91. Kapitel
Sie gingen zusammen ins Wohnzimmer, um ihre Geschichten auszutauschen. Agnes interessierte es ungemein, was alles passiert war, seit sie verschleppt worden war.
Im Keller hatte sie kaum Informationen bekommen und die Zeitungen gaben nur neueste Entwicklungen preis, aber was wirklich alles passiert war, wusste sie nicht.
Sie hoffte, Konstantin, Liza und Tia konnten ihr auch erzählen, wie die Todesser es geschafft hatten, das Ministerium zu übernehmen.
Sie hoffte aber auch, sie würde ein wenig Informationen darüber bekommen, wie es ihren Freunden ging. Waren Remus und Fred okay? Die Weasley, Harry, Hermine, Ron. Sie hoffte, dass die anderen mehr Informationen besaßen, als sie.
„Also... fangen wir von vorne an", schlug Konstantin vor und setzte sich auf das Sofa, „Wo sind wir hier? Wer bist du? Was ist hier los? Ich will alles wissen!" Er zeigte um sich, auf Ivy und dann auf Agnes, als wäre sie die Quelle allen Wissens.
„Er hat schon immer einen Hang zur Dramatik gehabt", seufzte Liza und schüttelte den Kopf, als könnte sie nicht glauben, dass Konstantin wirklich ihr Bruder war, „Und er hat die Gerüchteküche schon immer genossen."
„Ich genieße die spanische Küche", bemerkte Tia heiter und lächelte zufrieden.
„Tonky kann einen Tee vorbereiten, wenn die Herrin das wünscht", bot Tonky an, die sich bis jetzt hinter Ivy versteckt hatte.
„Das wäre freundlich von dir, Tonky", bestätigte Agnes und nickte lächelnd, „Danke."
„Und wir setzen uns jetzt erst einmal und erzählen uns gegenseitig glückliche Gute-Nacht-Geschichten", schlug Sirius grinsend vor und ließ sich neben Konstantin auf das Sofa fallen. Es war auffällig, dass die beiden die Nähe zueinander suchten. Agnes fragte sich, ob sie wohl genauso tun würde, wenn sie Fred wiedersah, aber sie bezweifelte es. Es gab im Moment wichtigere Dinge, als die Liebe. Sie hätte sich niemals auf die Liebe einlassen sollen – das war jetzt ein Schwachpunkt von ihr, den Agnolia ausnutzen konnte.
Sie hätte sich lieber von Fred und den Weasleys fernhalten sollen. Wegen ihr waren sie jetzt in Gefahr und Agnes konnte nicht auf sie aufpassen.
Am besten hätte sie Fred vergessen sollen. Sie hätte nicht auf seinen Charme hineinfallen sollen. Sie hätte warten sollen, oder es ganz vergessen. Sie war nur Agnes Tripe – eine Hexe, die schon so viel im Leben durchgemacht hatte, dass sie kaputt war – äußerlich und innerlich.
Fred hatte jemanden verdient, der hübsch war, nicht missgestaltet von unzähligen Narben oder verrückt und paranoid, wie sie.
Aber jetzt war es zu spät – Agnes wollte Fred nicht einfach so gehen lassen. Das hätte sie wohl mehr verletzt, als Agnolias Flüche es jemals könnten.
Aber sie wusste, wenn sie ihn wiedersehen würde, hatte er sie vielleicht vergessen. Sie waren vielleicht ein Jahr lang zusammen gewesen, wenn überhaupt. Sie hatten sich eigentlich noch kaum gekannt. Wahrscheinlich hatte Fred nicht auf sie gewartet. Agnes hoffte, er hatte nicht auf sie gewartet, denn sie wollte nur, dass es ihm gutging. Sie wollte, dass er liebte und lebte – und wenn er das nur mit jemand anderen konnte, dann war Agnes trotzdem glücklich. Sie war monatelang verschwunden gewesen – sie hatten alle gedacht, sie wäre tot. Fred hatte vermutlich schon lange die Hoffnung aufgegeben und war weiter gegangen – das hoffte Agnes zumindest.
Agnes blinzelte und riss sich aus ihren Gedanken. Im Moment gab es andere Dinge, über die sie nachdenken musste, außer Fred.
„Wohl eher Schlimme-Albträume-Geschichten", schnaubte Agnes und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, weil sie das Gefühl hatte, als würden ihre dürren Beine sie nicht mehr länger tragen können. Ivy setzte sich seufzend auf den Stuhl, der direkt vor Agnes stand und strich ihr dabei kurz leicht über die Schulter, als würde sie Agnes zeigen wollen, dass sie da war.
