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"Elizabeth, du bist Klassensprecherin, also bitte sorg' dafür, dass die Schüler nicht vor der Schule rauchen, durch den Gang laufen, Gegenstände kaputt machen und so weiter", höre ich Mr. Styles aufzählen, "und kannst du bitte dich um das Schulsportfest kümmern? ... Elizabeth? Elizabeth!, schau mich an!"
Seufzend wende ich den Blick von meinem Handy ab und sehe ihn an. Er hebt die Augenbrauen.
Ich verdrehe die Augen. "Was?"
"Schämst du dich eigentlich nicht.?" Ich schaue Ms. Benson an, welche gegenüber mir sitzt und mich anscheinend mit ihren Blicken zunichte machen will.
Ich lege den Kopf schief, schaue nach oben und tue so, als würde ich angestrengt nachdenken. "Hmm, ich wüsste eigentlich nicht ... wieso ich mich schämen sollte", sage ich dann nach einer Weile und sehe Ms. Benson wieder in die Augen.
"Du kannst nicht einfach mitten bei einer Besprechung Anime schauen!"
Ich sehe sie erstaunt an. "Schauen Sie auch Anime?" Sie massiert sich den Nacken und sieht Mr. Styles hilfesuchend an.
Er legt seinen Hand auf den Tisch und verschränkt sie ineinander.
"Elizabeth, Ms. Benson und ich wollen dir eine Chance geben. Falls du dich nicht um deine Mitschüler und das Schulfest kümmerst, müssen wir uns dazu gezwungen sehen dich ... Von dieser Schule zu verweisen."
Mein Herz klopft. Scheiße.
"A-aber wieso? Was hab' ich denn getan?" Meine Stimme bricht am Ende und ich muss schlucken.
"Du hast einfach selbständig im Wald Feuer gelegt!"
"Weil mir kalt war!"
"Das hätte schief gehen können!"
"Hätte es garnicht ..."
"Schau, Elizabeth, du musst nur als Schulsprecherin aktiv sein, mehr nicht", meint er.
Innerlich stöhne ich auf, aber dann muss ich an die Klosterschule denken und gebe mich geschlagen. "Okay..."
"Okay?", fragt er überrascht nach und sieht mich mit seinen großen, grünen Augen an.
Ich nicke und schaue ihn genervt.
Dann lächelt er, sodass seine Grübchen hervorstechen. Mein Herz rast plötzlich, so, als wäre ich gerade zwei, nein, drei Marathone gelaufen.
"Danke. Streng dich an, okay?" Er zwinkert mir zu und mein Herz explodiert.
Ich sehe ihn wie erstarrt an. Diese komische Gefühle in mir lassen mich nicht richtig denken, atmen und bewegen.
Er steht auf, sagt etwas und geht aus dem Raum. Auch Ms. Benson geht dann.
Ich sitze nun ganz alleine in der Klasse und starre noch immer die Stelle an, wo Mr. Styles saß. Alles zittert in mir und ich kann nichts dagegen tun.
Nach ein paar Minuten kriege ich mich wieder ein und schlage mein Kopf gegen den Tisch.
Dann richte ich mich wieder auf und schaue zur Tür.
"Zwinker mir noch einmal so zu und du bist tot, du Bastard!", schreie ich ihm hinterher. Im nächsten Moment hoffe ich inständig, dass niemand mich hörte.
Mir wird heiß. Ich schnappe mir meine Schultasche und verlasse den Raum. Im Flur schaue ich aus dem Fenster und sehe wie es regnet.
Fluchend gehe ich zum Schulausgang und öffne die Tür. Kalte Luft und der typische Geruch des Regens schlägt mir ins Gesicht. Ich bleibe unter dem Dach stehen und zögere kurz. Dann, als ich gerade durch den Regen laufen will, wird die Tür hinter mir geöffnet.
Jayden tretet heraus und ist dabei beschäftigt seinen Regenschirm aufzumachen. Als er fertig ist blickt er auf.
"Elizabeth", kommt es überrascht von ihm. "Was machst du noch hier?"
"Ich könnte das gleiche fragen", entgegne ich und verschränke die Arme vor der Brust, weil es langsam kalt wird.
"Ich war im Bibiliothek", erklärt er. Jayden sieht mich nun von unten nach oben an. "Hast du keinen Regenschirm?"
Ich schüttele den Kopf.
