Höhenflug

Am Abend lag ich auf meinem Bett und drehte die Visitenkarte in meinen Händen.

Was hatte er von mir gewollt?

Ob er mir etwas hatte sagen wollen?

Der Name und die Telefonnummer des Majors zierten in verschnörkelter Schrift das kleine Kärtchen. Merkwürdig, kein Militär verschnörkelte ihre Visitenkarten.

Außerdem hatten wir kein Telefon.

Ich drehte die Karte wieder und wieder – sie war schon ganz zerfleddert, als ich sie frustriert in den Papierkorb warf. Zumindest versuchte ich es.

Sie landete irgendwo mitten im Zimmer.

Seufzend drehte ich mich auf den Rücken.

Ich hatte so sehr gehofft, dass es eine Nachricht von Jayden war.

Ich hatte es mir einfach nur gewünscht.

Ich vermisste ihn so sehr.

Ich vernahm, wie meine kleine Schwester ins Zimmer kam und durch den Raum lief.

„Darf ich die Karte haben?" fragte sie und ich gab ein zustimmendes Brummen von mir.

Sie behielt immer alles, was wichtig - besonders für sie war. Jayden hatte ihr immer gesagt, sie solle Dinge, die sie besonders fände, behalten.

Weil alles vielleicht irgendwann nochmal wichtig sein könnte.

Verdammt! Überall war Jayden. Auch jetzt, wo er nicht mehr da war, war er nicht verschwunden.

„Morgen. Abend. Kirche. 22 Uhr" las meine kleine Schwester vor.

„Jedes Detail ist wichtig"

Ich fuhr hoch.

„Was hast du da?"

Sie kicherte. „Das ist lustig. Wenn du die Schrift auf dem Kopf liest, steht da etwas ganz anderes."

Mir wurde kalt. Was wenn ich das nicht entdeckt hätte?

Ich sprang auf und nahm ihr die Karte aus der Hand.

Tatsächlich, da stand es.

Schwarz auf weiß.

Ich las weiter. „Bringe die Blume mit. Als Zeichen. Jayden"

Welche Blume? Ich hielt kurz inne.

Die Kirschblüte! Er musste die Kirchblüte meinen!

Ganz aufgeregt nahm ich sie unter den Kopfkissen hervor und betrachtete sie. Es war tatsächlich sein Zeichen gewesen!

„Es ist Jayden oder? Er kommt wieder, habe ich recht?" flüsterte meine Schwester ganz aufgeregt.

Ich nickte.

„Darf ich mit?" fragte sie leise.

„Hey, du weißt doch, was sie über Jayden sagen. Es ist zu gefährlich."

Mia nickte, doch eine Träne löste sich aus ihrem Auge.

Ich ging zu ihr und nahm sie in meinen Arm.

„Mia, meine Mia"....meine kleine Mia" murmelte ich und drückte sie liebevoll an mich.

Sie hatte Jayden geliebt. Als Bruder.

Er hatte alles mit ihr gemacht.

Stundenlang hatten sie manchmal gespielt.

Mia hörte irgendwann erschöpft auf zu weinen und ich deckte sie zu.

„Bald wirst du Jayden auch wiedersehen. Versprochen!"

Mias müder Blick hellte sich etwas auf und sie schloss ihre Augen.

Leise sang ich ihr Einschlaflied und nach wenigen Minuten atmete sie ruhig und gleichmäßig.

Ich ging zu meinem Bett zurück und löschte das Licht.

Jayden würde wiederkommen!


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Halloooo, :-)

dann melde ich mich noch mal persönlich. XD

Also wenn ihr es bis hier hin "geschafft" habt, fände ich ein kleines Kommentar echt super!

Ich freue mich auch garantiert darüber *lach*

LG

-eulenfder-


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