22
Gleich in der ersten Nacht haben sich meine Mitschüler gedacht "Oh, was für eine gute Gelegenheit Flaschendrehen zu spielen! Wir sind ja schon alle Erwachsen und werden in einem Jahr die High School abschließen, aber dennoch!"
Und natürlich mussten sich diese Kinder genau unser Zimmer, oder besser gesagt mein Zimmer dafür aussuchen.
"Ach, komm schon, Elizabeth. Lass uns rein", versucht Jackson mich mit diesem "möchte-gern-süßem" Gesichtsausdruck zu überreden.
Ich stehe mit verschränkten Arme im Türrahmen und schüttele nur wortlos den Kopf.
"Komm schon, Elizabeth", sagt ein anderer.
Im nächsten Moment versucht sich die Hälfte der Klasse an mir vorbeizudrängen. Ich umgreife mit beiden Händen, auf beiden Seiten, den Türrahmen und stehe breitbeinig da. Wie Footbalspieler stürzen sie sich auf mich, worauf ich natürlich auf den Boden lande und zusehen muss wie sie mein Zimmer betreten und sich auf mein Bett setzen. Ich hasse meine Mitschüler.
Ariana Grande aka Vanessa (den Nachnamen habe ich mir nicht gemerkt) lächelt mich an und meint, dass ich nicht so böse sein soll.
"Genau! Ihr habt nunmal das größte Zimmer!", meint Jackson daraufhin. Ich richte mich auf.
"Aber ich habe gesagt, dass ich euch hier nicht haben will!" Ich blicke ihn wütend an.
Jackson verdreht die Augen. "Aber Anna und Clara sind damit einverstanden. Zwei zu Eins, Bitch!" Im nächsten Moment weiten sich seine Augen und er verdeckt blitzschnell mit seiner Hand seinen Mund, als er merkt, was er da gerade eben gesagt hat.
Auch die anderen im Raum halten gespannt die Luft an und warten wahrscheinlich darauf, dass ich mich wie ein Wrestling-Kämpfer auf ihn stürze.
Ich gehe langsam auf Jackson zu, der im Schneidersitz auf dem Boden sitzt und total verängstigt drein schaut. Er schließt die Augen, als ich nur mehr einen halben Meter von ihm entfernt bin und verhaltet sich so, als würde ihn ihm jeden Moment ein Kinnhacken verpassen. Ich verdrehe entnervt die Augen.
"Tzz", ich verschränke die Arme vor der Brust, "schau mich an, Idiot", spreche ich ihn in einem ruhigen Ton an.
Er blinzelt und schluckt.
"Wenn ihr alle in einer Stunde nicht weg seid, bringe ich dich um."
"A-aber ich kann ja nichts dafür, wenn die anderen bis dahin noch hier bleiben."
Ich schnaube und hebe die Augenbrauen. "Ich bringe dich um, egal was passiert, verstanden?" Er nickt.
Dann schließe ich die Augen und versuche mich zu beruhigen, aber wie es scheint, werde nur wütender.
"UND IHR GEHT RUNTER VON MEINEM BETT!" Sie zucken allesamt zusammen und stehen in Windeseile vom Bett auf und setzen sich auf den Boden hin.
Ich verlasse das Zimmer und gehe den leeren, langen Flur entlang. Eines der Zimmer, an welches ich vorbeikomme, hat die Tür sprengelweit offen und Musik ist aus dem Zimmer zu hören. Neugierig blicke ich hinein.
Die Musik kommt von einem Handy, welches auf die Brust des Jungen liegt, welcher am Bett liegt, die Augen geschlossen hat und zu schlafen scheint. Ich betrete unüberlegt das Zimmer und trete näher an das Bett heran.
Wie erwartet hebt und senkt sich seine Brust in regelmäßigen Abständen.
Ich setze mich auf den Boden und lehne mein Rücken gegen die Wand, ziehe die Knie an die Brust und beobachte ihn für eine Weile. Er ist ziemlich gutaussehend. Er hat vielleicht nicht schön gebogene Wimpern wie Harry Styles, dafür aber sind sie pechschwarz. Er hat eine glatte, pickelfreie Haut für sein Haut - was man von Styles nicht behaupten kann.
Ich schlage mir mit der Faust gegen die Stirn und bin über mich selbst verärgert. Hab ich gerade Jackson mit Mr. Styles verglichen?!
Seufzend lehne ich mein Kopf gegen die Wand und schließe die Augen. Unwillkürlich frage ich mich, was Mr. Styles jetzt wohl macht. Es ist 21 Uhr und eigentlich ist Bettruhe angesagt, aber nur die wenigstens halten sich daran. Ich höre Jackson Grölen bis hierhin; sollten die Lehrer jetzt nicht herumgehen und kontrollieren, ob auch wirklich jeder in seinem eigenen Zimmer ist? Aber wahrscheinlich sind sie gerade selbst am feiern und - mein Herz klopft lautstark - könnte Mr. Styles dabei sein? Der Gedanke daran gefällt mir überhaupt nicht.
