68. Kapitel

Nach dem Artikel veränderte sich die Stimmung in der Schule merkbar. Die, die bis jetzt noch geglaubt hatten, alles war gut und der Dunkle Lord kam nicht wieder an die Macht wurden langsam zweifelhaft. Der Tagesprophet war enttäuschend unausführlich bei den Berichten über die entlaufenden Todesser und jeder konnte nun sehen, dass das Ministerium nicht mehr die Lage im Griff hatte.

Agnes legte ihren Zauberstab überhaupt nicht mehr aus der Hand. Wenn sie ihn nicht gut sichtbar einfach in ihrer linken Hand hielt, hatte sie ihn in ihrer Tasche und dort in der Hand. Sie konnte nicht anders, als so paranoid und ängstlich zu werden, wie Moody, nachdem ihre Mutter auf freiem Fuß war, obwohl sie in Hogwarts in Sicherheit sein sollte.

Die Lehrer gingen nun auch wie Schulkinder nebeneinander und tuschelten leise miteinander – die Schüler vermuteten, dass Umbridge ihnen verboten hatte diese Dinge im Lehrerzimmer zu bereden, aber sie hörten sofort auf, sobald sie bemerkten, dass Schüler in der Nähe waren.

Umbridge hatte auch einen neuen Erlass herausgebracht, der ihnen verbot über Sachen zu reden, die nichts mit dem Unterricht zu tun hatten.

Er besagte:


PER ANORDNUNG DER GROSSINQUISITORIN VON HOGWARTS

Hiermit wird es den Lehrern verboten, den Schülern

irgendwelche Informationen zu geben, die nicht eindeutig

mit den Fächern zu tun haben, für deren Lehre sie

bezahlt werden.

Obige Anordnung entspricht dem Ausbildungserlass

Nummer sechsundzwanzig.

Unterzeichnet:

Dolores Jane Umbridge, Großinquisitorin



Aber mit diesem Erlass verschwand der letzte Respekt, den Schüler für sie gehabt hatten.

Agnes saß in einer Stunde von Umbridge und zeigte geduldig auf. Sie fuchtelte nicht mit der Hand, sie schnippte nicht nervtötend und sie zappelte auch nicht herum. Sie sollten wie jede Stunde ein neues Kapitel in ihrem Buch lesen, aber inzwischen tat das noch kaum jemand. Die meisten schliefen oder taten nur so, als würden sie lesen, obwohl sie in ihr Buch kritzelten. In dieser Stunde sahen die meisten zu Agnes, die geduldig aufzeigte und darauf wartete, bis sie drangenommen wurde.

„Ja, Miss Tripe? Haben Sie eine Frage über das Kapitel, das wir gerade lesen?", fragte Umbridge sie endlich.

„Also, eigentlich habe ich eine Frage zu ihrem neuen Ausbildungserlass", meinte Agnes unschuldig.

„Miss Tripe, wir lesen aber gerade das Kapitel", erinnerte Umbridge sie.

„Ich weiß, aber ich wollte mich nur erkundigen, zu welchem Lehrer ich gehen soll, wenn ich die Toilette in die Luft gesprengt habe", sagte Agnes ernst und es wurde mit einem Schlag totenstill in der Klasse.

Einige sahen erstaunt auf, andere hielten ein Kichern zurück, andere sahen schon beinahe so aus, als würden sie bald explodieren, wenn sie nicht bald lachten. Umbridge sah nicht amüsiert aus, lächelte aber weiterhin falsch.

„Warum sollten Sie so etwas fragen? Haben sie es getan?", fragte sie mit ihrer mädchenhaften Stimme.

„Nö", fing Agnes an, „Eigentlich nicht, aber ich frage lieber jetzt, als später bei Ihnen nachsitzen zu müssen – sie wissen ja, wie heilende Wunden jucken können."

„Am besten Sie melden sich bei mir", bestimmte Umbridge.

„Na gut. Was ist, wenn ich aus Versehen einen Schüler umbringe – zu wem gehe ich dann? Sollte ich Madam Pomfrey verständigen – aber wenn der Schüler schon tot ist, dann ist es auch nicht mehr wirklich ihre Angelegenheit... Vielleicht sollte ich Professor Dumbledore informieren, aber der ist selten in den Gängen... oder –", quasselte Agnes schnell, bis Umbridge sie unterbrach: „Miss Tripe, nachsitzen!"

