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Pandora und Niall haben wieder einmal einen Lachanfall, und das Dümmste, was man dabei machen kann, ist, zu trinken; Niall hustet wie verrückt, und macht sich dabei nicht die Mühe, die Hand vorm Mund zu halten.

Angeekelt entfernte ich mich ein Stück von ihm.

In seinen Augen haben sich Tränen gebildet, und Pandora klopft ihm mit einem besorgten Gesichtsausdruck aufs Rücken.

"Alles okay?" Noch immer hustet er wie verrückt.

Niall hebt eine Hand hoch, als Zeichen, dass e s ihm gut geht.

Sobald sein Hustenanfall schon wieder verschwindet, lacht er wieder los.

"Elizabeth, du hättest dabei sein müssen", lacht er.

Pandora kichert und wird rot.

Augenverdrehend lege ich eine Hand auf mein Nacken.

Pandora betrank sich gestern ausgiebig, um allem zu zeigen, dass sie gar nicht so kindlich ist.
Dabei tanzte sie angeblich halbnackt; im Endeffekt hat sie sich nur blamiert, meiner Meinung nach.

Nun, wo mir Niall die Storie erzählt hat, bin ich froh, nicht dabei gewesen zu sein.

Ich seufze, als mir einfällt, dass ich heute nicht wie all die anderen Schülern, nach Acht Stunden Schule, nach Hause gehen darf. "Ich muss heute wieder zum Direktor." Stöhnend werfe ich mein Kopf zurück.

"Was hast du denn angestellt?", fragt Pandora stirnrunzelnd.

"Frag Niall", sage ich nur, stehe auf und nehme das unberührte Tablett vom Tisch und gehe auf ein Tisch, am anderen Ende des Raumes, zu.

Die Person blickt auf, als ich das Tablett auf den Tisch ablege und es ihm zuschiebe.

Der braunhaarige Junge blickt auf und lächelt mich an. "Danke, ich bin am verhungern", sagt er und schnappt sich eine Pommes Stange vom Teller.

Ich verdrehe die Augen und blicke ihn kühl an. "Aber nur, weil du Loser, es nicht schaffst, Essen abzubekommen." Sein Lächeln verblasst nicht, obwohl ich ihn gerade einen Loser nannte; wahrscheinlich ist er daran gewöhnt.

"Wow! Elizabeth Moon hat zum ersten Mal mit mir geredet! Ich fühle mich geehrt." Ich schaue ihm zum ersten Mal in die braunen, warmen Augen. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wieso er von den anderen Schülern so ausgegrenzt wird. Er ist irgendwie ... hübsch. Aber ich bin erst seit einem halben Jahr an dieser Schule; ich weiß praktisch nichts über meine Mitschüler.

Sein Blick gleitet durch den Raum, dann öffnet er den Mund. "Alle gucken uns an. Ich schätze, du stehst länger als sonst an meinem Tisch."

Ich wende meine Augen nicht von ihm ab. "Ist mir scheiß egal."

"Mir auch", sagt er schulterzuckend, "willst du dich nicht setzten?" Er deutet auf den Stuhl neben ihm.

"Nur weil ich dir was zu Essen gebe, heißt es nicht, dass wir Freunde sind."

Wieso rede ich überhaupt mit ihm? Ich verschwende nur meine Zeit.

Er hält inne und hebt eine Braue hoch. "Du bist so komisch..."

"Was auch immer." Ich drehe mich um und gehe in Richtung Ausgang und ignoriere die neugierigen Blicke meiner Mitschüler.

Ich weiß ganz genau was ihnen durch den Kopf geht: Was hat die Neue mit dem Typen zu tun? Wieso redet sie mit ihm und ignoriert uns?

Das Gleiche war bei Pandora und Niall, aber nur auf eine andere Weise; sie haben mich tagelang genervt und mich praktisch dazu gedrängt mit ihnen abzuhängen. Sie waren die Einzigen Schüler, die nicht durch mein ignorantes Verhalten abgeschreckt waren. Ich habe sie, wie alle anderen, die versucht haben mit mir zu reden, abgewiesen - aber sie blieben hartnäckig.

Am Ende gab ich auf und ließ mich auf sie ein.