Tia ließ sich ebenfalls neben Agnes auf den Boden fallen, obwohl noch genug andere Plätze frei gewesen wären, aber Agnes freute sich darüber und lächelte leicht, während Tia so aussah, als wäre sie nirgendwo lieber, als genau hier neben Agnes.
„Wo fange ich an", überlegte Sirius und schlug die Hände zusammen. Er war viel zu gut gelaunt für so einen ernsten Anlass, aber Agnes konnte es ihm nicht übelnehmen. Sie war wohl die einzige, die negative Gedanken in ihrem Kopf herumspuken hatte.
„Am besten da, wo du doch nicht gestorben bist und jetzt fröhlich durch die Gegend springen kannst!", schlug Konstantin vor – offenbar war Agnes doch nicht die einzige, aber im Gegensatz zu ihr meinte Konstantin es nur halbernst und war eigentlich überhaupt nicht beleidigt mit Sirius.
„Oh... ja", stimmte Sirius ihm viel zu fröhlich zu, „Dieser Teil ist selbst für mich verwirrend."
„Wie kann dein eigener Nicht-Tod verwirrend sein?", schnaubte Konstantin beleidigt, „Wann hast du vorgehabt, uns allen zu sagen, dass du doch nicht tot bist?"
Sirius erzählte, wie er nicht gestorben war und wie er zu Agnes gebracht worden war.
Agnes erzählte weiter, wie sie mithilfe von Tonky ausgebrochen waren und als die Hauselfe mit einem Tablett mit Tassen voller Tee zurückkam, fiel Agnes auf, wie loyal Tonky ihr gegenüber wirkte. Sie schien sich hier bei Ivy wohl zu fühlen und das freute Agnes. Vielleicht hatte sie doch noch einen sicheren Platz für Tonky gefunden. Diese Hauselfe hatte schon viel zu viel mitgemacht und Agnes wollte sie nicht noch mehr in Gefahr bringen.
Tonky erinnerte Agnes an all die Hauselfen, die sie kennengelernt hatte. In Hogwarts hatte sie viele beim Namen gekannt – nicht nur Tinky, die ihr das Backen beigebracht hatte und damit wohl ihr Leben verändert hatte.
Tonky erinnerte Agnes auch an Winnie, die sie hatte köpfen müssen. Winnie war bereit gewesen, für Agnes zu sterben, damit diese als kleines Kind keine Schmerzen mehr erleiden musste. Agnes befürchtete, dass auch Tonky auf dieselbe Idee kommen könnte.
Agnes wollte nicht, dass irgendjemand für sie starb – viel lieber würde sie einen heldenhaften Tod sterben, als noch einen Freund so zu verlieren. Nicht nur Winnie, sondern auch Roger waren für und wegen ihr gestorben – das musste aufhören und es würde nur aufhören, wenn ihre Mutter tot war.
Agnes und Sirius erzählten weiter, wie sie in der Vollmondnacht auf Männer gestoßen waren, weil Sirius den Namen des Dunklen Lords ausgesprochen hatte und wie Agnes die beiden Männer umgebracht hatte. Noch immer trug sie den Zauberstab eines Toten mit sich herum und obwohl er funktionierte und ihr gehorchte, so fühlte es sich doch falsch an, ihn zu benutzen.
Agnes wusste nicht, was mit ihrem eigenen Zauberstab passiert war – sie konnte sich nicht erinnern, ob ihre Mutter ihn irgendwie mitgenommen hatte oder ob er noch immer in der Wohnung von Fred und George herumlag.
Sie hoffte, er war nicht zerbrochen worden – sie hatte ihren alten Zauberstab gemocht.
„Und was habt ihr so hinter euch?", fragte Agnes, als die Erzählung damit endete, dass sie zu Ivy gekommen waren und sie sah Konstantin, Liza und Tia neugierig an.
„Du hast PapasHochzeit verpasst", tadelte Tia sie zuerst und schaute Agnes streng an.
Agnes brauchte einen Moment, bis sie verstand, dass Tia Remus jetzt wohl „Papa" nannte.
Sie sprach es mit einem spanischen Ton in der Stimme aus, den man normalerweise nicht bei Tia heraushörte, da ihr Akzent eher englisch war, als typisch spanisch.
Verwunderlicher war, dass Tia angefangen hatte, Remus so zu nennen. Bisher hatte sie ihn immer „Remus" genannt und hin und wieder auch „ihren Vater", aber den Titel eines Papas hatte Remus sich wohl erst vor kurzem verdient und das freute Agnes.