Einen Moment war es still in der Klasse, dann frage Agnes: „Professor, ich bin mir nicht sicher, ob nachsitzen zu ihrem Aufgabenbereich gehört – immerhin werden Sie offenbar nicht dafür bezahlt, mich zu erziehen, wenn ich Sie nicht einmal nach ihren eigenen Gesetzen fragen darf! Vielleicht sollten Sie einmal mit Professor Dumbledore darüber sprechen oder mit dem Minister – das wäre doch einen neuen Ausbildungserlass wert, oder nicht?"

„Miss Tripe, wenn Sie nicht sofort still sind, dann lasse ich Sie jeden Abend bis zum Schulende nachsitzen!", drohte Umbridge, als ein leiser Knall ertönte und in den letzten Reihen Fred, George und Lee kicherten.

„Was haben Sie da?", fragte Umbridge und sie sah so aus, als wäre sie kurz vor einem Wutanfall.

Fred und George sahen sich an, bevor George antwortete: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen diese Information geben darf, immerhin gehört es nicht zu ihrem Fach!"

„Sie werden ebenfalls nachsitzen, wenn Sie mir nicht sofort sagen, was sie hier haben", kreischte Umbridge.

„Na gut, es ist immerhin Ihr Job", Fred zuckte mit den Schultern, „Zauberschnippschnapp."

„Warum spielen Sie es in meinem Unterricht?", fragte Umbridge wieder etwas geduldiger.

„Zauberschnippschnapp har nichts mit Verteidigung gegen die dunklen Künste zu tun, Professor! Das ist keine Information, die Ihr Fach betrifft!", widersprach Lee ihr empört.

„Nachsitzen!", kreischte Umbridge, „Und jeder, der sich noch einmal meldet, bekommt ebenfalls nachsitzen!"

Die restliche Stunde war es still, aber hin und wieder war ein Kichern zu hören, wenn die Schüler untereinander darüber sprachen, was passiert war.



Agnes freute sich nicht wirklich auf das Hogsmeade-Wochenende und hätte es bevorzugt, wenn sie hätte sagen können, sie wäre nach einer Verwandlung krank, aber die letzte war erst eine Woche her und so hatte sie keine Ausrede, warum sie den Ausflug nicht mit ihm verbringen sollte, außer der Tatsache, dass sie nicht wollte. Chambers hatte sie immer wieder beim Training auf das „Date", wie er es nannte aufmerksam gemacht und sie war einfach nur froh darüber, dass sie keine Fächer gemeinsam hatte.

Als Agnes am Morgen in den Gemeinschaftsraum hinunterging, wartete Chambers schon auf sie.

„Guten Morgen", begrüßte er sie strahlend und Agnes zwang sich ebenfalls zu lächeln.

„Morgen", brachte sie heraus.

„Ich schlage vor, wir gehen nach Hogsmeade frühstücken? Was hältst du davon?", schlug Chambers vor und tatsächlich klang dieser Plan nicht so schlecht.

„Klingt gut", meinte Agnes lächelnd und sie lockerte sich ein wenig. Frühstück klang tatsächlich sehr gut – eine heiße Tasse Tee und ein ordentliches Frühstück ließen den Tag schon immer sonniger aussehen.

Auf dem Weg nach Hogsmeade sprachen sie hauptsächlich über Quidditch, das kommende Spiel gegen Slytherin und auch – was Agnes überhaupt nicht gefiel – über Agnes.

„Also, woher hast du diese Narben?", fragte Chambers sie schon zum dritten Mal und Agnes seufzte genervt. Er war zwar höflich genug, um die Frage in einer Unterhaltung zu verpacken, aber mit der Zeit nervte sie Agnes schon ein wenig.

„Ich rede nicht gern darüber", meinte sie steif und funkelte Chambers finster an.

„Schon in Ordnung, ich akzeptiere das!", winkte er ab. Sie waren schon im Dorf angekommen und Chambers führte Agnes durch die Straßen, nachdem er gesagt hatte, er kannte den perfekten Ort zum Frühstücken.

Zu ihrem Schrecken führte Chambers sie aber zuMadam Puddifoots, einem Laden, dem Agnes bis jetzt aus dem Weg gegangen war, weil sich dort die Liebespärchen trafen.

Noch waren nicht alle Tische besetzt, aber an denen, die nicht mehr frei waren, saßen Pärchen Händchen haltend und knutschend.

„Hier ist noch ein Tisch frei", bemerkte Chambers und nahm ihre Hand, sie Agnes sofort wieder wegzog und in ihre Manteltasche steckte. Chambers ignorierte die Geste und führte sie zu dem Tisch.

