10
"Elizabeth!"
Ich verdrehe meine Augen, als ich seine Stimme höre und gehe einfach weiter, versuche ihn zu ignorieren.
Ein paar Leute, die mir entgegen kommen, sehen zuerst mich an und dann richten sie den Blick auf etwas hinter mir.
Der Trottel läuft mir doch wirklich hinterher.
"Elizabeth! Warte mal!"
Ich bleibe abrupt stehen und seufze. Dann spüre ich eine Hand an meiner Schulter, worauf sich mein Körper reflexartig anspannt.
Ich drehe mich um und sehe direkt in Mr. Styles Gesicht.
Mit gehobenen Augenbrauen sehe ich ihn an. "Was?"
Er befeuchtet mit seiner Zungenspitze seine Unterlippe und gleichzeitig fährt er sich durch die Haare. "Was sollte das vorher im Laden?" Seine Augenbrauen sind zusammengezogen und seine Augen sind dunkel.
"Ich weiß nicht, wovon Sie da reden", sage ich schulterzuckend.
Er schließt die Augen und zwickt mit Daumen und Zeigefinger sein Nasenrücken. Ich frage mich, wieso er so sauer ist.
"Der Typ denkt, dass du meine Freundin bist! Weißt du was das bedeutet?"
Ich lege meinen Kopf schief und klopfe mit mein Zeigefinger gegen mein Kinn. "Hmm, lassen Sie mich überlegen ... ja, ich glaube, ich weiß, was Sie meinen: Sie glauben, dass sie dadurch jetzt cool sind."
Ich wirbele wieder herum und will mich so schnell wie möglich von ihm entfernen, aber er greift nach meinem Arm greift. Stöhnend drehe ich mich wieder um. "Was?!"
Mr. Styles Gesichtsausdruck hat nun eine rötliche Farbe angenommen. Seine Nasenlöcher sind aufgebläht und durch seine angespannten Kiefermuskeln, weiß ich, dass er die Zähne zusammenbeißt.
Ich versuche unauffällig zu schlucken; er sieht definitiv angsteinflößend aus. Wieso ist er so gereizt? Habe ich etwas falsches gesagt? Ich überlege, aber ich komme einfach nicht drauf, wieso er so wütend ist. Vielleicht ist er ja so wütend, weil ich indirekt gesagt habe, dass er uncool ist.
"Hüte deine Zunge, Elizabeth", hat meine Mom schon seit dem Kindergarten immer zu mir gesagt, aber ich halte mich nie daran; vielleicht sollte ich bald damit anfangen.
Was für ein dummer Gedanke.
Mr. Styles öffnet den Mund, ehe ich mir die Ohren zuhalten kann.
"Elizabeth, ich bin verdammt wütend auf dich! Du-"
"Sie haben mich nicht gesiezt", unterbreche ich ihn, ohne nachzudenken.
Mr. Styles presst seine Lippen aufeinander, worauf seine Grübchen hervorstechen.
"Es reicht! Ich werde dich nicht mehr siezen, weil du meinen Respekt nicht verdienst. Was fällt dir eingentlich ein, den Typen im Laden vorzugaukeln, dass du meine Freundin bist?! Weißt du eigentlich was für Folgen es für mich haben könnte?! Er könnte es seinen Freunden erzählen und diese Freunde könnten wiederum in meiner Schule gehen und diesen Gerücht verbreiten, bis sogar die Putzfrauen davon erfahren. Gott, sogar meine Freundin könnte davon etwas erfahren!"
"Putzfrauen sind irrelevant", gebe ich nur augenverdrehend zurück.
Ich sollte meine Zunge wirklich "hüten"; das ist mir nun klar, da Mr. Styles Atem schwer geht und seine Augen nun erschreckend dunkel sind sind.
Er packt mit seiner großen Hand meinen Arm und bohrt seine Finger in meine Haut.
Ich lege meine Hand auf seine und versuche sie zu entfernen, erfolglos. Er kommt mir so nah, dass ich den kleinen, fast übersehbaren, Pickel sehen kann. Man kann erkennen, dass er versucht hat, ihn mit einem Abdeckstift zu überdecken. (A/N: eh...er ist auch nur ein Mensch)
"Hör auf mit mir Spielchen zu spielen, Elizabeth. Du bist siebzehn Jahre alt und benimmst dich wie eine Diva", stößt er zwischen zusammengebissene Zähne hervor.
Ich mache den Mund auf und will mich verteidigen, aber der Druck seiner Hand vergrößert sich nur mehr um meinem Oberarm. Ich beiße mir in die Wange, um die ungewollten Tränen zurückzuhalten; der Arsch bricht mir gleich den Arm.
Mr. Styles hebt eine Braue hoch, als er erstaunt feststellt, dass ich kurz vorm heulen bin. "Weinst du, Elizabeth?"
"Nein!", fauche ich.
"Komm schon, lass die Tränen fallen. Du bist garnicht so taff, wie du immer tust, habe ich recht?" Sein rechter Mundwinkel zuckt.
Auch wenn ich innerlich über sein Verhalten geschockt bin, versuche ich so gut wie möglich zu zeigen, dass er mich nicht brechen kann. Was ist nur los mit ihm? Wieso ist er plötzlich so anders? Vor ein paar Minuten war er noch ein Typ, den man leicht um den Finger wickeln konnte.