„Aja...", Sirius nickte traurig, „Remus hat ja meine Cousine geheiratet. Wird seltsam sein, wenn wir uns wiedersehen."
„Du klingst schon beinahe enttäuscht", bemerkte Konstantin künstlich empört und griff sich dramatisch an sein Herz.
„Konnie, glaube mir, wenn ich sage, dass ich für dich sogar von den Toten auferstanden bin, aber wir sprechen hier von dem Remus Lupin! Natürlich bin ich enttäuscht", gestand Sirius grinsend.
Konstantin sah Sirius ungläubig an, bevor er selbst breit zu grinsen begann. „Ich weiß, was du meinst", nickte Konstantin und sah Sirius vielsagend an, „So jemanden wie Remus Lupin gibt's nur einmal."
„Können wir aufhören, so über Remus zu sprechen?", fragte Liza verstört, „Wir sprechen hier vom Ehemann meiner besten Freundin."
„Ich bin schon beinahe neidisch auf Tonks", nickte Sirius, „Sie hat wirklich den Jackpot mit Remus gezogen, oder nicht?"
„Ich weiß nicht, ob ihr gerade alle miteinander sarkastisch seid oder nicht", gestand Tia und blickte verwirrt von Person zu Person.
Agnes hätte es ihr auch nicht sagen können, denn sie wusste es selbst nicht, aber vermutlich wollte sie es auch nicht wissen.
„Ich habe es verstanden", lenkte Agnes die Unterhaltung wieder in die richtige Richtung, „Ich habe Remus' Hochzeit verpasst – was ist dann passiert?"
„Wir haben Harry von zu Hause abgeholt", erinnerte sich Tia lächelnd und sie sagte es so, als wäre es wirklich nur das gewesen – sie hatten Harry ohne jegliche Probleme abgeholt und in Sicherheit gebracht. Agnes bezweifelte, dass das so passiert war und Konstantin bestätigte es ihr auch noch.
„Auf dem Weg sind wir nur von einer Horde Todesser verfolgt worden – und von Voldilein persönlich."
„Deine Synonyme für Du-weißt-schon-wen werden langsam lächerlich", schnaubte Liza unbeeindruckt.
„Wie gesagt – wenn es unbedingt nicht bei seinem Namen genannt werden will, dann erfülle ich ihm diesen Wunsch", Konstantin zuckte mit den Schultern, „Aber jetzt... zurück zu der epischen Geschichte, wie wir mit Besen, Thestralen und einem fliegenden Motorrad Harry vom Ligusterweg in den Fuchsbau gebracht haben."
„Ein fliegendes Motorrad?", fragte Sirius und horchte auf, „Doch nicht etwa... mein fliegendes Motorrad?"
„Doch, ich denke schon", bestätigte Konstantin, „Hagrid hat so etwas in der Art erwähnt."
„Ich habe gar nicht gewusst, dass er es noch hat", Sirius schaute in die Ferne und schien in Gedanken versunken, „Ich erinnere mich noch daran, wie ich es ihm gegeben habe – also –"
„Ich bin mir sicher, es ist eine epische Geschichte", unterbrach Agnes ihn, „Aber ich will jetzt endlich wissen, was passiert ist!"
„Mad-Eye Moody ist gestorben", erzählte Liza mit Grabesstimme und sofort verschwand alle gute Laune im Raum.
„Moody?", wiederholte Sirius ungläubig, „Aber... er... ich..."
„Ich habe auch nie gedacht, dass dieser Kerl sterben könnte", stimmte Konstantin ihm zu, ohne dass Sirius auch nur ein Wort herausgebracht hätte, „Er ist heldenhaft gestorben. Volderinchen persönlich hat ihn erwischt."
„Georges Ohr hat es auch erwischt", sagte Tia vergnügt, „Jetzt ist er van Gogh."
Agnes wusste nicht, was ein van Gogh war, aber sie sah Tia verwirrt an.
„Sein Ohr?", fragte sie verwirrt.
„Glatt abgetrennt", nickte Konstantin, „Snape hat ihn mit einem Fluch erwischt."
„George Weasley hat nur noch ein Ohr?", fragte Sirius und lachte laut, bevor ihm wohl einfiel, dass das wohl kein Grund war zu lachen und schnell verstummte er.
„Jetzt kann man die Zwillinge wenigstens auseinander halten", zeigte Liza auf.
„Ich habe sie schon immer auseinander halten können", bemerkte Agnes.
„Ich auch – es ist nicht so schwer", bestätigte Tia.