Agnes setzte sich so weit weg von Chambers, wie möglich, aber er rückte einfach zu ihr hin und grinste sie schräg an, während ein Engel rosa Konfetti auf sie streute.

Umgeben von Rüschen, goldenen Engelchen, Schleifchen und verliebten Pärchen fühlte Agnes sich schon bald nicht mehr wohl.

„Erzähl mir etwas von dir", schlug Chambers vor, nachdem eine lange, unangenehme Stille herrschte, „Was ist mit deiner Mutter?"

Es sollte wohl nebenbei klingen, aber es gelang ihm nicht wirklich.

„Was gibt es schon über sie zu sagen?", fragte Agnes, „Sie ist eben meine Mutter."

„Also bist du nicht bei ihr aufgewachsen?", fragte Chambers interessiert und lehnte sie unangenehm weit nach vorne.

„Ja", antwortete Agnes kurz und knapp.

„Was kann ich euch bringen, meine Lieben?", fragte in diesem Moment Madam Puddifoot und Agnes atmete erleichtert aus.

„Zwei Kaffee und Waffeln", bestellte Chambers für sie beide, obwohl Agnes lieber Speck, Eier und Toast gegessen hätte – Hauptsache etwas mit Fleisch, sowie einen Tee.

„Und bei wem verbringst du deine Ferien?", fragte Chambers weiter.

„Unterschiedlich – mal hier mal dort...", sagte Agnes.

„Also lebst du nicht bei deiner Familie?", fragte Chambers.

„Bei welcher Familie? Der toten oder der, die in Askaban ist?", stellte Agnes eine Gegenfrage und Chambers verstummte, begann aber schon bald mit dem nächsten unangenehmen Thema: „Und du bäckst, oder? Ist das nicht ein wenig zu muggelhaft für dich?"

Agnes funkelte ihn böse an und bemerkte leicht beleidigt: „Nein, finde ich nicht. Es ist sehr entspannend!"

„Wie du meinst. Ich finde ja, du kannst ausgezeichnet backen, obwohl deine Kreationen manchmal etwas zu süß für meinen Geschmack sind", bemerkte Chambers.

„Aha", knurrte Agnes nur leise und hatte ausnahmsweise außerhalb von Vollmond das Gefühl, ihn an die Kehle springen zu müssen.

Ihre Kaffee und ihre Waffeln kamen und Agnes nutzte das Essen, um nicht mit Chambers sprechen zu müssen. Die Waffeln waren nicht besonders gut und ihr Kaffee war etwas wässrig.

Leider wollte Chambers auch neben dem Essen noch weitersprechen und er erzählte nun von sich, anstatt Fragen über Agnes zu stellen.

„Mein Vater ist Auror und meine Mutter ist zu Hause und kümmert sich um das Haus. Jedenfalls – mein Vater ist bekannt dafür, Dan Pottrick zur Strecke gebracht zu haben."

„Wer ist Dan Pottrick?", fragte Agnes uninteressiert.

„Du weißt nicht, wer Dan Pottrick ist?", die Art, wie Chambers das sagte ließ Agnes sich dumm fühlen, „Er ist ein Werwolf gewesen!"

Agnes verschluckte sich an ihrem Kaffee und hustete, bevor sie keuchend fragte: „Ein Werwolf?"

„Oh, ja", stimmte Chambers ihr zu, „ein waschechter Werwolf – beängstigend, oder? Aber keine Sorge, ich werde dich zu Vollmond immer vor diesen Biestern beschützen!"

„Was hat Dan Pottrick gemacht, dass dein Vater ihn umgebracht hat?", fragte Agnes.

„Was er gemacht hat?", wiederholte Chambers ungläubig, „Keine Ahnung – er war ein Werwolf!"

Agnes sah ihn mit eiserner Miene an, klatschte ein paar Münzen für das grässliche Frühstück auf den Tisch, rückte ihren Stuhl zurück und stand auf.

„Ich denke, ich gehe jetzt – wir sehen uns beim nächsten Training", verabschiedete sie sich kühl und verließ das Lokal.

Wütend stapfte sie durch das Dorf zurück und wollte ins Schloss gehen.

„Du siehst wütend aus", bemerkte jemand hinter ihr und sie wirbelte herum. Wie so häufig war es Fred, der sie amüsiert angrinste.

„Bin ich auch", stimmte Agnes ihm zu, „Ich hatte gerade ein fürchterliches Date mit Chambers."

Einen Moment spürte Fred einen Stich in seiner Brust, aber dass bemerkte er, dass sie gesagt hatte, dass es fürchterlich gewesen war und seine Laune besserte sich schlagartig.

