145. Kapitel
„Ich hasse enge Räume", jammerte Agnes panisch, als sie zusammen mit sechs anderen den engen Gang von Aberforth Dumbledores Pub bis nach Hogwarts durchschritt.
Sie hatten schon geschlafen, als ein Patronus von Remus gekommen war, der ihnen die Mitteilung überbracht hatte, dass Harry in Hogwarts war und der Kampf gegen den Dunklen Lord begonnen hatte.
Sie hatten natürlich alles stehen und liegen gelassen, hatten sich angezogen und waren zu Aberforths Pub appariert, der sie missgelaunt durch ein Portrait in einen Gang gelotst hatte.
Agnes hatte es von Anfang an gehasst und schon nach wenigen Schritte hatte ihr Herz zu rasen begonnen und sie war in kalten Angstschweiß ausgebrochen. Wäre sie alleine gewesen, wäre sie wahrscheinlich sofort wieder zurück gegangen und hätte sich lieber durch Hogsmeade zum Schloss durchgekämpft oder wäre wieder durch die Heulende Hütte eingebrochen, aber sie war nicht alleine.
Sirius hielt ihre Hand und zog sie schon beinahe mit sich, während Tia hinter ihr heiter brabbelte und von ihrem Traum erzählte, den sie gehabt hatte, bevor sie von Remus geweckt worden waren.
Konstantin, Liza, Bill und Fleur gingen vor und hinter ihnen mit hell erleuchteten Zauberstäben in den Händen, sodass der Tunnel schon beinahe taghell wurde, aber das änderte nichts daran, dass er eng und niedrig war.
Agnes war zwar klein genug, dass sie sich nich bücken musste, aber Sirius schon und sogar Tia, aber besonders Bill.
Sie hatte sich erhofft, dass es nur ein kurzer Abschnitt war, aber der Tunnel schien unendliche lange zu gehen und vielleicht war es auch nur Agnes' Einbildung, aber sie sah kein Ende.
Stunden schienen zu vergehen, während sie einfach weiterging, wie Sirius sie immer wieder erinnerte – Schritt für Schritt – aber eigentlich waren es höchstens Minuten.
„Einfach weitergehen", ermutigte Fred sie heiter – er ging einfach direkt hinter Agnes und sie hätte schwören können, dass sie tatsächlich seine Haut spürte, aber sie wusste, dass er wieder einmal nur eine Halluzination war, wie sie immer kamen, wenn sie in Panik war. „Und weiter... immer weiter. Denkst du, du kannst Sirius zum Stolpern bringen?"
„Nein", zischte Agnes leise.
„Denkst du, ich kann Sirius zum Stolpern bringen?", fragte Fred weiter und Agnes wollte ihm gerade sagen, dass er nicht einmal daran denken sollte, als Fred Sirius ein Bein stellte.
Dieser stolperte tatsächlich nach vorne und Agnes riss schnell ihre Hand weg, damit sie nicht mitgerissen wurde, aber Sirius und Konstantin, der vor ihm ging, hatten weniger Glück.
Sirius fiel in den Dreck und zog Konstantin beinahe mit sich, aber dieser sprang schnell nach vor, um wenigstens nicht ganz auf dem Boden zu landen.
Sirius lag einen Moment länger im Dreck. „Au", jammerte er.
„Sirius, alles okay?", fragte Bill besorgt hinter ihnen – er konnte nicht an ihnen vorbei nach vorne gehen, um selbst nachzusehen, aber er hatte gesehen, dass Sirius gefallen war.
„Jaah", jammerte Sirius und klang nicht wirklich „okay", aber er rappelte sich wieder auf und wischte sie kleine Steinchen von seiner Kleidung.
„Entschuldigung", murmelte Agnes leise, „Ich... Fred..."
Sirius sah sie einen Moment lang verwirrt an, bevor er verstand.
„Weißt du was, Baby-Moony", bestimmte Sirius, „Ich kann Einbildungs-Fred zwar nichts anhaben, aber dem echten Fred schon."
