Und dann ohne Vorwarnung fängt die Zeit an zu rasen
Da lief er vor mir, den Flur entlang.
Also hatte ich ihn doch gesehen- damals, im Büro.
„Jayden?" rief ich ihm verwirrt hinterer.
Er drehte sich um und ich holte ihn ein.
„Ja?"
Irritiert hielt ich inne.
Das war nicht Jayden.
Er hatte in etwa die gleiche Größe und die gleichen braunen Haare. Das Gesicht passte auch, aber er hatte braune Augen. Keine grünen.
„Ja?" fragte er nochmal.
„Ich.... habe mich wohl vertan" stammelte ich entsetzt.
Wer war das?
„Du hast doch Aiden gerufen oder nicht?" fragte er.
Aiden.
Nicht Jayden.
Wenn das nicht Jayden war, warum sah er ihm dann so verdammt ähnlich?
„Doch, doch ich habe deinen Namen gerufen" sagte ich und zwang ein Lächeln in mein Gesicht.
„Kennen wir uns?" fragte er skeptisch.
„Noch nicht" erwiderte ich grinsend.
Panik überkam mich.
Wer war das?
Hier in der Chefetage.
„Musst du auch zu den Aufzügen?" fragte er und zeigte in die entsprechende Richtung.
„Ja" ich lachte „Dann haben wir tatsächlich den gleichen Weg."
Wir stiegen in einen grade offenen Aufzug ein und ich drückte die Erdgeschosstaste.
„Da muss ich auch hin" meinte er.
Wir schwiegen.
Stock 45
„Ist sicherlich großartig jemand besonderes wie mich mal zu treffen."
Arroganz lag in seinem Blick.
Besonders?
„Ja natürlich. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll" antwortete ich und täuschte Freude vor.
Stock 35
„Als was arbeitest du?" fragte er.
Er hätte genauso über Wetter sprechen können.
„Sekretärin"
„Aha"
„Und du"
Er lachte
Ich auch.
Ich wollte nicht lachen.
Ich hatte Angst.
„Machst du Witze?"
Ich lachte.
„Als Dagons Sohn brauche ich nicht zu arbeiten."
Ich lachte.
„Natürlich"
Stock 25
Dagons Sohn. Aiden. Jayden.
Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen.
Mir war schlecht.
„Scheust dich ja echt vor der Öffentlichkeit, dabei siehst du echt gut aus" sagte ich und hoffte auf Informationen.
„Mein Vater möchte das nicht so gerne, er meint, wenn dieser Bastard weg ist, ist das besser. Außerdem kann ich so mein Playboy Leben genießen" wieder diese Arroganz und Überheblichkeit.
Bastard?
Playboy leben?
„Stimmt"
Ich krallte mich mit meinen Fingern an dem Griff neben mir fest.
„Du bist so blass" meinte er auf einmal.
Stock 15
„Alles okay bei dir?
„Bin Diabetikerin" presste ich mühsam hervor.
„Oh, du arme" erwiderte er nur.
Schweigen.
Stock 10
„War nett dich kennen zu lernen" sagte er.
„Fand ich auch" sagte ich.
Schweigen.
„Vielleicht sehen wir uns mal wieder" sagte er.
„Vielleicht" sagte ich.
Erdgeschoss.
„Tschüss" sagte ich und verließ fluchtartig den Aufzug.
Ich eilte aus dem Gebäude.
Rannte über den Vorplatz.
Irgendwo blieb ich erschöpft stehen und lehnte mich gegen eine Hauswand.
In einer Fensterscheibe, mir gegenüber, sah ich mein blasses, verwirrtes Gesicht, mit den entsetzten Augen.
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