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"Ist dir aufgefallen, dass heute ziemlich viele Lehrer fehlen?"
"Nein", sage ich und knalle meine Spindtür zu.
Pandora zuckt zusammen, redet aber weiter. "Sogar Ms. Benson fehlt."
"Was? Wirklich?"
Sie nickt.
Ich seufze erleichtert auf. "Gott, wenigstens habe ich sie jetzt nicht in Mathe. Weißt du zufälligerweise wer sie ersetzt?"
Sie schüttelt den Kopf. "Wahrscheinlich habt ihr jetzt Freistunde."
"Noch besser", kommentiere ich.
Pandora runzelt die Stirn und ich will fragen was los ist, als sich ihre Augen erweitern und sie einfach ihre Tasche vom Boden hebt und weg rennt.
Da ich nicht wirklich neugierig bin, mache ich mir darüber keine Gedanken.
Es klingelt, was heißt, dass der Unterricht jetzt beginnt. Unbekümmert gehe ich den Gang entlang.
"Hey, Elizabeth!"
Ich wirbele herum und sehe einen Typen mit braunen Haaren und einem nervösen Lächeln, der auf mich zukommt.
Ich seufze. "Kenn ich dich?"
Augenblick erstirbt sein Lächeln und er sieht enttäuscht aus. Trotzdem aber, haltet es ihm nicht davon ab, mir näher zu kommen. "W-wir haben zusammen getanzt, auf der Party...", stottert er und senkt den Blick.
Ich schließe meine Augen, verdrehe die Augen und öffne sie wieder. "Ich war auf vielen Partys."
"Oh", sagt er und wird rot. "Eh, naja, ich wollte dich fragen, ob du nicht mal Lust hättest, dich mit mir zu treffen", sagt er mit einem fragenden Unterton.
Ich hasse diese Momente.
"Glaub mir..."
"Trevor", hilft er mir schnell nach.
"Glaub mir, Trevor, mit mir willst du dich bestimmt nicht treffen."
Damit drehe ich mich um und steuere auf die Klasse zu, in die ich jetzt Mathe habe. Ich öffne die Tür und sehe meine Mitschüler darin; kein Lehrer in Sicht.
Niall steht als einziger vorne an der Tafel und kritzelt einen großen Penis drauf.
Die anderen Schüler schreien herum, reden oder gucken - wie ich - Niall zu.
"Warum machst du das Niall?"
Er dreht sich zu mir um. "Mir ist langweilig."
Seufzend gehe ich nach hinten in die letzte Reihe und setze mich auf meinen Platz, hebe meine Beine hoch und lege sie auf den Tisch.
"PSHHHHT!! SEID MAL ALLE STILL", schreit plötzlich ein Mädchen, dessen Namen ich nicht kenne. Alle halten sofort die Klappe.
"Was ist?", fragt Niall.
"Ich höre Schritte. Scheiße, jemand ist auf dem Weg hierher!"
Niall klappt sofort die Tafel zu, damit man den Penis nicht sehen kann und setzt sich auf seinen Platz - neben mir - hin.
Die Schritte werden lauter und dann ist ein Klopfen an der Tür zu hören, dann wird sie geöffnet.
Mr. Styles betretet den Raum.
Er lässt seinen Blick durch die Klasse schweifen und ich kriege fast eine Panikattake. Da ich heute keinen Hoodie anhabe, sondern einen ganz normalen Top, kann ich mich nicht verstecken. Meine Haare habe ich hochgesteckt.
Scheiße.
Blitzschnell nehme ich meine Beine vom Tisch und stützte stattdessen meinen Kopf drauf.
"Habt ihr keinen Lehrer?", höre ich Mr. Styles.
Stille.
"Nein, Mr. Styles!", ruft Raphael, der Streber.
Ich höre Niall mit den Zähnen knirschen und wie andere Schüler Raphael anschreien.
"Hey, hey, hey seid jetzt ruhig", sagte Mr. Styles und seufzt."Ich hab wohl vergessen bei euch einen Lehrer einzuteilen...egal dann übernehme ich halt die Stunde." Er schließt die Tür hinter sich zu.
Viele Schüler stöhnen auf - ich bin eine von ihnen.
Mist. Eine Stunde mit Mr. Styles. Ich will sterben.
"So, wir machen Mathematik. Bei welchem Thema seid ihr?" Er dreht sich zur Tafel um und will sie öffnen, als Niall aufschreit.
"Nein! Können wir keine Vorstellungsrunde machen?", fragt Niall flehend. Ich hebe ein wenig den Kopf und stoße, so gut ich kann, mit meinem Schuh gegen sein Bein.
"Aua!", zischt er.
"Ist was?", fragt unser Direktor.
"Lizzy hat mich geschlagen, einfach so! Ich glaube die hat mal wieder ihre Tage."
Die Schüler lachen und ich verdrehe meine Augen.
"Ich habe zwei Optionen zur Wahl: Entweder machen wir eine kurze Vorstellungsrunde und Rest der Stunde dürft ihr machen was ihr wollt oder.." Er sieht uns streng an ."...wir machen Mathematik."
"Vorstellungsrunde!", rufen alle.
Er schaut ein Mädchen mit roten Haaren an."Fangen wir bei dir an. Name, Alter, Hobby und Traumjob.
"Ich heiße Alison, bin siebzehn Jahre alt, lese gerne Bücher und möchte gerne Büroangestelltin werden."
"Das hört sich schön an", sagt Mr.Styles.
So geht es weiter, bis Niall dran kommt - der gerade dabei ist, irgendetwas in sein Heft zu zeichnen.
"Bin Niall, siebzehn Jahre alt, spiele gerne Fußball und was ich werden möchte? Kein Plan", sagt er gelangweilt.