„Warum, was ist passiert?", fragte er und ging zu ihr.

„Keine Ahnung", Agnes wollte ihm noch nicht sagen, dass sie ein Werwolf war und Chambers bei diesem Date zufällig Werwölfe beleidigt hatte, „Ich denke, es hat einfach nicht funktioniert... wir sind bei Madam Puddifoot gewesen und –"

„Madam Puddifoot?", unterbrach Fred sie ungläubig, „Wer geht mit dir bei einem Date zu Madam Puddifoot?"

„Das habe ich mich auch gefragt!", rief Agnes aufgebracht, „Und dann sind wir da gewesen und er hat meine Hand genommen und ich –"

„Weiß er nicht, dass du das nichts magst? Jeder, der dich ein wenig besser kennt, weiß, dass du das nichts magst!", unterbrach Fred sie wieder.

„Genau!", stimmte Agnes ihm zu, „Und dann hat er für uns bestellt und er hat einfach Kaffee und Waffeln bestellt!"

„Kaffee und Waffeln?", Fred klang ungläubig, als wäre es das absurdeste, das er in seinem Leben gehört hatte, „Keinen Tee und kein Fleisch? Soll das heißen, du hast heute noch nicht deine tägliche Portion Speck bekommen? Du wirst ja noch dünner werden, als du sowieso schon bist!"

Agnes grinste und meinte: „Ich wollte zurück ins Schloss oder..."

„Wir könnten noch einen Abstecher im Drei Besen machen, bevor ich auch zurück ins Schloss muss, bevor Angeline komplett durchdreht – ein Butterbier mit Speck oder so trinken", schlug Fred vor, „George und ich haben uns nur vor ihr davongeschlichen, um unseren Vorrat bei Zonko's wieder aufzufüllen."

„Butterbier mit Speck?", fragte Agnes grinsend, „Man sollte das wirklich verkaufen! Oder noch besser – Butterbier mit Speckgeschmack!"

„Butterbier mit Frühstücksgeschmack!", schlug Fred vor und Agnes nickte.

Zusammen gingen sie zum Drei Besen und Agnes fiel nicht auf, wie gut Fred sie wirklich kannte.



Die Wochen danach waren außergewöhnlich ereignisreich. Nachdem Gryffindor gegen Hufflepuff das Quidditchspiel verlor, sah Roger wieder neue Hoffnung, den Pokal dieses Jahr zu gewinnen und trainierte noch härter mit ihnen. Am Anfang herrschte zwischen Chambers und Agnes eine eisige Stimmung, aber nachdem Agnes nichts gegen ihn hatte, gab Chambers es schließlich auch auf und sprach irgendwann wieder normal mit ihr und spielte genauso gut weiter Quidditch, wie vor dem Date.

Nachdem Harry für den Klitterer ein Interview gegeben hatte, änderte sich auch die Stimmung in der Schule und immer mehr gaben zu, dass sie Harry glaubten. Nach dem Massenausbruch in Askaban und den mangelten Informationen, die die Zeitungen darüber gaben, wurden immer mehr Schüler misstrauisch und nachdem sie endlich lesen konnten, was passiert war, sahen die meisten ein, dass Harry wohl recht hatte.

Auch Umbridge verlor von Tag zu Tag mehr an Autorität und immer mehr Schüler stellten sich gegen sie, was dazu führte, dass die Professorin nun beinahe jeden Tag einen Schüler zum Nachsitzen mit ihr zwang.

Am Anfang waren es hauptsächlich Gryffindors gewesen, aber mit der Zeit kamen auch Ravenclaws mehr und mehr mit blutenden Händen zurück und Agnes versorgte die meisten von ihnen mit einfachen Zaubern, sodass möglichst keine Narbe zurückblieb.

Von Tag zu Tag wuchs ihr Hass gegen Umbridge, bis zu dem Tag, an dem sie einen Schritt zu weit ging und sie versuchte, Professor Trelawney aus dem Schloss zu vertreiben. Agnes war noch nie ein Fan von Wahrsagen oder Trelawney gewesen, aber als sie sie so verheult inmitten einer Menge Schüler stehen sah, empfand sie so etwas wie Mitleid für sie. Nur Dumbledore verhinderte, dass Umbridge ihren Willen durchsetzen konnte.

An diesem Abend kam beim Abendessen Professor McGonagall zum Ravenclawtisch.

