47. Alles Gute zum Geburtstag!
°○ Eduard ○°
EDUARD
🙂 Hallo Maria,
Alles Gute zum Geburtstag!🎂💐🥳
Was machst du heute noch schönes?
😘 Eduard
Ich las mir die SMS noch einige Male durch. Sollte ich noch etwas schreiben? Sollte ich fragen, wann wir uns das nächste Mal treffen würden? Und was war mit dem Kuss-Gesicht? Sollte ich das so stehen lassen? Oder war das zu viel? Offiziell waren wir ja nur Freunde. Obwohl wir uns ja schon geküsst hatten. Dazu passte das Smiley.
Aber mal angenommen, Leon bekam die SMS zu sehen. Dann würde er mir die Hölle heiß machen.
Ich zögerte noch einen Moment, dann drückte ich auf Senden.
Was machte ich mir für Vorstellungen? Leon würde mir so oder so die Seele aus dem Leib prügeln, einfach nur, weil er Lust draufhatte. Da konnte ich das jetzt auch genauso gut riskieren.
Es klopfte an meiner Tür, nicht allzu stark. "Essen!"
Die Stimme meines Vaters.
"Ich komme", sagte ich. Wahrscheinlich gäbe es wieder etwas Aufgewärmtes aus der Dose. Am schlimmsten wäre Ravioli, das mochte ich noch am wenigsten.
Meine Mutter war seit gestern wieder Zuhause, hatte das Bett seitdem jedoch nicht mehr verlassen, außer um zwischendurch mal auf Toilette zu gehen. Was genau zu ihrer aktuellen Krise geführt hatte, wusste ich nicht. Aber das tat ich selten. Ob es jetzt ein bestimmtes Lied im Radio war oder auch der Anblick eines kleinen Mädchens im Supermarkt. Oft reichten da schon Kleinigkeiten und das schöne Kartenhaus der inneren Gefasstheit, welches meine Mutter sich in ihren guten Phasen immer mal wieder aufgebaute, fiel in sich zusammen.
Mein Handy klingelte.
MARIA
danke.😊
lieb, dass du an mich gedacht hast.😊 leon holt mich gleich ab und nimmt mich mit zur turnhalle.
und heute abend feiern wir meinen geburtstag, erst bei mehmet und dann wollen die noch weiter ins zoney. wird wohl ne lange nacht werden.😬 liebe grüße 🙂
... dann wollen die noch weiter ins Zoney, hatte Maria geschrieben. die, nicht wir. Also wollte sie selber gar nicht hin. Doch mitgehen würde sie trotzdem. Weil Leon es so wollte.
Laute Musik und viele Menschen auf engem Raum. Und dazu noch jede Menge Alkohol. So stellten sich viele den perfekten Geburtstag vor.
Nur Maria, die verstand darunter etwas völlig anderes.
Um das zu wissen, kannte ich sie gut genug. Und auch Leon müsste das wissen, gerade er.
Wahrscheinlich wusste er es auch, aber es war ihm egal. Hauptsache er hätte heute seinen Spaß. Da müsste seine Freundin eben mitziehen - Geburtstag hin oder her.
War an ihrem ersten Date ja genauso gewesen. Da hatte Leon auch nur seinen eigenen Willen durchgesetzt und hatte mit Maria einen Horrorfilm geguckt, welcher so schlimm gewesen war, dass Maria schließlich den Kinosaal verlassen und draußen auf Leon hatte warten müssen.
Bestimmt würde Leon sich heute Abend so richtig die Kante geben, um danach mit irgendjemandem einen Streit vom Zaun zu brechen. Dann hätte er mal wieder einen Grund, um sich zu prügeln. Und Maria würde wie ein Schatten danebenstehen und das ganze Elend mit ansehen müssen.
Toller Geburtstag!
Irgendwann würde sie es schon einsehen, dass es bei Leon immer auf dasselbe hinauslief. Dass er sagte, wo es lang ging und sie nach seiner Pfeife zu tanzen hatte.
Ich schrieb Maria zurück.
EDUARD
Dann habt ihr ja noch viel vor. 😅
Erzähl mir unbedingt, wie es war, bin gespannt... 🙂
Gleich sehen wir uns ja noch in der Halle. Ich freue mich auf dich. 😘
Ich drückte auf Senden.
Marias Antwort kam keine Minute später.