„Was hat mein Bruder jetzt schon wieder angestellt?", fragte Bill müde – er verstand nichts.
„Oh, gar nichts", winkte Sirius mit einem leicht wahnsinnigen Blick ab, „er schafft es nur, selbst während er abwesend ist eine Unannehmlichkeit zu sein."
„Gehen wir weiter?", fragte Liza, „Ich würde gerne heute noch ankommen!"
Der Gang ging nicht unendlich lang und schließlich kamen sie doch wieder heraus und noch nie war Agnes so froh gewesen, den Raum der Wünsche zu betreten.
Es hatten sich schon viele andere ihnen bekannte Personen versammelt und als sie als ziemlich große Gruppe dazukamen, wisperten einige von ihnen aufgeregt ihre Namen.
Die Nachricht, dass sie angekommen waren, verbreitete sich schnell und als erstes stürmte ein rothaariger Mann direkt auf sie zu.
„Liza!", rief er überglücklich und Agnes konnte regelrecht beobachten, wie sich Lizas Gesichtszüge aufhellten, als sie ihn erblickte und sie rannten aufeinander zu und umarmten sich. Sie hielten sich fest, als wären sie eine Person und Agnes fiel ein, dass niemand so lange getrennt gewesen war, wie Charlie und Liza, die sich nie gesehen hatten.
„Ihr seid gekommen!", als nächstes kam Remus zu ihnen und er selbst grinste von einem Ohr zum anderen, „Tia! Agnes! Sirius!"
Remus machte sich nicht einmal die Mühe, sie nacheinander zu begrüßen, sondern zog sie alle in eine Gruppenumarmung.
„Das sind zu viele Moonys für meinen Geschmack", keuchte Sirius, „Ahh!"
„Wir haben dich auch vermisst, papa", versprach Tia und drückte Remus an sich, „Hör nicht auf Sirius.
„Ich lass euch alle drei einfach nie wieder aus den Augen", bestimmte Remus streng und hielt sie weiterhin in der Umarmung gefangen, „So muss ich mir wenigstens nie wieder Sorgen um euch machen!"
„Ich denke, das könnte kompliziert werden", bemerkte Tia und Remus lachte, bevor er sie doch wieder losließ.
„Willst du mich nicht auch begrüßen?", fragte Fred Agnes mit einem schiefen Grinsen, aber Agnes verdrehte die Augen und suchte die Menge nach dem echten Fred ab – nicht nach Einbildungs-Fred.
Fred runzelte verwirrt die Stirn, als Agnes ihn einfach ignorierte und schien in sich zusammen zu fallen. Er ließ traurig seine Schultern hängen und fragte sich, was er falsch gemacht hatte. Vielleicht hätte er doch noch einen Brief schicken sollen, aber er hatte sich nicht getraut, Dorothy wieder zu ihr zu schicken, nachdem er auch ein gesuchter Verbrecher geworden war.
Auch jeder, der diese Interaktion beobachtet hatte und nicht die letzten Monate mit Agnes verbracht hatte, wirkte überrascht und verwirrt und wenige griffen sogar nach ihren Zauberstäben – das konnte nicht Agnes sein.
Aber Sirius verstand.
Er entfernte sich von Remus, der ihn verwirrt ansah und ging zu Agnes. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und sie sah ihn verwirrt an, weil er sie so ernst ansah.
„Schau, Agnes", Sirius drehte sie wieder zu Fred um, von dem sie ausging, dass er nur eine Einbildung war, „Da ist Fred."
Um sie herum wurde es still und jeder beobachtete verwirrt Agnes' Reaktion, denn sie sah verwirrt zu Sirius und dann zu Fred. Dann schien sie zu verstehen.
„Du bist es wirklich!", schluchzte sie auf und fühlte sich schrecklich, „Du bist wirklich da! Du bist da!"
Und dann erinnerte Fred sich daran, dass Agnes ihm von ihren Einbildungen geschrieben hatte und er verstand.
„Natürlich bin ich da, Agnes", grinste er und hielt Agnes eine Hand hin, „Immer doch für dich."
