8

Mit gesenktem Kopf betrete ich das Büro des Direktors.

"Elizabeth?" Mr.Styles schaut nicht auf, da er anscheinend mit irgendwelchen Papieren beschäftigt ist.

Ich hebe den Kopf. "Ja?"

"Setz dich. Du kannst machen was du willst. Ich möchte nur nichts von dir hören, verstanden?", weist er mich an und schaut auf. Natürlich senke ich so schnell es geht wieder den Kopf. Wenn er raus findet, wer ich wirklich bin, dann würde ich nicht mehr leben.

Mr. Styles seufzt, als er das merkt. Er wendet - wie ich aus den Augenwinkeln erkennen kann - den Blick von mir wieder ab.

Ich schaue mich in seinem Büro um und entdecke gleich eine Couch, die sehr modern und einladend wirkt. Ich gehe auf das Sofa zu und ziehe meine Boots aus, lege mich auf das Sofa. Ich drehe Mr. Styles den Rücken zu und ziehe meine Knie an die Brust und schließe die Augen.

"Elizabeth? Was machst du da?", höre ich eine tiefe Stimme.

"Ihr Sofa vergewaltigen", gebe ich sarkastisch zurück.

Ich höre ihn seufzen. "Du kannst jetzt nicht einfach so schlafen."

"Halt den Mund", kommt es flüsternd aus meinem Mund.

"Was hast du gesagt?"

Ich gebe keine Antwort.

"Elizabeth! Elizabeth! Wach auf." Jemand schüttelt an meiner Schulter und weckt mich somit auf. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck öffne ich die Augen und erblicke Mr. Styles vor mir.

"Mr. Styles? Was ist los?"

Er schaut mir direkt in die Augen. "Du bist eingeschlafen. Eigentlich wollte ich dich nicht aufwecken, aber ich glaube deine Eltern würden sich dann fragen, wo du bleibst", erklärt er.

"Oh."

Ich bleibe eine Weile sitzen und beobachte ihn.

Er dreht sich um und geht auf einen Regal zu. Er streckt sich ein wenig, um nach den Ordner, im obersten Regal, greifen zu können. Dabei rutscht sein weißes Top nach oben, sodass seine Bauchmusklen zu erkennen sind. Ich kann nicht anders als leise zu stöhnen.

Mr. Styles dreht sich mit zusammengezogen Augenbrauen zu mir um. "Was war das?" Er legte den Ordner auf den Tisch und kommt mit langsamen Schritten auf mich zu.

Ich schaue ihn unschuldig an. "Was war was?"

Er fährt mit seiner Zungenspitze seine Unterlippe entlang, sodass es feucht wird. Ich schlucke. In diesem Moment finde ich ihn so unglaublich attraktiv.

Ein dreckiges Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. "Hast du gerade wegen mir gestöhnt?"

Ich nicke unwillkürlich.

Er schmunzelt. "Warum?", fragt er, obwohl er die Antwort schon selber weiß.

"Weil Sie so attraktiv sind."

"Baby girl", haucht er und geht vor mir auf die Knie.

"Mach deine Beine für mich breit", befehlt er. Ich tue, was er sagt.

Er stöhnt. "Braves Mädchen"

Ich schließe meine Augen.

"Elizabeth?"

"Elizabeth!"

Ich öffne meine Augen und realisiere nach ein paar Sekunden - in denen ich die weiße Decke anstarre - dass ich nur geträumt habe.

Was zur Hölle...?

Während ich mich aufsetze, reibe ich mir die Augen, als ich sie wieder öffne sehe ich direkt in dunkelgrüne Augen.

"Mr. Styles."

Aus irgendeinem Grund beißt er seine Zähne zusammen und seine Augen formen sich zu schlitzen. "Die Verwirrte...", murmelt er.

Ich runzele die Stirn und sehe ihn fragend an. "Was?"

"Ehh...nichts, bleib sitzen." Mr. Styles steht auf und geht auf den Schreibtisch zu. Er greift nach dem Telefon und ruft jemanden an. Während er irgendwas wie "Verrückte" und "gefunden" ins Telefon murmelt, lässt er mich nicht aus den Augen. Ich muss an meinem Traum denken. Ich verspüre Ekel. Wie kann ich soetwas träumen? Mit Mr. Styles? Igitt.

Bald legt er auf und sieht mich intensiv an.

"Wir gehen jetzt zur Polizei", sagt er, wobei er wirklich so aussieht als würde er es ernst meinen.

Ich verdrehe nur die Augen. "Ist klar, und nächste Woche besuchen wir den Osterhasen. Ich freu mich", sage ich sarkastisch.

Er sagt nichts, sondern greift einfach nach seinem Mantel und öffnet die Tür. Mit einer Hand gestikuliert er, dass ich den Raum verlassen soll.