MARIA
ja, das mach ich. 🙂 ich freu mich auch auf dich. bis dann! 🙂
Ich lächelte.
°○ Leon ○°
"Hey Süße!"
"Hallo."
"Alles gut? Bist du bei dir im Zimmer?"
"Ja."
"Und dein Vater?"
"Der ist im Wohnzimmer."
"Dann komm ich zu dir hoch."
"Okay."
"Bis gleich", sagte ich, beendete dann den Anruf und steckte das Handy in die Tasche meines Mantels.
Gerne hätte ich Maria ihr Geschenk jetzt schon gegeben, bei ihr im Zimmer, wo wir unter uns waren. Doch meine Kletteraktion über die Eiche hoch zum Balkon könnte mir auch so schon leicht genug den Hals brechen, ohne dass ich auch noch ein sperriges Paket dabeihatte.
Und eigentlich wäre es ja schon witzig, wenn die anderen sehen würden, was ich Maria zum Geburtstag schenkte, überlegte ich, während ich an den dicken Ästen der Eiche zum Balkon hochkletterte.
Minchen hatte eben noch Theater gemacht, als ich ihr erzählt hatte, dass ich heute Abend bei Mehmet schlafen würde und sie deswegen nicht ins Bett würde bringen können.
"Will bei dir schlafen!", hatte sie geheult und mir dabei einen von diesen Blicken zugeworfen, bei denen ich immer das Gefühl hatte, der schlechteste große Bruder der Welt zu sein.
"Ich hab dir das doch schon erklärt, Minchen. Maria hat heute Geburtstag und-"
"Doofe soll kein Burtstag haben! Will Schneewittchen!"
"Das kann ich dir doch auch jetzt vorlesen."
"Will nicht jetzt! Will im Bett Schneewittchen hören! Und bei dir schlafen!"
"Das geht heute nicht."
"Du sollst nicht zu Doofe gehen!"
"Maria ist nicht doof!"
"Wohl!"
"Morgen kannst du wieder bei mir schlafen, versprochen."
Ich hatte meine Schwester schließlich besänftigen können, mit Hilfe einer Packung Chewies, einer extra langen Kuscheleinheit, während der ich ihr nicht nur Schneewittchen, sondern auch noch Aschenputtel und Frau Holle vorgelesen hatte, sowie dem Versprechen, Morgen Nachmittag mit ihr zum Spielplatz zu gehen.
Ich klopfte ans Fenster und musste diesmal nicht lange warten, bis Maria mir öffnete.
"Süße!" Ich kam gleich ins Zimmer schloss schnell das Fenster hinter mir und zog Maria in eine feste Umarmung.
"Alles Gute zum Geburtstag!" Ich drückte meine Lippen auf ihre und Maria erwiderte meinen Kuss, öffnete dabei sogar den Mund, um meine Zunge hineinzulassen - soweit ließ sie es selten kommen.
"Geht's dir gut?", fragte ich, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten und musterte sie.
Maria nickte. Sie sah frisch aus, mit rosigem Teint und strahlenden Augen. In so guter Verfassung hatte ich sie lange nicht mehr gesehen.
"Du siehst richtig hübsch aus heute", sagte ich und strich Maria dabei sanft mit den Kuppen meiner Finger über die Wange.
"Danke." Maria lächelte und wollte dabei schnell den Blick senken, doch ich ließ sie nicht.
"Ich meine das ehrlich", sagte ich, hielt ihr den Daumen ans Kinn und zwang sie so einen Moment lang meinen Blick zu erwidern.
"Bist du soweit fertig?"
"Ja. Ich muss nur noch gucken, ob ich alles dabeihabe."
"Okay, mach. Ein paar Minuten haben wir-", begann ich und geriet dann auf dem halben Weg zum Bett ins Stocken, als ich vom Flur her Schritte hörte, welche sich der Tür näherten.
Auch Maria erstarrte.
"Oh nein! Bitte, schnell!" Sie sah zum Fenster.
"Ich warte auf dich", flüsterte ich, gab Maria noch einen Kuss, verschwand dann aus dem Fenster auf den Balkon und schließlich den Baum herunter.
°○°
Die Vorhänge waren zugezogen, nur durch einen schmalen Spalt war gedämpftes Licht zu sehen.
Wie lange dauerte das denn noch?