Aber Agnes nahm nicht nur seine Hand, sondern umarmte ihn stürmisch und Fred schloss ihn in seine Arme. Er umarmte sie schützend und für diesen Moment schirmte er sie von der ganzen restlichen Welt ab. Niemand konnte ihr etwas anhaben.
Agnes hatte ihr Gesicht in Freds Brust vergraben und erst da fiel ihm auf, dass sie weinte. Ihre Schultern hoben und senkten sich schnell, als sie stumm schluchzte und nun sammelten sich auch Tränen in Fred Augen. Es war schön, wieder mit ihr vereint zu sein und er drückte Agnes an sich, damit sie wusste, dass er da war und strich ihr durch die wilden Locken.
„Shh", machte er leise, „Alles ist gut, ich bin da."
Überall würden Freunde und Familie begrüßt, als wäre es ein großes Wiedersehensfest, aber Fred hielt nur Agnes, bis sie sich beruhigt hatte und dann noch etwas länger, bis sie ihn losließ und mit verweinten Augen, aber einem Lächeln zu ihm hochsah und Fred fand sie in diesem Moment vielleicht nicht so schön, wie er sie fand, wenn sie nur lächelte und ohne die Tränen, aber trotzdem wundervoll.
Er küsste sie leicht und es war so, als wären die letzten Monate nie passiert. Sie würden nicht mehr getrennt werden.
„Ich weiß, ich bin der weniger geliebte Zwilling", sagte George zu Agnes, „aber werde ich auch begrüßt?"
„Klar doch, George!" Agnes zog ihn in eine Umarmung und George klopfte ihr aufmunternd auf den Rücken, „Ich sehe, du bist immer noch nicht gewachsen..."
„Und du bist zu dünn", schimpfte Fred, „Iss mehr, sonst wirst du niemals so groß werden, wie ich!"
„Ich zerstöre ja nur ungern deine Hoffnungen, Fred, aber ich wachse nicht mehr", gestand Agnes amüsiert.
„Trotzdem – ich bringe Mum dazu, ein ganzes Festmahl für dich zu kochen und du darfst erst aufhören zu essen, wenn du fett bist."
„So funktioniert das auch nicht", bemerkte Agnes.
„Shh!"
Als nächstes fand Kingsley sie. Er hatte Agnes einen Moment lang ungläubig angesehen und sie unsicher begrüßt, aber dann war es Agnes gewesen, die ihn als erstes umarmt hatte, als wäre sie wieder ein kleines Kind, das von ihm in Askaban vor den Dementoren beschützt wurde und er umarmte sie herzlich zurück. Sirius behauptete später, er hätte Tränen in den Augen gehabt, aber niemand glaubte ihm.
Als Molly Agnes erblickte, flossen aber auf jeden Fall Tränen, als Molly schluchzend hervorbrachte, dass sie viel zu lange gedacht hätte, Agnes wäre tot.
Auch ihre Freunde, die im Widerstand gewesen waren, waren da und begrüßten Agnes und obwohl es in der Luft nach Krieg stank, so fühlte sie sich für einen Moment tatsächlich wohl.
Sie ließ Freds Hand kaum noch los und er blieb in ihrer Nähe.
Die Müdigkeit schien aus ihrem Gesicht zu verschwinden und sie lächelte viel und wer Fred im letzten Jahr gesehen hatte, der bemerkte auch eine enorme Veränderung, denn sein Lächeln war ehrlich und es schien sein Gesicht überhaupt nicht mehr zu verlassen.
Irgendwann kam Harry auch wieder zurück, während Agnes sich gerade in einer ziemlich großen Gruppe wiederfand, die aus vielen Weasleys, vielen Lupins und dem Rudel bestand. Als er die riesige Versammlung vor sich sah, stolperte er beinahe die Treppen hinunter.
„Harry, was geht hier vor?", fragte Remus ihn, der ihm am nächsten stand.