„Dann müsst ihr wohl Superkräfte haben, die wir Normalsterbliche nicht besitzen", Liza zuckte mit den Schultern, „ich kenne die beiden schon seit sie ganz klein gewesen sind, aber trotzdem verwechsle ich sie die ganze Zeit."
„Letztendlich haben wir Harry sicher zum Fuchsbau geschafft", fuhr Konstantin fort.
„Welch ein Glück", schnaubte Agnes sarkastisch, „Das erklärt aber nicht, wie das Ministerium fallen konnte. Wie konntet ihr zulassen, dass sich die Todesser das Ministerium schnappen?"
„Das hätten wir nicht verhindern können", erklärte Konstantin, „Du hättest sehen sollen, wie viele der Mitarbeiter unter dem Imperius-Fluch gestanden haben oder auf der Seite der Todesser gewesen sind. Ich bin dort gewesen. Rufus Scrimgeour, der Minister –"
„Bitte was?", fragte Sirius verwirrt und Agnes fiel ein, dass er gar nicht mehr mitbekommen hatte, wie Fudge zurückgetreten war.
„Scrimgeour hat den Posten des Zaubereiminister übernommen, als Fudge zurückgetreten ist", erklärte Liza, „Er hat einfach viel zu viele Fehler gemacht. Nach dem Kampf in der Mysteriumsabteilung hat die Welt erfahren, dass Ihr-wisst-schon-wer zurück ist und Fudge hat so einige Probleme bekommen."
„Und ich habe ihn umgebracht", sagte Konstantin lächelnd und Agnes sah hilfesuchend zu Sirius, der aber ebenfalls nicht zu wissen schien, ob er es jetzt ernst meinte oder nicht.
„Was?", fragte Agnes verwirrt.
Konstantin lächelte, aber es war ein seltsames Lächeln, das keinerlei Emotionen zeigte. „Todesser haben das Ministerium infiltriert und wollten Rufus umbringen, aber ich bin ihnen zuvorgekommen – es ist eine lange Geschichte. Jedenfalls ist der Zaubereiminister durch Pius Thicknesse ausgetauscht worden, der unter dem Imperius-Fluch steht. Jetzt haben die Todesser das Ministerium in der Hand und können ganz legal illegale Sachen machen."
„Klingt spaßig", schnaubte Sirius, „Da fragt man sich, warum man überhaupt überlebt hat, wenn man dann in so eine Welt zurückkommt."
„Du hättest wirklich besser tot bleiben sollen", stimmte Agnes ihm zu, „Das wäre besser für alle Beteiligten."
„Wessen Socke hättest du dann benutzt, hu?", fragte Sirius.
„Danke, dass du mich erinnerst!", rief Agnes grinsend, „Ich wollte mir ja noch meine Hände abschneiden. Die kann ich nicht mehr benutzen, nachdem ich deine ekelhafte Socke angefasst habe."
„So schlimm ist es nicht!", rief Sirius empört und sah hilfesuchend zu Konstantin.
„Also...", gestand Konstantin zögerlich, „Eigentlich..."
Sirius schnaubte beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Konstantin und Tia sind dann gesuchte Personen gewesen", erklärte Liza weiter, bevor die Situation eskalieren konnte, „Ihre Bilder sind schon bald darauf in der Zeitung gewesen. Sie haben sich wohl ein paar Mal zu oft mit Todesser angelegt."
„Also sind wir weg", erzählte Konstantin weiter, „Zuerst in diese kleine Hütte im Wald, in der wir eigentlich einige Zeit bleiben wollten, aber dann –"
„Wir haben auch den Namen gesagt und auf einmal sind da einige Leute gewesen, die uns umbringen wollten", erzählte Tia lächelnd, als würde sie nicht von einem Angriff erzählen, sondern von den Babykatzen ihrer Nachbarin, „Aber Liza und Konstantin haben sie erledigt."
„Du hast geholfen, Tia", rief Liza sofort laut, „Du warst mittendrin!"
„Wir sind nach London und sind dann ins Ministerium eingebrochen, um Informationen zu erhalten, was alles passiert ist", erklärte Konstantin weiter, „Wenn man nicht mehr im Ministerium arbeitet, bemerkt man erst, wie wenig die Zeitung eigentlich über alle Vorfälle schreibt."
„Wir seid ihr hineingekommen?", fragte Agnes und lehnte sich interessiert vor.
„Wir haben uns verkleidet", erzählte Tia heiter, „Es ist nicht sonderlich schwer gewesen – sie haben kaum Sicherheitsvorkehrungen. Ich denke nicht, dass sie damit rechnen, dass jemand ins Ministerium einbricht."