Viel Zeit hatte ich nicht mehr. Mehmet hatte mir schon geschrieben.
MEHMET
wo bleibt ihr?🧐
Würde mich jetzt nicht überraschen, wenn der Penner uns da heute einen Strich durch die Rechnung machen und Maria Hausarrest reindrücken würde. An ihrem Geburtstag. Und aus welchem Grund auch immer.
Ich antwortete Mehmet.
LEON
dauert noch eben. rehberg macht stress.😕
Zumindest nahm ich das an. Wissen tat ich es nicht.
Vielleicht war ja auch alles ganz anders. Vielleicht überreichte Rehberg seiner Tochter in diesem Augenblick lediglich ihre Geburtstagskarte mit ein bisschen Geld darin, woraufhin Maria sich höflich bedanken, sich dann brav von ihrem Vater in die Arme nehmen und auf die Wangen küssen lassen würde, dachte ich und verzog dann angewidert das Gesicht. Allein, wenn ich mir so etwas nur vorstellte, wurde mir schon übel.
Aber was dachte ich denn? Musste ja nicht jeder Vater so ein Eisklotz sein, wie meiner. Das liebevollste, was ich von dem zu erwarten hätte, wäre allenfalls noch ein fester Händedruck, wenn ihm nicht gerade danach war, mich grün und blau zu schlagen.
Mein Handy vibrierte. Wieder Mehmet.
MEHMET
😳scheiße, hat er euch erwischt?
Ich antwortete:
LEON
nein, ich warte draußen. was du schon wieder denkst...🙄
Andererseits, was sollte er sich auch vorstellen?
War doch das normalste der Welt, dass man miteinander vögelte, wenn man zusammen war. Konnte er ja nicht wissen, dass außer Küssen und ein bisschen Rummachen zwischen Maria und mir immer noch nichts gelaufen war.
An mir lag es ja nicht. Ich hatte schon mehrmals versucht, mit Maria zu schlafen, doch die geriet ja schon dann in Panik, sobald man eben mit ihrem BH-Träger flippste.
Was sollte ich jetzt tun? Es waren nur noch fünf Minuten, bis der nächste Bus fuhr. Wenn ich jetzt direkt in Richtung Bushaltestelle lief, käme ich noch rechtzeitig und könnte mich schnell umziehen, bevor Günther in die Umkleide kommen würde, um seine übliche Ansprache vor dem Spiel zu halten.
Mein Handy vibrierte wieder.
MEHMET
melanie nimmt uns mit. dann haben wir noch etwas zeit. seht zu!😉
Schnelle Schritte hinter mir. Ich wandte mich um.
"Hey Süße! Warte!" Schnell kam ich aus meinem Versteck hervor, einem großen Busch im Blumenbeet, welcher an die Straße grenzte.
"Jetzt renn doch nicht so!", rief ich Maria hinterher, jedoch schien sie mich nicht zu hören.
Ich versuchte es lauter: "Hey! Mach mal langsamer!"
Doch Maria wurde nicht langsamer, legte stattdessen sogar noch an Tempo zu, während sie den Bürgersteig vor mir entlang Richtung Bushaltestelle rannte.
Ich musste einen kurzen Sprint einlegen, um sie einzuholen.
"Sag mal, bist du taub?" Ich packte sie am Arm und zwang sie dazu stehen zu bleiben.
"Lass mich!", schrie Maria und versuchte sich von mir loszureißen, da verstärkte ich meinen Griff, zerrte sie mit mir zu einem weißen Bulli, welcher an der Straßenseite parkte und drückte sie gegen dessen Seite.
"Jetzt komm mal klar! Was ist denn los mit dir?", fragte ich.
"Nichts!"
"Verarsch mich nicht!"
"Lass mich los!" Maria wandte sich weiter in meinen Armen. Sie sah jetzt nicht mehr so frisch aus wie vorhin, eher so, als könnte sie mir hier jeden Moment zusammenbrechen mit einer Gesichtsfarbe, die sich kaum vom weißen Lack des Bullis hinter ihr unterschied.
"Wie läufst du hier draußen eigentlich rum? Was ist mit deinem Mantel?"
"Hab ich vergessen", antwortete Maria und blickte sich schnell zu allen Seiten um, während sie immer noch versuchte, von mir loszukommen. "Leon bitte! Lass mich los! Ich muss weg!"