"Dann wird's aber höchste Zeit, findest du nicht auch, Niall?"
Er zuckt mit den Schultern. "Hmm."
"So, jetzt du." Ich spüre seinen Blick auf mir.
Ich hielt die ganze Zeit meinen Blick gesenkt und das wird sich jetzt nicht ändern. "Elizabeth Moon - Siebzehn - hab keine richtige Hobbys - Schauspielerin", sage ich kurz gebunden.
"Elizabeth, sieh mich an."
"Nein."
"Elizabeth!", sagt er in einem strengeren Ton.
"Nein."
"Möchtest du etwa nachsitzen?"
"Gerne."
"Wirst du frech?"
Ich schweige. Wieso kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
"Elizabeth! Du kommst heute nach der Schule in mein Büro!"
"Klar."
Als wir mit der lächerlichen Vorstellungsrunde fertig sind, zeigt ein Mädchen, welche wie Ariana Grande aussieht, auf.
"Ja?"
"Wollen Sie sich nicht vorstellen?", fragt sie und klimpert extra mit ihren Wimpern. Sag ich doch; wie Ariana.
Mr. Styles grinst, sodass seine Grübchen herausstechen. "Natürlich. Ich heiße Mr. Styles, bin", jetzt hustet er, "Jahre alt, spiele gerne Klavier und unternehme viel mit meiner Freundin." Oh, also habe ich Geny, Gweny, Meny nicht abgetrieben?
Bei dem Wort Freundin senken sich Ariana Grande's Mundwinkel und ihre Wangen werden rot.
"Da Elizabeth sich mir gegenüber nicht respektvoll verhielt, müssen jetzt alle büßen; wir machen Mathematik"
Das Gefühl, dass mir in diesem Augenblick, so viele den Tod wünschen, kann ich gut verdrängen - ist nicht das erste mal.
Mr. Styles dreht uns den Rücken zu und ich hebe mein Kopf.
Da Niall noch immer mit seiner Zeichnung beschäftigt ist, kann niemand Mr. Styles davon abbringen die Tafel zu öffnen. Als Mr. Styles den Penis sieht, dreht er sich mit einem verärgerten Gesichtsausdruck um.
Ich senke schnell wieder den Kopf.
"Wer war das?"
Niemand antwortet.
"Okay, wenn die ganze Klasse nicht den Nachmittag in der Schule verbringen will, rate ich euch mir jetzt den Namen des Unruhestifters zu nennen."
Ich hebe meine Hand und verdecke damig die Hälfte meines Gesichtes und schaue auf.
"Beruhigen Sie sich mal. Es ist nur ein Penis, welchen sie nebenbei besitzen ... naja vielleicht", sage ich, wobei mir letzteres unabsichtlich ausrutscht.
Seine Augenfarbe wechselt von hellgrün zu dunkelgrün. "Eine Woche nachsitzen. Bei mir", sagt er durch zusammengebissenen Zähnen und löscht den Penis von der Tafel.
-
Ich drehe mich zur Wand und ziehe mir das Top über den Kopf, gleich darauf meinen BH. Ich will nach meiner Bikini greifen, den ich schon bereitgestellt habe, als ich feststelle, dass er plötzlich weg ist. Ich verdecke mit meinen Handflächen meine Brüste und drehe mich um. Mein Blick schweift über die Mädchen - die sich ebenfalls in der Kabine aufhalten - und bleibt an einer hängen.
"Pandora!"
Sie schaut auf. "Was?"
"Gib mir meinen Bikini wieder her!", rufe ich harsch.
Sie ignoriert mich. "Der ist voll schön. Woher hast du den?"
"Von meiner Großmutter ", antworte ich sarkastisch.
"Großmutter? Ich dachte du hättest keine?"
Ich stöhne. "Pandora! Gib. Mir. Sofort. Meinen. Bikini. Her", sage ich abgehackt. Pandora gibt blitzschnell meinen Bikini wieder her, da sie weiß, dass wenn ich abgehackt rede, ich ziemlich wütend bin.
-
"Schneller Lizzy", höre ich Pandora rufen.
Luft holen. Eintauchen. Luft holen. Eintauchen. Luft holen. Eintauchen. Luft holen. Eintauchen.
Als ich endlich den Beckenrand erreiche, höre ich "Buh"- Rufe; anscheinend habe ich gewonnen.
"Wow! Du bist echt talentiert!", ruft meine Sportlehrerin und klatscht in ihren Hände. "Willst du nicht vielleicht im Schwimmclub mitmachen?"
Das ist reine Zeitverschwendung, deshalb sage ich: "Nein." Meine Sportlehrerin sieht enttäuscht aus.
Meine Gegnerin verlässt ein paar Sekunden nach mir den Becken. Sie schaut mich verärgert an und dreht sich zu ihren Mädels um. "Zuerst spannt sie mir den Freund aus und jetzt schlägt sie mich beim schwimmen", meckert sie.
Ich verdrehe die Augen. Wenn ihr blöder, treuer Freund mich angemacht hat, dann hat er sie bestimmt nicht geliebt. Mädchen, die dann die Schuld auf das Mädchen werfen, sind dumm und naiv. Aber natürlich will diese Göre es nicht wahrhaben und wirft mir vor, ich hätte ihn "verführt". Ich grinse nur; das habe ich nicht einmal nötig.
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Ich hoffe, dass das Kapitel nicht zu langweilig war.
Was gefällt euch an VLUT nicht? Bitte, seid ehrlich.
Und seid ihr genauso faul wie ich und lernt überhaupt nicht in den Ferien? Ich hoffe, ich bin nicht die Einzige.
Bye.
Ich liebe euch.
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