„Miss Tripe, dürfte ich mit Ihnen ein Wort über Ihren letzten Aufsatz sprechen?", fragte sie, aber Agnes hörte heraus, dass es um etwas Anderes ging.

„Natürlich, ich komme sofort", stimmte sie zu und stand auf. Roger warf ihr einen fragenden Blick zu, aber sie zuckte nur mit den Schultern und folgte McGonagall.

Sie waren noch nicht einmal aus der großen Halle gekommen, da stand Umbridge schon mit ihrer pinken Strickjacke und lächelte falsch, als würde sie genau wissen, dass McGonagall dabei war, die Regeln zu verstoßen.

„Professor McGonagall, welchen Grund haben Sie, Miss Tripe zu sprechen?", fragte sie sie.

„Das sollte Sie eigentlich wenig angehen, aber nachdem Sie so bedacht darauf sind, die Regeln, die Ihnen gut passen genau einzuhalten, werde ich es Ihnen sagen", McGonagall rümpfte die Nase, „Miss Tripe hat mir einen fabelhaften Aufsatz über die Verwandlung von Menschen in Tiere abgegeben und ich wollte mit ihr ein Wort darüber sprechen. Wie sie vielleicht heraushören, hat das mit meinem Fach zu tun und deswegen sollte Ihnen bekannt sein, dass mir das erlaubt ist."

„Natürlich, aber wenn der Aufsatz so gut ist, dann würde doch auch gerne einen Blick darauf werfen, nachdem Miss Tripes Stärken wohl nicht in meinem Fach sind."

„Natürlich, Professor Umbridge, ich bringe Ihn Ihnen sofort nach dem Gespräch vorbei", nickte McGonagall und ging an ihr vorbei.

Umbridge verfolgte sie noch mit ihrem Blick, bis sie um die Ecke bogen.

In McGonagalls Büro setzten sie sich an den Tisch und McGonagall begann sofort zu sprechen: „Keine Sorge, Ihr Aufsatz war wie immer aufgezeichnet, sie wird keinen Verdacht hegen, aber wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, wollte ich mit Ihnen nicht deswegen sprechen."

„Warten Sie!", stoppte Agnes sie und richtete ihren Zauberstab auf die Tür und sprach: „Muffliato!"

„Sehr gut", lobte McGonagall sie, „denn ich wollte mit Ihnen über ein Problem sprechen, dem Sie sich bestimmt schon bewusst sind. Professor Dumbledore befürchtet jeden Tag, dass das Ministerium einen Grund findet, um ihn zu entlassen und Umbridge die Stelle als Schulleiterin übernimmt."

„Das befürchte ich auch", stimmte Agnes ihr zu.

„Dann sind Sie sich sicher auch bewusst, welche Ansichten Professor Umbridge Werwölfen gegenüber hat. Wir befürchten, dass nach Dumbledores Entlassung Professor Umbridge herausfindet, dass Sie ein Werwolf sind. Bis jetzt hat Professor Dumbledore noch dafür gesorgt, dass es niemand außer wenigen vertrauenswürdigen Zauberern erfahren hat, was Sie sind, also weiß kaum jemand im Ministerium davon – so auch nicht Umbridge, aber sobald sie als Schulleiterin Zugang zu den Schulakten bekommt, sind Sie nicht mehr sicher."

„Soll ich gehen?", fragte Agnes und sie spürte so etwas wie Trauer in ihrer Brust. Hogwarts war doch für viele Jahre ihr zu Hause gewesen.

„Nein, noch nicht", lehnte McGonagall ab, „aber Sie sollten jeden Tag damit rechnen. Professor Dumbledore wird Ihre Akten mit sich nehmen, sowie auch die von wenigen anderen wie Mr Potter, damit es nicht allzu auffällig ist und er hofft auch sein Büro ungebetenen Gästen gegenüber versperren zu können, aber leider wird es Ihnen nicht mehr möglich sein, die Schule zu besuchen, sobald Professor Dumbledore nicht mehr Schulleiter ist.

Agnes nickte langsam. „Danke, dass Sie mich vorwarnen. Und sagen Sie auch Professor Dumbledore, dass ich ihm sehr dankbar bin, es ist nicht selbstverständlich einen Werwolf in der Schule aufzunehmen."

„Ob jemand in der Schule aufgenommen wird oder nicht sollte nicht mit dessen Abstammung oder Vorfahren zu tun haben, auch nicht mit Art oder Rasse, wenn ich es so ausdrücken darf", stimmte McGonagall ihr naserümpfend zu, „aber leider sehen die wenigstens das so."

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