„Voldemort ist auf dem Weg", erzählte Harry außer Atem und Agnes zuckte bei dem Namen des Dunklen Lords zusammen, aber wahrscheinlich nutzte es jetzt sowieso nichts mehr, „sie verbarrikadieren die Schule – Snape ist geflohen – was macht ihr denn hier? Wie habt ihr davon erfahren?"
„Wir haben Botschaften an den Rest von Dumbledores Armee geschickt", erklärte Fred, „Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass sich alle den Spaß entgehen lassen würden, Harry, und die DA hat dem Phönixorden Bescheid gegeben, und irgendwie ist eine Lawine daraus geworden."
„Papa hat uns benachrichtig", erzählte Tia heiter und lächelte ihren Vater glücklich an.
„Was passiert jetzt als Erstes, Harry?", fragte George laut, „Was geht ab?"
„Die jüngeren Kinder werden in Sicherheit gebracht und alle kommen in die Große Halle zusammen, um eingeteilt zu werden", sagte Harry, „Wir werden kämpfen."
„Yeah, davon hat es in letzter Zeit viel zu wenig gegeben!", jubelte Konstantin etwas zu laut und begeistert. Alle warfen ihm einen seltsamen Blick zu. „Äh... ich meine...", er räusperte sich grinsend, „Oh, nein... ich bin doch Pazifist."
„Idiot", murmelte Remus, „Nach all den Monaten bist du immer noch nicht erwachsen geworden."
„Ich habe dich auch lieb, Remus!", grinste Konstantin.
Dann war es kurz still, bevor auch andere mit lauten Jubelschreien und Gebrüll die Treppen nach oben rannten und aus dem Raum hinaus, der der Raum der Wünsche war und es wurde etwas leiser und ruhiger, als sie meisten von ihnen weg waren.
„Wir sehen uns in der Großen Halle!", rief Konstantin Sirius zu, der wohl lieber noch bei Harry blieb und Konstantin verschwand mit Liza und Charlie zusammen mit den anderen.
Molly stritt sich noch mit Ginny, die wohl unbedingt mitkämpfen wollte und Fred sah Agnes vielsagend an.
„Oh, schau doch nicht so, du hättest auch mitkämpfen wollen", tadelte Agnes ihn leise.
„Klar, aber trotzdem darf ich es doch noch genießen, volljährig zu sein, oder?"
„Ich darf dich daran erinnern, dass du beim Phönixorden sehr beleidigt gewesen bist, weil du bei keiner Besprechung dabei sein durftest."
„Nur, weil du es einfach hingenommen hast!"
„Ich bin gerade von einem Werwolf gebissen worden – von mir aus wäre ich gar nicht da gewesen", erinnerte Agnes ihn.
„Ich bin in Dumbledores Armee –", schrie Ginny ihre Mutter gerade an.
„Einer Teenagerbande!", konterte Molly.
„Einer Teenagerbande, die ihm gleich einen Kampf liefern wird, was niemand sonst sich getraut hat!", mischte Fred sich ein.
„Sie ist sechzehn!", argumentierte Molly laut, „Sie ist noch nicht alt genug! Was habt ihr beide euch dabei gedacht, sie mitzubringen –"
Fred sagte nichts mehr dazu und er sah George ein bisschen schuldbewusst an.
„Mum hat Recht, Ginny", verteidigte Bill seine Mutter sanft, „Das kannst du nicht machen. Alle Minderjährigen müssen gehen, das ist nur richtig so."
„Ich kann nicht nach Hause gehen!", rief Ginny nun mit Wuttränen in den Augen, „Meine ganze Familie ist hier, ich halte es nicht aus, allein dort zu warten und nichts zu wissen und –"
Ginny sah hilfesuchend zu Harry, aber dieser konnte oder wollte ihr nicht helfen.
„Das ist wirklich nicht so schön", sagte plötzlich Tia ruhig, „Jedes Mal, wenn einer von uns weg gewesen ist, habe ich mir Sorgen gemacht. Ich habe nie gewusst, ob ich sie wiedersehen würde. Viel lieber wäre ich an ihrer Seite gestorben, als von ihrem Tod zu erfahren."