"Wo willst du denn hin?"
"Ist doch egal!" Maria schrie wieder. "Jetzt lass mich los!" Sie versuchte mit den Fäusten auf mich einzuschlagen und ging dann, als das nicht klappte, dazu über, nach mir zu treten, woraufhin ich sie noch enger an den Bulli drückte.
Mein Handy klingelte. Verdammt, das war bestimmt Mehmet!
"Tut mir leid, Süße!", sagte ich, packte Maria dann am Handgelenk und wirbelte sie in einer schnellen Bewegung herum, so dass sie nun mit dem Rücken zu mir stand, während ich ihr die Hand verdrehte. Den Trick hatte Mehmet mir mal gezeigt. "Das muss jetzt sein. Aber wenn du dich beruhigst, lass ich dich sofort los, versprochen!"
Mit der freien Hand fischte ich mein Handy aus der Tasche.
"Hallo?"
"Wo seid ihr?", fragte Mehmet.
"Wir sind... ähm... ja so am Anfang der Sonja-Von-Kampeneck-Straße, da wo die Blockhäuser anfangen", erklärte ich und lockerte meinen Griff etwas, als ich merkte, wie Marias Widerstand allmählich nachließ. "Könnt ihr uns vielleicht unterwegs aufsammeln?"
"Ja, können wir wohl machen. Was ist denn da los bei dir?"
"Ja, keine Ahnung. Maria hat wieder irgendwas."
"Oh... Ja, dann fahren wir jetzt los."
"Ist gut", sagte ich.
"Bis dann!"
Ich steckte das Handy ein und wandte mich dann wieder Maria zu.
"Kann ich dich jetzt loslassen, Süße?"
"Ja", sagte Maria. Sie weinte jetzt.
"Und du versuchst nicht abzuhauen?"
"Nein." Maria schniefte.
"Gut." Ich ließ sie los, drehte sie dann, als sie es nicht von selbst tat, zu mir herum und musterte sie. "Jetzt erzähl! Was ist los?"
"Nichts", sagte Maria wieder.
"Hattest du Ärger mit deinem Vater?"
Maria senkte den Blick.
"Worum ging's?", fragte ich, doch Maria antwortete nicht.
"Komm, sag!"
"Ich kann nicht."
Sie klapperte jetzt hörbar mit den Zähnen, da zog ich mir schnell den Mantel aus, hing ihn ihr um die Schultern und zog sie in meine Arme.
"Hat er dich wieder geschlagen?"
Maria schwieg, hielt den Kopf an meine Brust gelehnt und weinte, wobei die Schluchzer ihren Körper wie Stromschläge durchzuckten.
Verdammtes Arschloch, dachte ich und drückte Maria noch fester an mich, während ich mir ausmalte, wie ich zurück zu Rehbergs Haus lief, dort an der Haustür läutete und diesem Hurensohn dann, sobald er mir die Tür öffnete, zur Begrüßung die Zähne einschlug. Und das wäre erst der Anfang.
Das Hupen eines Autos ertönte. Ich sah mich um und erkannte gleich den kleinen schwarzen Opel Corsa auf uns zukommen, bevor er dann am Straßenrand neben uns zum Halten kam.
"Komm, Süße!" Ich löste meine Umarmung, führte Maria zum Auto und öffnete ihr die Tür. "Steig ein!"
Mehmet musterte Maria vom Beifahrersitz aus und sah daraufhin mich an. "Was hat sie denn?"
"Keine Ahnung", sagte ich und setzte mich neben Maria auf den Rücksitz, nachdem sie und Ali ein Stück auf der Rückbank weitergerückt waren.
"Vielleicht hat sie ja ihre Tage", überlegte Ali laut. "Oder sie hat sie nicht, weil du ihr einen Braten reingeschoben hast... obwohl..." Er lachte. "Das wäre bei euch dann ja unbefleckte Em-"
"Ich warne dich!", fiel ich ihm ins Wort. Was musste dieser Junge immer so einen Müll von sich geben? "Halt bloß dein Maul! Sonst knall ich dir eine!"
"Mach doch!"
"Ihr benehmt euch jetzt! Sonst fliegt ihr beide raus!", rief Melanie nach hinten. "Ich glaub es ja wohl nicht! Maria sitzt fix und fertig zwischen euch und ihr habt nichts Besseres zu tun, als hier die Macker zu markieren!"