Wenn ich sie wäre, würde ich mich von mir selbst abwenden. Es ist ein halbes Jahr vergangen und ich behandle sie noch immer wie Dreck, nichtsdestotrotz reden sie mit mir. Ich schätze, sie sind einfach nur so naiv, dass sie denken, dass ich irgendwann mit ihnen wie eine richtige Freundin rede und sie dementsprechend behandle.

Darauf können sie lange warten.

Als ich an meinem Spind ankomme und ihn öffne, fällt ein kleines Zettel auf den Boden. Seufzend lege ich meinen Kopf schief, und spiele mit den Gedanken, es einfach liegen zu lassen.

Letztendlich bücke ich mich und hebe den Zettel auf.

Geh nach der Schule im Raum 69. Auf dem Lehrertisch wirst du etwas finden, womit du dich die nächsten zwei Stunden beschäftigen wirst. Ich komme am Ende der Stunde zu dir und werde überprüfen, ob du es erledigt hast. Wenn nicht, bekommst du ernsthafte Konsequenzen. (Ich meine es ernst Elizabeth. Du willst bestimmt nicht, dass deine Eltern etwas von deinen wunderbaren Schauspielkünsten mitbekommen, oder?)

Mr. Styles.

Achtlos werfe ich den Zettel in irgendeine Richtung, treffe dabei das Kopf eines Mädchens, die sich nun umdreht und mit einem verwirrten Gesichtsausdruck in die Menge starrt, in der Suche nach dem Täter.

Mit den Nerven am Ende und mit voller Wucht knalle ich meine Spindtür ins Schloss und gehe wütend zu meinem Kunstkurs.

In Kunst arbeite ich an das Porträt weiter an das ich schon seit Wochen sitze. Ich seufze innerlich; viele sind schon längst fertig, aber viele haben es auch einfach in einer Wurscht gezeichnet. Das will ich nicht. Auch wenn meine Kunstlehrerin zu mir gesagt hat, dass es nicht perfekt sein muss. Aber sie versteht es nicht. Es muss irgendwie perfekt sein. Er muss perfekt sein.

Wenn er hier wäre, würde er mich für meine Gedanken auslachen und sagen: "Du Irre, versuch es erst gar nicht. Ich bin so perfekt, dass du mich gar nicht zeichnen könntest." Ich würde ihn mit einem "Pff"- Blick anschauen und ihm einen Schlag auf den Hinterkopf geben.

--

Das Erste, was ich bemerke, als ich Raum 69 betrete, sind die Putzutensillien auf dem Lehrertisch.

Ich lege meine Tasche zur Seite und gehe auf den Tisch zu. Ohne zu zögern nehme ich das nasse Waschlappen, das nach Putzmitteln riecht, in die Hand und fange damit an, alle Tische und Fensterbänke im Raum zu putzen.

Als nächstes schiebe ich alle Tische auf die Seite und stelle die Sesseln rauf. Dann greife ich nach den Bodenwischer, welcher an den Lehrertisch angelehnt war. Neben dem Lehrertisch steht noch ein Eimer, befüllt mit Wasser und Putzmittel.

Ich tauche den Bodenwischer hinein und fange an den Boden zu wischen.

Nach einer knappen Stunde bin ich schon fertig. Ich wasche mir nur noch die Hände und greife nach meiner Tasche. Ich verlasse das Klassenzimmer und biege nach rechts, als ich merke, dass eine Gruppe von Mädchen mit lautem Gekicher gerade um die Ecke biegen.

Mir ist klar, dass sie mich, während ich sauber gemacht habe, beobachtet haben und ich mit offener Tür und Kopfhörern in den Ohren sie gar nicht bemerkt habe. Solche Miststücke.

Ich rausche so schnell in Richtung Ausgang, dass ich gar nicht Mr.Styles neben mir bemerkt hätte, wenn er nicht einen Fuß vor mir gestellt hätte, sodass ich jetzt schwankend und als Reflex nach Halt suche. Ich greife nach seinem Arm und falle somit nicht auf den harten, kalten Boden.

"Hoppla", sagt Mr. Styles, dem wahrscheinlich sein Leben nichts Wert ist.

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Ich weiß, kurz af. Es tut mir leid.

Ich hoffe, ihr hattet trz Spaß am lesen. Und nochmal sorry, wenn ihr viele Fehler vorfindet.

Bye.

Ich liebe euch.

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