"Hör auf so angestrengt nachzudenken", reißt mich dann eine Stimme aus den Gedanken. Ich reiße die Augen auf und blicke in Jaydens braune Augen, der sich aufgesetzt hat und die Beine über die Bettkante schwingt.
"Wer sagt, dass ich angestrengt nachdenke?"
"Dein Stirnrunzeln sagt alles", meint er und lächelt mich müde an und scheint über die merkwürdige Situation gerade total gechillt zu sein.
"Wieso bist du aufgewacht?"
"Irgendwer die ganze Zeit Lärm." Im nächsten Moment brüllt jemand.
"Das ist Jackson", informiere ich ihn. Jaydon macht die Musik von seinem Handy aus und sieht mich an.
"Was machst du eigentlich hier?"
Ich spüre, wie mir heiß wird. Mit dem Zeigefinger zeige ich auf die offene Tür. "Die Tür stand offen." Das ist nicht wirklich die Antwort auf seine Frage, aber ich habe keine Lust ihm zu erklären wieso ich hier bin; ich weiß es ja selbst nicht einmal.
Er hebt die Brauen und sieht zur Tür, währendessen sagt er leise: "Mein Mitbewohner hat wohl vergessen die Tür zuzumachen." Jayden geht zur Tür und will die Tür zumachen.
Im selben Moment geht Mr. Styles an diesem Zimmer vorbei. Er schaut hinein und bleibt abrupt stehen. "Elizabeth?!"
"Hi."
Er schiebt die Augenbrauen zusammen und sieht mich und Jayden abwechselnd an. "Was macht ihr hier?", fragt er in einem Ton, der so klingt, als hätten wir gerade etwas verbotenes gemacht.
Jayden sieht mich an.
Ich hebe die Schultern. "Chillen", antworte ich.
"Nur ihr zwei? Alleine?" Sein Blick verfinstert sich. Wir nicken synchron.
Er holt tief Luft und stößt die eingeatmene Luft wieder aus, dann sieht er mich eindringlich an. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals, deshalb räuspere ich mich. "Ist etwas?"
Mr. Styles schüttelt den Kopf und will weitergehen, aber dann bemerkt er Jaydens Vorhaben. "Lass die Tür offen."
"Ehm, okay?", sagt Jayden etwas verwirrt.
Jayden setzt sich wieder aufs Bett und Mr. Styles öffnet die Tür so weit, bis sie an die Wand stößt. Jayden und ich blicken uns gegenseitig an und müssen uns das Grinsen verkneifen. Als Mr. Styles weg ist, lachen wir los.
"Ich will nicht wissen, was er von uns dachte."
"Er dachte, dass wir hinter geschlossener Tür-"
"Halt den Mund, Elizabeth", unterbricht er mich und lacht.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und versuche ruhig zu sitzen. Mein Blick wandert zur Tür und wieder zu Jayden, der mich mit schiefgelegtem Kopf anschaut.
"Ist was?"
"Ich muss gehen", sage ich nur, stehe auf und laufe aus dem Raum. Mr. Styles ist gerade dabei um die Ecke zu biegen. Ich renne ihm nach.
Ich will nach ihm rufen, als ich ebenfalls um die Ecke biege, merke aber dann, dass er am telefonieren ist.
"Ich vermisse dich auch." Er lehnt sich mit dem Rücken an die Wand und steckt die freie Hand in die Hosentasche, schaut nach oben.
"Ich weiß, mir geht's genauso", spricht er ins Handy. Ein komisches Gefühl macht sich in mir breit; zu wissen, dass er gerade mir seine Verlobte redet, ist mir unangenehm.
"Ich liebe dich." Nach diesem Satz balle ich meine Hände zu Fäusten und schlucke. Ich bin wütend und ich weiß wieso, aber ich will es nicht verstehen und einfach ignorieren.
Er verabschiedet sich von ihr und schiebt das Handy in die Hosentasche, ehe sein Blick auf mich fällt.
"Elizabeth", sagt er überrascht. "Was machst du hier?"
Ich blinzele und plötzlich bin ich total nervös. "I-ich?", stammele ich. "Ah! Also ich bin hier, weil ich zu meiner Freundin will."
Er kraust sie Stirn. "Freundin? Elizabeth, in diesem Flur sind nur die Zimmer der Lehrer."
Mir wird heiß. "Oh! D-dann hab ich mich wohl verlaufen." Ich kehre ihm den Rücken zu.
"Warte!"
Ich sehe ihn erwartungsvoll an. "Ja?"
"Der Junge von vorhin ... also, der Junge ... ist er möglicherweise ... Dein Freund?"
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Ich hoffe das Kapitel ist nicht so langweilig, wie ich denke lol. Aus irgendeinem Grund denke ich immer, dass das Kapitel, welches kein Drama beinhaltet gleich boring af ist. Lol.
Und, omg, hab Grad Ramen gegessen. I just loves this ****.
Wer ist euer Idol? Und wieso?
Bleibt gesund.
Bye.
Ich liebe euch.
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