"Vielleicht sollten wir gleich noch kurz beim Kiosk halten", meinte Mehmet. "Dann kann Leon Maria was zum Trinken besorgen."
"Klar, das machen wir", sagte Melanie und warf einen besorgten Blick durch den Rückspiegel auf Maria, die hielt den Kopf gesenkt und weinte immer noch, bebte dabei jedoch jetzt mehr, als dass sie schluchzte.
"Gute Idee! Oder Süße?" Ich legte einen Arm um sie. "Hey! Nun beruhig dich mal wieder! Du kannst dich doch nicht dauernd so aufregen! Da wirst du noch ganz müde von. Da, nimm!"
Ich gab ihr ein Taschentuch. "Wir wollen doch noch Party machen. Da musst du fit sein."
"Ja, toll!", schluchzte Maria und tupfte sich mit dem Taschentuch die Tränen ab.
"Gleich besorg ich dir erst mal was zu Trinken", sagte ich und rieb ihr über den Arm. "Und heute Abend feiern wir deinen Geburtstag. Dann kommst du auf andere Gedanken."
"Wie alt bist du jetzt noch mal?", fragte Mehmet.
"Fünfzehn", sagte Maria und wischte sich wieder mit dem Taschentuch durchs Gesicht.
"Echt? So alt siehst du gar nicht aus.", meinte Ali.
"Wir müssen dir noch einen Ausweis besorgen", sagte Mehmet. "Damit sie dich ins Zoney lassen."
"Was soll sie mit einem Ausweis?" Ali lachte. "Das kauft ihr doch keiner ab, dass sie schon achtzehn ist."
"Reicht da nicht einfach so ein Zettel zum Unterschreiben?", fragte ich.
"Ja, ein Zettel geht auch", meinte Mehmet. "Den muss dann nur jemand unterschreiben."
"Das kannst du doch machen", sagte ich.
"Ich unterschreib doch schon für dich, du Affe!"
"Ja und? Kannst du doch für sie auch machen!"
"Man darf aber nur einen Zettel unterschreiben."
"Wie jetzt?"
"Wollen die schon seit Juni so."
"So ein Scheiß!", sagte ich. "Dann unterschreib trotzdem für uns beide! Da kommen die doch sowieso nicht hinter!"
"Und wenn doch, krieg ich den Ärger."
"Ach komm! Wenn das mit deinem falschen Ausweis rauskommt, kriegst du noch viel mehr Stress und damit spazierst du da schon seit Monaten durch die Tür."
"Ja, gut", meinte Mehmet. "Stimmt auch wieder."
"Ich will gar nicht ins Zoney", sagte Maria. "Da könnt ihr besser ohne mich hingehen."
"Wieso willst du da nicht hin?", fragte Mehmet.
"Ich weiß nicht... Da ist es immer so laut", antwortete Maria und schniefte.
"Ja, das ist in Clubs eben so", meinte Ali. "Da geht man ja auch nicht zum Beten hin."
Maria sagte darauf nichts, nahm stattdessen wieder das Taschentuch und wischte sich damit die Nase ab.
"Nicht so, Süße!", sagte ich. "Putz sie dir mal richtig!"
Maria zögerte etwas, dann schnäuzte sie sich.
"Noch mal! Kräftig!", forderte ich sie auf, da kniff Maria die Augen zusammen und schnaubte noch einmal eine hörbare Menge an Rotz ins Taschentuch.
"Wow!" Ali starrte Maria an, schien dabei sichtlich angewidert, aber auch genauso beeindruckt zu sein. "Wo holst du das alles her?"
"Alter, halt doch einfach mal die Fresse!", fuhr ich ihn an und wandte mich dann wieder an Maria. "Was soll ich dir denn gleich mitbringen?"
"Ich weiß nicht."
"Eine Cola oder... vielleicht einen Proteinriegel?", schlug ich vor. "Dann kriegst du ein bisschen Energie."
Maria schüttelte den Kopf.
"Oder wie wäre es mit einem Schokoriegel? Sowas magst du doch."
"Wieso nimmst du sie gleich nicht einfach mit rein? Dann kann sie selber gucken", sagte Mehmet. "Mir kannst du einen Energy mitbringen."
"Mir auch", sagte Ali. "Und Zigaretten."
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