Ich stehe brummend auf, verschränke meine Arme ineinander und folge ihm nach draußen. Eigentlich müsste ich jetzt neugierig sein und ihn fragen, wieso wir die Schule verlassen, aber ich bin einfach nicht neugierig.

Wir verlassen die Schule und ich ziehe meine Zigarettenpackung aus meiner Hosentasche und will mir eine anzünden, als Mr. Styles mir meine Zigarette aus dem Mund nimmt und in eine Pfütze schmeißt.

Meine Augen weiten sich. "Was soll das?!", schreie ich. "Sind sie komplett bescheuert!?"
Weiß er nicht, dass wir Jugendliche, in diesem Jahrhundert nicht so viel Geld haben, um uns jeden Tag eine Zigarettenpackung zu kaufen? Jede einzelne Zigarette ist wichtig.

Mr. Styles starrt mich ein paar Minuten erstaunt an, bevor er sagt: "Rauchen auf dem Schulgelände - und allgemein - ist in deinem Alter verboten."

"Wer sagt das?", fragte ich desinteressiert und ziehe eine Braue hoch.

"Das Gesetz", antwortet er, zuckt dabei mit den Schultern.

Ich schnaube.

"Wo ist deine Schultasche?"

"Hab keine."

Er sieht mich fragend an. "Warum denn?"

"Ich kann mir keine leisten", lüge ich einfach, damit er mich endlich in Ruhe lässt.

Er legt seinen Kopf schief und steckt seine Hände in seine Jackentasche. Ich kann nicht abstreiten, dass er im Moment wie ein Model ausschaut.

"Lass mich raten: Eine Jacke kannst du dir auch nicht leisten, huh?"

Ich sehe an mir herunter. Die gestohlene Skinny-Jeans klebt förmlich an meiner Haut; mein Po sieht darin bestimmt verdammt gut aus.
Noch dazu meinen schlichten Top und mein Cardigan.

"Jep. Können Sie mir einen Gefallen tun?", frage ich in einem netten Ton.

Er kaut an seiner Unterlippe und sieht mich misstrauisch an.

"Was denn?", fragt er letztendlich zögernd.

Ich drehe mich um. "Wie sieht mein Po darin aus?"

Ein Seufzen ist zu hören.

Mr. Styles umschließt mit seiner großen Hand meinen Arm und zieht mich mit sich.

"Hey, wo gehen Sie hin?", rufe ich, aber er schleift mich nur schweigend zu seinem Auto.

Er öffnet die Beifahrertür und ich steige ohne ein Wort ein. Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob er mich vergewaltigen will oder so; mein Leben ist sowieso schon scheiße, eine Vergewaltigung würde es nicht schlimmer machen. (A/N: wahrscheinlich sind viele von euch wegen ihrer Denkweise geschockt, aber Elizabeth ist einfach nur ein I-don't-give-a-fuck Mensch. Also, ihr ist wirklich alles egal. Außer ihr Traumjob, Schauspielerin werden.)

.

.

.

"Wo fahren wir hin?", frage ich zum zehnten Mal.

Er reibt sich genervt die Stirn. "Zur Polizei."

"Das ist kein Witz, oder?"

"Nein."

Er hat es rausgefunden. Scheiße. Wahrscheinlich hat Zayn, dieses Arschloch, mich verraten. Hoffentlich kann ich mich da mit der halben Wahrheit herausreden.

"Ich schwöre, die Jeans habe ich aus Versehen vergessen auszuziehen! Und ich wollte wirklich zurück in den Laden und sie bezahlen", naja eigentlich wollte ich ja Zayn fertig machen, "aber dann hat Niall mir geschrieben und gemeint, dass ich am besten in die Schule kommen sollte, weil-"

Mr Styles unterbricht mich. "Warte, was? Wovon redest du? Du hast was gestohlen?" Sein Ton klingt ensetzt und wütend.

Er haltet den Wagen an der Straßenseite an und sieht mich aus funkelnden Augen an.

"Was?", frage ich verwirrt.

"Was?"

"Ich dachte sie wollten mich bei der Polizei verpetzen, weil ich es ja gestohlen habe?"

"Nein, ich hatte einen anderen Grund."

Meine Lippen spalten sich. "Welchen?"

"Okay, du bist nicht nur verwirrt, nein, du hast auch noch Alzheimer", sagt er spöttisch.

"Was? Wie kommen Sie darauf?"

Er verschränkt die Arme vor der Brust und starrt geradeaus.
"Hmm ... da gab's so ein Mädchen. Sie ist komisch gewesen; hat mich und meine langjährige Freundin in einem Gasthaus beobachtet, dann ist sie auf uns zu gekommen, hat gemeint, wie ich ihr das nur antun könnte - ich weiß bis heute nicht was sie damit meinte - und hat mir eine Ohrfeige gegeben. Meine Freundin hatte gedacht ich hätte beide gleichzeitig betrogen, aber Gott sei Dank hat sie mir nach einer langen Diskussion endlich geglaubt, dass ich die Verrückte nicht einmal ansatzweise kannte", er schaut mich nun von der Seite an. Ich bin tot.

