, öffnete sie und kippte sie kopfüber aus.
Eine wilde Ansammlung an Zeitungen, Klopapier- und Tesafilmrollen verteilten sich kurz darauf auf dem Boden.
"Aus diesen Materialien werdet ihr in euren Gruppen nun einen Turm bauen, der möglichst hoch und gleichzeitig aber auch stabil sein soll. Die Gruppe, dessen Turm am Ende am kleinsten ist, verliert", erklärte Günther. "Was das dann bedeutet-"
"Gang der Schande!", rief Dennis rein. Das brachte viele zum Kichern, auch Adrian, der linste dabei natürlich in Marias Richtung. Das ließ er jedoch gleich wieder sein, sobald ich einen Arm um meine Freundin legte und näher an mich zog.
"Ruhe!" Einen kurzen Moment wartete Günther, bis das aufkommende Gemurmel wieder verstummt war, und fuhr dann fort: "Also... was das dann für eine Konsequenz für euch haben wird, erfahrt ihr am Ende der Stunde."
Na toll, dachte ich, eine Bastelstunde! Und das in dieser Chaotengruppe!
Das kann ja heiter werden!
"Ach, und eins noch: Ab meinem Signal zum Anfangen" Hier blies Günther erneut in seine Pfeife, diesmal jedoch um einiges schwächer als eben gerade. "Wird kein einziges Wort mehr gesprochen! Welche Gruppe dagegen verstößt, scheidet direkt aus dem Spiel! Das gleiche gilt für jeegliche Form der Gewalt und wenn's nur eine Geste ist! Klar soweit?"
Allgemeines Nicken, hier und da ein leises Bejahen.
Ich sah Maria an, die hielt den Blick gesenkt, die Unterlippe fest zwischen den Zähnen vergraben.
Ich tätschelte ihr den Rücken, das quittierte sie nur mit einem wütenden Ruck ihrer Schulter.
"Gut! Dann also" Der Pfiff ertönte. "Los!"
Ich sah rüber zu Adrian und Julia, die begegneten meinem Blick jeweils beide nur widerwillig, und nickte rüber zu den ausgekippten Materialien vorne auf dem Boden des Klassenraums.
Nichts passierte.
Lediglich Adrian zog die Brauen zusammen, als wollte er mich fragen, ob ich noch ganz richtig im Kopf wäre.
Ich wiederholte meine Geste, nun eindringlicher, daraufhin blieben die beiden immer noch sitzen.
Verdammte Dreckskinder, dachte ich und fing jetzt an, böse zu ihnen herüberzufunkeln, woraufhin Adrian nur mit den Schultern zuckte, während meine Exfreundin zunächst einem schnellen Blick in Günthers Richtung warf und mir dann den Vogel zeigte. Sie nickte zu Maria, die sah natürlich immer noch niemanden an.
Ich schüttelte den Kopf.
Das kannst du mal schön vergessen, Fotze, dachte ich. Abermals wollte ich den Arm um Maria legen. Die stieß mich als Reaktion darauf allerdings nur wieder von sich. Und verschränkte dann die Arme so fest vor der Brust, dass sie nun regelrecht auf ihrem Stuhl zusammen zu schrumpfen schien.
Na toll, dachte ich wieder. Das würde wohl nichts werden!
Etliche Minuten verstrichen, während die Gruppe links von uns, in der unter anderem auch Verena und Anne saßen, bereits damit begann, Zeitungspapier zu großen Kugeln zu knüllen und gleichzeitig Klopapierrollen zu dicken Schläuchen zusammen zu kleben. Das Team, bestehend aus Eva, Hilke, Dennis und Jochen, löste die Aufgabe hingegen so, indem sie das Zeitungspapier zu dicken Rohren rollte, um diese anschließend zu einer Art Pyramide zu formen.
Die anderen Gruppen waren weniger gut dabei, schienen sich im Gegensatz zu uns aber wenigstens darum zu bemühen, etwas daran zu ändern. Das merkte man nicht nur an deren hektischen Gesten, die wie in einer mir unbekannten Sprache wild über die Tischplatten flogen, sondern ganz einfach auch daran, dass sich hin und wieder mal jemand von seinem Platz erhob, Materialien besorgte oder am Tisch irgendwas damit ausprobierte.
"Noch drei Minuten!", sagte Günther.
Julia stieß ein frustriertes Stöhnen aus.
Ich gluckste, musste gleich darauf husten, das brachte mir wiederum ein hämisches Kichern von Adrian ein.
Fick dich, du Hurensohn!
Ich wies ihm den Mittelfinger.

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