Als würde er wissen, worüber ich denke, schleicht sich ein großes Lächeln auf seine Lippen. "Du bist nicht die Einzige, die gut schauspielern kann; glaubtest du wirklich, dass es mir leid tat, als ich dich Misstück nannte?"
Ich kann nicht anders: Mein Mund klappt unwillkürlich auf.
Mr. Styles sieht über meine Reaktion amüsiert aus. "Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt, ein Direktor und muss mich dementsprechend verhalten, aber bei dir mache ich eine Ausnahme; da du ja mit mir so offen umgehst, hast du ja bestimmt nichts dagegen, wenn ich ebenfalls mit dir so umgehe, oder?"
Ich gebe keine Antwort, hoffe aber, dass mein Blick ihn auf magischer Art und Weise, umbringt.
Seine Finger bohren sich tiefer und schmerzhafter in in mein Fleisch. Die Knöchel seiner Hand treten deutlich hervor. "Oder?", zischt er.
"Das wird blaue Flecken geben, du Sadist", spucke ich nur.
Er verdreht die Augen und lässt endlich meinen Arm los. "Du nennst mich einen Sadisten, obwohl du es selbst magst, andere Leute zu quälen."
"Blödsinn...", kommt es unsicher aus meinem Mund. Ich hasse es, dass er Recht hat.
Er hebt eine Braue hoch. "Muss ich dich daran erinnern, dass du eine Ehe zerstört hast? Oder, dass meine Freundin mich fast verlassen hätte? Weißt du wie es mir dann gehen würde? Scheiße. Ich glaube, ich würde sogar, depressiv werden; so sehr liebe ich sie."
Was für ein Pussy.
"Wie gesagt: Es kommt nicht wieder vor. Und das mit Zayn kläre ich schon."
Er beißt sich auf die Unterlippe. "Ich kann dir nicht vertrauen, Elizabeth."
"Du hast keine Wahl: Oder willst du zurück gehen und ihm erzählen, dass ich nur gelogen habe? Er wird dir kein bisschen glauben." Ich verschränke meine Arme vor der Brust, sehe ihn mit gehobenen Brauen an.
Er sagt nichts.
"Und jetzt, entschuldige mich, Harry. Ich hab noch ein Leben."
Er macht den Mund auf und will was sagen, aber da kehre ich ihm schon den Rücken zu und entferne mich mit schnellen Schritten von ihm.
.
.
.
Nun stehe ich mitten im Wohnzimmer und werde von meiner Mom angeschrien. In letzter Zeit ist sie total heiß drauf mir auf die Nerven zu gehen.
"Warum bist du so frech?! Ich verstehe das nicht", schreit sie mich an.
Ich verschränke meine Arme vor der Brust, blicke auf den Boden, will seufzen, aber lasse es doch.
Mr. Styles hat noch heute, nach dem Vorfall in der Klasse, tatsächlich meine Mom angerufen. Ich hasse ihn.
"Wie kann man mit dem Direktor - dem Vorgesetzten - so frech reden!?"
Ich zucke mit den Schultern und sehe meine Mom kalt an, während sie mich und wie ein wild gewordenes Tier mich anschaut.
"Wieso kannst du nicht wie Bethany sein? Wieso musst du so eine Schande für die ganze Familie sein?"
Mein Mund klappt unwillkürlich auf.
"Was?", kommt es fassungslos aus meinem Mund. Ich blinzele, dann presse ich meinen Zeigefinger gegen meine Brust. "Ich bin eine Schande?" Dabei ziehe ich eine Braue hoch.
Mom sieht mich wegen meiner Reaktion verwirrt an.
Meine Lippen beben, ich versuche meine Tränen zurückzuhalten.
"Elizabeth..."
"Nein! Stopp!", schreie ich sie an, worauf sie zusammenzuckt und ein paar Schritte zurück geht.
Sie kraust die Stirn, sieht mich total erschrocken an; noch nie habe ich sie so angeschrien.
"Du sagst mir, dass ich mich eine Schande bin?" Ich hebe ein Braue, warte auf eine ehrliche Antwort.
Aber es kommt keine.
Ich sehe wie sie schluckt, dann macht sie den Mund auf. "Was meinst du? Worauf willst du hinaus?"
Ein spöttisches Lächeln erscheint auf meinen Lippen und ich verschränke die Arme ineinander.
"Wieso hast du es getan, Mom? Wie konntest du nur?"
Ich sehe, wie sie sich in die Wange beißt und meinen Blick vermeidet; sie weiß ganz genau, wovon ich rede.
"Red kein blödsinn und geh in dein Zimmer. Du hast Hausarrest. Ich will dich für heute nicht mehr sehen", ist alles was sie sagt.
Ich verdrehe meine Augen. "Ich dich auch nicht mehr", murmele ich.
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Ich finde Harry in diesem Kapitel ... (beendet den Satz)
Sorry, dass ich lange nichts mehr geupdatet habe. Die Schule hat für mich wieder angefangen, dass heißt, lernen, lernen und lernen. Ugh.
Bye.
Ich liebe euch.
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