„Das wäre ja auch Wahnsinn", stimmte Sirius ihr zu und sah Agnes grinsend an, „Wir machen das auch noch, oder?"
„Klar", stimmte Agnes ihm verschmitzt zu.
„Dort haben wir herausgefunden, dass Muggelgeborene zusammengetrieben werden und in Scharen nach Askaban transportiert werden", erzählte Konstantin und Bitterkeit lag in seiner Stimme.
„Wir haben davon gelesen", erinnerte sich Agnes an einen Artikel in der Zeitung, in dem geschrieben stand, dass Muggelgeborene sich im Ministerium registrieren lassen sollten und herausgefunden werden sollte, woher sie ihre Magie haben, nachdem angeblich „nachgewiesen" worden war, dass Magie nur vererbt werden konnte, „Aber die Muggelgeborenen sind doch nicht so naiv und denken, dass sie ein fairer Prozess erwartet oder?"
„Doch", antwortete Konstantin ihr trocken und Agnes sah ihn ungläubig an.
Sie hatte schon immer gewusst, dass sie intelligenter war, als andere, aber sie hatte nie gedacht, dass andere Hexen und Zauberer wirklich so dumm waren, zu glauben, dass sie unter so einem Regime auch nur eine faire Chance hatten, zu überleben.
„Das ist schrecklich", murmelte Agnes perplex, „Wir... wir sollten ihnen helfen."
„Das können wir auch", versprach Konstantin, „Zusammen."
„Es ist nur riskant", erklärte Liza, „Todesser gehen jetzt im Ministerium ein und aus, als wären sie dort zu Hause. Überall sind Spione und wir können niemanden vertrauen. Wir sind auch beinahe erwischt worden."
„Aber wenn wir den Muggelgeborenen helfen, dann ist es mir das wert", widersprach Agnes ihr sofort, „Sie sollten nicht nach Askaban kommen – dort ist es schrecklich."
„Was habt ihr sonst noch so gemacht?", fragte Sirius, „Ihr scheint ja ebenfalls ein paar interessante Wochen hinter euch zu haben."
„Wir sind erst vor ein paar Tagen in der Sherwood Forest gekommen", erzählte Liza, „Dort hat Tia eure Spur gefunden und wir sind euch hierher gefolgt."
„Jetzt, da wir das geklärt haben...", Konstantin stand auf und begann nachdenklich im Raum auf und ab zu gehen und alle Blicke lagen auf ihm, während er schon beinahe sadistisch lächelnd in Gedanken versunken war. Agnes gefiel dieser Blick nicht.
„Wartet ab", warnte Liza die anderen mit Sarkasmus in der Stimme, „Bald schon wird er uns seinen vollkommen selbstmörderischen Plan vorstellen."
Konstantin wirbelte dramatisch herum und zeigte direkt auf Agnes. Überrascht davon hob Agnes die Hände und sah ihn fragend an.
„Ihr seid genau die Personen, die ich gebraucht habe", freute Konstantin sich, aber Agnes hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Wahrscheinlich ging es um seinen Plan, das Ministerium aufzuwühlen, wie er davor schon einmal gesagt hatte.
„Kon, wir können keine Gedanken lesen", erinnerte Liza ihn seufzend, „Du wirst uns ein bisschen mehr von deinem Plan erzählen müssen, damit wir Normalsterbliche es auch verstehen."
„Alles zu seiner Zeit, Schwesterherz", winkte Konstantin ab, „Zuerst muss ich wissen – wie bereit bist du, einem vollkommen wahnsinnigen Plan zu folgen, der vermutlich in einen grauenvollen, aber ehrbaren Tod führt und mit hoher Wahrscheinlichkeit absolut schiefgehen wird?"
Agnes wollte keinen schmerzvollen Tod sterben. Aber dennoch musste sie daran denken, was im Ministerium derzeit passierte. Muggelgeborene wurden grundlos gefangen genommen und sie mussten etwas dagegen tun.
Außerdem würde ein Einbruch ins Ministerium bestimmt Chaos verursachen – das würde wiederum den Todessern schaden und damit auch ihrer Mutter.
Vielleicht würde sie auch die Chance bekommen, ein paar Todesser mit in den Tod zu nehmen, bevor sie selbst bei einem solchen Plan draufging.
Diese Faktoren und der herausfordernder Blick, den Konstantin ihr von oben herab zuwarf waren genug für Agnes, um selbstsicher aufzustehen und Konstantin mit einem ebenso selbstsicheren und herausfordernden Blick anzusehen.
„Ich bin immer bereit für eine Herausforderung", sagte Agnes sicher, „Lass uns ein Ministerium zerstören."
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