Alle Blicke wandten sich Tia zu, die sich unwohl zu fühlen schien und etwas rot wurde, aber George drückte sie aufmunternd.
Bevor jemand etwas dazu sagen konnte, kam plötzlich noch jemand aus dem Tunnel und fiel auf den Boden, rappelte sich aber schnell wieder auf und sah sich um.
Percy Weasley – Agnes mochte ihn eigentlich nicht wirklich. Er hatte Werwölfe kritisiert, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
„Bin ich zu spät?", fragte er aber und schob seine Hornbrille zurecht, „Konstantin hat erst... ich habe erst gerade davon erfahren und ich... Hat es schon angefangen?"
Die unangenehme Stille wurde noch unangenehmer. Alle starrten Percy an und Percy starrte zurück, offenbar fühlte er sich unwohl, seine ganze Familie zu sehen.
„Nun", unterbrach Fleur die unangenehme Stille und sprach Remus an, „Wie geht es dem kleinen Teddy?"
Aber das war genau das falsche gewesen. Sofort richteten sich mehrere mörderische Blicke auf Remus und er sah sich panisch um.
„Teddy?", wiederholte Agnes, „Der kleine Teddy? Das Baby ist schon geboren und wir wissen nichts davon?"
„Teddy? Oh, wie schön!", freute Tia sich, „Ich bin eine große Schwester! Also... eigentlich bin ich das schon lange, aber... ich..."
„Teddy?", Sirius sah Remus verletzt an, „Warum Teddy, wenn es einen so schönen Namen gibt, wie Sirius?"
„Sirius, ich nenne meinen Sohn ganz sicher nicht nach dir", sagte Remus tonlos.
„Warum nicht?", rief Sirius empört, „Tia hier hast du ja auch nach mir benannt – Tara Irgendwas Irgendwas Sirius Sirius Baby-Lupin Fuego! Das weiß jeder!"
Tia runzelte die Stirn. „Nein, das ist nicht mein –"
„Shh, Baby-Lupin!"
Remus sah einen Moment lang in die Leere, als würde er sich fragen, in welchem Moment er Sirius vermisst hatte und warum er so dumm gewesen war, zu glauben, dass er seinen Freund tatsächlich vermisst hatte. Er schien sein ganzes Leben zu hinterfragen, als würde er nach der Wurzel allen Übels suchen und fand sie wohl an dem Tag, an dem er Sirius kennengelernt hatte.
„Edward „Teddy" Remus Lupin geht es gut", bestimmte Remus schließlich, „Tonks ist bei ihm – im Haus ihrer Mutter."
„Du hast deinen Sohn nach dir selbst benannt?", fragte Sirius ungläubig.
„Ich habe ein Bild von ihm", fiel Remus ein und ignorierte Sirius dabei einfach, als er ein Foto hervorholte.
„Lasst mich durch, ich muss Baby-Baby-Lupin sehen!", bestimmte Agnes und drängte sich an Fleur vorbei nach vorne und sah sich das Bild eines winzigen Babys an, dessen Haare sich gerade türkies färbten. Es war Liebe auf den ersten Blick.
„Oohh, bezaubernd", gurrte Agnes überwältigt und zog Fred mit sich nach vorne, „Schau dir diesen kleinen Racker an, Fred!"
„Wundervoll", stimmte Fred ihr zu, „Ganz der Papa. Eindeutig deine Haare, Remmy!"
„Weasley."
„Was ist, Remmy? Liebst du mich nicht? Ich bin doch auch so etwas wie dein Sohn!"
„Was ist mit mir, Remmy?", fragte George ebenfalls grinsend.
„Sind wir nicht beide deine Söhne?", fragten die Zwillinge zusammen und Remus sah wieder einen Moment lang in die Leere, als würde er sich fragen, wie er sich am effektivsten das Leben nehmen könnte oder auch, wie er am effektivsten die Zwillinge umbringen konnte, ohne dass jemand wusste, dass er es gewesen war.