Er drückt mir dann wortlos den Regenschirm einfach in die Hand, setzt seine Kapuze auf, steckt die Hände in Kapuzentasche und geht durch den strömenden Regen.
Auch wenn mir bei dieser Geste ganz warm ums Herz wird muss man schon sagen, dass der Kerl irgendwie eigenartig ist.
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"Ich gehe jetzt!", höre ich Beth rufen, dann wie sie die Tür zuschlägt. Ich reagiere schnell und mache das Fenster vom Bad auf. Ich steige auf's Heizkörper, welcher direkt unter dem Fenster angebaut ist. Dann zwänge ich mich durch das kleine Fenster und springe.
Ich steige schnell auf's Fahrrad und folge im dunklen Beth's Auto, welches gerade aus dem Einfahrt fährt. Ich versuche ihr so unauffällig wie möglich zu folgen, was ziemlich leicht ist, denn diese Dummheit in Person hat ihre Rückleuchten nicht an.
Nach einiger Zeit hat sie anscheinend ihr Ziel erreicht. Ich steige schnell vom Fahrrad ab und gehe ihr auf Zehenspitzen nach. Hier in der Gegend sind ziemlich viele Leute, was daran liegt, dass hier alle Arten von Clubs sind; sei es ein Schwulenclub, Lesbenclub, Stripclub...
Als ich dann sehe, in welche Richtung Beth geht, bleibt mir das Herz stehen. Okay, nein, das Herz ist mir nicht stehen geblieben, da mich das nicht wirklich wundert.
Sie geht direkt auf den Stripclub zu.
Ich bin nicht dumm, um mich selber zu fragen, was sie da eigentlich zu suchen hat; ist doch glasklar, dass sie eine Stripperin ist. Natürlich könnte sie auch einfach die Kellnerin oder Putzfrau sein, aber ich weiß ganz genau, was für eine Person Beth ist.
Ehe sie den Club betreten kann, rufe ich nach ihr.
Sie bleibt stehen, aber dreht sich nicht um.
"Ich weiß, dass du es bist, Beth!" Sie bewegt sich kein Stück.
Ich muss wegen ihrer Reaktion schmunzeln. "Ach, komm schon, ist doch nicht schlimm, wenn man Stripperin ist. Ich habe gehört, dass man davon richtig viel Kohle macht."
Sie dreht sich nun um und schaut mir in die Augen. Der Schock steht ihr ins Gesicht geschrieben.
"W-was machst du hier?", fragt sie mit bebender Stimme.
Ich zucke mit den Schultern und verschränke die Arme vor Brust. "Ich war im Lesbenclub, weißt du? Wollte was neues ausprobieren."
"Und?" Sie will anscheinend das Thema wechseln.
"Hmm, habe schnell gemerkt, dass ich nicht ... in diese Richtung gehe, weißt du? Aufjedenfall hab ich dann dich gesehen. Solltest du nicht eigentlich bei einer "Freundin" sein?" Sie schluckt.
"Ich bin hier nur Kellnerin", sagt sie mit einem unsicheren Ton.
"Ja, okay, sagen wir unseren Eltern einfach, dass du hier nur Kellnerin bist." Ich lächle sie an.
Ihre Augen weiten sich. "N-nein! Du sagst es keinem, verstanden?! Ich gebe dir dafür auch alles was du willst!", meint sie panisch.
Ich seufze. "Na gut, wie wäre es fürs Erste, wenn du mir 20 Dollar geben würdest?"
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Hm, hättet ihr das erwartet? Also, dass Beth 'ne Stripperin ist?
Danke fürs voten, kommentieren und lesen.
Ich weiß nicht, was ich fragen soll. Deshalb dürft ihr mir nun fragen stellen, wenn ihr wollt.
Und für die, die Fragen wollen, wann mein nächstes Kapitel kommt: Ich weiß nicht. Ich habe keinen bestimmten Zeitpunkt, wo ich halt sage "Oh, an diesem Tag muss ich wieder updaten". Wenn ich kreativ genug bin und die Motivation habe, schreibe ich und poste es so bald wie möglich. Ich halte nichts von den "unnötigen Kapiteln" wo die Protagonisten essen, schlafen, aufstehen, Schule gehen, vom Bad Boy bedroht werden und wieder nach Hause gehen, dann wieder essen, an den Bad Boy denken und schlafen 😂 so, yeah sry, wenn ich nicht so schnell wieder update.
Bye.
Ich liebe euch.
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