"Am darauffolgenden Abend wurden wir von ihren Eltern zum Essen eingeladen. Es was alles schön und gut, bis die Verrückte vor der Haustür stand. Zuerst hatte ich gedacht, sie wäre wegen mir da, aber letztendlich stellte es sich heraus, dass sie 'angeblich'", er malte Gänsefüßchen in der Luft, "die Affäre von Steve wäre. Steve, aber, streitete alles ab, aber seine Frau glaubt ihm nicht; sie lassen sich bald scheiden." Er schnalzt mit der Zunge, ehe er weiter redet.

"Ich habe mich gefragt, warum dieses Mädchen sowas macht. Warum zerstört sie Beziehungen? Was ist ihr Ziel? Oder vielleicht macht sie das nicht mit Absicht? Vielleicht hat sie ja eine Krankheit und verwechselt Personen. Weißt du wie man so eine Krankheit nennt? Es nennt sich Prosopagnosie - habe ein Jahr Psychologie studiert, aber dann abgebrochen, weil es doch nicht das war, was ich wollte."

Stille.

Heilige Scheisse.

Ich bin so ein Idiot. Ich, Dummkopf, habe vollkommen vergessen, dass er ja mein Gesicht sehen kann.

Ich rolle mit den Augen bei den Gedanken, dass er jetzt denkt ich hätte irgendeine Krankheit. Wenn hier jemand eine Krankheit hat, dann Ariana Grande und Pandora. Nein, wirklich; die zwei benehmen sich wie Kinder. Ariana verhält sich wie eine Lolita und Pandora wie ein ... Kind.

Ich atme tief durch, sodass Mr. Styles seinen Kopf in meine Richtung dreht, und mir direkt in die Augen schaut. Auch wenn mein Ego ziemlich groß ist, muss ich zugeben, dass er ziemlich schöne Augen hat. "Ich habe keine Krankheit."

Mr. Styles sieht mich ungläubig an. Ein spöttisches Lächeln umspielt seine herzförmige Lippen, während er sich durch die Haare fährt. Irgendwie schwul. Also die Haare, meine ich.

"Das sagen auch Alkoholiker. 'Bist du ein Alkohliker?' 'Nein, ich trinke jede Woche nur drei Flaschen Vodka ...' devinitiv kein Alkoholiker."

Genervt knirsche ich mit den Zähnen. Am besten sage ich jetzt die Wahrheit, auch wenn es mindestens genauso verrückt klingt, wie die Krankheit.

Wie soll ich meine letzten Minuten im Himmel genießen, bevor er meine Eltern darüber auch noch informiert und ich in eine Klosterschule geschickt werde?

"Haben Sie Kaugummi da?", frage ich deshalb.

"Huh?"

"Kaugummi. Kau-gum-mi. Das wird aus Kautschuk gemacht. Rinnt aus solchen Bäu-"

"Ich weiß, was du meinst", gibt er augenrollend, mitten in meinem Satz, zurück.

Er holt aus seiner Jackentasche eine Kaugummipackung heraus und gibt mir einen Streifen.

"Deshalb fucken Sie also immer nach Minze", sage ich einleuchtend und nicke mir selbst zu, während ich an den Streifen rieche.

"Was? Ich fu-"

Ich unterbreche ihn. "Ah, ah, Mr. Styles", sagte ich und hebe mahnend einen Zeigefinger und wedele damit vor seiner Nase herum. "Nur wir Jugendliche dürfen das Wort benutzen."

Er hebt eine Braue hoch. "Sagt wer?"

Ich seufze, beantworte seine Frage nicht. "Was auch immer. Haben Sie keine andere Sorte? So wie Melone, oder so?", frage ich und hebe meinen Kaugummi-Streifen.

"Das ist nur was für Mädchen", meint er.

"Achso, wusste nicht das Niall ein Mädchen ist", murmele ich sarkastisch.

"Was?"

"Nichts."

Widerwillig entferne ich die Verpackung und beiße Stück für Stück was vom Streifen ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Mr. Styles währendessen mich anstarrt. Ich forme die Verpackung zu einer Kugel und schmeiße ihn damit ab.

Er zuckt zusammen und sieht mich verwirrt an.

"Könnten sie bitte aufhören mich so anzustarren? Sind Sie ein Pädophil?"

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Wie würdet ihr Harry in der Story gerne haben?

Und welche Charaktere sollen öfters in der Story vorkommen?

Bye.

Ich liebe euch.

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