„Hey, Fred", wisperte Agnes ihm zu, „Wir entführen Teddy einfach."
„Klar", grinste Fred, „Gleich morgen? Ich weiß, wo Andromeda Tonks lebt."
„Abgemacht", nickte Agnes.
„Ihr wisst schon, dass ich euch hören kann?", fragte Remus die beiden verstört, „Außerdem ist das meinSohn."
„Du hast schon genug Kinder", winkte Fred ab, „Eines mehr oder weniger fällt da nicht auf."
„Komm schon, Remus", grinste Agnes, „Du darfst ihn auch an den Wochenenden haben!"
„Das hat Tonks auch schon gesagt, als ich ihn das erste Mal halten wollte", erinnerte Remus sich.
„Ich war ein Idiot!", brüllte Percy plötzlich so laut, dass alle zusammenzuckten und Agnes griff sogar instinktiv nach ihrem Zauberstab, aber Fred hielt ihre Arme fest, damit sie Percy nicht verhexen konnte, „Ich war ein Idiot, ich war ein aufgeblasener Trottel, ich war ein – ein –"
„Ministeriumsverliebter, familienverleugnender, machthungriger Schwachkopf", half Fred ihm weiter und Percy schluckte schwer.
„Ja, das war ich!"
Fred sah Agnes überrascht an und Agnes stieß ihm leicht in die Seite, um ihn dazu zu bringen, zu Percy zu gehen.
„Nun, netter kann man es beim besten Willen nicht ausdrücken", spielte Fred einfach weiter und trat tatsächlich zu Percy hin und streckte seine Hand aus.
Egal, wie rührend diese Geste gerade gewesen wäre, sie wurde zerstört, als Molly sich einfach an Fred vorbeidrängte und Percy in eine Umarmung zog. Percy tätschelte ihr unwohl den Rücken und sein Blick fand den seines Vaters, Arthur.
„Tut mir leid, Dad", sagte er ehrlich.
Arthur blinzelte überrascht, bevor er sich der Umarmung anschloss.
„Was hat dich zur Vernunft gebracht, Perce?", fragte George neugierig.
„Das ist schön länger her", gestand Percy, „aber ich habe mir gedacht, wenn ich meine Stellung noch etwas länger behalte und noch ein wenig länger ein Mitarbeiter im Ministerium blieben kann, dann... könnte ich ein Spion sein, so wie Konstantin. Ich habe mich an ihn gewandt und er hat mir alles beigebracht, das ich wissen musste, um unentdeckt weiter im Ministerium bleiben zu können. Es ist nicht ungefährlich gewesen, immer sperren sie Verräter sofort weg und hätte auch nur jemand etwas befürchtet oder mich auch nur annähernd verdächtigt... Aber jetzt hat Konstantin mir eine Nachricht geschickt und ich bin so schnell ich konnte hierher gekommen."
Agnes blinzelte überrascht. Er war der Spion gewesen, von dem Konstantin gesprochen hatte.
„Danke, Percy", brachte sie heraus und Percy sah sie überrascht an, „Du hast Konstantin und uns sehr geholfen."
Percy nickte, unfähig, etwas dazu zu sagen.
„Also", sagte George und äffte mit seiner Stimme die von Percy nach – wichtigtuerisch und aufgeblasen, „wir erwarten von unseren Vertrauensschülern, dass sie in Zeiten wie diesen die Führung übernehmen. Nun lasst uns nach oben gehen und kämpfen, sonst sind alle guten Todesser schon weg."
„Wir sollten uns wirklich beeilen – Konstantin ist schon dort!", erinnerte Agnes sich, „Ich lasse nicht zu, dass dieser blonde Angeber besser ist, als ich!"
„Du bist auch blond!", erinnerte Tia, als sie zusammen die Treppen nach oben gingen.
„Mal sehen, ob ich mich hier noch auskenne", seufzte Fred, „Es ist schon soo lange her, seit ich in Hogwarts gewesen bin."
„Du alter Übertreiber", schnaubte Agnes.
„Dafür liebst du mich doch."
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